[M] Störungschronik Straßenbahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

Du unterstellst also ernsthaft, dass Fahrer draufhalten?
Jetzt wirds absurd!

Aktion und Reaktion schon klar, an der Stelle vorm Augustiner ist keine 100m entfernt eine signalisierte Querungsmöglichkeit.
Tram-Bahni
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Tram-Bahni »

Zu fast allem was Federspeicher gesagt hat: Zustimmung!
4002 hat geschrieben: 31 Okt 2025, 10:56 Du unterstellst also ernsthaft, dass Fahrer draufhalten?
Jetzt wirds absurd!
Dazu braucht es heutzutage nur ein paar Vorbeifahrten in stark frequentierten Umgebungen zu beobachten, um das festzustellen.

Der signalisierte Übergang am Stachus war vor dem Umbau so ein Beispiel, wo pro Grünphase teilweise mehr Leute die Gleise gequert haben, als auf der folgenden Insel überhaupt Platz fanden. Und die Räumzeit nicht ausreichte, von den Gleise wieder runter zu kommen.
Nicht selten sind die Fahrer dort in beschleunigender Fahrstellung und klingelnd auf die Leute zugefahren. Das ist gegen die Vorschriften. Unfallverursacher wäre der Trambahnfahrer.
Woanders ist das auch jetzt noch häufig zu beobachten, z.B. in der Arnulfstraße am Übergang Hauptbahnhof Nord.
4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

An der Arnulfstr. steht dick und fett Tram hat Vorrang, während daneben ein Zebrastreifen ist. Augen auf im Straßenverkehr.

Ich bin dort regelmäßig mit dem Bus unterwegs und wenn eine Trambahn dort mal bremst, dann laufen gleich 10 Leute los und dann folgt der Rest.

Mit der Logik müsste man an jede Kreuzung, wo man einen Fahrbalken hat mit reduzierter Geschwindigkeit ranfahren und dann wäre wieder das Geheule groß, dass es keine attraktiven Fahrzeiten gäbe und die Politik ja nichts dagegen tut.....
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Hydrotoxinlaser
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Hydrotoxinlaser »

Und ab welcher Dichte an offiziellen Querungsmöglichkeiten betrachtet man die Anzahl denn als ausreichend? Zumal Viele am Ende dennoch den für sie kürzesten Weg nutzen, auch wenn der auf verbotene Weise über den besonderen Bahnkörper führt.

Ein änliches Phänomen tritt bei signalisierteren Querungen aller Art auf: Jetzt installiert man extra schon die Ein-Phasen-LSA für Fußgänger und die Leute warten erst, um dann bei Rot loszulaufen.
Tram-Bahni
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Tram-Bahni »

4002 hat geschrieben: 31 Okt 2025, 11:34 An der Arnulfstr. steht dick und fett Tram hat Vorrang, während daneben ein Zebrastreifen ist.
Beschleunigen und Klingeln gleichzeitig gibt es trotzdem nicht. Punkt. Aus. Ende.
Würde auch jedes Gericht entsprechend bestätigen.

Die weit überwiegende Mehrheit der Fahrer verhält sich auch richtig, trotzdem ist dieses Phänomen mittlerweile häufig zu beobachten.
4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

Wie willst du des aus dem Stillstand sonst machen? Dort läuft eine Perlenkette an Menschen über die Straße, mein Rekord mit dem Bus waren mal fast 5 min, bis sich mal ein paar erbarmt haben stehenzubleiben und es dann der Rest Ihnen nachgemacht hat.

Genauso hat man den Leuten einen neuen Zebrastreifen gebaut, damit die nicht auf der Straße am Bauzaun entlanglaufen.

Die Leute laufen weiterhin auf der Straße am Bauzaun entlang, obwohl es ein Schild nochmal explizit verbietet.

Man braucht die Leute nicht immer alle in Watte einpacken, führt nur zu einer Risikokompensation und ist hinterher gefährlicher als vorher.
Federspeicher
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Federspeicher »

Lieber 4002, ich habe nur geschrieben wie meine Auffassung als Betriebsleiter wäre. Ich habe niemanden verurteilt oder etwas unterstellt. Und als jemand, der in mehreren Städten bereits eine Fahrberechtigung besaß maße ich mir an, zumindest eine realistische Beurteilung treffen zu können. Die BOStrab lässt einigen Spielraum bzgl der Auslegung, aber der ist nicht grenzenlos und man sollte ihn auch nicht überdehnen.

Alles was du gesagt hast, ist nach den Maßstäben des gesunden Menschenverstandes nicht grundsätzlich falsch. Trotzdem wirst du vor Gericht mit dieser Argumentation absehbar keinen Erfolg haben. Du bist Fahrzeugführer eines Fahrzeuges (ähnlich wie beim Pkw), von dem alleine aufgrund seiner Größe und der für den Betrieb notwendigen Technik eine inherente Gefahr ausgeht. Unser Dozent pflegte immer zu sagen: jedes Fahrzeug ist eine potentielle Waffe.

Es obliegt dem Fahrzeugführer entsprechend zu handeln. Und es obliegt dem Betreiber, stellvertretend dem Betriebsleiter, den sicheren Betrieb zu gewährleisten. Genau so wie klingeln und Beschleunigung von jedem Gutachter / Staatsanwalt / Richter als grober Fahrfehler angesehen wird, wird einem Betriebsleiter durch bewusstes Unterlassen trotz Kenntnisse, die zu einem Handeln gezwungen hätten, mangelnde Eignung unterstellt. Das ist nun einmal der rechtliche Rahmen.

Natürlich gibt es auch da ein gewisses Maß an Spielraum, aber man sollte wirklich gut abwägen, ob und wie der genutzt wird. Betrachte es doch mal andersherum: mit jedem Unfallschwerpunkt, den ich als Betriebsleiter durch technische Anlagen, bauliche Veränderungen oder betrieblich-organisatorische Regelungen entschärfen, reduzieren ich auch die Unfallgefahr für meine Mitarbeiter. Denn das sollte man auch im Blick haben: der Verweis auf den gesunden Menschenverstand nützt meinen Mitarbeitern im Zweifel sehr wenig. Für diese Mitarbeiter habe ich aber eine Fürsorgepflicht, dessen sollte man sich auch bewusst sein.
4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

Das Problem wird sein, dass wird vor x Jahren so genehmigt worden sein, genießt heute Bestandsschutz und mit jeder Änderung wird man sich da maximal selbst ins Bein schneiden.
Die TAB in München und deren Arbeitsweise dürfte bekannt sein.

Gibt in München so einige Stellen wo ich als Busfahrer nur mit dem Kopf schütteln kann.

Andererseits passiert an den wirklich gefährlichen Stellen erfahrungsgemäß fast nichts.
Da wird immer gehupt, gebimmelt, wild gebremst und gestikuliert, aber wirklich passieren tut dann nichts.

Gutes Beispiel, linksabbiegen von der Orleanstr. in die Rosenheimerstr.

Pkw und Bus aus dem Planum dürfen gleichzeitig fahren, mit der Verkehrsinsel ist dort vorn und hinten nicht genug Platz, dazu fahren die Pkw größtenteils im toten Winkel des Busfahrers.

Sowas wurde eben vor fast 50 Jahren mal so genehmigt und nun lässt man die Finger davon, denn es kracht eben nie. Zumindest habe ich dort noch nie einen Unfall gesehen und ich fahre dort sehr häufig lang.


Schlimmer sind da die Stellen, die auf den ersten Blick ganz harmlos aussehen, aber gefährlich sind.



Da schalten die Leut viel weniger ihr Hirn ein und gondeln im Autopilot voll rein.

Wenn es schon blöd und gefährlich aussieht, passt jeder besser auf.

Vor Gericht geht es immer erst, wenn etwas passiert.

Klingelnd anzufahren, dass die Leute zur Seite gehen lässt immernoch den Spielraum zum bremsen, aus einer niedrigen Geschwindigkeit mit kurzem Bremsweg.

Schockiert ist darüber an der Stelle meist niemand.
aengelke
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von aengelke »

Hydrotoxinlaser hat geschrieben: 31 Okt 2025, 11:40 Ein änliches Phänomen tritt bei signalisierteren Querungen aller Art auf: Jetzt installiert man extra schon die Ein-Phasen-LSA für Fußgänger und die Leute warten erst, um dann bei Rot loszulaufen.
Ich denke, die Akzeptanz für Fußgängerampeln würde steigen, wenn die genau dann rot zeigen würden, wenn eine tatsächliche Gefahr existiert (=annäherndes Fahrzeug). Stattdessen wird (zumindest in München) gerne rot als Grundstellung genommen, auch wenn gar keine Tram (oder kein Kfz) kommt. Ebenso bei Straßenquerungen, wo Querungen oft nur gleichzeitig in gesamter Länge grün schalten, auch wenn einzelne Abschnitte frei von Verkehr sind. Die inflationäre Verwendung von (zudem unfreundlichen) Signalisierungen führt halt zu mehr Rotlichtverstößen: denn wenn man meist ohne (erkannte) Gefahr bei rot queren kann, passiert das öfter, das führt zu mehr Unfällen und die Signalisierung ad absurdum.
4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

Wo wir eben beim Thema Risikokompensation sind, was ich hier schonmal angeführt hatte

https://de.wikipedia.org/wiki/Risikokompensation

Bei den subjektiv gefährlichen Lösungen passiert objektiv meist weniger.
ET 412
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von ET 412 »

aengelke hat geschrieben: 31 Okt 2025, 22:02
Hydrotoxinlaser hat geschrieben: 31 Okt 2025, 11:40 Ein änliches Phänomen tritt bei signalisierteren Querungen aller Art auf: Jetzt installiert man extra schon die Ein-Phasen-LSA für Fußgänger und die Leute warten erst, um dann bei Rot loszulaufen.
Stattdessen wird (zumindest in München) gerne rot als Grundstellung genommen, auch wenn gar keine Tram (oder kein Kfz) kommt.
Beim Straßenverkehr stimmt das und da finde ich es auch richtig so. Schließlich können sich Autos im Gegensatz zur Trambahn nicht bei einer Ampel anmelden, damit sie für Fußgänger rechtzeitig auf Rot schaltet. Bei der Trambahn geht das und ich kenne auch ein Beispiel, wo das so gemacht wird: Den Fußgängerüberweg über die Schienen (nicht über die Straße!) unmittelbar südlich der Haltestelle Anni-Albers-Straße und unmittelbar nördlich der Kreuzung der Karl-Weinmair-Straße mit der Trambahn. Die dort installierten Fußgängerampeln sind in der Grundstellung grün und schalten nur auf Rot, wenn sich eine Trambahn nähert.
Die inflationäre Verwendung von (zudem unfreundlichen) Signalisierungen führt halt zu mehr Rotlichtverstößen: denn wenn man meist ohne (erkannte) Gefahr bei rot queren kann, passiert das öfter, das führt zu mehr Unfällen und die Signalisierung ad absurdum.
Das ist mal wieder die typisch deutsche Einstellung: "Ich bin zu faul zu warten, auch wenn es vielleicht einen Grund gibt, warum die Ampel rot zeigt, also gehe ich bei rot." :roll:
Federspeicher
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Federspeicher »

Es ist statistisch nachgewiesen, dass Rotlichtzeiten von mehr als 30 Sekunden nicht akzeptiert werden (differenziert nach Verkehrsteilnehmer unterscheidet sich das etwas, aber die Grundaussage ist trotzdem gleich). Rotzeiten von 60 Sekunden und mehr erzeugen also genau das Gegenteil dessen, was sie sollen: die Akzeptanz nimmt spürbar ab.

Das kann man schlecht oder gut finden, aber das sind die Fakten. Genauso wie dieses "im Grundzustand vorsorglich rot schalten" eigentlich auch nicht mehr Stand der Technik sein sollte...
Valentin
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Valentin »

Federspeicher hat geschrieben: 01 Nov 2025, 09:47 Es ist statistisch nachgewiesen, dass Rotlichtzeiten von mehr als 30 Sekunden nicht akzeptiert werden (differenziert nach Verkehrsteilnehmer unterscheidet sich das etwas, aber die Grundaussage ist trotzdem gleich). Rotzeiten von 60 Sekunden und mehr erzeugen also genau das Gegenteil dessen, was sie sollen: die Akzeptanz nimmt spürbar ab.
Ich sehe an der Fußgängerampel unter der Bahnunterführung Harras deutlich, daß die Akzeptanz des Rotlichtes bei Fußgängern in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. An dieser Lichtzeichenanlage mit Bettelknopf wartet inzwischen nur noch die Hälfte der Leute bei Rotlicht. Aber warum soll man warten, obwohl auf 200m vorder Ampel kein Auto auf der Straße fährt? Die Zeit der rein auf das Auto ausgerichteten Straße ist einfach vorbei.

Einem BA wollte ich einmal überzeugen, die Ampelschaltung fußgängergerecht abzuändern. In Zeiten wie Wochenende, wo dort fast kein Auto fährt, sollte diese Ampel mit Grünanforderung dunkel geschaltet werden. Erst auf Anforderung sollte sie sich wieder einschalten und Fußgängern einen sicheren Übergang ermöglichen (wie auch bereist an der Haltestelle Straßlach Wildpark umgesetzt). Wurd als nicht möglich abgelehnt. Jetzt queren die meisten die Straße halt bei rot. Wo kein Auto, da kein Kläger...
Das kann man schlecht oder gut finden, aber das sind die Fakten. Genauso wie dieses "im Grundzustand vorsorglich rot schalten" eigentlich auch nicht mehr Stand der Technik sein sollte...
Der Straßenverkehr hat sich den Bedürfnissen des Autos unterzuorden. Selbst wenn es nur theoretisch dort sein könnte. Und nicht vergessen: immer schön die Straße normgerecht mit mindestens 1,2 - 1,5m/s überqueren.

Eine KI Ampel in Hamm hat übrigens die Autofahrer nicht genug berücksichtigt und wird daher zeitweise abgeschaltet
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Beobachter2
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Beobachter2 »

Hydrotoxinlaser hat geschrieben: 31 Okt 2025, 11:40 ...
Ein änliches Phänomen tritt bei signalisierteren Querungen aller Art auf: Jetzt installiert man extra schon die Ein-Phasen-LSA für Fußgänger und die Leute warten erst, um dann bei Rot loszulaufen.
Was bitte ist eine "Ein-Phasen-LSA"? Habe diesen Begriff in Google leider nicht gefunden.
4002
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von 4002 »

Da hat immer nur eine Richtung/Seite Grün.
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Beobachter2 »

4002 hat geschrieben: 01 Nov 2025, 00:52 Wo wir eben beim Thema Risikokompensation sind, was ich hier schonmal angeführt hatte

https://de.wikipedia.org/wiki/Risikokompensation
...
Passt hier vielleicht nicht ganz: in Linz wurde vor etlichen Jahren angeordnet, dass die Trambahnen stets ganztägig mit eingeschaltetem Scheinwerfer fahren müssen, um die Unfallzahl zu reduzieren. Hat einige Zeit Wirkung gezeigt, dann war die Unfallhäufigkeit wieder wie zuvor.

Wo ich auch ein mulmiges Gefühl habe, ist am Klinikum Bogenhausen einwärts die Ampel, die bei Ankunft einer Tram für die Autofahrer auf "rot" schaltet. Zweimal habe ich schon erlebt, dass die Schaltung nicht funktionierte, was zu gefährlichen Situationen führte, da die aussteigenden Fahrgäste über Jahre gewohnt waren, dass die Autos angehalten werden.

4002 hat geschrieben: 01 Nov 2025, 14:17 Da hat immer nur eine Richtung/Seite Grün.
Danke!
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von aengelke »

Beobachter2 hat geschrieben: 01 Nov 2025, 14:04
Hydrotoxinlaser hat geschrieben: 31 Okt 2025, 11:40 ...
Ein änliches Phänomen tritt bei signalisierteren Querungen aller Art auf: Jetzt installiert man extra schon die Ein-Phasen-LSA für Fußgänger und die Leute warten erst, um dann bei Rot loszulaufen.
Was bitte ist eine "Ein-Phasen-LSA"? Habe diesen Begriff in Google leider nicht gefunden.
Ich denke, damit sind LSA gemeint, die nur rot zeigen oder dunkel sein können (also nur eine Optik haben).
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Hydrotoxinlaser
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Hydrotoxinlaser »

aengelke hat geschrieben: 01 Nov 2025, 15:25
Beobachter2 hat geschrieben: 01 Nov 2025, 14:04 Was bitte ist eine "Ein-Phasen-LSA"? Habe diesen Begriff in Google leider nicht gefunden.
Ich denke, damit sind LSA gemeint, die nur rot zeigen oder dunkel sein können (also nur eine Optik haben).
Ganz genau, diese sind der heutige Münchner Standard für signalisierte Fußgängerquerungen über Gleisanlagen. In der Grundstellung sind diese dunkel und zeigen nur Rot, wenn eine Tram eine Freigabe erhält.
Die meisten Leute kommen damit aber nicht zurecht, sodass es öfter zu gefährlicheren Situationen kommt.
Beobachter2
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von Beobachter2 »

Valentin hat geschrieben: 01 Nov 2025, 12:16 Ich sehe an der Fußgängerampel unter der Bahnunterführung Harras deutlich, daß die Akzeptanz des Rotlichtes bei Fußgängern in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. An dieser Lichtzeichenanlage mit Bettelknopf wartet inzwischen nur noch die Hälfte der Leute bei Rotlicht. Aber warum soll man warten, obwohl auf 200m vorder Ampel kein Auto auf der Straße fährt? Die Zeit der rein auf das Auto ausgerichteten Straße ist einfach vorbei.

...

Am schlimmsten sind diejenigen, die erst ganz brav an der roten Ampel warten, bei einer absolut übersichtlichen Situation, weit und breit keinerlei Fahrzeugverkehr - dann aber bei Herannahen der gewünschten Linie panikartig knapp vor dem Autoverkehr über die Straße rennen, nicht selten mit Kindern.
miafc
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Re: [M] Störungschronik Straßenbahn

Beitrag von miafc »

Der Münchner Stadtrat hat die "Vision Zero" beschlossen, also eine möglichst weitgehende Reduzierung von Verletzten und Toten im Straßenverkehr. Daher setzt das Mobilitätsreferat alle möglichen Maßnahmen um, um potenzielle Unfallgefahren für die schwächeren Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer) zu reduzieren. Zusätzlich müssen die Barrierefreiheit sowie spezielle Bedürfnisse (z.B. langsam gehende Senioren) gewährleistet werden.

In der Praxis merkt man das dann, wenn bei Umbauten an Ampeln jede noch so poplige Gleisquerung signalisiert wird (z.B. in der Wendeschleife Sendlinger Tor vor dem Aufzug). Aber dazu gehört auch, dass schon seit einiger Zeit bei neu geplanten Ampelschaltungen hintereinander liegende Fußgängerfurten nur noch gleichzeitig grün bekommen und nicht mehr eine Furt schon früher auf grün schaltet. Damit will man vermeiden, dass die Fußgänger an der noch roten Furt schon loslaufen, weil man auf der dahinter liegenden Furt grün sieht.

Gleichzeitig muss gewährleistet werden, dass man bei normaler Gehgeschwindigkeit die komplette Straße queren können muss und nicht auf einer Mittelinsel stehen bleibt, weil die Ampel umschaltet.

Ganz neu ist die Anforderung, dass parallele Fußgänger und Autoverkehr nur noch gleichzeitig Grün bzw. Rot geschaltet bekommen. Bisher hat man ja die Fußgänger ein paar Sekunden vor den Autos losgeschickt und früher wieder Rot gegeben, damit abbiegende Autos ohne Konflikt mit Fußgängern abbiegen können. Das wird es bei neu geplanten Ampeln nicht mehr geben.

Die Beschleunigung für Bus und Tram sowie die früher noch hochheilige Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr spielt inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle. Das in Verbindung mit den immer noch stellenweise eklatanten Ortungsproblemen bei Bus und Tram (und dadurch fehlerhafte Versenden von Funkanmeldungen an den Ampeln) durch das neue Betriebsleitsystem lässt die Beschleunigungsqualität vielerorts auf ein sehr niedriges Niveau sinken.
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