Regionalverkehr Baden-Württemberg

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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218 466-1
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 218 466-1 »

146225 hat geschrieben: 09 Mai 2024, 07:05 Ländesweit gibt es Beispiele, wo es an zu vielen Strecken im täglichen Betrieb klemmt und hakt. Es gibt zu viele Strecken, wo das Angebot im Status quo nur deshalb gefahren wird, weil Kommunen und Kreise originäre Aufgaben des Landes Baden-Württemberg übernehmen und kräftig mit finanzieren, zum Beispiel um in der Agglomeration von großen Städten, welche zufällig nicht Stuttgart heißen, auch Takt 30 statt Landesstandard Takt 60 zu haben. Hier wäre dringend mehr Engagement des Landes notwendig, hier fehlen Gelder, hier müsste hin- statt desinteressiert weggeschaut werden. Das wäre alles wichtiger, wie im Sommer an den Wochenenden zwei zusätzliche Museumsbahnen von Stuttgart zum Bodensee pendeln zu lassen.
Man muss sich eben auch am Bedarf orientieren und da ist die Nachfrage insbesondere der Fahrradmitnahme an Sa+S zw. Stuttgart und Singen bzw. Konstanz besonders hoch.
Die ach so "schlechten" n-Wagen (das ist ueberhaupt der einzige echte Anlass der Kritik der 146, denn wenn das ET waeren, gaebe es die ganze Diskussion hier nicht und das weiss er selbst, weil das dritte Zugpaar verschweigt er, weil das mit Talent gefahren wird...) + Fahrradwagen bieten die groesstmoegliche Kapazitaet.
Der FEX-Suedbahn war original ja noch DB mit Dosto, ging dann aber an SVG/NeSA mit n-Schachteln ueber.

Abgesehen davon ueberall Takt 30 zu fordern ist auch einfach Wunschdenken und nicht durchdacht, weil die Infrastruktur das bereits oft nicht zulaesst und das ist Sache von Berlin und nicht von The Länd.
Ausserdem bin ich allergisch gegen "wichtiger als" und "stattdessen" Saetze. Es geht beides wenn man will und fuer nichts muessen FEX geopfert werden. Die Zeiten sind seit 2011 vorbei. Dennoch muss The Länd Prioritaten setzen und im Rahmen des Moeglichen bleiben und bei FEX war eine schnelle Umsetzung moeglich, ohne das dafuer iregendeine Baumassnahme erforderlich war.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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wolfi
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von wolfi »

218217-8 hat geschrieben: 09 Mai 2024, 14:12
(...) wichtigere Rolle als so Annehmlichkeiten wie WLAN oder USB-Steckdosen. (...)
Ersteres gibts in der Strassenbahn noch in 'holprig' (manchmal gehts, meistens nicht), letzteres gibts ja auch dort nicht.
Danke an alle die konstruktiv mitdiskutieren und ...
Ich war im Forum fast zehn Jahre abwesend, schreibe einen Beitrag, und ernte direkt wieder (wie damals) Anfeindungen von 146225.
Die Konsequenz ihn nun direkt zu plonken habe ich gezogen, ich kann Euch nur raten das auch zu tun.
Motto: Don't feed the troll
Ich fahr dann wohl heute Nachmittag 16:29 ab Bi-Bi mit dem freakigen Museumszug von TRI :lol:

Schoenes WE & LG ... Wolfi :mrgreen:
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Rohrbacher
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Rohrbacher »

Die Schweiz hat keinen Bock auf "deutsche Verhältnisse":
Die SBB betreiben den neuen Hochrhein-Bodensee-Express – und nicht die Deutsche Bahn

"Die Schweiz beteiligt sich an der Elektrifizierung der Strecke Basel–Schaffhausen der Deutschen Bahn. Dafür stellt sie mehrere Bedingungen. (...) Ab Ende 2027 soll alle zwei Stunden zusätzlich der neue Hochrhein-Bodensee-Express (HEX) verkehren, von Basel über Schaffhausen nach Konstanz – und weiter nach St. Gallen / Herisau. (...) Fahren wird die neue Verbindung die Tochtergesellschaft der SBB für Deutschland, wie ein Sprecher des Bundesamts für Verkehr (BAV) auf Anfrage bestätigt. Die Bundesbahnen haben den Zuschlag ohne eine Ausschreibung erhalten, wie es in der EU beim Regionalverkehr sonst die Regel ist. Der Grund ist, dass Baden-Württemberg, die involvierten Kantone und Landkreise sowie der Schweizer Bund den Betrieb des HEX gemeinsam mitfinanzieren. Die Verbindung werde im Rahmen des Schweizer Bestellverfahrens für den Regionalverkehr betrieben, sagt ein Sprecher des BAV. (...) Baden-Württemberg könne die Finanzierung nicht alleine leisten, weil das Angebot über dem ÖV-Zielstandard des Bundeslandes liege, sagt ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart. Folglich erfolge auch keine Ausschreibung. Der HEX lege einen grossen Teil seiner Strecke in der Schweiz zurück und sei auch für den Schweizer Binnenverkehr von hoher Relevanz. Deshalb hätten sich die involvierten Partner auf eine gemeinsame Finanzierung und Vergabe nach Schweizer Recht geeinigt. Die anderen Züge auf der Hochrheinstrecke wird das Bundesland dagegen in einem Wettbewerbsverfahren europaweit ausschreiben. (...) Im Abschnitt von Basel nach Konstanz soll die Linie ins Schweizer Tarifsystem integriert werden. Auch das Schweizer Generalabonnement und das Halbtax werden gültig sein."
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Entenfang
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Entenfang »

Ja, das hatte ich mal gehört und ist auch gut so. Es kommt ziemlich selten vor, dass auf dieser Strecke nicht "Ein/ Mehrere Wagen fehlen" oder gleich "Halt entfällt, technische Störung am Zug" in der Fahrplanauskunft vermerkt ist. Auf den Strecken, wo die SBB Deutschland fährt, kommt das merkwürdigerweise nie vor oder zumindest nie, wenn ich dort unterwegs bin... Außerdem finde ich es super, dass dann auch das GA dort gilt. Ich bin mir sicher, dass das ein voller Erfolg wird!
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Chlauspi
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Chlauspi »

Hallo zusammen
Ich möchte mit einem Baden-Württmberg-Ticket von Schaffhausen nach Stuttgart fahren und dazu den IC benützen. Gemäss Fahrplan ist dieses Ticket zwischen Singen und Stuttgart auch in den IC-Zügen gültig. Muss ich für die Strecke Schaffhausen-Singen irgend ein Zusatzbillett kaufen? Ein solches wird mir im Internet für die Strecke von 13 Minuten Fahrzeit mit einem Preis von € 16.00 für die einfach Fahrt angezeigt. Das darf doch nicht wahr
sein?
Danke für die Hilfe und Grüsse
Chlauspi
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 146225 »

Chlauspi hat geschrieben: 13 Aug 2024, 18:46 Hallo zusammen
Ich möchte mit einem Baden-Württmberg-Ticket von Schaffhausen nach Stuttgart fahren und dazu den IC benützen. Gemäss Fahrplan ist dieses Ticket zwischen Singen und Stuttgart auch in den IC-Zügen gültig. Muss ich für die Strecke Schaffhausen-Singen irgend ein Zusatzbillett kaufen? Ein solches wird mir im Internet für die Strecke von 13 Minuten Fahrzeit mit einem Preis von € 16.00 für die einfach Fahrt angezeigt. Das darf doch nicht wahr
sein?
Danke für die Hilfe und Grüsse
Chlauspi
Doch, genau so ist es leider, da im Gegensatz zur Schweiz in Deutschland kein einheitlicher Tarif für Fern- und Nahverkehr gilt. Fahrkarten des Nahverkehrs gelten nur dann in Zügen des Fernverkehrs (IC, EC, ICE, ECE) wenn diese explizit dafür freigegeben sind, so wie die IC zwischen Singen und Stuttgart. Das Baden-Württemberg-Ticket ist eine Fahrkarte des Nahverkehrs und deshalb im Abschnitt Schaffhausen - Singen nicht im IC gültig, weil für diesen Streckenabschnitt nicht freigegeben.

Kleiner Tipp: wenn man von Schaffhausen nach Singen jedoch die "Rhyhas" - Züge (S62) bzw. die IRE/RE 3 aus Basel nach Singen benutzt, kostet es keinen Aufpreis, weil das Züge des Nahverkehrs sind. Lediglich etwas Zeit und den zusätzlichen Umstieg in Singen.

Gute Reise!
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Chlauspi »

Hallo 146225

Vielen Dank für die superschnelle Antwort. Nun ist alles klar. Genau so werde ich es machen.

Gruess Chlauspi
146225
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 146225 »

Aus dem Thema "Schienenmaut soll 2026 um 23,5% erhöht werden" von User rautatie zitiert:
Wir haben im letzten Sommer mal versucht, mit einem RE von Heilbronn nach Mannheim zu fahren. Die Hinfahrt war schon ziemlich furchtbar gewesen: schon vor der Einfahrt des RE platzte der Bahnsteig aus allen Nähten. Als er endlich einfuhr, versuchten sich die Leute in den Zug zu quetschen. Wir haben aufgegeben und eine alternative Fahrkombination mit Umsteigen gewählt.

Die Rückfahrt war noch schlimmer: die Abfahrt des RE von Mannheim nach Heilbronn wurde kurzfristig nach Heidelberg verlegt. Wir schafften es sogar dann noch, mit einer S-Bahn nach Heidelberg zu fahren und rechtzeitig dort anzukommen. Es nützte aber nichts, weil der Zug zwar angezeigt wurde, aber niemals auftauchte.
Tatsächlich hat man - ich nutze die Linie ja auch öfter mal - beim RE 10 a/b das Gefühl, als sollten dort aktiv Fahrgäste vergrault werden. Raus aus dem Zug und rauf auf die A6, oder wie? Und das liegt jetzt nicht an der SWEG Bahn Stuttgart GmbH als zuständigem EVU, sondern an den Verantwortlichen in Stuttgart in den diversen Institutionen von "The Länd".

Vermutlich wieder das alte Leiden, die Linie ist zu weit vom Stuttgarter Kesselrand entfernt als dass dort irgendwer noch wahrnehmen könnte, dass man da durchaus für zuständig wäre. Mannheim², war das nicht in Südschweden..?

Genug der lasterhaften Anmerkungen, aber tatsächlich sind die Kapazitäten selten ausreichend. Und tatsächlich, sobald nur irgendeine kleinste Kleinigkeit an Bauarbeiten oder ähnlichem vorliegt, wird die Linie - mit freundlicher Unterstützung von DB InfraGO, versteht sich - sofort auf Heidelberg Hbf zurückgezogen. Im Moment kein Problem wegen der Riedbahnsperre, da sind auch FV-Züge von Mannheim nach Heidelberg umgelegt. Im Normalbetrieb wird so die Region Heilbronn vom wichtigsten Fernbahnknoten im Südwesten abgehängt.

Die Weigerung der Ländesregierung, sich in Berlin mit Geld und allem Nachdruck für durchgängig 4 Gleise zwischen Heidelberg und Mannheim einzusetzen muss immer als feige Ausrede dafür herhalten, dass man angeblich keinen durchgehenden RE zwischen Stuttgart und Mannheim via
Vaihingen (Enz), Bruchsal und Heidelberg Hbf einrichten kann. Selbst wenn dieser nicht die SFS nutzt sondern via Bietigheim-Bissingen und Mühlacker über die Westbahn fahren würde, ist es offensichtlich, dass hier eine Nachfrage bedient werden könnte, welche sich in Ermangelung dieser Linie dann entweder via Heilbronn (MEX 12 / RE 10) oder Karlsruhe (IRE 1 / RE 73) verlagert. In Züge, die auch so bereits gut nachgefragt sind.

Somit bleibt es auch für die Mittelzentren Mosbach und Sinsheim, die entlang der RE 10 - Route liegen, aufgrund der stündlich alternierenden Führung beim höchst attraktiven Ländesstandard im 2-Stunden-Takt.

Besserung bzw. der längst fällige Halbstundentakt zwischen Heilbronn und Mannheim: nicht in Sicht, kein Interesse, kein Geld. Statt bwegt zu werden, muss der Bahnkunde in The Länd ja für die Zukunft ja eher gewaltige "Hagelschäden" im Angebot befürchten.
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iStanley
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von iStanley »

Nett hier, aber sind sie schon mal mit dem RE8 und RE90 am Wochenende gefahren? 8)

Der RE10 dürfte aktuell auch wieder recht voll sein, da die ÖBB Züge seit ner Woche nicht mehr unterwegs sind.
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 146225 »

iStanley hat geschrieben: 30 Aug 2024, 17:38 Nett hier, aber sind sie schon mal mit dem RE8 und RE90 am Wochenende gefahren? 8)
Natürlich. Und ich lebe noch, um davon zu erzählen. Aber ja, kann auch mal voll werden. 8)

Die "bwegte Wunderwaffe" der Zukunft, die leichtfertig bei Alstom in großer Stückzahl bestellten Coradia Max, werden so schnell noch nicht weiterhelfen können. In Niedersachsen muss man gerade erst hinnehmen, dass man die dortigen Züge wohl nicht mehr für 2025/2026 bekommen wird, da dürfte die 200 km/h-taugliche Version für The Länd noch später kommen. Alstom hat von Bombardier tatsächlich ein paar üble Gene geerbt.
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iStanley
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von iStanley »

Die teure Wunderwaffe wird auf den Strecken so oder so net helfen. Die werden weiterhin mit Einstöckige Züge bedient. Wenn man sich zum Beispiel den RE90 anschaut sieht man, dass die Züge im Doppeltraktion überfüllt sind. Die meisten fahren auch eher die Komplette Strecke, weswegen ein MEX90 von Stuttgart nach Schwäbisch Hall nicht wirklich hilft. Der RE8 dürfte auch voller werden, da der tolle MEX18 dann nur noch bis HN fährt
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Rohrbacher
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 30 Aug 2024, 19:33 die leichtfertig bei Alstom in großer Stückzahl bestellten Coradia Max
Hauptsache neu, neu, neues und nicht schon ab Werk veraltetes Glump. Und hey, Hauptsache Herstellerwartung. Dann hat der Hersteller ja ein Interesse dran, dass die Züge fahren, sodass er möglichst wenig von den in der Regel "fürstlich" vorab eingepreisten Pönalen wirklich leisten muss. Was soll schon schiefgehen? *laber laber sülz* :lol:
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 146225 »

Und so etwas macht den RE 10 natürlich auch nicht zu(g)verlässiger:

https://www.rnz.de/region/metropolregio ... 97466.html

Ist bestimmt wieder der Wettbewerb dran schuld. Hätte man doch einen einheitlichen Anbieter als EIU!
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iStanley
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von iStanley »

Das Interessant hierbei ist, dass alle Züge nach Eberbach geschickt werden, aber von Eberbach die Hälfte der Züge leer nach Bad Friedrichshall fahren. Dafür fahren sie alle in Doppeltraktion.
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Rohrbacher
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 31 Aug 2024, 08:12 Ist bestimmt wieder der Wettbewerb dran schuld.
Ja. Der setzt, wie wir sofort vom Start weg mit den großen Rückbauaktionen ab 1994 gesehen haben, den Anreiz mit möglichst wenig auszukommen, was Geld kostet. Personal kostet Geld, recht unflexibles Personal, das man nur auf wenigen Stellwerken einsetzen kann und optimalerweise ausreichend redundant sein muss, wenn mal nicht einer, sondern zwei Husten haben, kostet ganz viel Geld. Und solche speziellen Fachkräfte, die man nicht einfach mal schnell woanders oder gar vom Markt bei der nächstbesten Fahrdienstleiter-Verleihfirma holen kann, gibt's nicht. Wettbewerbsbedingungen im natürlichen Monopol. Funktioniert nicht. Das ist weder neu noch überraschend, einfach nur täglich ärgerlich.

Reden wir daher lieber über das Allheilmittel der Herstellerwartung und warum du (!) jetzt plötzlich ohne Not Bedenken hast, dass da was nicht funktionieren könnte, wo du doch so leidenschaftlich dafür argumentiert hast, dass mit Herstellerwartung irgendwie alles besser wird. Oder hab ich dich nur falsch verstanden?

Blöd wär's natürlich schon, wenn man viele unter Zeitdruck eingekaufte, ungetestete Wunderzüge hätte und nicht nur sechs Skodas (Hauptsache dem teutonischen Siemens mal eine reingewürgt, jawoll!) die dann auch mit Verträgen, Verträgen, Verträgen und Herstellerwartung kaum besser funktionieren. Wo ich's gerade anspreche, im MüNüX-Land hab ich ja den Verdacht, dass der ominöse zusätzliche IC1-Ersatzzug, den man längst hätte aus dem Hut zaubern können und's jetzt auch gar nicht so eilig hat in Betrieb zu gehen und doch ziemlich viele Ersatzwagen hat, gar nicht primär für drei, vier Jahre München-Ingolstadt-Nürnberg gedacht sein könnte, sondern DB Gebrauchtzug zu den Ulm-Wendlingern nochmal zwei weitere druckertüchtigte Garnituren mit vier Wagen im Hinblick auf einen rudimentären Ersatzzugbetrieb durch Stuttgart21 aufbaut. Wenn da potentiell nach vielleicht ein, zwei weiteren Jahren Bauverlängerung 2027+ eventuell alles schiefgeht mit "zuverlässiger und weniger störanfällig", hätte der Markt in Form der DB schon eine Lösung anzubieten. Toll. Mein Gefühl kann aber auch täuschen. ;-)

Das mit dem Ignorieren meiner Beiträge hat offensichtlich auch nicht lange funktioniert. Willkommen zurück in der Realität.
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von Minga Jung »

Rohrbacher hat geschrieben: 31 Aug 2024, 11:26
Reden wir daher lieber über das Allheilmittel der Herstellerwartung und warum du (!) jetzt plötzlich ohne Not Bedenken hast, dass da was nicht funktionieren könnte, wo du doch so leidenschaftlich dafür argumentiert hast, dass mit Herstellerwartung irgendwie alles besser wird. Oder hab ich dich nur falsch verstanden?

Blöd wär's natürlich schon, wenn man viele unter Zeitdruck eingekaufte, ungetestete Wunderzüge hätte und nicht nur sechs Skodas (Hauptsache dem teutonischen Siemens mal eine reingewürgt, jawoll!) die dann auch mit Verträgen, Verträgen, Verträgen und Herstellerwartung kaum besser funktionieren.
Lass es gut sein. Da können wir noch so viel aus der Praxis erzählen, dass auch eine Herstellerwartung kein Garant ist. Aber das will man nicht hören. Das diese auch nur mit Wasser kochen sieht man überall. Deutlich beim Metronom und auch beim RRX bröckeln die ersten Punkte am Fahrzeug außen am Fahrzeug ab. Symbolisch könnte man sagen. Warten wir nochmal 10 Jahre, wenn auch die RRX Desiro HC in ihre Wechseljahre kommen wie es dann aussieht.

Komisch auch, dass Alstom mit der DB in Ulm kooperiert, um ihre Fahrzeuge dort durch ECM4 warten zu lassen. Wie ich es schon in München für die S-Bahn gesagt habe, ist das Spektrum so groß, dass es nicht so einfach ist und überhaupt keine Sicherheit bietet, dass es auch funktioniert. Von Standortauswahl über betriebliche Konzepte (Stichwort Zuführung) bis hin zum Gesamtkonzept mit anderen Baureihen gehört alles dazu. Aber der Aufgabenträger hat ja überhaupt keine Ahnung ... Der ist ja blöd, wie wir alle gelernt haben.

Aber warum kommen die Züge jetzt zu spät? Will Alstom damit kein Geld verdienen, wie ich es hier von den Instandhaltungsexperten gelernt habe?
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Re: Regionalverkehr Baden-Württemberg

Beitrag von 146225 »

Für den CDU-Landesvorsitzenden ist das Deutschlandticket "nur ein Sozialprogramm":

https://www.stimme.de/baden-wuerttember ... rt-4963809

Kurze Zusammenfassung, falls der Artikel auf stimme.de noch hinter die Bezahlschranke wandern sollte:

Bei einem Interview im Rahmen eines Redaktionsbesuches bei der Heilbronner Stimme hat der CDU-Landesvorsitzende Manuel Hagel sich zu diversen politischen Themen geäußert. Neben dem üblichen "konservativen" Gedöns wie dem Fetisch Schuldenbremse und Neid und Hass auf die Schwächsten im Land ("Bürgergeld abschaffen!") fiel dabei auch die Aussage, dass das Deutschland-Ticket für ihn nur ein Sozialprogramm sei und man mehr in das Angebot als in den Konsum investieren solle.

Aha. Nun, niemand würde die CDU aufhalten (oder hätte sie aufgehalten), wenn sie sich vehement für den Ausbau der Bahninfrastruktur einsetzen würde, und wenn Hagel all die noch offenen Streckenreaktivierungen in "The Länd" zeitnah umsetzen möchte: nur zu!

Allein, wer glaubt daran? Politiker vom Schlage eines Erwin Teufel kommen in der CDU nunmal nicht in Serie vor. Man schaue sich nur Herrn Hagels aktuell völlig überdrehten Bundesvorsitzenden an, von Maß und Mitte und kluger Politik keine Spur. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass man eventuelle Regierungsbeteiligungen in Baden-Württemberg 2026 ff. dafür missbrauchen möchte, beim Deutschland-Ticket zu blockieren, und ansonsten den ÖPNV-Fahrgästen im Land das Angebot - natürlich vor dem Altar der "Technologie-Offenheit" und des "Automobilstandortes" - zu verhageln. Nicht nur das Zugangebot, auch die eine oder andere der vom Land geförderten Regiobus-Linien könnte da Einschnitte verzeichnen, wenn die CDU wieder mal nicht mehr "gönnern" kann.
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