[M] MVV-Regionalbuslinien

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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U-Bahn Gern
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von U-Bahn Gern »

Auer Trambahner hat geschrieben: 22 Okt 2025, 18:41 Wobei das seichte Pastell in verschiedenen Kombis ohne erkennbares System nicht so ganz als einheitlich zu sehen ist.
Da wäre eine Abgrenzung wie in Arlberg mit O R T SBUS Blau und L A N DBUS Gelb sinniger.
Ja. Da hast du Recht. Das neue Design gefällt mir nicht mehr so, aber das alte mit der einheitlich grüngelben Lackierung fand ich immer sehr ansprechend. Auch, weil es eine gute Mischung brachte. Auffällig genug, aber auch simpel genug um auf jedes Fahrzeug zu passen. Und das hat man dort eben auch vorbildlich durchgezogen. Da hatte sogar die dreimal am Tag fahrende Seitentallinie zu einzelnen Höfen einen Sprinter in vollem VVT-Lack und mit passendem Innenraumdesign samt Anzeigen innen und außen. In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:

Die Haltestellenschilder sind dort auch bis auf den letzten Weiler durchgenormt. Klares, einfaches Design, VVT-Logo, Name von Ort und Haltestelle, genormte Fahrplantabelle. Teils stehen sogar an einfachen Haltestellen Info-Bildschirme rum. Manchmal auch an Haltestellen, an denen meist nur stündlich was fährt und man es so eigentlich nicht zwingend bräuchte.

Das Vorarlberger System finde ich aber auch interessant. Die Form der Haltestellenpfeiler und der langgezogene Schriftzug sind einprägsam genug, damit jeder Netzteil seine eigene Farbe bekommen kann und es trotzdem einheitlich bleibt. Die Regiobusse sind grüngelb, der Dornbirner Stadtbus rot, der Feldkircher gelb, der Bludenzer dunkelgrün, der Bregenzer dunkelblau. Und dann gibt es noch die Ortsbusnetze in Lech und Götzis, welche ein hellblaues bzw. hellgrünes Design haben. Sogar der Walserbus, wenn auch isoliert, nutzt den Schriftzug und die Haltestellenschilder. Nur halt in türkis, womit er einen eigenen Netzteil darstellt.
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TramBahnFreak
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:31In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:
Und wo genau liegt der Vorteil, sich für 3 Fahrten pro (Schul-)Tag ein extra Fahrzeug aufn Hof stellen zu müssen, das ansonsten NIX macht...?
Nordlicht
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Nordlicht »

Ich habe lange genug beruflich mit Busunternehmen im ländlichen Niedersachsen zu tun gehabt.
Deren Busse sind in der Regel morgens von 6 bis 9 und mittags zwischen 11:30 und 15:30 im Schülerverkehr im Einsatz gewesen.
Drumherum kann man maximal Schwimmfahrten oder Schulausflugsfahrten legen, sonst stehen die Busse herum und die Fahrer arbeiten dann beim Bauern um die Ecke als Maschinenführer oder haben halt "frei".

Am Wochenende oder in den Ferien steht dann meist maximal SEV oder Betriebsruhe auf dem Programm.

Das bisschen an Alternativprogramm kann man auch mit Bussen im Verbunddesign abdecken, da braucht man keine extra Busse für. Kombibusse werden ja auch kaum noch gekauft von den Unternehmen.

Wer noch eine Reisesparte hat, hat dafür echte Reisebusse - die man aus diversen Gründen eher nicht im Linienverkehr einsetzt (Barrierefreiheit, Vandalismus...)
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Rohrbacher »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04 Ich habe lange genug beruflich mit Busunternehmen im ländlichen Niedersachsen zu tun gehabt.
Deren Busse sind in der Regel morgens von 6 bis 9 und mittags zwischen 11:30 und 15:30 im Schülerverkehr im Einsatz gewesen.
Für mehr sind die (oft gebrauchten) Busse ja oft gar nicht beschafft worden und auch die Fahrer gar nicht angestellt. Es gibt nunmal speziell mit dem Schülerverkehr teils extreme Spitzen. Wenn man zu Schülerzeiten doppelt oder dreimal so viele Busse braucht wie zur NVZ kriegt man die Wagen und Personale schon vom Prinzip her gar nicht gleichmäßig über den Tag ausgelastet.

Übrigens kann je nach Linienlänge und Fahrzeit auch "3x am Tag" einen Fahrzeugumlauf füllen. ;-)

Was die kleinen Busunternehmer wirklich killt sind nicht die Vorgaben für die Busse, nicht dass sich Linien- und Reisebusse seit den 50ern immer mehr auseinanderentwickelt haben oder sowas, sondern einfach der Umstand, dass der MVV heute dann doch meistens Taktverkehr mit selbst einer Dorflinie wie dem 707 mehreren Umläufen nur linienrein mit der kompletten Betreiberverantwortung vergibt. Vier, fünf MVV-Busse ist für viele Betriebe, die überhaupt nur für etwa so viele Wagen ausgelegt sind, halt eine Nummer zu groß. Die Bahnbus-Subunternehmer konnten auch mal mit einem Fahrzeug einen Umlauf haben. Auch bei den schweizer Postauto-Linien werden die Leistungen der selbstständigen Postautohalter meines Wissens nach Umlauf und nicht nach Linie vergeben.

Und viele Firmen hören auch deswegen auf, weil die Unternehmer keine Nachfolger mehr finden oder weil eben der Reiseverkehr kaum noch nennenswert ist. Nicht nur seit Corona. Wann seid ihr das letzte Mal mit eurem Dackelclub auf einen Saufausflug an die Mosel gefahren oder habt im örtlichen Reisebüro eine Busreise in den Harz gebucht? Wenn sich die Freizeit der Leute individualisiert und ins Internet verlagert, dann betrifft das nunmal nicht nur Gasthäuser, Kinos und Vereine, sondern eben auch den örtlichen Busunternehmer. Vom klassischen Reise- und Gelegenheitsverkehr lebt doch heute kaum noch einer. Ohne diese Entwicklung, also die Verlagerung von Kapazitäten aus dem Reise- in den Linienverkehr, wäre es doch gar nicht möglich gewesen, dass die Landkreise jetzt überhaupt was zum Streichen haben.
Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04 Wer noch eine Reisesparte hat, hat dafür echte Reisebusse - die man aus diversen Gründen eher nicht im Linienverkehr einsetzt (Barrierefreiheit, Vandalismus...)
Das regelmäßig zu tun wäre auch viel zu teuer. Zwischen einem "Standardreisebus" Setra S 515 HD und einem typischen Linienwagen Setra S 515 LE liegen heute ein paar mehr Preisstufen und technische Unterschiede als früher zwischen dem durchschnittlichen Setra S 215 H und dem S 215 RL oder UL, was letztlich bis in die Grundabmessungen rein fast das gleiche Auto war.
andreas
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von andreas »

Tja, früher gehörten die Linien den Busunternehmen und die haben eingesetzt was sie hatten. Wir sind mit unserer Schülerlinie damals mit alles, was der Hadersdorfer an Reisebussen hatte gefahren (in der Woche bevor er ihn in den Wörthersee geschmissen hat sogar mit dem Doppelstock). Heute gehören diese Linien den MVV, der schreibst sie aus und verlangt neue Niederflurbusse....
Ich weiß, unser Busfahrer damals ist in der Früh eine BMW Linie gefahren, dann uns, dann hatte er frei bis Mittag, dann wieder die Linie für die Schüler heim, die BMW Linie und die Spätfahrt der Linie - da hatte er seinen 8 h zusammen, wenn auch halt biss arg verteilt - und der Busfahrer ist das alles mit 'seinem' Reisebus gefahren....
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TramBahnFreak
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von TramBahnFreak »

Nordlicht hat geschrieben: 23 Okt 2025, 08:04Das bisschen an Alternativprogramm kann man auch mit Bussen im Verbunddesign abdecken, da braucht man keine extra Busse für.
Genau das verbietet der mvv in seinen Richtlinien ja. Das macht's ja so irrsinnig.
Kombibusse werden ja auch kaum noch gekauft von den Unternehmen.
Und damit sprichst du gleich das nächste Problem an.
Rohrbacher hat geschrieben: 23 Okt 2025, 11:52 Für mehr sind die (oft gebrauchten) Busse ja oft gar nicht beschafft worden und auch die Fahrer gar nicht angestellt. Es gibt nunmal speziell mit dem Schülerverkehr teils extreme Spitzen. Wenn man zu Schülerzeiten doppelt oder dreimal so viele Busse braucht wie zur NVZ kriegt man die Wagen und Personale schon vom Prinzip her gar nicht gleichmäßig über den Tag ausgelastet.
Und genau hier frage ich mich, wie dringend es nötig ist, dafür alle 6 bis 8 Jahre voll ausgestattete Neufahrzeuge vorzsuchreiben.
Übrigens kann je nach Linienlänge und Fahrzeit auch "3x am Tag" einen Fahrzeugumlauf füllen. ;-)

Was die kleinen Busunternehmer wirklich killt sind nicht die Vorgaben für die Busse, nicht dass sich Linien- und Reisebusse seit den 50ern immer mehr auseinanderentwickelt haben oder sowas, sondern einfach der Umstand, dass der MVV heute dann doch meistens Taktverkehr mit selbst einer Dorflinie wie dem 707 mehreren Umläufen nur linienrein mit der kompletten Betreiberverantwortung vergibt.
Vor allem dann, wenn die Ausschreibung noch dazu handwerklich derart schlecht ausgeführt ist, dass die (sich zu einem 20-Minuten-Takt ergänzenden) Linien 370 und 378 in Geretsried jeweils 23 Minuten Wendezeit haben - aber natürlich separat ausgeschrieben werden... :roll:
Vier, fünf MVV-Busse ist für viele Betriebe, die überhaupt nur für etwa so viele Wagen ausgelegt sind, halt eine Nummer zu groß. Die Bahnbus-Subunternehmer konnten auch mal mit einem Fahrzeug einen Umlauf haben. Auch bei den schweizer Postauto-Linien werden die Leistungen der selbstständigen Postautohalter meines Wissens nach Umlauf und nicht nach Linie vergeben.
Das ist so. Und dadurch lassen sich mit sinnvoller Nutzung von Synergie-Effekten recht gut Kosten einsparen.
Nordlicht
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Nordlicht »

Flo hat geschrieben: 13 Aug 2024, 11:08 Neu in der MVV Ausschreibung:

981 Schongau - Lechbruck - Steingaden, bisher RVO

Die Nummern für den Alpenbus stehen nun auch fest:
X380/X381: Alpenbus West
X990: Alpenbus Ost

Flex Moosburg wird als 6850 geführt
Details zum Alpenbus, von Geldhauser gefahren:
https://www.merkur.de/lokales/region-mi ... 00123.html
uferlos
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von uferlos »

Flo hat geschrieben: 17 Okt 2025, 23:08 Täusch ich mich oder werden beim 210 in der berichtigten Ausschreibung tatsächlich bloß 12m Busse statt 18m Gelenker gefordert :shock:
Hat man den Fehler gemerkt und geändert:
https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/700775-2025

Jetzt sind Gelenkbusse gefordert, antriebsoffen.
mfg Daniel
Federspeicher
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Re: [M] MVV-Regionalbuslinien

Beitrag von Federspeicher »

TramBahnFreak hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:37
U-Bahn Gern hat geschrieben: 23 Okt 2025, 02:31In Bayern würde dort vermutlich ein unausgestattetes Fahrzeug im Unternehmenslack fahren, das nebenbei auch als Schulbus und für den Ausflug des Seniorenheims benutzt wird. Als Fahrgastinfo dann ein handbeschriebenes Pappschild der Liniennummer. So schon gesehen an der (Ex-)MVV-Grenze. :lol:
Und wo genau liegt der Vorteil, sich für 3 Fahrten pro (Schul-)Tag ein extra Fahrzeug aufn Hof stellen zu müssen, das ansonsten NIX macht...?
Gegenfrage: Warum sollte ich einen Kurs an einen Unternehmer vergeben, der in der Lage ist genau ein Fahrzeug zu stellen? Was habe ich davon, wenn das Fahrzeug von diesem Krauter streikt? Betriebsreserve ist für solche Klitschen ja schon finanziell kaum leistbar (neben der Pflicht einen Betriebsleiter nach BOKraft stellen zu müssen noch einer der Gründe, solche Unternehmen abzuwickeln.)

Wer Busunternehmer spielen will, soll sich entscheiden Reiseverkehr oder ÖPNV anzubieten statt mit minimalen Mitteln beides abdecken zu wollen. Wer beides machen will, muss die notwendige finanzielle Leistungsfähigkeit besitzen.
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