Bahnstreiks 2023/2024

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146225
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Der liebe Gott weiß alles, und der Rohrbacher mal wieder alles besser. Niemand außer ihm wird jemals Recht gehabt haben. Er ist das lebende Lexikon jeglicher eisenbahntechnischer Themen aller Zeiten. Amen.
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 22:02 Der liebe Gott weiß alles, und der Rohrbacher mal wieder alles besser. Niemand außer ihm wird jemals Recht gehabt haben. Er ist das lebende Lexikon jeglicher eisenbahntechnischer Themen aller Zeiten. Amen.
Klar, wenn du mit sachlich falschen Verdrehungen mal wieder nicht durchkommst, dann müssen halt wieder solche Unverschämtheiten sein. Und so traurig es ist, du irrst sogar jetzt. Es geht nicht um "alle Zeiten", sondern bei uns beiden ja meist genau einen einzigen Vorgang in der deutschen Bahngeschichte, der uns aktuell um die Ohren fliegt und zu dem du immer die gleichen alte Platte Fake News auflegst. Meinst du, das wird irgendwann mal richtiger, vielleicht bei der 769. Wiederholung oder bei der 2.384.? Hast du nicht zufällig einen Link, der beispielsweise belegt, dass die DB West so einen dermaßen krassen Wagenmangel hatte, dass sie sich es vor der Wende leisten konnte, schnellzugtaugliche Bm im Nahverkehr mit V100 rollen zu lassen? Und wenn ja, was bringt uns die Erkenntnis heute außer als Whataboutismus zu dienen? Echte Verweise, Fakten, Links, das wär doch echt mal was. Oder zumindest eine Argumentation, die sich nicht in jedem dritten Thema irgendwie widerspricht oder die Quadratur des Kreises will.

Fakt ist nunmal, der Kern der Bahnreform wie auch der Postreform und ähnlichen Maßnahmen um die 90er Jahren rum z.B. auch im Gesundheitswesen ist halt einfach Lohn- und Sozialdumping und das Zurückdrängen des öffentlichen Sektors gegenüber den Interessen der freien Wirtschaft.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Das hat jetzt nix mit Unverschämtheiten zu tun, aber hin und wieder mal einsehen, dass du nicht die Partei bist, die immer Recht hat, das wäre schon durchaus angebracht. Ich habe noch selten jemanden erlebt, der so von sich als einziger Autorität überzeugt war und andere Ansichten nichts und null gelten lassen kann.
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:52 (...) Schon klar, dass es dann nicht so gefällt, wenn so alte Säcke wie ich, die seinerzeit auch schon auf deutschen Schienen unterwegs waren, die heile Welt stören. (...) Die DR hatte tatsächlich aufgrund ihrer weniger stark auf Technik beruhenden Betriebsweise und den sozialistischen Spielregeln im Arbeiter- und Bauernstaat Personal satt, und das brachte teilweise die "Produktionsmittel" auch noch selber mit. Statt eines rund 30 Jahre alten Bm (nur echt mit Asbest) hinter einer im Mittel genauso alten 140 gab es dann auch im tiefsten Südwesten 5 Jahre alte Bom hinter einer fast nagelneuen 143. Und im 628 die Ansage des nächsten Halts auf Sächsisch. Und nur dieser historische Zufall hat der DB (West) seinerzeit den Allerwertesten gerettet, wäre die DDR 50 Jahre und älter geworden, hätte es anders ausgesehen. Vermutlich wäre das Angebot mittelfristig weiter eingekürzt worden, was hätte denn eine erbarmungslos im Würgegriff des Finanzministeriums befindliche Bundesbehörde groß anderes machen sollen? Ach, gibt es nicht, kann gar nicht sein? Schon mal den Zustand der Bundeswehr angeschaut?
Dein Erinnerungsvermoegen ist aber dann aber auch reif fuer den Bender. ;)
Das Asbest kam NUR ueber DR gerade mit den Bom erst in den Westen. Bei Bm der DB war das nicht der Fall. Bm wurden nicht abgestellt bis ca. 2007, sondern entweder zu Bimz ungebaut, oder unveraendert in Orientrot in IC - spaeter wieder beide zusammen in der aktuellen Farbgebung - in IC eingesetzt.
Die Dosto waren alle neu und haette es auch ohne DR gegeben - mit BR111 wie ohnehin fast ueberall, bis auf das Hoellental. Dort haette man zur Not sonst auch BR 120 wie bei der S-Bahn in MH einsetzen koennen und waere billiger gewesen, weil man dann nicht ab vier Wagen eine zweite Lok gebraucht haette.
Die Nachruestung mit ZWS der Ozenblau/Elfenbein 111er waere halt schneller vorangeschritten.

Bzgl. Personal ist es heuer eben so, dass trotz ex-DDR nicht genug da ist und durch Verlust des Beamtenstatus der Arbeitsplatz an Atraktivitaet zusaetzlich verloren hat. Im Regionalverkehr oft zudem auf Dauer der Verkehrsvertraege befristet mit dann ungewisser Zu(g)kunft.

Viele bereits beschlossene ABS u.a. die Begradigung der Hoellentalbahn zw. Neustadt und Donaueschingen, sowie Muenchen - Aulendorf/Lindau zw. Memmingen und Aichstetten wurden wegen "Aufbau Ost" abgesagt, wo heute noch Zeit verloren wird, weil der Strom auf den Umwegen als Sparversion angelegt worden ist.

Also die Widervereinigung als "Retter der Nation" darzustellen ist ein krasses Eigentor, weil gaebe es DB und DR noch heute, muesste man den Firlefanz mit Billigzuegen und Billigloehnen ueberhaupt nicht machen und Ideen mit Takten und Reaktivierungen, die von der Ausschreibungsbahn wieder aufgegriffen wurden, haette es oft frueher und dazu mit besserer Infasturktur gegeben. Schau doch einfach mal was 1993 schon alles an IR, RSB, RB und CB unterwegs war.

Zu schade, dass die Omas wie ich damals halt auch unterwegs waren und den Zerfall der Bahn(en) genau mitverfolgt haben und du das Schlechtreden der Bundesbahn mit Rosinenpicken um die Ausschreibungsbahn besser aussehen zu lassen, heute ist alles besser - und aus Plastik mir nicht verkaufen kannst. :P
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 18:13

Muss dir nicht peinlich sein, das ist einfach nur deutsch. V.a. in deiner Altersgruppe wird auch in der Zukunft mit wutverzerrtem Gesicht und lautem "Brumm! Brumm!" mit dem Fuß aufgestampft und auf Verbrennungsmotoren, billigen Sprit und kostenlose Parkplätze überall bestanden (was dann wiederum die F.D.P. und alles andere rechts der Mitte zum populistisch-hirnlosen "Durchdrehen" verleitet).
Das habe ich nicht ganz verstanden. Was ist das besonders typische Deutsche an mir, bzw. was soll mir nicht peinlich sein? Dass ich nie ein Auto besessen habe und immer schon mit Bus und Bahn unterwegs war? Oder sprichst du in allgemeiner Form von meinen Altersgenossen, mit denen mich aber außer der gemeinsamen Alterskategorie nicht allzu viel verbindet?

Vielleicht hast du auch meine Aussage, die sich darauf bezogen hatte, wie wahrscheinlich viele Autofahrer nach so einem Streiktag denken werden, mit meiner eigenen Meinung verwechselt?

Jedenfalls: Als Noch-Nie-Autobesitzer habe ich bisher nur äußerst selten auf Verbrennungsmotoren, kostenlose Parkplätze etc. bestanden, weil ich gar keinen Bedarf habe. Mir wäre ein Land wie die Schweiz wesentlich lieber, wo man wirklich fast überall hinkommt, ohne ein Auto in Anspruch nehmen zu müssen.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Iarn »

Lass Dich nicht verunsichern, diese Pauschalisierungen und Polemiken sind bei manchen Leuten hier leider üblich.
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 28 Mär 2023, 05:22 Das hat jetzt nix mit Unverschämtheiten zu tun, aber hin und wieder mal einsehen, dass du nicht die Partei bist, die immer Recht hat, das wäre schon durchaus angebracht.
Angebracht wäre vor allem, dass du endlich mal darlegst, wo mein Irrtum liegt statt seitenweise einfach nur so zu behaupten bzw. endlich mal klar darlegst, wie deine Wettbewerbsjubelei zusammen gehen soll mit deinem ebenso polemisch vorgetragenen Einsatz für Arbeitnehmerinteressen. Auf der einen Seite ist die historische Bundesbahn mit ihren Klischeebeamten auf jeden Fall des Teufels, bei deren nachträglicher Bewertung ich mich gefälligst zu irren habe, auf der anderen Seite sollen "Schlechtleister", ganz besonders wenn sie DB heißen, per Wettbewerb aussortiert werden können. Aber wenn sich Leute am Wettbewerb beteiligen und sich selbstständig machen, machst du dir große Sorgen um deren Existenz, wenn vielleicht der eine große Auftrag mal weg ist. Ähm ... ja, was denn jetzt? Ist das nicht eine Grundeigenschaft des Wettbewerbs?

Ist es nicht auch eine Grundeigenschaft des Wettbewerbs, wenn man die Leistung bis ins kleinste von vornherein definiert (du sagst ja immer, man muss eben nur einfach genaue Vorgaben machen) und z.B. die Fahrzeuge stellt, um die Eintrittshürden für die Markteilnehmer zu senken, dass der Wettbewerb dann aber ein reiner Preiswettbewerb vor allem beim Personal wird?
146225 hat geschrieben: 28 Mär 2023, 05:22 Ich habe noch selten jemanden erlebt, der so von sich als einziger Autorität überzeugt war und andere Ansichten nichts und null gelten lassen kann.
Zu historischen Fakten gibt es nunmal eher keine zwei Ansichten. Bei den neoliberalen Reformen der 90er ging es selbstverständlich vor allem um die eine Reduzierung der Personalkosten (-> Niedriglohn-Paradies Deutschland), des Kündigungsschutzes, der Altersversorgung und solche Dinge und der Schaffung von neuen Geschäftsfeldern für die Privatwirtschaft. Der Kapitalismus hatte schließlich gerade erst gesiegt, der Markt sei überlegen und regele alles (viel besser). Dummerweise sieht man heute jeden Tag mehr an allen Ecken und Enden, dass das so nicht immer stimmt.

Du darfst gerne weiter behaupten, was du willst, du wirst aber damit leben müssen, dass ich widerspreche, wenn ich es für nötig halte und sich richtige Sachverhalte eher belegen lassen als gefühlte Wahrheiten.
218 466-1 hat geschrieben: 28 Mär 2023, 06:36Das Asbest kam NUR ueber DR gerade mit den Bom erst in den Westen. Bei Bm der DB war das nicht der Fall.
Asbest war auch bei der DB West ein Problem, das Zeug war halt hüben wie drüben damals überall drin, auch 1996 noch.
rautatie hat geschrieben: 28 Mär 2023, 09:23 Das habe ich nicht ganz verstanden. Was ist das besonders typische Deutsche an mir, bzw. was soll mir nicht peinlich sein? Dass ich nie ein Auto besessen habe und immer schon mit Bus und Bahn unterwegs war? Oder sprichst du in allgemeiner Form von meinen Altersgenossen, mit denen mich aber außer der gemeinsamen Alterskategorie nicht allzu viel verbindet?
146225 möchte vermutlich wissen, ob du gerne an einem Auspuff nuckelst. :lol: *duck+weg*
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

Oder um es mal nicht mit meinen Worten zu sagen:
Gescheiterte Privatisierungen: Das wird uns noch lange wehtun (Kommentar, Deutschlandfunk Kultur)

"Deutschland war mal bekannt dafür, dass vieles gut funktioniert, meint der Historiker Andreas Wirsching. Doch dann sei der Neoliberalismus und die Privatisierung von staatlichen Kernaufgaben gekommen. Damit sei das Land folgenschwer gescheitert. (...) Eisenbahn- oder Postbeamter zu sein, beamteter Fluglotse oder auch kommunal beamteter Busfahrer, begründete einst Würde und Berufsstolz für viele Hunderttausend Menschen. Die deutsche Politik hat das durch einen privatisierten Niedriglohnsektor ersetzt. Der fordert nun mit Lohnstreiks seinen Teil ein und trägt zur Lahmlegung des öffentlichen Sektors bei."
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

Die Auflösung der alten Bundesbahn und Bundespost habe ich schon damals nicht nachvollziehen können, als die Umstrukturierungen und Privatisierungen angefangen hatten. Aber damals wurde meiner Erinnerung nach so getan, als ob das unumgänglich und der Trend der Zeit sei. Wer dagegen war, galt als rückständig. Dazu kam das schlechte Behördenimage, das mit Schwerfälligkeit und Umständlichkeit einher ging. Der Trend ging in Richtung "modern, schlank, wendig". Andererseits hat aber meiner Erinnerung nach damals sowohl die Bahn als auch die Post fast immer zuverlässig funktioniert (abgesehen davon, dass man auch zu Bundesbahnzeiten schon mit Streckenstilllegungen angefangen hat).
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

rautatie hat geschrieben: 29 Mär 2023, 08:48 Der Trend ging in Richtung "modern, schlank, wendig".
Aufgabe definitiv nicht erfüllt. :|
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

Jean hat geschrieben: 29 Mär 2023, 09:33
Aufgabe definitiv nicht erfüllt. :|
Unter anderem, weil man damals gedacht hat, dass "schlank und wendig" ungefähr gleichbedeutend sei mit Stilllegen, Abreißen, Verkaufen von Bahnimmobilien, Abbauen von "überflüssigen" Gleisen und Weichen, etc.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Naechster Streik. Freitag, 21.4.23 von Betriebsbeginn bis 11:00 Uhr MESZ.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Was ist eigentlich mit den Verhandlungen mit der MVG? Man hört davon nicht viel...
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Jean hat geschrieben: 18 Apr 2023, 20:41 Was ist eigentlich mit den Verhandlungen mit der MVG? Man hört davon nicht viel...
Ich wusste gar nicht, das die MVG auch Bahn hat? :roll:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Jean hat geschrieben: 18 Apr 2023, 20:41 Was ist eigentlich mit den Verhandlungen mit der MVG? Man hört davon nicht viel...
Das ist das Eisenbahnthema zum Streik. MVG hier entlang
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Lazarus hat geschrieben: 18 Apr 2023, 20:44
Jean hat geschrieben: 18 Apr 2023, 20:41 Was ist eigentlich mit den Verhandlungen mit der MVG? Man hört davon nicht viel...
Ich wusste gar nicht, das die MVG auch Bahn hat? :roll:
U-Bahn und Straßenbahn... Da ist "Bahn" in den Namen. *duck und weg* :roll:
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

DB:
Erneuter EVG-Warnstreik: DB erwartet massive Beeinträchtigungen
Umfangreiche Kulanz der Bahn gegenüber Kunden • DB bittet Fahrgäste, nach Möglichkeit ihre Reise zu verschieben • Informationen zu Streikauswirkungen auf bahn.de und in der App DB Navigator

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat für Freitagvormittag, 21. April, einen flächendeckenden Warnstreik angekündigt. Dieser wird sich auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken, da Mitarbeitende aus allen Bereichen der DB und anderer Bahnunternehmen zum Ausstand aufgerufen sind. Im Regional- und S-Bahnverkehr der DB sollen nach Ende des Ausstands zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden. Hier kann es im Laufe des Nachmittags noch zu Beeinträchtigungen kommen. Der Fernverkehr der DB wird ab 13 Uhr schrittweise wieder aufgenommen. Dennoch ist am Freitag bis in die frühen Abendstunden mit bundesweiten Auswirkungen des Streiks auf die ICE- und IC-Züge zu rechnen. Die Deutsche Bahn bittet die Fahrgäste, wenn möglich ihre für den 21. April geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen oder die Reise später anzutreten.

Die DB bietet für die betroffenen Reisenden umfangreiche Kulanzregelungen: Alle Fahrgäste, die ihre für den 21. April geplante Reise aufgrund des Streiks der EVG verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 18. April gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Dienstag, 25. April, flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Weitere Informationen dazu unter www.bahn.de/sonderkulanz.

Zudem gelten bei Verspätung oder Zugausfall die allgemeinen Fahrgastrechte. Weitere Informationen: www.bahn.de/fahrgastrechte.

Die DB wird so schnell wie möglich über die Auswirkungen des EVG-Streiks informieren. Informationen sind im Laufe des Mittwochnachmittags auf bahn.de und in der App DB Navigator zu finden. Dort sollten sich Reisende vor Fahrtantritt informieren. Außerdem wird die DB ab Mittwoch, 15 Uhr, eine kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33 einrichten.

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Streikankündigung werden auch Güterzüge deutlich behindert und in den Rangieranlagen Rückstaus ausgelöst werden. DB Cargo steht in ständigem Austausch mit Kundinnen und Kunden, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

Aktuelle O-Töne, Bilder und Hintergrundinformationen unter deutschebahn.com/tarif

Aktuelle Infos zum Streik unter www.deutschebahn.com/streik
Quelle


EVG:
Arbeitgeber provozieren nächsten bundesweiten Warnstreik
#TARIFVERHANDLUNGEN #TARIFRUNDE 2023 #ARBEITSKAMPF #DB #NE-BAHNEN 19.04.2023
Die EVG hat ihre Mitglieder in allen rund 50 Unternehmen, in denen derzeit Tarifverhandlungen geführt werden, aufgerufen, am kommenden Freitag in der Zeit von 3:00 Uhr bis 11:00 Uhr erneut die Arbeit niederzulegen.


„Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch. Offen lässt die EVG derzeit noch einen Streikaufruf an die Kolleginnen und Kollegen bei Transdev. Dort werden am Mittwochvormittag Verhandlungen geführt.

„Unsere Tarifkommissionen haben sehr sorgfältig abgewogen, welche Forderungen in der Tarifrunde 2023 gestellt werden sollen. Wichtig war ihnen dabei eine soziale Komponente, die insbesondere den unteren Lohngruppen helfen soll, die stark gestiegenen finanziellen Belastungen besser zu verkraften“, erklärten die beiden Tarifvorstände.

Nach vielen konstruktiven Diskussionen sei am Ende ein Mindestbetrag von 650 Euro beschlossen worden, alternativ 12 Prozent, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Diese Entscheidung sei auch vor dem Hintergrund getroffen worden, dass die Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen schon heute unter großem Personalmangel leiden und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur bei einer besseren Bezahlung gefunden würden.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich Gedanken gemacht, wie die Zukunft ihrer Unternehmen gesichert und den Fahrgästen nicht noch mehr Zugausfälle zugemutet werden müssen. Jetzt müssen sie feststellen, dass das die Unternehmen überhaupt nicht interessiert. Die Verhandlungen werden bislang ohne jede Form der Wertschätzung geführt. Zudem werden Angebote unterbreitet, die mit unseren Forderungen nichts oder nur wenig zu tun haben. Die Überlegungen der Tarifkommissionen werden schlichtweg ignoriert. Das können wir uns nicht gefallen lassen“, stellte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch fest.

„Angesichts dieser bewussten Ignoranz der Arbeitgeber würde jeder mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen, so geht das nicht weiter.“

Cosima Ingenschay und Kristian Loroch, EVG-Tarifvorstände
Vor diesem Hintergrund habe die EVG auch den Vorstoß der Deutschen Bahn zurückgewiesen, bei der DB AG einen Abschluss auf der Basis des Schlichterspruchs im öffentlichen Dienst zu erzielen. „Wir verhandeln für die Kolleginnen von Bus und Bahn. Insofern erwarten wir, dass von der Deutschen Bahn nicht Empfehlungen an andere Gewerkschaften abgeschrieben werden, sondern konkret auf unsere Forderungen eingegangen wird. Das muss Grundlage unserer Verhandlungen am nächsten Dienstag sein“, machte er deutlich.

„Wir haben von keinem Unternehmen einen Inflationsausgleich gefordert, trotzdem wird er uns angeboten. Wir wollen, dass in allen Unternehmen in den unteren Lohngruppen deutlich mehr verdient wird, das aber wird völlig ignoriert. Uns ist eine kurze Laufzeit wichtig, angeboten werden bis zu 27 Monate. Statt einer schnellen dauerhaften Lohnerhöhung sollen die Kolleginnen und Kollegen bis in den Herbst oder Winter hinein warten, bis es das erste Mal mehr Geld gibt“, kritisierte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay.

„Angesichts dieser bewussten Ignoranz der Arbeitgeber würde jeder mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen, so geht das nicht weiter. Und genau das machen wir jetzt, indem wir zu einem weiteren bundesweiten Warnstreik aufrufen. Die Arbeitgeber wären gut beraten, ihre bisherige Verweigerungshaltung in die Mülltonne zu werfen und endlich verhandlungsfähige Angebote auf den Tisch zu legen“, erklärten Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.

Auch die Fahrgäste hätten sicher kein Verständnis dafür, dass sich am Verhandlungstisch nur wenig bis nichts bewegt. „Unsere Kolleginnen und Kollegen machen trotz der immer größer werdenden Unzulänglichkeiten bei Bus und Bahn weiterhin einen tollen Job. Oft werden sie zur Zielscheibe unzufriedener Fahrgäste, obwohl sie unternehmerische Fehlentscheidungen nicht zu verantworten haben. Ihnen jetzt aus taktischem Kalkül die dringend nötige Lohnerhöhung verweigern zu wollen, ist völlig inakzeptabel und sicher nicht im Interesse der Reisenden“, sagten die beiden Tarifvorstände der EVG.

„Wir setzen ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste, sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen. Dass wir zu diesem Mittel greifen müssen, haben allein die Arbeitgeber zu verantworten, die sich bislang konstruktiven Tarifverhandlungen verweigern“, stellte Cosima Ingenschay fest.

„Niemand muss jetzt an unser Verantwortungsbewusstsein appellieren. Wir gehen mit dem Streikrecht sehr verantwortungsvoll um. Es ist an den Arbeitgebern, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Das bedeutet, die berechtigten Forderungen der Beschäftigten endlich ernst zu nehmen und Angebote zu unterbreiten, die Grundlage für zielführende Verhandlungen sind“, so Kristian Loroch.

„Ob dies der letzte Warnstreik in der Tarifrunde 2023 sein wird oder ob weitere folgen müssen, liegt an den Arbeitgebern. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind zu allem bereit, um ihre Forderungen durchzusetzen. Die Wut und das Unverständnis angesichts des respektlosen Verhaltens ihrer Arbeitgeber ist verständlicherweise groß“, stellten Cosima Ingenschay und Kristian Loroch fest.
Quelle

DB Heulsusen-Meldung:
Völlig unnütz und unnötig: Deutsche Bahn verurteilt neuerlichen EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion
Personalvorstand Seiler: „Was soll das?“ • Trotz Verhandlung am Dienstag jetzt unverständliche Eskalation: DB hat sich schon bereit erklärt, mit der EVG eine Lösung zu vereinbaren, die sich am enormen Volumen des Öffentlichen Dienstes orientiert • „Die EVG trägt auf dem Rücken unserer Fahrgäste den Konkurrenzkampf mit der GDL aus.“ • Wieder massive Beeinträchtigungen für gesamten Bahnbetrieb erwartet • Umfangreiche Kulanz der DB für Kunden

Die Deutsche Bahn (DB) verurteilt den neuerlichen EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion. „Was soll das? Dieser Streik ist völlig unnütz und unnötig. Am Freitag, dem reisestärksten Tag der Woche, trifft er viele Pendler:innen besonders hart. Die EVG hat Maß und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall“, so Personalvorstand Martin Seiler. „Hier wird auf dem Rücken unserer Fahrgäste der Konkurrenzkampf mit der GDL ausgetragen, das ist nicht seriös.“ Kommenden Dienstag ist bereits die nächste Verhandlung, das ist aus DB-Sicht die Nagelprobe, ob die EVG wirklich Lösungen will.

Gänzlich unverständlich ist diese Eskalation auch, weil die DB sich bereits am Sonntag bereit erklärt hatte, mit der EVG eine Lösung zu vereinbaren, die bahnspezifisch ist und sich am enormen Volumen des Öffentlichen Dienstes orientiert. Diesen Vorschlag hatte die EVG umgehend als Provokation zurückgewiesen. „Warum sollte das, was für die 2,5 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes gut ist, nicht auch für 180.000 Eisenbahner:innen gut sein? Die EVG muss sich endlich ihrer Verantwortung für die Mitarbeitenden jetzt stellen. Eine Lösung ist möglich, aber die gibt es nur am Tisch.“

Bisher war die EVG null Minuten bereit, ernsthaft mit der DB zu verhandeln. „Wir müssen jetzt endlich zu ernsthaften Verhandlungen kommen und Lösungen finden! Im Sinne des Unternehmens, der Fahrgäste und vor allem unserer Mitarbeitenden. Gerade sie haben eine gute und rasche Lösung verdient. Wir wollen ihre Leistung anerkennen. Und viele warten ja auf eine Lohnerhöhung aufgrund der gestiegenen Preise und Lebenshaltungskosten.“

Die Tarifverhandlungen mit der EVG haben Ende Februar begonnen, in der zweiten Runde Mitte März hat die DB ein erstes Angebot vorgelegt. Auf dem Tisch lagen 2.500 Euro steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung sowie eine lineare Erhöhung. Insgesamt gäbe es in den ersten 12 Monaten ein Plus von 11 Prozent. Im Angebot ist die DB auch auf zentrale Forderungen der Gewerkschaft eingegangen, etwa einen tariflichen Bahn-Mindestlohn von 13 Euro die Stunde und die Angleichung regionaler Entgelte. Am 27. März hat die EVG in einem gemeinsamen Megastreik mit ver.di den Verkehr im Land komplett lahmgelegt. Dann ist drei Wochen lang nichts passiert, weil die EVG nicht bereit war, die kommende Verhandlungsrunde, wie mehrfach von der DB vorschlagen, nach vorne zu legen.

Die DB geht von massiven Auswirkungen des EVG-Streiks auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb aus. Die DB wird so schnell und umfassend wie möglich informieren. Klar ist bereits jetzt, dass für die betroffenen Fahrgäste umfangreiche Kulanzregelungen vorgesehen sind.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Ich denke mal, die DB hat halt geglaubt, mit der Hausgewerkschaft EVG wird man schon wie bisher relativ leicht fertig. Nun muss man halt feststellen, das der neue dort das eben nicht mehr so ohne weiteres sich gefallen lässt...
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Die EVG hat nun die Streiks auf die BRB ausgedehnt...

https://www.brb.de/de/neuigkeiten/strei ... -2TIWXd4pg
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Herr G.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Herr G. »

Lazarus hat geschrieben: 20 Apr 2023, 19:35 auf die BRB ausgedehnt...
Bitte nochmal genau lesen, denn die BRB schreibt dass sie von den Streikauswirkungen betroffen ist und nicht dass sie selbst Streiken.

Ähnliches macht ja Go-Ahead auch.
Viele Grüße,
Herr G.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Herr G. hat geschrieben: 20 Apr 2023, 19:54
Lazarus hat geschrieben: 20 Apr 2023, 19:35 auf die BRB ausgedehnt...
Bitte nochmal genau lesen, denn die BRB schreibt dass sie von den Streikauswirkungen betroffen ist und nicht dass sie selbst Streiken.

Ähnliches macht ja Go-Ahead auch.
Die tz schreibt es genauer.
https://www.tz.de/bayern/bahn-streik-in ... 23472.html
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Die Transdev-Gruppe wird auch direkt betreikt, d.h. selbst wenn (Nicht-EVG)-FdL auf deren Strecken arbeiten sollten, warten die vergeblich auf BRB-Zuege. Zitat com Artikel:
Die BRB (Bayerische Regiobahn) gehört zur Transdev-Gruppe – hier war der Streik zunächst noch nicht angekündigt worden, da noch Gespräche ausstanden. Diese liefen jedoch ebenfalls ergebnislos, weswegen die EVG nun auch die Beschäftigten der Transdev-Gruppe – zu der neben der BRB unter anderem auch die Nordwestbahn und die Mitteldeutsche Regiobahn gehören – zur Arbeitsniederlegung aufgerufen hat.
Diese hatte heute versucht, den Streik zu unterbinden und ist gescheitert:

Transdev-Gruppe: Einstweilige Verfügung gegen EVG-Streik zurückgewiesen - Gericht stärkt die Rechte der Beschäftigten
#TARIFRUNDE 2023 #TARIFVERHANDLUNGEN #ARBEITSKAMPF #NE-BAHNEN 20. April 2023
Zur Entscheidung des Frankfurter Arbeitsgerichts, den Warnstreik der EVG nicht zu untersagen, erklärte Frank Hauenstein, EVG-Vorstandsmitglied (für Streik und Organisation) zuständig:

„Das Arbeitsgericht Frankfurt hat die Rechte der Beschäftigten gestärkt. Dass wir zur Durchsetzung unserer berechtigten Interessen auch streiken dürfen, ist heute entschieden worden. Dass der Antrag des Unternehmens Transdev, die Arbeitsniederlegung zu untersagen, abgewiesen wurde, ist in unseren Augen nur folgerichtig. Es kann nicht sein, dass sich Arbeitgeber zielführenden Verhandlungen verweigern und dann verhindern wollen, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren. Diese Botschaft sollten sich alle Arbeitgeber, mit denen wir derzeit verhandeln, zu Herzen nehmen und endlich verhandlungsfähige Angebote auf den Tisch legen, die auf unsere Forderungen eingehen“.

Zum Hintergrund: Die beiden Unternehmen der Transdev-Gruppe - Bayerische Oberlandbahn und Trans Regio Deutsche Regionalbahn - hatten am Donnerstag beim Arbeitsgericht Frankfurt den Antrag gestellt, den Warnstreik der EVG per einstweiliger Verfügung zu untersagen. Diesem Antrag hat das Arbeitsgericht nicht stattgegeben.

Zuvor hatte die EVG auch bei der Transdev-Gruppe zum Warnstreik aufgerufen

Trotz Streikandrohung sei ein nur unwesentlich verändertes Angebot vorgelegt worden. Das soll jetzt aber nicht mehr für alle Unternehmen der Transdev-Gruppe gelten. „Der Arbeitgeber versucht, die Kolleginnen und Kollegen in der Instandhaltung und der Service GmbH auszugrenzen; für sie wurde ein anderer, niedriger dotierter Tarifvertrag angekündigt, ohne dass bereits entsprechende Inhalte genannt wurden. Eine solche Vorgehensweise ist für uns völlig inakzeptabel. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb eines Konzerns wird es mit uns nicht geben“, betonten die EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch. Da es bei den Tarifverhandlungen keine Annäherung gab, seien diese zunächst unterbrochen worden.

„Es drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass die Arbeitgeber in dieser Tarifrunde bewusst die Konfrontation mit der EVG suchen. Es wird zwar viel von Wertschätzung gesprochen, tatsächlich aber wird versucht, zu sparen, wo immer es nur geht. Wenn beispielsweise Angebote zu den von uns geforderten Veränderungen in der Entgeltstruktur am Ende kostenneutral sein sollen, stellt das für die Beschäftigten der Transdev keinen Mehrwert dar. Ebenso, wenn eine Lohnerhöhung durch den Verzicht auf Mehrurlaub erkauft werden. All das ist keine Grundlage für ernsthafte Tarifverhandlungen“, so EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay.

„Auch das inakzeptable Verhalten der Verhandlungsführer der Transdev zeigt, dass der Warnstreik am Freitag bitter nötig ist. Noch scheinen die Arbeitgeber zu glauben, dass sich ihre Beschäftigten irgendwann auch mit niedrigeren Abschlüssen zufriedengeben, wenn sich die dringend nötige Lohnerhöhung nur lange genug herauszögern lässt. Dieser Plan wird nicht aufgehen. Schon der befristete Arbeitskampf am Freitag wird zu erheblichen Beeinträchtigungen im Bahn- und Busverkehr führen. Weitere Streiks lassen sich nur verhindern, wenn endlich verhandlungsfähige Angebote auf den Tisch kommen. Ansonsten sind wir, was Arbeitskämpfe betrifft, jederzeit steigerungsfähig“, machte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch deutlich.
Quelle

Von Transdev gibt es noch keine Stellungnahme.
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Lobedan
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lobedan »

Go-Ahead hat dort, wo es freie Busse gab, einen SEV (pdf) für heute Morgen eingerichtet:
Augsburg - Dinkelscherben
Augsburg - Meitingen
Ulm - Günzburg
Ansbach - Treuchtlingen
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Den Versuch eines BNV gibt es auch auf verschiedenen Strecken in NRW: https://www.zuginfo.nrw/
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Keine Einigung zw. EVG & DB:

EVG:
Angebot der DB AG nicht verhandlungsfähig: EVG fordert Nachbesserungen und bleibt verhandlungsbereit
#TARIFRUNDE 2023 #TARIFVERHANDLUNGEN #DB 25.04.2023
Dazu erklärte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch: „Die DB AB hat eine nachhaltige Lohnerhöhung angekündigt. In der von uns geforderten Laufzeit ist keine Tabellenerhöhung vorgesehen. Das, was uns jetzt vorgelegt wurde, ist aus Sicht unserer Tarifkommission nicht verhandlungsfähig. Wir fordern den Arbeitgeber zu deutlichen Nachbesserungen auf, die wir im Laufe des Tages erwarten.

Weiterhin fehlt zur Entlastung der unter Lohngruppen eine Mindestkomponente. Die erste angebotene Entgeltsteigerung in Höhe von 5 % Mitte 2024 bedeutet beispielsweise für die Stewards Bordgastronomie lediglich 120 Euro Lohnsteigerung. Für viele Mitarbeitende im Dienstleistungsbereich liegt der Betrag sogar noch darunter. Eine 27-monatige Laufzeit ist für uns zudem inakzeptabel.

„Eine 27-monatige Laufzeit ist für uns zudem inakzeptabel.“

Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer
Nicht gelöst ist auch die Frage des Mindestlohns: Weiterhin sollen alle Lohnerhöhungen mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro verrechnet werden, sodass am Ende für die untersten Lohngruppen überhaupt keine Lohnerhöhung mehr übrigbleibt. Damit ist eine Grundbedingung zum Eintritt in Tarifverhandlungen weiterhin nicht erfüllt. Hinzu kommt, dass die DB AG immer noch darauf beharrt, bei den Busgesellschaften regional unterschiedliche und damit deutlich niedrigere Tarifabschlüsse erzielen zu wollen. Das lehnen wir ab. Unsere Forderungen gelten für alle Unternehmen, mit denen wir verhandeln".

„Der angebotene Inflationsausgleich ist für die Kolleginnen und Kollegen so hilfreich wie ein Würfel Eis in der Wüste.“

Cosima Ingenschay, EVG-Tarifvorstand
Zum neuerlichen Angebot einer Inflationsausgleichszahlung erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay: „Der angebotene Inflationsausgleich in Höhe von 2.850 Euro ist für die Kolleginnen und Kollegen so hilfreich wie ein Würfel Eis in der Wüste. Der schmilzt ruckzuck weg, die Probleme aber bleiben. Deshalb wollen wir eine dauerhafte monatliche Lohnerhöhung. Andere Unternehmen, mit denen wir verhandeln, bieten das bereits an. Warum die DB AG das nicht schafft, ist uns völlig unverständlich."
Quelle


DB:
Deutsche Bahn legt Angebot mit 10 Prozent Lohnerhöhung vor
Personalvorstand Seiler: „Wir bieten 10 Prozent mehr für untere und mittlere Lohngruppen, 8 Prozent für obere und zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie“ • DB kritisiert, dass die EVG Vorbedingungen stellt und immer noch nicht ernsthaft verhandeln will
Die Deutsche Bahn (DB) hat in der dritten Verhandlungsrunde mit der EVG ein deutlich höheres Angebot vorgelegt. Es umfasst 10 Prozent Lohnerhöhung für untere und mittlere Einkommen, 8 Prozent Lohnerhöhung für obere Einkommen sowie zusätzlich 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie für alle. DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Das ist ein Riesenpaket, das sich am Volumen des öffentlichen Dienstes orientiert. Unser bahnspezifisches Angebot beinhaltet auch eine starke soziale Komponente, indem wir die Gehälter der unteren und mittleren Lohngruppen besonders stark erhöhen.“

Die EVG wies auch das neue Angebot zurück und erklärte, dies sei keine Grundlage für Verhandlungen. „Die EVG beharrt auf Vorbedingungen, obwohl ein enormes Angebot auf dem Tisch liegt“, kritisiert Seiler. Die DB ist bereit, über weitere Punkte mit Blick auf das Gesamtergebnis zu verhandeln. „Wir bedauern, dass unsere Mitarbeitenden trotz der gestiegenen Preise weiter auf eine Lohnerhöhung warten müssen.“

Beide Tarifkommissionen haben sich aktuell zu internen Beratungen zurückgezogen.

Das Angebot der DB im Überblick
  • 10 % lineare Lohnerhöhung für untere und mittlere Einkommen (rund 60 Prozent der Beschäftigten inklusive Auszubildende und Dual Studierende) in zwei Schritten: 5 % mehr ab März 2024, nochmal 5 % mehr ab August 2024
(Hervorhebung durch mich)
  • 8 % lineare Lohnerhöhung für obere Einkommen (rund 40 Prozent der Beschäftigten) in zwei Schritten: 4 % mehr ab März 2024, nochmal 4 % mehr ab August 2024
  • 2.850 Euro Inflationsausgleich zusätzlich für alle: 1.250 Euro im Juni 2023, dann monatlich 200 Euro von Juli 2023 bis Februar 2024
    Strukturelemente: Einführung bahnspezifischer Mindestlohn von 13 Euro, Angleichung regionaler Lohnunterschiede
  • 27 Monate Laufzeit: März 2023 bis Juni 2025

Das durchschnittliche Tarifgehalt bei der DB über alle Berufsgruppen liegt bei 4.000 Euro im Monat. In den letzten zehn Jahren sind die Gehälter bei der DB um 26,5 Prozent gestiegen, und damit mehr als im Öffentlichen Dienst (26,1 Prozent).

Aktuelle O-Töne, Bilder und Hintergrundinformationen zu den Tarifverhandlungen unter www.deutschebahn.com/tarif
Quelle
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Ich kann mir nicht vorstellen, das die EVG darauf eingeht. Das Angebot ist ein Witz.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus hat geschrieben: 25 Apr 2023, 18:04 Ich kann mir nicht vorstellen, das die EVG darauf eingeht. Das Angebot ist ein Witz.
Das war bereits das Angebot, das die EVG als nicht verhandlungsfähig abgelehnt hat.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

218 466-1 hat geschrieben: 25 Apr 2023, 19:12
Lazarus hat geschrieben: 25 Apr 2023, 18:04 Ich kann mir nicht vorstellen, das die EVG darauf eingeht. Das Angebot ist ein Witz.
Das war bereits das Angebot, das die EVG als nicht verhandlungsfähig abgelehnt hat.
Hat man sich schon geäussert, wie es jetzt weitergeht? Ich würde das ja mit einem 24-Stunden-Warnstreik noch diese Woche beantworten.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Lazarus hat geschrieben: 25 Apr 2023, 18:04 Ich kann mir nicht vorstellen, das die EVG darauf eingeht. Das Angebot ist ein Witz.
Also ich wäre mit so einer Gehaltserhöhung mehr als zufrieden...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Jean hat geschrieben: 25 Apr 2023, 19:22
Also ich wäre mit so einer Gehaltserhöhung mehr als zufrieden...
Wenn ich diesen Artikel wohl richtig verstehe, hat man nun der Bahn Zeit bis morgen gegeben, das Angebot noch einmal nachzubessern. Wie die 218 466-1 oben schon schrieb, hält man das gemachte Angebot nicht für ausreichend. Man spricht inzwischen schon davon, die Gangart zu verschärfen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... g-100.html
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