Funktechnik und Funkstörungen ?
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Funktechnik und Funkstörungen ?
Es ist eine Strecke mit analoger Signaltechnik - von Nürnberg über Neukirchen (bei Sulzbach - Rosenberg) nach Schwandorf und Amberg.
In Neukirchen standen heute die Züge. Aus Nürnberg kam der RE 41 und der RE 40 gekuppelt. Der RE 41 fährt lt. Plan zuerst Richtung Weiden. um 17:16 Uhr, danach der RE 40 nach Schwandorf. Auch in umgekehrter Richtung standen die Züge Richtung Nürnberg. Der RE 40 ist anscheinend schon in Amberg ca. 30 Minuten gestanden,.
Lt. Lokführenden gab es eine "Funkstörung." ich frage mich, wieso ein Funk überhaupt erforderlich ist, denn die Signaltechnik basiet auf analoger Technik: Ein Zug je Abschnitt. Ist ein Abschnitt frei, so darf genau ein Zug in diesen Abschnitt einfahten.
Es soll nun aber so sein, daß neben der vorstehenden analogen Sicherungstechnik zudem noch der Kontakt zur Leiststelle erforderlich sein soll-. Lt,. Lokführenden müsse sichergestellt sein, daß die Lokführenden im Falle von Notfällen, die das sofortige Anhalten erfrodern, direkt benachrichtigt werden können. Da die Verbindung zur Leiststelle gestört sei, müsse der Zug im Bahnhof bleiben und dürfe nicht weiter fahren.
Aber: Wie oft kommt es vor, daß ein Zug sofort anhaltten muß ? Und: kann man nicht geeignete Vorkehrungen für den Fall des Ausfalls der Funkverbindung treffen etwa dadurch, daß die Benachrichtigung direkt auf das Diensthandy der Lokführenden Person erfolgt ?
Die RE Züge sind Neigetechnik - Züge. Wie die Sicherung der Züge mit ihren höheren Geschwindigkeiten funktioniert, weiß ich nicht. Bei Einführung der Neigetechnik - Züge vor ca 30 Jahren gab es ein spezielles PDS System mit Magneten alle ca. 5 Kilometer um den Untersched der gefahrenen Wegstrecken und den Berechnungen im Programm zu eliminieren. Die Magneten wurden ausgebaut. Wie das System nun funktioniert weiß ich nicht. An sich sollte das Problem mit GPS elíminierbar sein ...
Selbst wenn die Sicherungstechnik der Neigetechnikzüge nicht mit GPS sondern mit Funk funktioniert, könnte man noch immer mit der Geschwindigkeit eines normalen Zugs weiter fahren ...
So frage ich mich über den Grund dafür, daß Züge wegen ´"Funkstöruingen" im Bahnhof warten müssen ...
Betreff korrigiert.
In Neukirchen standen heute die Züge. Aus Nürnberg kam der RE 41 und der RE 40 gekuppelt. Der RE 41 fährt lt. Plan zuerst Richtung Weiden. um 17:16 Uhr, danach der RE 40 nach Schwandorf. Auch in umgekehrter Richtung standen die Züge Richtung Nürnberg. Der RE 40 ist anscheinend schon in Amberg ca. 30 Minuten gestanden,.
Lt. Lokführenden gab es eine "Funkstörung." ich frage mich, wieso ein Funk überhaupt erforderlich ist, denn die Signaltechnik basiet auf analoger Technik: Ein Zug je Abschnitt. Ist ein Abschnitt frei, so darf genau ein Zug in diesen Abschnitt einfahten.
Es soll nun aber so sein, daß neben der vorstehenden analogen Sicherungstechnik zudem noch der Kontakt zur Leiststelle erforderlich sein soll-. Lt,. Lokführenden müsse sichergestellt sein, daß die Lokführenden im Falle von Notfällen, die das sofortige Anhalten erfrodern, direkt benachrichtigt werden können. Da die Verbindung zur Leiststelle gestört sei, müsse der Zug im Bahnhof bleiben und dürfe nicht weiter fahren.
Aber: Wie oft kommt es vor, daß ein Zug sofort anhaltten muß ? Und: kann man nicht geeignete Vorkehrungen für den Fall des Ausfalls der Funkverbindung treffen etwa dadurch, daß die Benachrichtigung direkt auf das Diensthandy der Lokführenden Person erfolgt ?
Die RE Züge sind Neigetechnik - Züge. Wie die Sicherung der Züge mit ihren höheren Geschwindigkeiten funktioniert, weiß ich nicht. Bei Einführung der Neigetechnik - Züge vor ca 30 Jahren gab es ein spezielles PDS System mit Magneten alle ca. 5 Kilometer um den Untersched der gefahrenen Wegstrecken und den Berechnungen im Programm zu eliminieren. Die Magneten wurden ausgebaut. Wie das System nun funktioniert weiß ich nicht. An sich sollte das Problem mit GPS elíminierbar sein ...
Selbst wenn die Sicherungstechnik der Neigetechnikzüge nicht mit GPS sondern mit Funk funktioniert, könnte man noch immer mit der Geschwindigkeit eines normalen Zugs weiter fahren ...
So frage ich mich über den Grund dafür, daß Züge wegen ´"Funkstöruingen" im Bahnhof warten müssen ...
Betreff korrigiert.
Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Wenn der Zugfunk ausgefallen ist, fährt nichts mehr. Denn wie du schon geschrieben hast, ist dann niemand mehr erreichbar. Auch wenn Nothaltaufträge selten sein mögen: Sicherheit geht vor!
Deinem Beitrag entnehme ich, dass du nicht nachvollziehen kannst, warum bei einem Ausfall des Zugfunks nichts mehr fährt. Warum kannst du das nicht nachvollziehen? Würdest du auch ein Flugzeug durch einen Funkzelle schicken, in welcher der Funk ausgefallen ist?
Deinem Beitrag entnehme ich, dass du nicht nachvollziehen kannst, warum bei einem Ausfall des Zugfunks nichts mehr fährt. Warum kannst du das nicht nachvollziehen? Würdest du auch ein Flugzeug durch einen Funkzelle schicken, in welcher der Funk ausgefallen ist?
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
weil es quatsch ist.
1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
3) wie zahlreich waren denn die Fälle, in denen die Züge auf einmal auf freier Strecke notfallmäßig anhalten mußten ?
4) Wer hat es denn schon mal erlebt dass ein Zug auf freier Strecke eine Vollbremsung hinlegen mußte ?
Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass in der kurzen Zeit, in der Zugfunk gestört ist, ein Nothalt erforderlich ist, ist einfach zu gering, um dadurch Verspätungen entstehen zu lassen.
1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
3) wie zahlreich waren denn die Fälle, in denen die Züge auf einmal auf freier Strecke notfallmäßig anhalten mußten ?
4) Wer hat es denn schon mal erlebt dass ein Zug auf freier Strecke eine Vollbremsung hinlegen mußte ?
Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass in der kurzen Zeit, in der Zugfunk gestört ist, ein Nothalt erforderlich ist, ist einfach zu gering, um dadurch Verspätungen entstehen zu lassen.
Der Vergleich hinkt - ein Flugzeug fährt nicht auf Schienen, vielmehr bestimmt das Flugzeug seinen Kurs. Zur Kursbestimmung ist es auf Kommunikation angewiesen. Der Ziug erhält seinen Kurs durch Signale.Würdest du auch ein Flugzeug durch einen Funkzelle schicken, in welcher der Funk ausgefallen ist
Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Nicht mit der notwendigen Sicherheit.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
Durch technologischen Fortschritt hat sich auch das erwartete Sicherheitsniveau erhöht. Früher gab es auch keine Türblockierung, Zugsicherung, uvm., was heute zulassungsrelevant und unverzichtbar ist.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
Es will verständlicherweise niemand die Verantwortung übernehmen, falls doch etwas passiert (z.B. Personen im Gleis, Signalverfehlung eines anderen Zuges).markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 3) wie zahlreich waren denn die Fälle, in denen die Züge auf einmal auf freier Strecke notfallmäßig anhalten mußten ?
Ja. Ob das ein Nothaltauftrag oder eine Zwangsbremsung war, kann ich als Fahrgast natürlich nicht einschätzen.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 4) Wer hat es denn schon mal erlebt dass ein Zug auf freier Strecke eine Vollbremsung hinlegen mußte ?
Sicherheit vor Pünktlichkeit. Da sind keine Ausnahmen vorgesehen.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass in der kurzen Zeit, in der Zugfunk gestört ist, ein Nothalt erforderlich ist, ist einfach zu gering, um dadurch Verspätungen entstehen zu lassen.
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Und das ist das einzig richtige!
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Für einen einzelnen Zug stimmt das. Wenn auf dem Zug das Funkgerät ausgefallen ist, dann kann man das so machen. Die Nummer wird dann an die Betriebszentrale übermittelt und von dort an alle betreffenden Stellen entlang der Strecke weitergeleitet. Die wissen dann bescheid und können den Zug so notfalls erreichen. Wenn man das aber jetzt mit sämtlichen Zügen in einem gewissen Bereich machen müsste, dann ist das aber einfach nicht mehr praktisch handhabbar, schon gar nicht in Notfällen.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
Wenn es früher keinen Funk gab, dann gab es stattdessen wesentlich mehr Personal in den Bahnhöfen und entlang der Strecke, und es gab vor allem an jedem Bahnsteig, Signal, Bahnübergang usw. Fernsprecher.
In den Zeiten sind auch so manche Züge kollidiert, die man durchaus warnen hätte können, wenn es schon Funk gegeben hätte.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
Berühmtestes Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn ... devormwald
Oder ein etwas aktuelleres Beispiel: Bad Aibling hätte mit dem korrekten Nothaltauftrag auch verhindert werden können. Leider wurde der falsche Notruf gewählt, der nicht in den Zügen angekommen ist. Das Ergebnis war dann das gleiche wie bei einem Funkausfall.
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Man kann auch im Rahmen einer Phobie Gefahren herbei definieren wo keine sind. Oder anders: Die Züge dürfen in Deutschland schon fahren, selbst wenn in Indien ein Sack Reis umfällt, Man sollte nicht Sicherheit dahingehend definieren, dass man nach Argumentationswegen sucht, um nachzuweisen, dass der in Indien umfallende Sack Reis Auswirkungen auf den Zugverkehr in Deutschland hatSicherheit vor Pünktlichkeit. Da sind keine Ausnahmen vorgesehen.
Du kannst die Regeln der eingleisigen Strecke nicht auf die zweigleisige Strecke Neukirchen - Amberg übertragen. Und selbst wenn klar ist, dass die Strecke über viele Blockabstände frei ist von Zügen sollen die Züge stehen bleiben müssen nur weil ein Zug ein Signal überfahren könnte ?Bad Aibling hätte mit dem korrekten Nothaltauftrag auch verhindert werden können.
Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Das war auch eine Überlegung von mir, die ergibt m.M.n. aber wenig Sinn: Denn an den meisten Stellen, wo früher Personal war, ist nach wie vor ein Signal, was man im Gefahrenfall auf Halt stellen kann (und muss, wenn es der Gefahrenabwehr dient).
Personen und insb. Kinder am/im Gleis sind eine reale Gefahr. Da ist es zur Gefahrenabwehr sowohl dienlich, dass ein Tf den Fdl über diese Gefahr informieren kann und der Fdl dann alle nachfolgenden Züge warnt (z.B. Befehl 12 mit Fahrt auf Sicht). Oder um einen Gz mit fester Bremse anzuhalten; da kommen folgenschwere Entgleisungen auch real vor.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 22:30 Man kann auch im Rahmen einer Phobie Gefahren herbei definieren wo keine sind.
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Inwiefern unterscheiden sich denn die Regeln von Ein- und Zweigleisigen Strecken?markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 22:30 Du kannst die Regeln der eingleisigen Strecke nicht auf die zweigleisige Strecke Neukirchen - Amberg übertragen. Und selbst wenn klar ist, dass die Strecke über viele Blockabstände frei ist von Zügen sollen die Züge stehen bleiben müssen nur weil ein Zug ein Signal überfahren könnte ?
Der Klassiker wären die früher noch häufig vorhandenen Schrankenwärter, noch früher auch Bahnwärter. Musste ein Zug angehalten werden, klingelt der Fdl den Schrankenwärter an (bzw. alle Telefone entlang der Strecke), und wer auch immer den Zug als erstes sieht, gibt dann Kreissignal.
Aber meine Aussage bezog sich jetzt auch nicht nur auf Notfälle. Es muss ja auch in anderen Fällen noch Kommunikation stattfinden. Früher gab es auch auf allen Bahnsteigen und auch häufig im Gleisbereich der Bahnhöfe Lautsprecher, mit denen der Fdl einen Lokführer rufen konnte, dass er mal bitte Kontakt aufnehmen soll, zu welchem Zweck auch immer. Das ginge ja heute ohne die Fernsprecher auch mit dem Handy, nur die Lautsprecher sind nicht mehr da. Also muss der Fdl wieder die Handynummer wissen, was aber sehr kompliziert wird, wenn es alle Züge betrifft.
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Gefährliches Halbwissen gepaart mit Beratungsreisistenz und einer masslosen Überschätzung der eigenen Meinung.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 22:30Man kann auch im Rahmen einer Phobie Gefahren herbei definieren wo keine sind.
Willkommen im EF, Jungspund, du passt zu uns!
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
nein - ich halte die angeblichen Gefahren für einfach nur zu unwahrscheinlich um die Züge stehen zu lassen:Gefährliches Halbwissen gepaart mit Beratungsreisistenz und einer masslosen Überschätzung der eigenen Meinung.
Die Strecke führt durch den Wald, ist zweigleisig und man kann die Weichen so stellen dass keine anderen Züge zwischen Neukirchen und Amberg in den Fahrweg kommen können ...
Und so sind wir bei der Phobie. Ích spiegle nur Euere Haltung denn Ihr macht keine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung, schaut Euch nicht die Strecke und nicht die Lage an sondern sperrt einfach - grundlos - eine sichere Strecke, die Jabrzehnte ohne Funktechnik befahren wurde. Vor allem: Was bringt die Argumentation z. B. mit Bahnübergängen, wenn es auf der Strecke keine gibt ? Man weiß aus der Ferne immer alles besser.
ganz einfach: Auf zweigleisigen Strecken können sich die Züge nicht durch überfahren der Signale gefährden. wenn man die Signale von vornherein so stellt dass die Züge sich nicht in die quere kommen können. Auf eingleisigen Strecken kann ein Signal überfahren werden und der Ziug landet evtl. im GegenverkehrInwiefern unterscheiden sich denn die Regeln von Ein- und Zweigleisigen Strecken?
Wer g'scheid daher redet sollte das wissen.
sicher aber wie oft treten diese Fälle auf und rechtfertigt die Zahl der Fälle, die Züge stehen zu lassen wenn die Information auch per Handy weiter gegeben werden kann ? So viele Fahrdienstleiter gibt es auch nicht und ggf. kann auch die Betriebsleitung die FdL informierenDa ist es zur Gefahrenabwehr sowohl dienlich, dass ein Tf den Fdl über diese Gefahr informieren kann und der Fdl dann alle nachfolgenden Züge warnt
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Theoretisch schon, allerdings ist das zivile Mobilfunknetz nicht für den Bahnverkehr zertifiziert, die Netzabdeckung ggf. nicht ausreichend, auch die Sonderfunktionen (wie die erwähnte Möglichkeit einen Nothaltauftrag abzusetzen) nicht vorhanden. Reisezugfahrten auf Strecken ohne Zugfunk sind nicht zugelassen bzw. nur im (geplanten) Ausnahmefall Sonderzug mit allerlei Auflagen und Zustimmung des EBA möglich, wenn sichergestellt wird, dass im funklosen Bereich (z.B. reine Güteranschlussstrecke, Hafenbahn) nur der Sonderzug ist und das Eindringen von anderen Zug- und Rangierfahrten z.B. durch Gleissperren mechanisch ausgeschlossen ist. Das ist bei einem akuten Funkausfall alles nicht sichergestellt.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
Das ist richtig, mapic hat's aber schon geschrieben, damals gab es allerdings Streckenposten, besetzte Stellwerke vor Ort, die mit den sicherlich heute noch bekannten Bahntelegrafen verbunden waren und untereinander und mit rausgehaltenen Tafeln, Handzeichen etc. mit den Zügen kommuniziert haben. Wir hatten früher auch keine Smartphones, aber immerhin Telefonzellen. Die haben wir nicht mehr, deswegen wäre der Zustand ohne Mobilfunk heute eben nicht wie früher.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
Wie oft benutzt du Notausgänge oder Feuerlöscher? Da sein sollten sie trotzdem. Wenn der Fall eintritt und man hat und man hat keinen, ist das dann nicht so gut.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 3) wie zahlreich waren denn die Fälle, in denen die Züge auf einmal auf freier Strecke notfallmäßig anhalten mußten ?
Ich. (Mehrfach übrigens, u.a. mal bei Tempo 200 kurz vor Dachau, wohl wegen der Meldung, dass sich mal wieder Kinder im Gleisbereich befinden sollen.)markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:474) Wer hat es denn schon mal erlebt dass ein Zug auf freier Strecke eine Vollbremsung hinlegen mußte ?
Nein. Sicherheit geht vor Pünktlichkeit. Übrigens früher auch schon.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass in der kurzen Zeit, in der Zugfunk gestört ist, ein Nothalt erforderlich ist, ist einfach zu gering, um dadurch Verspätungen entstehen zu lassen.
... und durch die ergänzende Kommunikation/Datenübertragung per Funk. Wenn's tödlich gerummst hat, ob in Bad Aibling (2016) oder Schäftlarn (2022), spielte der Funk bzw. dessen regelwidrige Nichtnutzung oder Fehlbedienung (was letztlich dem Nichtvorhandensein ähnlich kommt) bei signalgeführten Zugfahrten eine zentrale Rolle.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47Der Vergleich hinkt - ein Flugzeug fährt nicht auf Schienen, vielmehr bestimmt das Flugzeug seinen Kurs. Zur Kursbestimmung ist es auf Kommunikation angewiesen. Der Ziug erhält seinen Kurs durch Signale.Würdest du auch ein Flugzeug durch einen Funkzelle schicken, in welcher der Funk ausgefallen ist
Keine Haltung, nur Gesetzeslage und betriebliche Richtlinien, die (meistens) dann doch nicht zum Spaß erfunden wurden.
Das ist ein Irrtum. Selbst wenn wir Gegengleisfahrten und Gleiswechselbetrieb auf der Strecke außer Acht lassen, spätestens bei der Einfahrt in einen Bahnhof gibt es kein Regel- oder Gegengleis mehr, dort kann und wird jedes Gleis in jeder Richtung befahren werden. Außerdem besteht nicht nur die Gefahr, dass Züge frontal kollidieren wie in den genannten Fällen, sondern auch Fankenfahrten zweier in gleicher Richtung fahrender Züge/Rangierfahrten wie in Reichertshausen 2023 oder wohl in den letzten Tagen erst in Lindau-Reutin. Auch können bereits "grüne" Signale zurückfallen oder zurückgenommen werden, weil z.B. ein anderes Fahrzeug im Bahnhof in den Fahrweg gerät, Kinder, Autos, Bäume auf'm Gleis oder auch defekte Infrastruktur nach Freigabe des Blockabschnitts gemeldet werden. Hier war's wohl "nur" eine Signalstörung (wenn den Rechnern im Stellwerk oder Schalthaus eine Laus über die Leber läuft, gehen die sofort in den sicheren Zustand), aber es muss in jedem Fall Kommunikation per Funk stattfinden. Signale alleine reichen zum Fahren nicht und haben es noch nie.markus-1969 hat geschrieben: ↑30 Sep 2024, 09:43 ganz einfach: Auf zweigleisigen Strecken können sich die Züge nicht durch überfahren der Signale gefährden. wenn man die Signale von vornherein so stellt dass die Züge sich nicht in die quere kommen können. Auf eingleisigen Strecken kann ein Signal überfahren werden und der Ziug landet evtl. im Gegenverkehr
Zuletzt geändert von Rohrbacher am 30 Sep 2024, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Danke für den sehr guten Beitrag!Rohrbacher hat geschrieben: ↑30 Sep 2024, 10:03Theoretisch schon, allerdings ist das zivile Mobilfunknetz nicht für den Bahnverkehr zertifiziert, die Netzabdeckung ggf. nicht ausreichend, auch die Sonderfunktionen (wie die erwähnte Möglichkeit einen Nothaltauftrag abzusetzen) nicht vorhanden. Reisezugfahrten auf Strecken ohne Zugfunk sind nicht zugelassen bzw. nur im (geplanten) Ausnahmefall Sonderzug mit allerlei Auflagen und Zustimmung des EBA möglich, wenn sichergestellt wird, dass im funklosen Bereich (z.B. reine Güteranschlussstrecke, Hafenbahn) nur der Sonderzug ist und das Eindringen von anderen Zug- und Rangierfahrten z.B. durch Gleissperren mechanisch ausgeschlossen ist. Das ist bei einem akuten Funkausfall alles nicht sichergestellt.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 1) der Kontakt zur lokführenden Person kann auch durchs Handy hergestellt werden.
Das ist richtig, mapic hat's aber schon geschrieben, damals gab es allerdings Streckenposten, besetzte Stellwerke vor Ort, die mit den sicherlich heute noch bekannten Bahntelegrafen verbunden waren und untereinander und mit rausgehaltenen Tafeln, Handzeichen etc. mit den Zügen kommuniziert haben. Wir hatten früher auch keine Smartphones, aber immerhin Telefonzellen. Die haben wir nicht mehr, deswegen wäre der Zustand ohne Mobilfunk heute eben nicht wie früher.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 2) und in den Zeiten, in denen es keinen Zugfunk gab sind auch Züge gefahren und es ist arg selten passiert.
Wie oft benutzt du Notausgänge oder Feuerlöscher? Da sein sollten sie trotzdem. Wenn der Fall eintritt und man hat und man hat keinen, ist das dann nicht so gut.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47 3) wie zahlreich waren denn die Fälle, in denen die Züge auf einmal auf freier Strecke notfallmäßig anhalten mußten ?
Ich.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:474) Wer hat es denn schon mal erlebt dass ein Zug auf freier Strecke eine Vollbremsung hinlegen mußte ?
Nein. Sicherheit geht vor Pünktlichkeit. Übrigens früher auch schon.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass in der kurzen Zeit, in der Zugfunk gestört ist, ein Nothalt erforderlich ist, ist einfach zu gering, um dadurch Verspätungen entstehen zu lassen.
... und durch die ergänzende Kommunikation/Datenübertragung per Funk. Wenn's tödlich gerummst hat, ob in Bad Aibling (2016) oder Schäftlarn (2022), spielte der Funk bzw. dessen regelwidrige Nichtnutzung oder Fehlbedienung (was letztlich dem Nichtvorhandensein ähnlich kommt) bei signalgeführten Zugfahrten eine zentrale Rolle.markus-1969 hat geschrieben: ↑29 Sep 2024, 20:47Der Vergleich hinkt - ein Flugzeug fährt nicht auf Schienen, vielmehr bestimmt das Flugzeug seinen Kurs. Zur Kursbestimmung ist es auf Kommunikation angewiesen. Der Ziug erhält seinen Kurs durch Signale.Würdest du auch ein Flugzeug durch einen Funkzelle schicken, in welcher der Funk ausgefallen ist
Keine Haltung, nur Gesetzeslage und betriebliche Richtlinien, die (meistens) dann doch nicht zum Spaß erfunden wurden.
Das ist ein Irrtum. Selbst wenn wir Gegengleisfahrten und Gleiswechselbetrieb auf der Strecke außer Acht lassen, spätestens bei der Einfahrt in einen Bahnhof gibt es kein Regel- oder Gegengleis mehr, dort kann und wird jedes Gleis in jeder Richtung befahren werden. Außerdem besteht nicht nur die Gefahr, dass Züge frontal kollidieren wie in den genannten Fällen, sondern auch Fankenfahrten zweier in gleicher Richtung fahrender Züge/Rangierfahrten wie in Reichertshausen 2023 oder wohl in den letzten Tagen erst in Lindau-Reutin. Auch können bereits "grüne" Signale zurückfallen oder zurückgenommen werden, weil z.B. ein anderes Fahrzeug im Bahnhof in den Fahrweg gerät, Kinder, Autos, Bäume auf'm Gleis oder auch defekte Infrastruktur nach Freigabe des Blockabschnitts gemeldet werden. Hier war's wohl "nur" eine Signalstörung (wenn den Rechnern im Stellwerk oder Schalthaus eine Laus über die Leber läuft, gehen die sofort in den sicheren Zustand), aber es muss in jedem Fall Kommunikation per Funk stattfinden. Signale alleine reichen zum Fahren nicht und haben es noch nie.markus-1969 hat geschrieben: ↑30 Sep 2024, 09:43 ganz einfach: Auf zweigleisigen Strecken können sich die Züge nicht durch überfahren der Signale gefährden. wenn man die Signale von vornherein so stellt dass die Züge sich nicht in die quere kommen können. Auf eingleisigen Strecken kann ein Signal überfahren werden und der Ziug landet evtl. im Gegenverkehr
Als Lokführer musste ich schon öfters auf der freien Strecke eine Notbremsung machen, oder auch mal einen Nothaltauftrag abgeben.
Da hing z.B. eine Plane in der Oberleitung im Nachbargleis. Ohne Funk wäre der ICE dort reingerauscht.
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Re: Funktechnik und Funkstörungen ?
Es bleibt dabei: Führt mal eine Betrachtung durch wie wahrscheinlich Euere Szenarien sind genau in den Fällen in denen der Funk ausfällt genau auf der konkreten Strecke: Und: Wenn der Funk ausfällt kann man immer noch mit reduzierter Geschwindigkeit fahren z. B. auf Sicht, statt den Zug stehen bleiben zu lassen.
Alle, die Gefahren herbei definieren die den im ersten Absatz definierten Regeln wiedersprechen und alle, die keine Wahrscheinlichjkeitsbetrachtung anstellen, sind Phobilker und nichts weiter.
Alle, die Gefahren herbei definieren die den im ersten Absatz definierten Regeln wiedersprechen und alle, die keine Wahrscheinlichjkeitsbetrachtung anstellen, sind Phobilker und nichts weiter.
Besser der Zug fährt langsam als gar nicht. Fährt der Zug langsam, kann er über Handy die Leistelle informieren. Föhrt der Zug gar nicht und ist der Funk wieder etabliert, rauscht der ICE rein wenn der ICE die Stelle zuerst befährt,Ohne Funk wäre der ICE dort reingerauscht.
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Re: Funktechnik und Funkstörungen ?
Na immerhin sind wir jetzt schon mal beim "Fahren auf Sicht" angekommen und nicht mehr bei "einfach so weitermachen wie früher". Also offensichtlich hat sich in deiner eigenen Gefahren- und Wahrscheinlichkeitsbeurteilung ja auch schon was geändert, hm? ; )
Re: Funktechnik und Funkstörungen ?
Kleine Info: Fahren auf Sicht heißt die komplette Verantwortung geht auf den Tf über. Und bei Nacht/Schlechter Sicht heißt das teilweise: Schritttempo. Zusätzlich kann das Fahren auf Sicht seitens Tf auch abgelehnt werden.
Ich hab mal 45 min von Grafrath nach Geltendorf auf Sicht gebraucht.
Ich hab mal 45 min von Grafrath nach Geltendorf auf Sicht gebraucht.
mfg Daniel
Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Schon alleine dieser Satz ist wieder gefährliches Halbwissen, zu dem sich jeder Kommentar erübrigt.markus-1969 hat geschrieben: ↑30 Sep 2024, 09:43nein - ich halte die angeblichen Gefahren für einfach nur zu unwahrscheinlich um die Züge stehen zu lassen:Gefährliches Halbwissen gepaart mit Beratungsreisistenz und einer masslosen Überschätzung der eigenen Meinung.
Die Strecke führt durch den Wald, ist zweigleisig und man kann die Weichen so stellen dass keine anderen Züge zwischen Neukirchen und Amberg in den Fahrweg kommen können ...
Die Titanic wurde 1912 als unsinkbar angesehen. Zum einen durfte im aufkommenden Zeitalter der Hochseeschifffahrt nicht sein, was nicht sein darf, zum anderen war man tatsächlich überzeugt davon, ein unsinkbares Schiff gebaut zu haben, und hat daher auf Rettungsboote verzichtet. In deinen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, sie zu benötigen, wurde als gering eingeschätzt. Das - leider im wahrsten Sinne des Wortes - tragische Ende vom Lied war, dass die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte und sank.die angeblichen Gefahren für einfach nur zu unwahrscheinlich
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Re: Funktechnik und Funkstörungen ?
Die Titanic ist ebenso wenig vergleichbar wie ein Flugzeug, weil beide ihren Kurs selbst bestmmen und nicht auf Schienen fahren.Die Titanic wurde 1912 als unsinkbar angesehen
Aber nochmals: Wer keine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung macht, ist ein Phobiker und nichts weiter.
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Re: Funkrechnik und Funktörungen ?
Nein, war man nie. Die Sensationspresse wollte ihre Schlagzeilen und Sensationen, und erfand allein mit dem Ziel der Effekthascherei den Mythos des angeblich "unsinkbaren" Schiffes. Das ist vom Wahrheitsgehalt her genauso einzuschätzen, wie die Schalgzeile am Morgen nach der Katastrophe, wo es hieß, daß die Titanic zwar einen Eisberg gerammt hat, es aber dabei keinen einzigen Toten gegeben haben soll.Die Titanic wurde 1912 als unsinkbar angesehen. Zum einen durfte im aufkommenden Zeitalter der Hochseeschifffahrt nicht sein, was nicht sein darf, zum anderen war man tatsächlich überzeugt davon, ein unsinkbares Schiff gebaut zu haben, und hat daher auf Rettungsboote verzichtet. In deinen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, sie zu benötigen, wurde als gering eingeschätzt. Das - leider im wahrsten Sinne des Wortes - tragische Ende vom Lied war, dass die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierte und sank.
Sind jetzt die Konstrukteure der Titanic schuld an diesen Pressemeldungen? Oder der Kapitän?
Oder vielleicht doch jemand anderes? Wer hat den einen Vorteil davon, wenn mehr Zeitungen verkauft werden, als wenn weniger verkauft werden?