Erstmal ging es mit dem Zug nach Helsinki um dort die Fähre nach Tallinn zu nehmen, es gibt eine Fährverbindung bei der man auf dem Schiff übernachten kann wenn es in Tallinn ankommt bleibt es über Nacht im Hafen. Denn mein Zug nach Valga fährt schon früh von Tallinn ab.
Neu ist eine Straßenbahn zum Hafen, hier die neue Haltestelle im Hintergrund die sowjetische Linnahall, in schlechtem Zustand und ungenutzt, die von der neuen Strassenbahnlinie unterfahren wird.

Heute verwende ich meinen ersten Interrailtag denn es geht heute bis nach Kaunas.
Die Fahrt nach Valga findet im organgen Flirt von Elron statt. Die Elektrifizierung bis Tartu ist schon fast fertig und mittlerweile kann man in Estland auch schneller als 120km/h fahren. Meine Beobachtung war das wir teilweise 145km/h unterwegs waren. In der 2. Klasse allerdings sind die Sitze für eine Fahrt durch ganz Estland zu unbequem.
Nach vielen Jahren hat man es hinbekommen die Fahrpläne endlich abzustimmen und man muss keine über 3 Stunden mehr in Valga warten sondern hat gleich Anschluss. Auch kann man eine durchgehende Fahrkarte Tallinn - Vilnius um 39€ kaufen. Dieser Zug der litauschen Bahn auf Gleis 2 fährt bis nach Vilnius durch

Allerding ist es immer noch so das auf lettischer Seite dieser Zug bis nach Riga überall hält, also man braucht immer noch viel Zeit, man kommt aber an einem Tag jetzt mit dem Zug von Tallinn bis nach Vilnius, das ist schon ein Fortschritt im Vergleich zu früher.
Ankunft pünktlich in Riga, der Bahnhof wird wegen Rail Baltica umgebaut, deswegen Ankunft an einem Holzbahnsteig. Nach etwa 20 Minuten Aufenhalt geht es weiter. Das war vor einigen Jahren nicht möglich, die direkte Verbindung Riga - Vilnius ist komplett neu.

Ich fahre bis Kaišiadorys mit wo es Anschluss in den Zug nach Kaunas gibt. In Kaunas übernachte ich im Hostel.
Mein Zug nach Warschau fährt erst am Nachmittag ab. Hier ist die Normalfahrkarte billiger als Interrail zu verwenden, nur 20€ von Kaunas bis nach Warschau. Den Vormittag nutze ich auch um mit einer der beiden Seilbahnen in der Stadt zu fahren, die im Zentrum kennen ich schon und bin mitgefahren. Diese Standseilbahn "Aleksoto" jetzt hier war mir bisher unbekannt. Litauen hat jetzt keine großen Berge und heute würde man warscheinlich einen normalen Aufzug da bauen. Vom Hügel hat man eine gute Aussicht über die Stadt.

Früher konnte man nach Białystok von Kaunas nur am Wochenende fahren, da fuhr ein polnischer Regionalzug von Kaunas auf dem Normalspurgleis bis Białystok. Das geht jetzt zum Glück täglich. Allerdings ist das Konzept anders, ein zweiteiliger breitspuriger Dieseltriebzug fährt von Vilnius über Kaunas bis nach Mockava, ein kleines Dorf im nirgendwo. Der Zug ist sehr gut gefüllt.
Der viel längere polnische Zug mit bequemen Abteilwagen und Restaurantwagen steht schon dort und im kleinen Dorfbahnhof füllt sich der Bahnsteig mit Reisenden die umsteigen.

Auf einer kurvenreichen Nebenbahn geht es bis nach Suwałki wo die Fahrtrichtung gewechselt wird, hier ist auch ein längerer Aufenthalt. Diese Verbindung ist also auch nicht wirklich schnell. Und hier sieht es immer noch so aus wie früher mit mechanischem Stellwerk und Formsignalen. Das Bahnhofsgebäude wird aber immerhin renoviert. Von Rail Baltica Bautätigkeiten ist hier absolut nichts zu sehen, bin auch gar nicht sicher wie der Streckenverlauf dort überhaubt sein soll.

Total überrascht war ich allerdings vom Bahnhof Białystok, bei meinem letzten Besuch dort 2019 war noch keine Bahnsteighalle dort

Auch hier ein langer Aufenthalt und wir bekommen eine E-Lok

Die Strecke nach Warschau wurde jetzt gut ausgebaut, und ist deutlich schneller als früher. In Warschau übernachte ich bei einem Bekannten und am nächsten Tag geht es nach Zakopane und in die Tatra. (geht dann in Teil 2 später weiter)