[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

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146225
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von 146225 »

Wo ist eigentlich bei diesem ganzen weinerlichen Gejammer was angeblich alles nicht geht, der Sinn für Notwendigkeiten geblieben? Klar, man kann die bereits getätigten Investitionen in die 2. Stammstrecke für die S-Bahn in den Gully kicken und den Weiterbau ersatzlos einstellen. Man kann auch die U9 erst gar nicht beginnen.

Und sich dann hinterher als Stadt München wundern, warum man die Verkehrsprobleme und die damit verbundenen Emissionen auch die nächsten 20 Jahre nicht gelöst bekommt.

Vor diesem Hintergrund würde sich dann auch sehr ernsthaft die Frage stellen, warum irgendwer jemals wieder überhaupt für irgendetwas Fördergelder nach München vergeben sollte - wenn es doch eh nur hilflos verdummt wird?
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Valentin
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Valentin »

Metropolenbahner hat geschrieben: 03 Jul 2022, 02:04
Iarn hat geschrieben: 03 Jul 2022, 00:14 Auch wenn es wenig Präzedenzfälle gibt, wäre Bau abbrechen noch im Rahmen des möglichen aber ich denke die bayrische Staatsregierung würde alles dran setzen, diesem Gesichtsverlust zu vermeiden.
Versuchen ja, aber *sing* wer soll das bezahlen .. wer hat so viel Geld ..

Der Bundesminister hat klar gemacht, dass es von ihm kein Geld gibt, da nur Bayern und die DB beteiligt wären. Nachdem der Bund nur indirekt über das GVFG involviert ist, dürfte er da ein Argument haben. Gibt's nicht mehr Geld im GVFG-Topf, dann wars das.

Wobei die aktuelle Finanzierung auch schon recht komisch war - Bayern schießt vor und dann überweist der Bund jedes Jahr ne Rate aus dem eher kleinen GVFG-Budget. Mittlerweile hat das zwar jetzt ne Milliarde - aber das soll eben für alle Nahverkehrsprojekte Gesamtdeutschlands reichen.

Zusammen mit dem U9-Bahnhof macht ein Halt München Tief 2 noch Sinn. Wie man den Verkehr geregelt bekommt und ob 200m Gleis mit 96cm Bahnsteig dann ausreichen, wird man sehen müssen. Es könnte aber durchaus so kommen. Geld hat im Moment niemand.

Wäre jetzt noch interessant, wie viel 4 Gleise im Untergrund kosten würden. Das würde die Kopfbahnhof-Situation entspannen, die letzten Weichen sind ja auch in Laim. Aber in der Tiefe und mit der Haupthalle darüber würde das vermutlich wieder ne extra Milliarde kosten.
Wie soll das heute weiterhelfen? Da ist dann eine neue langwierige Genehmigung erforderlich. Also Baubeginn in ca. 10 Jahren mit neu zu berücksichtigenden Normen für den Bau der Strecke: -> Zurück auf Null
Daß Einmalkosten wie z.B. Grundwasserabsenkung oder Baustellenenrichtung dann Zweimalkosten werden, ist klar.


Ist überhaupt eine Verlängerung der Strecke Marienplatz-Ostbahnhof ohne die offenen Baugrube am Marienhof möglich? Oder würden diese Bauweise extreme Mehrkosten verursachen?
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Rohrbacher
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 03 Jul 2022, 21:06 Und sich dann hinterher als Stadt München wundern, warum man die Verkehrsprobleme und die damit verbundenen Emissionen auch die nächsten 20 Jahre nicht gelöst bekommt.
Von dir hätte ich schon erwartet, dass du weißt, dass man da schon was machen kann. ;) Nämlich statt einen brettlbreiten Autotunnel nach dem anderen zu bauen, die Straßen auf 1970 "zurückbauen". Das Verkehrsaufkommen von 1970 mit dem Pkw-Bestand von 2022 produziert, wäre eine enorme Reduktion der Emissionen. Auch durch Städtebaumaßnahmen könnte man erreichen, dass der Verkehr aller Verkehrsträger wieder sinkt, indem man u.a. Alltagswege verkürzt und dezentralisiert. Natürlich ist z.B. ein großes Schulzentrum für sich betrachtet effizienter als viele kleine Schulen, aber eben nur so lange wie man den Verkehr und die Energie nicht einrechnet oder als billig und jederzeit verfügbar annimmt und bei Bedarf endlos zubauen kann.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von 146225 »

Natürlich sind Dezentralisierung - also z.B. zu Fuß in wenigen Minuten erreichbare Supermärkte in allen Stadtvierteln - kein schlechter Ansatz. Man könnte auch über das eine oder andere Fahrverbot in Stadtquartieren nachdenken, auch wenn deutsche Kommunalpolitiker in 99,9% zu feige für so was sind, weil das Wählerzorn hervorruft - Deutsche sind nun mal Autogeil wie sonst was.

Was diese Maßnahmen aber nicht lösen, sind die Massen welche von außerhalb Tag für Tag nach München strömen und das auch weiterhin mit dem Auto tun werden, wenn für den Bahnverkehr keine Chance besteht, dichter und ein Stück weit auch schneller zu werden.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Breaker844 »

https://www.youtube.com/watch?v=IDN7CemVfwI

Rolltreppen in den Rettungschächten? Ist das in der Kosten-Nutzen-Rechnung nicht etwas übertrieben?
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Jean
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Jean »

FDP und BayernPartei fordern den Stopp der zweiten Stammstrecke.
https://www.abendzeitung-muenchen.de/mu ... art-827420
Interessant was man angeblich mit dem nicht genutzten Geld machen würde:
Zweigleisiger Ausbau aller S-Außen-Äste – durchgehend
Südring: dreigleisig zwischen Heimeranplatz und Ostbahnhof, idealerweise vier Gleise, davon zwei für S-Bahnen
Nordring – Ertüchtigung, Planung und Bau der Stationen FIZ, Euro-Industriepark
Verbindungskurve Nordring-Unterföhring für Anbindung zum Flughafen
Verbindungskurve Sendling zum Südring Richtung Osten (Sendlinger Spange 2)
Aufstockung auf 472 Züge für die S-Bahn-Züge statt 238 Züge (aktuell)
Ich tippe eher: dann kommt rein gar nichts! Und München hat da eh nichts zu sagen.
Zeigt mal wieder wie wenig Ahnung diese Parteien haben.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Martin H. »

Und 238 Züge sind ja nur die 423.
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imp-cen
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von imp-cen »

Ja, das hätte man alles machen können, dann hatte man sich aber für den Tunnel entschieden und jetzt ist der Drops eigentlich gelutscht.
Ansonsten wird man das die nächsten Jahrzehnte alles eh noch machen. Aber zu glauben, dass diese Planungen nicht wieder so lange dauern und ebenfalls erheblich Kostensteigerungen haben werden ist doch ziemlich naiv.
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Jean
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Jean »

imp-cen hat geschrieben: 07 Jul 2022, 11:11 Ja, das hätte man alles machen können, dann hatte man sich aber für den Tunnel entschieden und jetzt ist der Drops eigentlich gelutscht.
Ansonsten wird man das die nächsten Jahrzehnte alles eh noch machen. Aber zu glauben, dass diese Planungen nicht wieder so lange dauern und ebenfalls erheblich Kostensteigerungen haben werden ist doch ziemlich naiv.
Ja, sehe ich genauso. Die Zeit das Projekt zu stoppen sind längst vorbei...darum ist die Bahn wohl auch mit den wahren Kosten und Bauzeit daher gekommen...
Nicht, dass jemand den Vergleich mit den Transrapid wagt: damals wurde noch gar nichts gebaut...hier ist man ja mitten im Bau...
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean hat geschrieben: 07 Jul 2022, 11:15 ...hier ist man ja mitten im Bau...
ABer erst an einem Ende 8)
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Lazarus
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Lazarus »

Jean hat geschrieben: 07 Jul 2022, 11:15
Ja, sehe ich genauso. Die Zeit das Projekt zu stoppen sind längst vorbei...darum ist die Bahn wohl auch mit den wahren Kosten und Bauzeit daher gekommen...
Nicht, dass jemand den Vergleich mit den Transrapid wagt: damals wurde noch gar nichts gebaut...hier ist man ja mitten im Bau...
Täusch dich da mal nicht. Zum Bauen braucht man immer noch Geld. Wenn das alle ist, steht der ganz schnell still. Bernreiter von der CSU hat schon wissen lassen, das man nicht bereit ist, die Mittel Bayerns weiter aufzustocken.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von 146225 »

Und was genau hätte München davon, jetzt abzubrechen? Also außer weitere Jahrzehnte Stagnation im Nahverkehr und was zum Lachen für den Rest der Welt?
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Christoph »

146225 hat geschrieben: 07 Jul 2022, 19:08 Und was genau hätte München davon, jetzt abzubrechen? Also außer weitere Jahrzehnte Stagnation im Nahverkehr und was zum Lachen für den Rest der Welt?
Im anderen Fall, wenn jetzt auf Biegen und Brechen weitergemacht wird, fehlen für praktisch alle anderen dringend notwendigen Ausbauten der S-Bahn die Mittel, und eine zweite Stammstrecke bringt bei eingleisigen Außenstrecken genau gar nichts. Mit einer zweiten "Standstrecke" macht man sich erst recht lächerlich!

Würde man jetzt noch abbrechen, und stattdessen Nord- und Südring und die Außenäste ausbauen, könnte man wesentlich mehr Fahrgäste in wesentlich höherer Qualität befördern, das wäre genau das Gegenteil der Stagnation.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von 146225 »

Christoph hat geschrieben: 07 Jul 2022, 21:04 Im anderen Fall, wenn jetzt auf Biegen und Brechen weitergemacht wird, fehlen für praktisch alle anderen dringend notwendigen Ausbauten der S-Bahn die Mittel, und eine zweite Stammstrecke bringt bei eingleisigen Außenstrecken genau gar nichts. Mit einer zweiten "Standstrecke" macht man sich erst recht lächerlich!

Würde man jetzt noch abbrechen, und stattdessen Nord- und Südring und die Außenäste ausbauen, könnte man wesentlich mehr Fahrgäste in wesentlich höherer Qualität befördern, das wäre genau das Gegenteil der Stagnation.

Den Quatsch, dass für Infrastruktur der Eisenbahn "kein Geld da ist", muss sich brunzhohle deutsche/bayrische Politik halt mal ganz schnell abgewöhnen, denn die Wetterextreme nehmen ja definitiv zu und die Folgeschäden aus dem Klimawandel werden viel, viel teurer sein als jede Summe, die man auch im "Ham mir ja a no nia a so gmacht" - CSU-Bayern in Nahverkehr investiert.

Ich würde ja auch festhalten wollen, dass es Infrastrukturausbauten braucht. Doppelspurinseln auf den eingleisigen Abschnitten, separate S-Bahn-Gleise auf den Strecken in Richtung Freising und Geltendorf. Hätte man seit 50 Jahren übrigens schon machen können. Plus eine Ring-S-Bahn über Süd- und Nordring mit den entsprechenden Verknüpfungen zur U-Bahn. Ja, braucht München und Region alles. Zeitnah. Aber bitte zusätzlich zu Stamm 2, nicht stattdessen.

Denn den Bau von Stamm 2 jetzt abbrechen, würde dasselbe Ergebnis wie der nicht-Bau des Transrapids bringen, wo ja seitdem auch schon in dichtem Takt die Express-S-Bahnen über eine ausgebaute Trasse zum Flughafen rollen. Ach, doch nicht? Ja, weil bei einem Abbruch von Stamm 2 der Bund sich ins Fäustchen lacht, die eingeplanten Gelder für sonstwas verballert, und die Diskussion und die nie endenen Planungsverfahren und Grabenkämpfe wo man denn jetzt bitte was ausbauen soll und wie und sollte vielleicht oder auch nicht noch mal locker 25 Jahre dauern, ohne dass auch nur ein Spatenstich getan ist. Ich bin nicht der Ansicht, dass München und Region diese Zeit zum Verplempern noch immer haben.

Und was du bei deinen Überlegungen auch nicht bedenkst: mit deinem Ausbau der Außenäste kannst du *vielleicht* die Betriebsqualität hier und da stabilisieren. Danach kannst du noch alles auf Langzüge umstellen. Und das war es dann, weil durch Stamm 1 nicht mehr Züge als heute bereits gefahren werden hindurch passen und auch bei optimal ausgebauten Außenästen jede Störung dort ins ganze Netz ausstrahlen wird. Die "wesentlich mehr Fahrgäste" sind also von vorneherein endlich, wenn nur außen, aber nicht im Kern ausgebaut wird - genauso wie andersherum! Deswegen brauchen München und Region sowohl Stamm 2 als auch alle übrigen überfälligen Ausbauten - nur durch eine ganzheitlich bessere Infrastruktur gewinnen alle.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Iarn »

Dass es beim Ausbau der Münchner S-Bahn ein prinzipielles Problem gibt sieht man an der S7 Verlängerung nach Geretsried die ebenfalls um unbestimmte Zeit verschoben wurde (ursprünglicher Baubeginn sollte 2024 sein, nun kann man kein Datum nennen).
Auch dort würde ein Abbruch einfach nur mehr Autos bringen.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von imp-cen »

Christoph hat geschrieben: 07 Jul 2022, 21:04 Würde man jetzt noch abbrechen, und stattdessen Nord- und Südring und die Außenäste ausbauen, könnte man wesentlich mehr Fahrgäste in wesentlich höherer Qualität befördern, das wäre genau das Gegenteil der Stagnation.
Ja, lass uns wieder 25 Jahre umplanen und dann einstellen weils dann wieder teuerer wird. Oder in andren Worten, Anfang der 1990er hab ich in der Zeitung schon die Ideen/Planungen/Diskussionen zum Südring verschlungen.

Mit Einführung des Euro vor 20 Jahren wurde einiges bei den Preisen 1:1 umgestellt. Seither sind über 20 Jahre vergangen - da hat es genug Preissteigerungen gehabt. Wir haben mittlerweile fast eine zweistellige Inflation.

Die Lieferketten liegen darnieder, Rohstoffe werden durch den Krieg künstlich verknappt, Fachkräftmangel wird seit Jahrzehnten prognostiziert und tritt jetzt endgültig ein, weil bis 2030 5 Mio. Arbeitskräfte in die Rente gehen und nicht nachgeboren wurden. Alle wollen studieren, keiner will sich mehr die Finger schmutzig machen... (vlt. ein Grund warum man so fleissig alles umplant, weil keiner da ist ders baut :lol: )

Gewöhnt euch dran, dass alles teuerer wird... Hätte man in den 90ern gebaut, wäre das zu den damaligen Preisen mit den dortigen Preissteigerungen möglich gewesen. Jedes weitere Verschleppen führt zu noch höheren Preisen - oder man macht halt wieder/weiter NICHTS.

Oder in andren Worten, es wird nichts teuerer - unser Geld ist nur nichts mehr wert.
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Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von TheBaxhers »

SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Valentin »

imp-cen hat geschrieben: 08 Jul 2022, 09:45
Christoph hat geschrieben: 07 Jul 2022, 21:04 Würde man jetzt noch abbrechen, und stattdessen Nord- und Südring und die Außenäste ausbauen, könnte man wesentlich mehr Fahrgäste in wesentlich höherer Qualität befördern, das wäre genau das Gegenteil der Stagnation.
Ja, lass uns wieder 25 Jahre umplanen und dann einstellen weils dann wieder teuerer wird. Oder in andren Worten, Anfang der 1990er hab ich in der Zeitung schon die Ideen/Planungen/Diskussionen zum Südring verschlungen.

Mit Einführung des Euro vor 20 Jahren wurde einiges bei den Preisen 1:1 umgestellt. Seither sind über 20 Jahre vergangen - da hat es genug Preissteigerungen gehabt. Wir haben mittlerweile fast eine zweistellige Inflation.

Die Lieferketten liegen darnieder, Rohstoffe werden durch den Krieg künstlich verknappt, Fachkräftmangel wird seit Jahrzehnten prognostiziert und tritt jetzt endgültig ein, weil bis 2030 5 Mio. Arbeitskräfte in die Rente gehen und nicht nachgeboren wurden. Alle wollen studieren, keiner will sich mehr die Finger schmutzig machen... (vlt. ein Grund warum man so fleissig alles umplant, weil keiner da ist ders baut :lol: )

Gewöhnt euch dran, dass alles teuerer wird... Hätte man in den 90ern gebaut, wäre das zu den damaligen Preisen mit den dortigen Preissteigerungen möglich gewesen. Jedes weitere Verschleppen führt zu noch höheren Preisen - oder man macht halt wieder/weiter NICHTS.

Oder in andren Worten, es wird nichts teuerer - unser Geld ist nur nichts mehr wert.
Gerade kam in den Nachrichten, daß Stahl- und Betonpreise jetzt um 25% gestiegen sind. Sind heute schon die 10 Mrd Euro Baukosten überschritten?

Und in 20 Jahren ist der heute schon angekündigte Rohstoffmangel für die Betonherstellung voll da. Macht den Bau dann endgültig unbezahlbar?
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Valentin »

TheBaxhers hat geschrieben: 08 Jul 2022, 12:48 SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
Wie verkündete erst unser OB im BR: „Die Stadt hat sich vor vielen Jahren zu einem Kostenanteil von 113 Millionen bereit erklärt. Dabei bleibt es auch“.

In der sich gerade anbahnenden Krise wird er sicherlich keinen Cent mehr übernehmen dürfen.
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Valentin »

Valentin hat geschrieben: 08 Jul 2022, 13:00
TheBaxhers hat geschrieben: 08 Jul 2022, 12:48 SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
Wie verkündete erst unser OB im BR: „Die Stadt hat sich vor vielen Jahren zu einem Kostenanteil von 113 Millionen bereit erklärt. Dabei bleibt es auch“.

In der sich gerade anbahnenden Krise wird er sicherlich keinen Cent mehr übernehmen dürfen.
Das Geld wird bereits knapp: [AZ] Wegen Stammstrecken-Chaos: Der U9-Bau droht zu platzen!

Für die 2. Stammstrecke könnte die U9 geopfert werden - aus Kostengründen kein Bbau der U-Station dort. Dafür müßte allerdings die 2. Stammstrecke dort neu geplant und genehmigt werden... :cry:
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Lazarus »

Was Reiter nicht gerade dazu bringen dürfte, in Stamm2 weiteres Geld zu investieren. Die U9 war Reiters Projekt. Damit könnte das für Stamm 2 auch eng werden, weil jetzt muss die Kohle allein vom Freistaat kommen und das bezweifel ich sorry.
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Lazarus »

TheBaxhers hat geschrieben: 08 Jul 2022, 12:48 SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
Die Frage dürfte aber eher sein, ob das Ding überhaupt noch förderfähig ist nach den derzeit gültigen Richtlinien. Ich habe da meine Zweifel...
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von 146225 »

Das völlig verarmte München und das noch ärmere Bayern - klingt nach sich mit aller Gewalt lächerlich machen wollen.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Jean »

146225 hat geschrieben: 08 Jul 2022, 16:15 Das völlig verarmte München und das noch ärmere Bayern - klingt nach sich mit aller Gewalt lächerlich machen wollen.
Vor allem da dein Vorredner eh für den Bau der U5 ist, der von Vorne rein nicht Zuschussfähig war... :roll:
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Iarn »

TheBaxhers hat geschrieben: 08 Jul 2022, 12:48 SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
Wobei die Aussage, der Bund würde dies nicht tun, bisher nur von der CSU Landesregierung kam. Insofern ist meine Überraschung begrenzt.
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Jean »

Iarn hat geschrieben: 08 Jul 2022, 23:04 Wobei die Aussage, der Bund würde dies nicht tun, bisher nur von der CSU Landesregierung kam. Insofern ist meine Überraschung begrenzt.
Die Rolle als konstruktive Opposition müssen die halt noch lernen...Nur meckern hilft da nicht weiter.
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Lazarus »

Jean hat geschrieben: 08 Jul 2022, 16:17
146225 hat geschrieben: 08 Jul 2022, 16:15 Das völlig verarmte München und das noch ärmere Bayern - klingt nach sich mit aller Gewalt lächerlich machen wollen.
Vor allem da dein Vorredner eh für den Bau der U5 ist, der von Vorne rein nicht Zuschussfähig war... :roll:
Auch wenn es dir nicht passt. Die S-Bahn ist nun mal nicht Aufgabe der Stadt München, sondern des Freistaats. Die U-Bahn dagegen schon...
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Re: Bund trägt Kostensteigerung mit

Beitrag von Valentin »

Lazarus hat geschrieben: 08 Jul 2022, 15:26
TheBaxhers hat geschrieben: 08 Jul 2022, 12:48 SZ Online: Der Bund hat überraschend schnell zugesichert, bei der Kostensteigerung weiterhin 60% der förderfähigen Kosten zu übernehmen und damit die Kostensteigerung mit zu tragen.
Die Frage dürfte aber eher sein, ob das Ding überhaupt noch förderfähig ist nach den derzeit gültigen Richtlinien. Ich habe da meine Zweifel...
Die U9 Station würde doch nachträglich der Bauwerksplanung hinzugefügt, da ein nachträgliches Einbauen nicht mehr möglich ist. Und dann hätte die Stadt in der Zukunft möglicherweise ein unlösbares Verkehrsproblem. Daher konnte ein Rohbau im Rahmen der Zukunftsvorsorge gerechtfertigt werden. Sonst wird hier doch auch die mangelnde Zukunftssicherheit der DB Ausbauten (z.B. Kreuzstraße) kritisiert .

Funfact:
Haben die Hamburger nicht auch seit 1968 eine sogar fertig ausgebaute U-Bahn Station unterm Hbf? Könnte jetzt sogar in den 2030er Jahren ans Tunnelnetz angeschlossen werden.

Update: Bild verkündet als Schlagzeile, daß sich die Fertigstellung des neuen HBF verzögern wird :roll:
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Tram-Bahni »

Nicht ohne Grund haben viele vorher gewarnt, nicht mit U5-Pasing und U9-Rohbau zwei Projekte als Stadt komplett selbstfinanzieren zu müssen. Aber die U5 war halt nur noch ein rein politisches Dogma, längst keine Verkehrspolitik mehr.
Jetzt opfert man halt zum erstbesten Zeitpunkt die U9 der U5, das war seit Corona eh abzusehen.
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Lazarus
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Re: [M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Beitrag von Lazarus »

Tram-Bahni hat geschrieben: 09 Jul 2022, 12:05 Nicht ohne Grund haben viele vorher gewarnt, nicht mit U5-Pasing und U9-Rohbau zwei Projekte als Stadt komplett selbstfinanzieren zu müssen. Aber die U5 war halt nur noch ein rein politisches Dogma, längst keine Verkehrspolitik mehr.
Jetzt opfert man halt zum erstbesten Zeitpunkt die U9 der U5, das war seit Corona eh abzusehen.
Weil es absehbar sein dürfte, das man die U9 eh nicht finanziert bekommt. Schon gar nicht ohne Förderung. Da dürfte dasselbe drohen, wie jetzt bei Stamm2. Die Kosten, die man vor ein paar Monaten mal veranschlagt hatte, werden kaum zu halten sein. Die Stadt wird keine 5 Mrd Euro selbst finanzieren können. Das ist utopisch. Selbst, wenn man die U5 streichen sollte...
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