Das kannst du im Trassenfinder ausprobieren. https://trassenfinder.de/#/9/spfv_tw?tab_id=1wieviel Minuten Fahrzeit weniger bringen von München nach Berlin 300km/h statt 200km/h?
Ohne Zuschläge oder Haltezeiten:
BR 403 MH - BL tief: 3h 29 Verbrauch 3911 kWh
EX-Westbahn KISS: 3h 53, Verbrauch 2402 kWh, wobei nicht klar ist, ob das ein 4-Teiler oder 6-Teiler ist, auf jeden Fall weniger Sitzplätze als im 403.
Man erkauft sich die kürzere Reisezeit auf jeden Fall mit einem enormen Energieverbrauch, denn der steigt etwa mit der 3. Potenz der Geschwindigkeit (doppelte Geschwindigkeit -> vierfacher Luftwiderstand -> achtfacher Energieverbrauch)
Nicht unbedingt - es kann in einem Flächenland wie Deutschland durchaus sinnvoll sein, Sprinter gezielt aus Knoten rauszunehmen, um eine möglichst kurze Punkt-zu-Punkt-Reisezeit anzubieten. Das Schweizer System lässt sich nicht 1:1 auf Deutschland übertragen, denn sonst ist die Bahn in keiner Weise konkurrenzfähig zum Luftverkehr.Falsche Fragestellung: du musst fragen, ob die 300 km/h gegenüber 200 km/h bessere Erreichung der Taktknoten ermöglichen.
Aber ja, man darf hinterfragen, ob das HGV-Gebolze so viel Sinn macht. Insbesondere bei München - Berlin ging es wohl um die magischen 4h, die sich nur mit vMax 300 erreichen lassen.
Das hängt logischerweise von der Blockdichte ab. Grundsätzlich aber bei 195 viel dichter als bei 300 km/h möglich, das Optimum im PV liegt irgendwo im Bereich von 160...200 km/h. Zunächst sinkt die mögliche Zugfolgezeit mit zunehmender Geschwindigkeit, weil dann die Fahrzeit im Block kürzer wird. Ab 200 steigt aber die Vorbelegungszeit stärker an als die Fahrzeit im Block kürzer wird - denn bei der Eisenbahn muss immer im absoluten Bremswegabstand gefahren werden, um bspw. vor einer Weiche anhalten zu können, die keine Endlage erreicht.195km/h und ETCS, welche Zugfolge statt bei 300km/h?
Bremswege kannst du hier mal durchspielen: https://www.bahntechnik-bahnbetrieb.de/ ... gsrechner/
In der Ebene, Betriebsbremsung: 200 km/h ca. 2300 m, 300 km/h schon über 5000 m.
Im Gefälle wird es viel länger.
Als Zahlenbeispiele mit ETCS L2 habe ich aus der Vorlesung folgende minimale Zugfolgezeiten gefunden:
160 km/h: 1,5 min
200 km/h: 1,6 min
300 km/h: 2,0 min
Puh, dafür bräuchte man eine entsprechende Software, in der Strecke und Fahrdynamik hinterlagt sind, z.B. Railsys, FBS oder RuT-K. Das kann man sonst nicht beantworten.Kann der DostoIC Frankfurt-Köln auf der Berg-Und-Tal-Bahn dort seine 195km/h konstant halten oder ist der für die Steigungen dort nenneswert untermotorisiert?
Und ob sich die höhere vMax wirtschaftlich lohnt oder nicht - das wäre sicher eine wissenschaftliche Studie wert, um das herauszufinden. Das kann man keinesfalls mal eben nebenbei beantworten.