146225 hat geschrieben: ↑12 Aug 2022, 05:23
Markus hat geschrieben: ↑11 Aug 2022, 21:08
Insgesamt muss ich sagen, halte ich die Bahnreform von 93/94 für im Großen und Ganzen als gescheitert.
Diese Sichtweise mag sich durch den maroden Gesamtzustand des Systems "Bahn" in Deutschland begründen lassen und ist völlig legitim. Die Frage ist nur, was man daraus lernt. Ein reines Zurückdrehen der Uhr zur Behörden-Staatsbahn, wie es sich schlichtere Gemüter unter den Freaks ja seit 1994 anhaltend wünschen, wird die Probleme nicht lösen, denn auch diese Behörde würde der Bund mit Desinteresse behandeln und chronisch unterfinanziert halten. Die Probleme wären am Ende dieselben, nur in anderer Form. Jegliche Veränderung muss aber die Lösung der Probleme angreifen, nicht die Organisationsform.
Die Organisationsform führt aber auch direkt zu Problemen und ist daher das Problem. Der Anreiz zum Geldsparen muss auch intern beseitigt werden, weil nutzlose und völlig überbezahlte Manager nicht zum Wohl der Fahrgäste und Frachtkunden, sondern nach bestmöglicher Prämienausbeute handeln. Diese ganzen Pinguine, die vmtl. nichteinmal wissen was "Zs7" oder "EBuLa" bedeutet und dann so "geniale" Ideen haben überall "DB BAHN" und grüne Streifen Aufkleber draufzumchen, die zu chaotischem Erscheinungsbild der ICE führen weil das so umgesetzt wird wie alles bei DB, gehören alle in die Wüste geschickt. Es muss zur Grundvoraussetzung werden, dass sämtliche Führungskräfte der DB incl. des CEO, mindestens 10 Jahre Erfahrung im Eisenbhnbetriebsdienst vorweisen können! Das würde einmal dazu führen, dass Leute am Ruder sind, die wissen wo die Probleme sind und diese an der Wurzel packen und beseitigen.
Dann muss die ganze Ausrichtung geändert werden. Von gewinnorientierter AG zu einer gemeinnützigen Einrichtung deren ggf. Gewinne unverzüglich in das System investiert werden müssen.
Damit wären einmal die Rahmenbedingungen richtig gestellt.
Das Problem ist aber das Volk und 2023 werden die "Strohfeuer" mit dem Zugunglück bei Garmisch und der Spritpreisalternative wohl schon wieder weitgehend erloschen sein, sodass die CSU mut SUV-freundlicher Verkehrspolitik erneut punkten kann. Alles andere ist leider eine Illusion und auf politische Veränderungen wird man daher nicht hoffen können.