[B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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[B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 4002 »

Grüßt euch,

in Berlin stehen nun 70 Ebusco still, da an den Rahmen Risse gefunden wurden. Soviel zum innovativen Leichtbau von Ebusco und dies dürfte der nächste Nagel im Sarg des Herstellers sein

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... ratur.html
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Lazarus
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von Lazarus »

Hat nicht die MVG auch ein paar von den Schrottkisten?
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 4002 »

Ja, wobei Ebusco die Bestellung für die nächsten Fahrzeuge storniert hat und nun nächstes Jahr stattdessen 28 e-Citaros kommen.

Man muss sich nur die Laufleistung der Ebusco Fahrzeuge ansehen, dann weiß man des ist nichts. Stehen immer ewig wegen Kleinscheiß.
Federspeicher
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von Federspeicher »

4002 hat geschrieben: 23 Dez 2025, 17:23 Man muss sich nur die Laufleistung der Ebusco Fahrzeuge ansehen, dann weiß man des ist nichts. Stehen immer ewig wegen Kleinscheiß.
Ich lade dich gerne auf unseren Betriebshof ein, da kannst du die Glanzleistung vom Unternehmen mit dem silbernen Stern bewundern: keine Motoren, keine Türantriebe, keine Fensterscheiben, keine anderweitigen Ersatzteile... Wartezeit: Monate.

Deutsche Hersteller stehen dem also in Nichts nach. Die liefern inzwischen auch weit unter der gewohnten Qualität...
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 146225 »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Dez 2025, 19:31 Deutsche Hersteller stehen dem also in Nichts nach. Die liefern inzwischen auch weit unter der gewohnten Qualität...
Die Folgen davon sehen dann u.a. so aus:

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html

Für Ebusco ist der Schadensfall bei der BVG tatsächlich übel, denn ein Verkehrsbetrieb in dieser Größe hat - zumindest auf den nationalen Markt - immer eine gewisse Signalwirkung in dem, was dort passiert und was er kauft oder nicht kauft.
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 4002 »

Da hast du leider recht, bei den etablierten Herstellern halte ich des für ein vorübergehendes Phänomen, wie der Mangel an Pkw Neuwagen als CoVid Nachbeben.

Dazu das Verhältnis, wie groß der Anteil der Flotte ist die ewig steht da ein Teil fehlt.

Dennoch stimmt es schon, die Ersatzteilversorgung ist zurzeit eine Katastrophe.

Auch die Chinesen können nicht zaubern, Fahrzeuge allgemein sind messerscharf kalkuliert, die Rohstoffe kosten weltweit das Gleiche und die Vorteile bei den Lohnkosten werden durch den Transport und Zölle wieder egalisiert.

Klar, mit staatlicher Subvention kann man da gute Einstiegsangebote machen.

MAN und Mercedes haben den Vorteil großer Servicenetzwerke, die kennen ihre Kunden worauf es ankommt und grundsätzlich bekommt man Ersatzteile aller Art, bis zur kleinsten Unterlegscheibe schnell geliefert.

Ebusco hat von sich aus den Auftrag storniert, nachdem es darum ging einen konkreten Liefertermin zu nennen und bei Überziehung Pönale zu zahlen.

Chinesische Hersteller sind in den Ausschreibungen nicht ausgeschlossen.

Nur steht eben auch drin, dass pro Jahr 12 herstellerverschuldete Ausfalltage erlaubt sind, auf die ersten 5 Jahre. Jeder Tag drüber kostet 500€ Pönale. Klar kann man sagen, so zahlt sich ein Bus selbst ab, ist jedoch nicht Sinn der Sache.
Da hat Mercedes den Vorteil, beim e-Citaro eine Verfügbarkeit von 99.x% zu haben und kann da die Mischkalkulation anders aufstellen.
Daher haben die auch gewonnen
Zuletzt geändert von 4002 am 23 Dez 2025, 20:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Lazarus
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von Lazarus »

Die Busserie in München mit den Bodenproblemen, wo die Fahrzeuge wochenlang stillstanden, das wardoch auch der Schrott von Ebusco. Da ist das Desaster in Berlin nur ein weiterer Sargnagel....
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 4002 »

Ansonsten kann man es gut am Vergleich des VW Polo und Honda Jazz zeigen.

Der Honda Jazz ist technisch ganz klar das zuverlässigere und robustere Fahrzeug.

Der VW Polo glänzt damit, dass sich jeder Dorfmechaniker damit auskennt und es alle möglichen Teile von x Zuliefern zu einem vernünftigen Preis gibt.

Angefangen bei Verschleißteilen wie Bremsen und Querlenkern.

Der Honda Jazz hat zwar eine Steuerkette, dafür müssen bei dem die Ventile eingestellt werden.

Um die Zündkerzen zu wechseln, muss der Ansaugkrümmer runter. Die Dichtung dafür gibt es nur beim Honda Händler, der dafür einen dreistelligen Betrag verlangt und da sind die Dichtungen für Drosselklappe und Luftfilter noch nicht dabei, wobei man auf die evtl. verzichten könnte. Sofern das Teil überhaupt noch lieferbar ist. Sonst muss man es sich aus Japan bestellen....

Beim VW muss man den Ansaugkrümmer nicht abnehmen, aber die Dichtung gibt es vom ursprünglichen Zulieferer für unter 20€ bei einer zweistelligen Zahl von verschiedenen Teilehändlern.

Selbst für Dinge, für die das Auto nichts kann. Fiktiv, man fährt Bambi platt und braucht nun Teile wie einen Kühler, Scheinwerfer, Kühlergrill etc.

Wieder gleiches Spiel, beim Honda wenig Verfügbarkeit und wenig Auswahl. Beim VW kann ich die Teile in 24h alle in der Hand halten.


Die Japaner sind nun wie lang auf dem Markt?

Gerade im gewerblichen Bereich müssen sich die Räder drehen, drehen, drehen.

Allein, dass es für den Citaro sehr viele Teile abseits der Mercedes Niederlassung gibt, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.




Zum Thema, die kennen ihre Kunden.

Wie lang hat es gedauert, dass man eine LED Taschenlampe aus China kaufen konnte, die man nicht jedes mal durch zig Modi drücken musste, statt einfach An-Aus.

Die Chinesen finden so ,, Features" ganz toll, also muss die hier auch toll sein.

Hat selbst bei einer simplen Taschenlampe deutlich über 15 Jahre gedauert, bis die mal verstanden haben was Kunden in westlichen Gesellschaften wirklich wollen.
Es war teurer eine Taschenlampe mit den ganzen Blinkmodi herzustellen, es gab nichts anderes.



Edit: ich muss mich korrigieren, Zündkerzen kann man so wechseln , aber zum Ventile einstellen muss der Ansaugkrümmer runter.
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Re: [B] Ebusco Busse Serienschaden Rahmenrisse

Beitrag von 146225 »

Die Frage ist für mich natürlich, wie wichtig in China der europäische Markt wirklich gesehen wird. Oder ob man sich dort zunächst darum kümmert, die eigene Stellung in anderen Teilen der Welt auszubauen. E-Mobilität "made in China" ist ja eine globale Geschichte, nichts was nur nach Europa verkauft werden kann und soll.

Sprüche wie zuletzt vom willigen VW-Diener Klingbeil gehört, bringen "uns" in der Sache auf jeden Fall nicht weiter. Der hat ja auch nur Glück gehabt, dass in der medialen Öffentlichkeit kaum hinterfragt wurde, wo die ach so deutschen Busse von MAN eigentlich gebaut werden. Ich sehe in diesem Punkt da kaum einen Unterschied zu einem in Ungarn gefertigten Bus von BYD. Womit sich dann - im Gegensatz zum in der Türkei gebauten Bus - das Thema Zölle und langer Transportweg auch wieder relativiert.

Definitiv wird es - weder bei Bussen noch bei allem anderen - die deutsche und europäische Industrie nicht retten, Produkte aus China nur schlecht zu reden. Auch Zölle und sonstige politische Markteingriffe können nur temporäre Mittel sein. Ansonsten wird "Made in EU" gegen "Made in China" nur bestehen, wenn das europäische Produkt im Preis-/Leistungsverhältnis mithalten kann.

Sprich: der Busbetrieb legt dann die 100.000 € mehr für den eCitaro an, wenn dieser nicht nur zeitgerecht lieferbar ist, sondern vor allem dann, wenn auf die Einsatzdauer des Fahrzeugs gesehen mit diesem kostengünstiger produziert werden kann als mit dem Wettbewerbsprodukt von wem auch immer. Kosten und Dauer von Werkstattaufenthalten und Ersatzteilen spielen dabei selbstverständlich eine Rolle, wenn seriös gerechnet wird.

Ob allerdings beim momentanen Marktgeschehen alle europäischen Bushersteller diesbezüglich schon auf dem richtigen Kurs sind, ist eine andere Frage. Ganz unabhängig vom Siechtum bei Ebusco.
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