Bahnstreiks 2023

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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

218 466-1 hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:46
Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:02 Völliger Blödsinn! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun.
Das TEG ist verfassungswidrig. Abgesehen davon hat die GDL bei Tf die Merheit und daher spielt das TEG da keine Rolle.
Deine !-Taste haengt, oder du spielst dich hier sinnloserweise auf. Daher habe ich die ! im Zitat auf die angemessene Menge reduziert, bzw duch sinvollere Satzzeichen ersetzt.
wenn es verfassungswidrig ist, warum klagt die GDL dann nicht dagegen anstatt von der Bahn zu fordern, gegen das Gesetz zu verstoßen?
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Iarn
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Iarn »

218 466-1 hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:46
Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 23:02 Völliger Blödsinn! Die DB hält sich durchaus an Recht und Gesetz, wenn sie das Tarifeinheitsgesetz zur Anwendung bringt. Weil dafür ist es da. Auch wenn der GDL das nicht passt. Das hat rein gar nichts mit unsozial zu tun.
Das TEG ist verfassungswidrig.
Das entscheidet in Deutschland meines Wissens immer noch das Bundesverfassungsgericht und nicht das Eisenbahnforum.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Martin H. »

Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:21 Sorry lieber Martin, aber für mich hat das rein gar nichts mit besserer PR-Abteilung zu tun, denn wer zu streiken anfängt, ohne einmal ernsthaft verhandelt zu haben, muss sich doch bitte nun echt nicht wundern, wenn das in der heutigen Zeit in der Öffentlichkeit eher schlecht ankommt.
Ah, auch von 11 Prozent blenden lassen.
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Lazarus
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Martin H. hat geschrieben: 18 Nov 2023, 10:42
Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:21 Sorry lieber Martin, aber für mich hat das rein gar nichts mit besserer PR-Abteilung zu tun, denn wer zu streiken anfängt, ohne einmal ernsthaft verhandelt zu haben, muss sich doch bitte nun echt nicht wundern, wenn das in der heutigen Zeit in der Öffentlichkeit eher schlecht ankommt.
Ah, auch von 11 Prozent blenden lassen.
Ich halte die Forderungen der GDL in der heutigen Zeit schlicht für überzogen.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Lazarus hat geschrieben: 18 Nov 2023, 10:47 Ich halte die Forderungen der GDL in der heutigen Zeit schlicht für überzogen.
Warum? Weil du neidisch bist? Oder eine Lusche, die morgen gefeuert werden kann, ohne dass das jemand auffällt? Wie wäre es mal mit selber für bessere Arbeitsbedingungen im eigenen Job eintreten? Ach, ist zu anstrengend? Du musst vor deinem Chef den Bückling machen und darfst ja nicht auffallen? Selber schuld!

Wer hat denn bei den Energiekosten (außer der "Energiepreisbremse") und ähnlichen Themen was von "überzogen" gesagt?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Lazarus hat geschrieben: 18 Nov 2023, 10:47
Martin H. hat geschrieben: 18 Nov 2023, 10:42
Lazarus hat geschrieben: 17 Nov 2023, 21:21 Sorry lieber Martin, aber für mich hat das rein gar nichts mit besserer PR-Abteilung zu tun, denn wer zu streiken anfängt, ohne einmal ernsthaft verhandelt zu haben, muss sich doch bitte nun echt nicht wundern, wenn das in der heutigen Zeit in der Öffentlichkeit eher schlecht ankommt.
Ah, auch von 11 Prozent blenden lassen.
Ich halte die Forderungen der GDL in der heutigen Zeit schlicht für überzogen.
das Bürgergeld wurde um 12% erhöht, jeder Abschluß darunter ist ein Affront gegenüber der arbeitenden Bevölkerung....
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Cloakmaster »

dH die Abteilungsleiter bekommen mindestens +15 Prozent, und das Management mindestens +20%?

Weil ist ja sonst ein Affront gegen den höheren Bildungsabschluß bzw die höhere Verantwortung?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

andreas hat geschrieben: 18 Nov 2023, 11:47 das Bürgergeld wurde um 12% erhöht, jeder Abschluß darunter ist ein Affront gegenüber der arbeitenden Bevölkerung....
Das ist allerdings auch nur Neid - warum muss man sich auf Kosten der Armen profilieren? Ich bin froh, dass ich dank Arbeit nicht von ein paar staatlichen Almosen mit allen bürokratischen Schikanen dazu leben muss.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus hat geschrieben: 18 Nov 2023, 10:47 Ich halte die Forderungen der GDL in der heutigen Zeit schlicht für überzogen.
Rechnen kannst du halt nicht. Bei der von der DB geforderten Laufzeit schrumpfen 11% auf nur noch 4%, Das nicht anzunehmen ist also ueberzogen. :lol:
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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

146225 hat geschrieben: 18 Nov 2023, 12:12
andreas hat geschrieben: 18 Nov 2023, 11:47 das Bürgergeld wurde um 12% erhöht, jeder Abschluß darunter ist ein Affront gegenüber der arbeitenden Bevölkerung....
Das ist allerdings auch nur Neid - warum muss man sich auf Kosten der Armen profilieren? Ich bin froh, dass ich dank Arbeit nicht von ein paar staatlichen Almosen mit allen bürokratischen Schikanen dazu leben muss.
ich bin der Ansicht, daß die 12% Erhöhung des Bürgergeldes den Mehrbedarf anzeigt, den die Leute haben. Warum sollten Arbeitnehmer mit weniger auskommen?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Cloakmaster hat geschrieben: 18 Nov 2023, 11:50 dH die Abteilungsleiter bekommen mindestens +15 Prozent, und das Management mindestens +20%?

Weil ist ja sonst ein Affront gegen den höheren Bildungsabschluß bzw die höhere Verantwortung?
mindestens - wobei das Management würde ich ja eher nach Erfolg zahlen, allerdings müssten dann die Bahnmanager wohl Geld mitbringen :D
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Cloakmaster »

andreas hat geschrieben: 18 Nov 2023, 13:20
ich bin der Ansicht, daß die 12% Erhöhung des Bürgergeldes den Mehrbedarf anzeigt, den die Leute haben. Warum sollten Arbeitnehmer mit weniger auskommen?
Der Mehrbedarf in Euro sind also was - 60? 70€?, welche den Menschen, die am Existenzminimum knapsen das Überleben sichern.

Ein mittleres Einkommen von sagen wird 3000€ brutto, welches plus 12% erhält, wären runde 400€, das ist schon eine andere Hausnummer. Und betrug die Forderung nicht "mindestens 500€"? Oder war das eine andere Tarifverhandlung?

Versteh mich nicht falsch: Natürlich müssen auch die unteren Einkommen deutlich steigen, gerade um sich vom Bürgergeld abzusetzen. Aber dieses gegeneinander-ausspielen halte ich nicht für den richtigen Ansatz.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

GDL erklärt die Tarifverhandlungen für gescheitert:

https://www.tagesschau.de/eilmeldung/gd ... k-110.html

Ich unterstelle Herrn Weselsky fast, dass er sich das Scheitern der Tarifverhandlungen von vornherein vorgenommen hat. An ernsthaften Verhandlungen war er ja von Anfang an nicht interessiert, nachdem er schon im Oktober von Streiks geredet hat, gleich nach der ersten Verhandlungsrunde zum Warnstreik aufgerufen hat und gleich nach dem ersten Warnstreik eine Urabstimmung eingeleitet hat, obwohl ein Angebot der DB auf dem Tisch lag. Deutlicher kann man nicht zeigen, dass man auf Eskalation aus ist, wenn man jedes Mal sofort die nächste Eskalationsstufe zündet.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Kann man so sehen. Es ist aber auch nicht gerade intelligent von der DB als Arbeitgeber, jegliche Verhandlungen über die Arbeitszeit kategorisch auszuschließen.

Und medial - du bestätigst das - entsteht ja gerne der Eindruck, Weselsky wäre gewerkschaftlicher Alleinkaiser von Gottes Gnaden, nur sein Wille zählt. Ist das realistisch? Oder stützen die Mitglieder der GdL den Kurs mehrheitlich? Und wenn ja, warum das? Weil sie mit den Arbeitsbedingungen bei der DB glücklich und zufrieden sind?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

darf die Bahn jetzt eigentlich aussperren? Im Endeffekt wäre es für die Fahrgäste am besten, wenn die Bahn auf GDL Mitglieder verzichtet und sich einen reduzierten Fahrplan bastelt, mit dem man ohne Gdl Mitglieder auskommt - damit nicht wieder 80% der Züge ausfällt.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Ich mein, die Situation ist doch so, daß Aufgrund von Personalmangel auch bei der Bahn viele Überstunden anfallen - reduziert man jetzt die Regelarbeitszeit fallen noch mehr Überstunden an - was will die Bahn da verhandeln? Die GDL träumt scheinbar, daß mit 35 Stunden in der Woche auf einmal alle Lokführer werden wollen?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

146225 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 13:49 der Eindruck, Weselsky wäre gewerkschaftlicher Alleinkaiser von Gottes Gnaden, nur sein Wille zählt
So sieht er sich durchaus. Auch wenn es manche nicht hören wollen, gibt es durchaus Berichte, dass Weselsky keinen Widerspruch gegen sich duldet, z.B. diesen Artikel in der "Welt" von 2014. Der Artikel ist zwar 9 Jahre alt, aber m.E. immer noch aktuell, da Weselsky immer noch mit der gleichen Härte "regiert". In diesem Artikel finden sich u.a. folgende Sätze, der sehr aufschlussreich sind:
„Unter Claus Weselsky wird unsere Gewerkschaft wie eine Kaderpartei geführt – straff, diszipliniert und auf ein Machtzentrum ausgerichtet: den Bundesvorsitzenden Weselksy. Widerspruch ist nicht vorgesehen“, sagt Schlenker, der seinen Vorsitzenden ganz gut kennt.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Wenn die Mitglieder mit ihrer Gewerkschaft nicht zufrieden wären, würden sie austreten. Tun sie das?
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

andreas hat geschrieben: 24 Nov 2023, 13:50 darf die Bahn jetzt eigentlich aussperren? Im Endeffekt wäre es für die Fahrgäste am besten, wenn die Bahn auf GDL Mitglieder verzichtet und sich einen reduzierten Fahrplan bastelt, mit dem man ohne Gdl Mitglieder auskommt - damit nicht wieder 80% der Züge ausfällt.
Das funktioniert nach deutschem Streikrecht nicht. Die Bahn darf zwar aussperren. Aber dann müsste man alle Lokführer aussperren. Was bedeutet, es würde kein einziger Zug mehr fahren...
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

ET 415 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 14:16
146225 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 13:49 der Eindruck, Weselsky wäre gewerkschaftlicher Alleinkaiser von Gottes Gnaden, nur sein Wille zählt
Der Artikel ist zwar 9 Jahre alt, aber
... halt eh von der "Welt". Egal wie man zur Person Weselsky steht, weiß man halt, dass die Axel Springer SE, sagen wir mal, mit einer deutlich erkennbaren politischen Agenda publiziert und eh klar ist, was die Weltleser von einem nervigen Gewerkschafter zu halten haben. Oder anders gesagt: Was würde Alfred Tetzlaff über Weselsky sagen? ;-)
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

Die "Welt" gehört zwar zu Springer, allerdings würde ich sie als seriöser als "Bild" oder "Bild am Sonntag" bezeichnen.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

ET 415 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 15:18 Die "Welt" gehört zwar zu Springer, allerdings würde ich sie als seriöser als "Bild" oder "Bild am Sonntag" bezeichnen.
Das kannst du gerne machen. ;-)

Die "Welt" ist schon rein von der Konzernstrategie eine "Bild" für diejenigen, die das bekannte und sich auch selbst so inzenierende Proletenblatt mit den vier Buchstaben nie unter'm Arm tragen würden, aber die gleiche konservativ-neoliberale Geisteshaltung halt vornehmer formuliert haben möchten. Das war's im großen und ganzen aber auch schon.

Ich mag Weselsky mittlerweile, weil er den ganzen Marktfans auch nochmal eine "schöne" Seite der verkorksten neoliberalen Bahnreform aufzeigt. Fast so schön wie die FDPler, die nach zwei Tagen nach dem Staat (!) rufen, weil sie ihren Porsche nicht mehr nach Sylt oder von der Insel runterkriegen und das selbst mal erleben, was passiert, wenn die rote und die blaue Bahn in einem natürlichen Monopol und öffentlicher Infrastruktur "Markt" spielen. :lol:
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Nach den sinnlos links mit ebenso sinnlosen Kommentaren, hier einmal Fakten:

GDL

Deutsche Bahn blockiert weiterhin
Tischtuch zerschnitten – Tarifverhandlungen gescheitert!
24. November 2023

Die Deutsche Bahn weigert sich weiterhin, über die Kernforderungen der GDL zu verhandeln. Da weitere Gespräche unter diesen Vorzeichen sinnlos sind, bricht die GDL die Verhandlungen ab.

Die Deutsche Bahn tut alles dafür, den Tarifkonflikt weiter zu verschärfen. Hatte der Arbeitgeber schon einseitig und ohne Not die zweite Verhandlungsrunde in der letzten Woche abgesagt, war nun auch am 23. und 24. November 2023 in Berlin keinerlei Verhandlungswille erkennbar. Von Einigungsbereitschaft kann also keine Rede sein!

Weiterhin weigert sich die DB nicht nur, über wichtige Kernforderungen der GDL wie die Arbeitszeitabsenkung für Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die Schichtarbeit leisten, auf die 35-Stunden-Woche oder eine Fünf-Tage-Woche zu verhandeln. Darüber hinaus verweigert sie den Mitgliedern der GDL im Netzbetrieb und in der Netzinstandhaltung ihr grundsätzliches Recht auf eigene Tarifverträge.

Auch einen fairen Tarifvertrag für die Werkstätten soll es nicht geben. Noch einen drauf setzt der Arbeitgeber, indem er auf Verschlechterungen bestehender Arbeitszeitregelungen und erhöhte Flexibilität für die Mitarbeiter im direkten Eisenbahnbetrieb setzt. Wertschätzung sieht anders aus!

Argumenten unzugänglich, konnte auch der Warnstreik, mit dem die GDL-Mitglieder ihre Entschlossenheit eindeutig zum Ausdruck gebracht hatten, den Arbeitgeber nicht zum Überdenken seiner Position bewegen.

Attraktivität der Berufe verbessern

„Dieser Arbeitgeber ignoriert konsequent, dass künftiges Personal für die Aufrechterhaltung des Eisenbahnbetriebes in Deutschland nur durch attraktive Arbeitsbedingungen gewonnen werden kann, Geld allein heilt diesen Zustand nicht mehr,“ so der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). „Die GDL will und wird die Attraktivität der Berufe im direkten Eisenbahnbetrieb wieder verbessern, denn darauf kommt es für eine Verkehrswende in der Zukunft an.“

Ignoranz der DB

Auch die inzwischen eingeleitete Urabstimmung der GDL-Mitglieder über längere Streikmaßnahmen änderte nichts an der fundamentalen Verweigerungshaltung der Plüschetage. Weselsky: „Unbeeindruckt und mit schauspielerischer Höchstleistung versucht Herr Seiler zu vermitteln, dass über alles verhandelt werden könne. Dem ist ausdrücklich nicht so.“ Diese Ignoranz kennen die GDL und ihre Mitglieder aus vielen Tarifrunden der Vergangenheit. Die GDL hat diese Hindernisse bisher immer erfolgreich überwunden. Eine dadurch entstandene positive Lernkurve für das Management der Deutschen Bahn ist nicht zu erkennen. Dort geht es vielmehr darum, sich ohne Rücksicht auf Qualität und Zuverlässigkeit des Verkehrsmittels Eisenbahn schnellstmöglich die Taschen zu füllen und beim Eintreten der Folgen längst weitergezogen zu sein. Von der betrieblichen Realität hat man Null Ahnung.

Verhandlungen ohne Sinn und Zweck

Angesichts dessen sind weitere Verhandlungen ohne Sinn und Zweck. „Die GDL wird es auch in dieser Runde nicht zulassen, dass unsere berechtigten Forderungen ignoriert werden“ so Weselsky. „Wie in der Vergangenheit, werden wir auch in der Zukunft dafür kämpfen. Die Arbeitgeberseite scheint das nicht zu verstehen. Dann müssen wir es ihnen eben wieder einmal beweisen“.

Quelle

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DB

24. November 2023, 12:30 Uhr
Berlin
Artikel: Mit dem Kopf durch die Wand: Lokführergewerkschaft erklärt Verhandlungen für gescheitert
DB hat planbaren Weihnachtsfrieden und 2.000 Euro für die Mitarbeitenden noch im Dezember vorgeschlagen – GDL lehnt ab und hält Fahrgäste weiter hin • DB wollte 11 Prozent-Angebot [Anm. ergibt 3.7% bei der geforderten 32 Monate Laufzeit] gemeinsam ausgestalten • Lokführergewerkschaft beharrt am Ende stur auf zwei Themen: Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich und Ausweitung ihrer Tarifverträge• DB fordert GDL auf, Realitäten anzuerkennen
Die Deutsche Bahn (DB) kritisiert scharf, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die Tarifverhandlungen nach nur zwei Terminen für gescheitert erklärt hat. Damit ist für die GDL auch der weitere Verhandlungsfahrplan hinfällig. „Die Lokführergewerkschaft will mit dem Kopf durch die Wand. Das geht bekanntlich nicht gut“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Dabei wurde gestern bis zum frühen Abend in Abwesenheit des GDL-Chefs in sachlicher Atmosphäre verhandelt. Insgesamt war der GDL-Chef bei den zweitägigen Verhandlungen gut zwei Stunden anwesend.

„Wir hätten gerne weiter an dem gearbeitet, was möglich ist. Denn wir sind bereit für Kompromisse und Lösungen. Die Lokführergewerkschaft beharrt leider am Ende stur auf zwei Themen: Ausweitung ihrer Tarifverträge und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Als hätte sie nicht 35, sondern nur zwei Forderungen gestellt.“ Die DB müsste dafür auf dem engsten Arbeitsmarkt der Geschichte zusätzlich 10 Prozent mehr Mitarbeitende einstellen. „Der Fachkräftemangel ist heute schon Realität und wird sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen. Wir werden diesen nicht selbst verschärfen, das wäre verantwortungslos gegenüber unseren Fahrgästen.“ Die DB fordert die GDL auf, die Realitäten anzuerkennen und umgehend weiter zu verhandeln. Auf dem Tisch liegt ein 11-Prozent-Angebot [Anm. ergibt 3.7% bei der geforderten 32 Monate Laufzeit], das es auszugestalten gilt.

Nachdem die GDL Anfang der Woche selbst kommuniziert hatte, „über Weihnachten“ nicht streiken zu wollen, hat die DB heute einen konkreten Vorschlag gemacht, diesen von ihr schon lange geforderten Weihnachtsfrieden für die Fahrgäste auch planbar zu machen. Seiler: „Die Aussagen der Lokführergewerkschaft sind ohne konkretes Datum doch nichts wert für die, die ihre Weihnachtsreise planen. Die allermeisten fahren vor und nach den Feiertagen. Wir haben die Lokführergewerkschaft aufgefordert, Farbe zu bekennen und die Fahrgäste nicht weiter hinzuhalten". Die DB hat angeboten, den Beschäftigten bereits im Dezember die ersten 2.000 Euro des Inflationsausgleichs zu bezahlen, wenn von 15. Dezember bis 7. Januar nicht gestreikt wird. Die GDL ist darauf in keiner Weise eingegangen und hat den Vorschlag der DB abgelehnt.

Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die GDL zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die DB solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.

Bereits Ende August hat der Konzern einen Tarifabschluss mit der EVG erzielt. Dieser kommt für rund 180.000 Beschäftigte in rund 500 Berufen zur Anwendung. In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.

Quelle

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Es ist schon lustig, wie Seiler immer wieder versucht, das Weihnachsgeschäft unbedingt zu retten und mit "Weihnachtsfrieden" alles auf Eis zu legen. :lol: Das zeigt deutlich, das es ihm nur um seine Prämien geht und kein Interesse an Lösungen gegen den Personalmangel besteht.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

Ein bisschen kann ich aber die Sichtweise der DB nachvollziehen. Weil Fakt ist halt nun einmal, das der Arbeitsmarkt in Deutschland, was Fachkräfte angeht, recht leer gefegt ist und die DB sich diese nicht schnitzen kann. Auch wenn die GDL das anscheinend nicht zu kapieren scheint. Hier will man tatsächlich nur mit dem Kopf durch die Wand.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Das ist ein hausgemachter Personalmangel. Die DB sollte der GDL dankbar sein, denn die GDL versucht den Beruf Tfzf attraktiver zu machen. Nur so kann der Personalmangel beseitigt werden.
Die Fahrgaeste sollten ohnehin einmal von ihrem hohen Ross herunter kommen. Ist ja nicht so, das DB nicht jeden Tag ohnehin teilweise streikt.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

218 466-1 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:02 Das ist ein hausgemachter Personalmangel. Die DB sollte der GDL dankbar sein, denn die GDL versucht den Beruf Tfzf attraktiver zu machen. Nur so kann der Personalmangel beseitigt werden.
Die Fahrgaeste sollten ohnehin einmal von ihrem hohen Ross herunter kommen. Ist ja nicht so, das DB nicht jeden Tag ohnehin teilweise streikt.
Du solltest vielleicht eher mal in der Realität ankommen! Fakt ist, wo kein Personal da ist, kann man auch keins einstellen! Es gibt nun mal zur Zeit nur relativ wenige suchende Fachkräfte und die, die suchen, können sich den Job quasi fast aussuchen.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von AK1 »

Lazarus hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:21
218 466-1 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:02 Das ist ein hausgemachter Personalmangel. Die DB sollte der GDL dankbar sein, denn die GDL versucht den Beruf Tfzf attraktiver zu machen. Nur so kann der Personalmangel beseitigt werden.
Die Fahrgaeste sollten ohnehin einmal von ihrem hohen Ross herunter kommen. Ist ja nicht so, das DB nicht jeden Tag ohnehin teilweise streikt.
Du solltest vielleicht eher mal in der Realität ankommen! Fakt ist, wo kein Personal da ist, kann man auch keins einstellen! Es gibt nun mal zur Zeit nur relativ wenige suchende Fachkräfte und die, die suchen, können sich den Job quasi fast aussuchen.
So ist es, Personal fehlt überall. Wenn die Arbeitsplätze bei der DB attraktiver werden (was realistisch ist mit einer Arbeitszeitverkürzung) und entsprechend die DB leichter Mitarbeiter findet, fehlen die woanders. Volkswirtschaftlich wäre das also unsinnig.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:21 Du solltest vielleicht eher mal in der Realität ankommen! Fakt ist, wo kein Personal da ist, kann man auch keins einstellen! Es gibt nun mal zur Zeit nur relativ wenige suchende Fachkräfte und die, die suchen, können sich den Job quasi fast aussuchen.
Unter den Bedingungen der DB ist es kein Wunder, das sich kaum jemand DB als Arbeitgeber aussucht.
AK1 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:28 So ist es, Personal fehlt überall. Wenn die Arbeitsplätze bei der DB attraktiver werden (was realistisch ist mit einer Arbeitszeitverkürzung) und entsprechend die DB leichter Mitarbeiter findet, fehlen die woanders. Volkswirtschaftlich wäre das also unsinnig.
Ja ganz bestimmmt. Der Untergang des Abendlandes steht bevor, wenn die Leute bei sowas sinnlosem wie Eisenbahn arbeiten. Am Ende werden gar weniger PKW produziert, oh Gott!!! :roll:
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Lazarus hat geschrieben: 24 Nov 2023, 19:54 Ein bisschen kann ich aber die Sichtweise der DB nachvollziehen. Weil Fakt ist halt nun einmal, das der Arbeitsmarkt in Deutschland, was Fachkräfte angeht, recht leer gefegt ist und die DB sich diese nicht schnitzen kann. Auch wenn die GDL das anscheinend nicht zu kapieren scheint. Hier will man tatsächlich nur mit dem Kopf durch die Wand.
Die Versorgung des Unternehmens mit ausreichend Arbeitskräften inklusive der notwendigen Qualifikationen wäre die ureigenste Aufgabe eines Herrn Seiler, für die er Verantwortung übernehmen sollte. Sonderlich gut scheint es ihm aber nicht zu gelingen, sonst würde er nicht ständig medial seine völlige Geringschätzung der Mitarbeitenden bei der DB verbreiten, erst in den Verhandlungen mit der EVG und nun erneut.

Der einzelne Arbeitnehmer auf dem Führerstand, auf dem Stellwerk oder in der Werkstatt (und an allen anderen Arbeitsplätzen) kann nichts dafür, wenn die DB als Arbeitgeber so attraktiv ist wie Brechdurchfall und Reizblinddarm. Aber die höheren Leitungsebenen im Bereich der "Human Resources" sehr wohl.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Lazarus »

AK1 hat geschrieben: 24 Nov 2023, 20:28
So ist es, Personal fehlt überall. Wenn die Arbeitsplätze bei der DB attraktiver werden (was realistisch ist mit einer Arbeitszeitverkürzung) und entsprechend die DB leichter Mitarbeiter findet, fehlen die woanders. Volkswirtschaftlich wäre das also unsinnig.
Die Tatsache, das man bei der Bahn halt Schichtdienst hat, wird auch die GDL nicht abschaffen können...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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