Vor 2016 hat man die BR143 bei der DB quasi nie im Güterverkehr gesehen.
2017 sind sie plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und man hat sie vor einigen Zügen gesehen, um dann 2018 genauso schnell wieder zu verschwinden.
OK, man hatte anscheinend einen Lokmangel, aber warum hat man dies nicht weiterbetrieben?
Die Loks sind zwar etwas schwachbrüstig, dafür waren sie überzählig wie Sand am Meer und viele hatten eine Mehrfachsteuerung.
Entsprechend hat man auch BR143 Doppeltraktionen gesehen, die an sich wunderbar eine moderne Drehstromlok zugkrafttechnisch ,,ersetzen" könnte.
Kam es vermehrt zu Ausfällen oder warum sind die Loks dermaßen schnell wieder aus dem Güterverkehr verschwunden?
Auch bei den privaten EVUs, während sich unzählige Loks bei DB Gebrauchtzug stapeln.
BR 143 im Güterverkehr
Re: BR143 im Güterverkehr
4002 hat geschrieben: ↑03 Nov 2025, 20:23 Vor 2016 hat man die BR143 bei der DB quasi nie im Güterverkehr gesehen.
2017 sind sie plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und man hat sie vor einigen Zügen gesehen, um dann 2018 genauso schnell wieder zu verschwinden.
OK, man hatte anscheinend einen Lokmangel, aber warum hat man dies nicht weiterbetrieben?
Die Loks sind zwar etwas schwachbrüstig, dafür waren sie überzählig wie Sand am Meer und viele hatten eine Mehrfachsteuerung.
Entsprechend hat man auch BR143 Doppeltraktionen gesehen, die an sich wunderbar eine moderne Drehstromlok zugkrafttechnisch ,,ersetzen" könnte.
Kam es vermehrt zu Ausfällen oder warum sind die Loks dermaßen schnell wieder aus dem Güterverkehr verschwunden?
Auch bei den privaten EVUs, während sich unzählige Loks bei DB Gebrauchtzug stapeln.
143 im Güterverkehr war seit Anbeginn der Baureihe (damals halt noch als 243) für die DR absolut nix ungewöhnliches. Die Deutsche Reichsbahn der DDR brauchte ja eine Mehrzweck-E-Lok: schnell bzw. schneller als 120 km/h fahren war ja aufgrund der mangelhaften Infrastruktur in den späten '80ern eh nicht drin.
Auch die "junge" DB AG hat das weiter praktiziert, bevor die Baureihe dann im Ganzen der DB Regio zugewiesen wurde und dort z.B. die Baureihe 141 endgültig ablösen konnte.
Stand 2025 gibt es 143 wieder (oder besser immer noch) im Güterverkehr, v.a. bei EVU mit dem "ostalgischen" Touch. Delta Rail ("DR") ist da natürlich ein Klassiker, aber auch WFL, Triangula und Salzland Rail Service fallen ein. Und irgendwen habe ich bestimmt vergessen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Re: BR143 im Güterverkehr
Dafür, dass die Baureihe über 600mal gebaut wurde, ist der Anteil im GV unter ferner liefen zu werten.
Wobei die Loks zwischenzeitlich deutlich häufiger im GV zu sehen war.
Die Hintergründe würden mich mal interessieren
Wobei die Loks zwischenzeitlich deutlich häufiger im GV zu sehen war.
Die Hintergründe würden mich mal interessieren
Re: BR143 im Güterverkehr
Die 2025 noch aktiven Loks der Baureihe 143 sind fast ausschließlich im Güterverkehr unterwegs. Vor Reisezugwagen würde mir neben Sonderzügen aktuell nur noch ein Teil der S-Bahn Dresden einfallen.
Gründe, warum von der Baureihe 143 bereits relativ viele Loks ausgemustert (und verschrottet) sind, dürften auf der Hand liegen: für die "Bastler" unter den EVU zu modern, zu viel Elektronik. Da bleibt man bei gebrauchten 139/140/151. Andererseits sind deutlich effizientere Drehstrom- und Dual-Mode-Loks für die EVU im Güterverkehr heute leicht verfügbar. Das macht es einfacher, auf ältere Baureihen zu verzichten, auch wenn die 143 vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit und -geschichte sicher technologisch fortschrittlich waren und sich hinter vergleichbaren Konstruktionen kein bisschen verstecken mussten. Wie es mit Ersatzteilen für die 143 heutzutage aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, aber auch diese Frage kann natürlich bei gebrauchten Loks die Entscheidungsfindung für ein EVU beeinflussen.
Ach, und:
Gründe, warum von der Baureihe 143 bereits relativ viele Loks ausgemustert (und verschrottet) sind, dürften auf der Hand liegen: für die "Bastler" unter den EVU zu modern, zu viel Elektronik. Da bleibt man bei gebrauchten 139/140/151. Andererseits sind deutlich effizientere Drehstrom- und Dual-Mode-Loks für die EVU im Güterverkehr heute leicht verfügbar. Das macht es einfacher, auf ältere Baureihen zu verzichten, auch wenn die 143 vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit und -geschichte sicher technologisch fortschrittlich waren und sich hinter vergleichbaren Konstruktionen kein bisschen verstecken mussten. Wie es mit Ersatzteilen für die 143 heutzutage aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, aber auch diese Frage kann natürlich bei gebrauchten Loks die Entscheidungsfindung für ein EVU beeinflussen.
Ach, und:
So schrieb ich noch gestern und möchte heute EBS/FWK nachtragen.v.a. bei EVU mit dem "ostalgischen" Touch. Delta Rail ("DR") ist da natürlich ein Klassiker, aber auch WFL, Triangula und Salzland Rail Service fallen ein. Und irgendwen habe ich bestimmt vergessen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
-
Rohrbacher
- *Lebende Forenlegende*
- Beiträge: 14836
- Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
- Wohnort: ja
Re: BR143 im Güterverkehr
Das Hauptproblem der 143 ist neben der Vmax wohl vor allem der relativ leichte Lokkasten, der bei vergleichsweise geringen Stößen bereits zum Abknicken und zu irreparablen Rahmenschäden neigt. Es standen wohl bereits zu DDR-Zeiten welche mit kaputten Rahmen ... Auch das verwendete Material war nicht das hochwertigste. Und so technologisch fortschrittlich war die Maschine anno 1982 verglichen mit der West-120.0 von 1979 nicht mehr. Klar, wenn man sie dauernd mit einer deutlich älteren 111 vergleicht, ist die 143 natürlich irgendwo "fortschrittlich" gewesen.
Allein weil's so viele davon gab, Stichwort Ersatzteile, wäre das hier gar nicht das Problem. Deswegen fahren die Loks ja noch und braucht wohl auch keine allzu spezialisierte Werkstatt, um an den Loks irgendwas zu machen. 111 und 628.2 werden auch schon nicht mehr nur über Mechanik oder einfache Elektrik gesteuert. Auch Autobastler kommen ja durchaus mit Oldtimern mit ABS, Airbags und Kunststoffteilen (!) noch zu Recht. Im Zweifel ist nur die Frage, wie viele Ersatzteile es gibt. Auch die 143 ist jetzt noch kein überkomplexer Computer auf Rädern, bei der man keine Scheibe tauschen kann ohne digitale Herstellerzugänge und Spezialgerät zum Justieren von zig Sensoren braucht.
Auch wenn du es nicht glauben willst: Dank Rebound-Effekt durch mehr Leistung und höhere Kosten an anderen Stellen nehmen sich 111 und 146 beispielsweise nicht viel. Manche halten die 111 auf einigen Strecken sogar für wirtschaftlicher, auch wenn jetzt, wo die ersten 50 Jahre in Dienst stehen, natürlich irgendwann die Zipperlein Überhand nehmen.
Heute fahren die bei privaten (Güter-) EVU verbliebenen 143 fast nur Güterverkehr, weil natürlich für eine Lok, zumal wenn sie nur 120 km/h fährt, kaum noch was anderes zum Fahren da ist. Dass sie bei der DB seit Mitte der 90er kaum im Güterverkehr eingesetzt war, lag allein an der Zuordnung zu DB Regio nach der lustigen Bahnreform. Zu Reichsbahnzeiten gab's keine Trennung in Geschäftsbereiche. Das ging anderen Baureihen ja ähnlich.
Re: BR143 im Güterverkehr
Der Rigips Rahmen war mir bekannt, nur sonst sehe ich da vorallem ein günstiges Einstiegsmodelle, dass zuverlässig läuft, günstig in der Anschaffung ist und eine gute Ersatzteilversorgung genießt.
DB Cargo hatte jedoch ihre 53 Loks alle 2018 abgestellt und Ende 2016 die Loks erst übernommen, nachdem die Leistungen von 146ern übernommen wurde.
Da muss doch noch irgendein Faktor vorhanden sein.
Neigt zu Uberhitzungen etc.
DB Cargo hatte jedoch ihre 53 Loks alle 2018 abgestellt und Ende 2016 die Loks erst übernommen, nachdem die Leistungen von 146ern übernommen wurde.
Da muss doch noch irgendein Faktor vorhanden sein.
Neigt zu Uberhitzungen etc.