Können Bahnfreunde und Bahner im ADAC sein?

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ChristianMUC @ 2 Apr 2006, 19:57 hat geschrieben: Wenn der Satz mal nicht höchst missverständlich ist... :lol:
Ach was!? Der Witz ist so alt, der hat so einen Bart, der bis zum U-Bahn-Geschoss reicht. Ach ja, kann man als Trambahn-Fan eigentlich auch U-Bahn fahren? Kann man als Trammann auch Traummann sein? Offenbar ja.
elba

Beitrag von elba »

Woodpeckar @ 2 Apr 2006, 13:39 hat geschrieben:Wer ist denn damit gemeint? Das hört sich so nach Waldschrat an...
Mich hat es eher an "Wie man in den Wald reinruft, ..." erinnert. ;)
Felix Staratschek @ 2 Apr 2006, 11:53 hat geschrieben:Ich habe keine Aversionen gegen den ADAC, sondern dagegen, wie er auftritt! Er betrachtet sich als Hüter der Mobilität allgemein und vernachlässigt nicht nur den Bahnbereich, er redet diesen sogar schlecht ...
Also ich bekenne, daß ich schon gewisse Aversionen gegen den ADAC habe. Es ist halt eine Interessengruppe, und meine Interessen sind andere, die teilweise im Konflikt mit denen des ADAC sind. Die Aversionen haben dann sicher auch damit zu tun, daß der ADAC aufgrund seines Einflusses seine Interessen recht gut durchsetzen kann, und damit im Konflktfall meinen schadet.

Das Ganze ist aber ein normaler Vorgang bei unterschiedlichen Interessen - man muß nicht immer alles schönreden. Man muß sich nur darüber klar sein und ggf. die Konsequenzen ziehen. Das muß jeder selber entscheiden. Auch z.B. wie deckungsgleich die Interessen von ADAC und seiner Mitglieder sind. Und fast alles was hier gesagt wird, gilt für zahlreiche Interessengruppen. Der ADAC fällt nur auf wegen Größe und Einfluss. Es gibt ja auch Zeitungen, die noch schlechter als Bild sind - aber die ist halt die größte und bei der fällt der dort vereinigte Unsinn daher am stärksten auf. usw.
Wenn man ADAC und Bahn austauscht, passt es zu hundert Prozent auf einige (Ab-)(Werbe-)Beiträge der letzten Tage hier im Forum.
Im Auftreten sind sich DB und ADAC manchmal ähnlich. Die DB ist aber eine Firma und bekennt sich meist dazu (manchmal gibt man sich noch ein bisschen als Behörde, aber das ist ein anderes Thema). Der ADAC ist auch eine Firma, diese Eigenschaft hängt er aber nicht an die große Glocke, sondern hebt bewußt das Image "gelbe Engel" und Interessenvertretung der Autofahrer hervor - alles andere wär ja auch blöd - und blöd ist der ADAC sicher nicht (nach meiner Einschätzung sogar noch etwas weniger als die DB).

Grüße,

Edmund
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

elba @ 2 Apr 2006, 20:23 hat geschrieben: Es ist halt eine Interessengruppe, und meine Interessen sind andere, die teilweise im Konflikt mit denen des ADAC sind.
Die Interessen des ADAC sind einfach nur "uneingeschränkte Mobilität" für jeden... Und sicherlich sehen die meisten der 15 Millionen Mitglieder, wovon ich ebenfalls einer bin, den Club einfach als einen kostengünstige Versicherung an..

Wobei ich mich auch nicht daran erinnern kann, jemals in der "Motorwelt" ein negatives Wort über die Bahn gelesen zu haben. Im Gegenteil ! In der letzten Ausgabe wird die Bahn nicht mit einer einzigen Silbe erwähnt...
ropix
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Beitrag von ropix »

Cmbln @ 3 Apr 2006, 06:09 hat geschrieben: Wobei ich mich auch nicht daran erinnern kann, jemals in der "Motorwelt" ein negatives Wort über die Bahn gelesen zu haben. Im Gegenteil ! In der letzten Ausgabe wird die Bahn nicht mit einer einzigen Silbe erwähnt...
Also gerade manche "Ortsvereine" hauen und schimpfen die Bahn wo es nur geht (das sind dann meist zwei, drei Leute)
-
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Flok
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Beitrag von Flok »

Cmbln @ 3 Apr 2006, 06:09 hat geschrieben: Die Interessen des ADAC sind einfach nur "uneingeschränkte Mobilität" für jeden... Und sicherlich sehen die meisten der 15 Millionen Mitglieder, wovon ich ebenfalls einer bin, den Club einfach als einen kostengünstige Versicherung an..
Bin auch ein Mitglied, und ich schätze den ADAC sehr. Es gibt zwar auch andere Pannenhelfer, aber ich finde keinen so kompetent wie den ADAC. Das hat auch schon ein Test im TV gezeigt. Ausserdem ist der Service sehhhhhr gut, wie ich letztes Jahr irgendwo auf der A8 bei Stuttgart erfahren durfte.

Letzlich ist es doch eine Frage des Geldes... Es ist doch egal, in welcher Vereinigung ich Mitglied bin. Wenn ich im ADAC bin, und trotzdem meistens mit der Bahn fahre und somit die Schiene finanziell unterstütze stärke ich sie ja auch. Ich habe früher 8 mal im Monat 50 bis 60 Liter getankt. Somit habe ich die Ölindustrie und auch die Autoindustrie gestärkt. Da kommt es auf den Mitgliedsbeitrag beim ADAC nicht an. Mittlerweile tanke ich einmal im Monat, und die 350 bis 400 Euro Spritgeld fehlen nun den Ölmultis.

Wie gesagt... es geht ums Geld. 15 Mio Mitglieder beim ADAC sind nichts gegen die Menschenmassen, die tagetäglich mit der Schiene "transportiert" werden.
Felix Staratschek
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Beitrag von Felix Staratschek »

Hallo Cmbln!

Sie haben noch nichts Bahnfeindliches in der Motorwelt gelesen? Dann gehen Sie noch mal an den Anfang diese Beitrages, da sind Motorweltzitate und ich kann noch mehr Liefern: (Motorwelt 6/04) "Als Beispiel nannte (ADAC- Chef!!!) Meyer die Kürzung der Nittel für den Straßenbau, die fälschlicherweise als Subventionsabbau verkauft worden sei, um nicht alleine bei der Schiene Subventionen streichen zu müssen, was Experten empfohlen hatten." Noch einmal: Bei der Bahn gibt es viele Möglichkeiten, Gelder effektiver einzusetzen, die heute faktich für Prestigprojekte statt für eine attraktive Flächenbahn verschwendet werden. das könnte auch der ADAC einfordern, wenn er sich die Mühe geben würde sich sachkundig zu machen und mit Pro- Bahn- Lobbygruppen in einen Dialog träte (z.B. http://www.bahnkunden.de , http://www.pro-bahn.de , http://www.pro-bahn.ch ). Das wäre ein echter Einsatz für uneingeschränkte Mobilität, wobei Schrankenlosigkeit auch kein sinnvolles Ziel für mich ist, aber es wäre deutlich besser, als der Heutige Zustand beim ADAC.

Ich habe nie behauptet, in jeder Motorweltr würde Bahnfeindliches stehen.

Und wenn der ADAC sich für "uneingeschränkte Mobilität" einsetzen würde, müßte er mehr für Bus und Bahn streiten, da viele durch schlechte Angbeote in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt sind und viele Staus durch fehlende Alternativen auf der Schiene verstärkt oder geschaffen werden. Leider ist der ADAC aber statt einer Mobilitätsvereinigung noch immer der "Auto darf (fast) alles Club!

Hallo Flok!

Dem ADAC würde es nicht sehr wehtun, wenn sie Austreten, aber der Bahnlobby würde es gut tun, wenn Sie und andere Bahner oder Bahnfreunde bei http://www.vcd.org wären, dort sind sie nur ein 70.000stel, beim ADAC ein 15.000.000stel. Sie schaden sich als Bahnfahrer oder Berufler ja nur selbst, wenn sie einer so destruktiven Organisation, wie dem ADAC angehören und weil sie die Organisation, die auch für Sie für mehr Verbesserungen kämpft nicht unterstützen.

Die Pannenhelfer, überwiegend vom ADAC, müssen auf der Autobahn jeden helfen, ein Schutzbrief schützt sie immer vor Kosten, egal wer hilft. Und wenn für Sie alleine die Kosten entscheidend sind, wo Sie beitreten, dann suchen Sie im Netz nach Automilclubs oder Schutzbriefen oder Verkehrsclubs und prüfen Sie deren Angebote. Ich habe mal gelesen, das der ADAC nicht der günstige ist.

Über die Kosten des VCD weiß ich als Nichtmitglied eines Schutzbriefclubs nichts. Ich weiß nur, wenn ich ein Auto hätte und mir einen Schutzbrief zulegen wollte, wäre aufgrund seiner Bahnfreundlichkeit der http://www.vcd.org meine Wahl. Seine überwiegend guten Aktivitäten würden notfalls ein paar wenige Euro mehr pro Jahr rechtfertigen. Ohne Auto reicht mir die Mitgliedschaft bei http://www.pro-bahn.de . Aber unserem Geistesverwandten vom VCD (oder dem http://www.vcoe.at , http://www.verkehrsclub.ch )wünsche ich viele Erfolge für die gemeinsamme Sache.

MfG. Felix Staratschek
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Thurbo @ 31 Mar 2006, 18:07 hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann kein vernünftiger Mensch Mitgleid im ADAC sein. Sinnvoller finde ich dann schon eher Verkehrsclubs die nicht stur auf das Auto fixiert sind. Pannenhilfe bitten durchaus auch andere Automobilclubs. Darum bin ich im ACE. Der verteufelt z. B. die Bahn nämlich nicht, und sagt auch nciht einfach nur: Freie Fahrt für freie Bürger
Ich habe mich bei einer Entscheidung für einen Automobilclub ebenfalls bewusst für den ACE entschieden, da dieser auch für mein Empfinden am ehesten für ein sinnvolles Miteinander der Verkehrsträger steht. Dass dem so ist, hängt wohl auch mit den gewerkschaftlichen Wurzeln dieses Clubs zusammen.

Die größten Hardliner scheinen mir übrigens beim AvD zu sitzen, von denen wurden in der Vergangenheit reichlich unverblümt die schärfsten Geschütze gegen die Bahn aufgefahren (so etwa zur Eröffnung der SFS Köln - Frankfurt als riesige Fehlallokation zu Lasten der Straße....).

Und der ADAC? Wenn's nicht weh tut, findet man schon hin und wieder mal kooperative Aussagen und Aktionen zur Bahn - interessant ist zum Beispiel, dass man beim VVS als ADAC-Mitglied mit einer Firmenticketvereinbarung sogar günstiger ÖPNV-Fahren kann.
Allerdings zeigt der ADAC an anderer Stelle auch wieder seine komprmisslosen Lobby-Muskeln, wenn es etwa um die Nutzerfinanzierung von Verkehrswegeinvestitionen geht. Plattitüden in der Form von "die Straßen sind durch Autofahrer schon bezahlt" oder "NEIN zur PKW-Maut" sind ziemlich verantwortungslos (sogar vermutlich wider besseren Wissens).
Von konstruktiven Vorschlägen, wie sie beispielsweise der VDV mit einem "Pakt für bezahlbare Mobilität" eingebracht hat, findet sich dort leider nichts.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von Cmbln »

Felix Staratschek @ 3 Apr 2006, 11:06 hat geschrieben: Hallo Cmbln!

Sie...
Hallo Felix!

Du brauchst mich nicht zu sie´zen... ;)

Es gab Beiträge in der Motorwelt, wo der ADAC sich drüber aufgeregt hat, daß nicht alle Steuereinnahmen durch die Autofahrer auch für diesen Zweck genutzt wurden... Sicherlich profitiert auch die Bahn von diesen! Allerdings ist auch dem ADAC klar, daß diese Ausgaben absolut notwendig sind, um zumindest den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen... Und davon hätten ja wohl alle was! Die Bahn, weil sie mehr Umsatz machen kann... und ich, weil damit mein Gehalt bezahlt wird, wovon ich mein Auto finanziere, mit dem ich dann endlich wieder über die dann hoffentlich leereren Autobahnen "blasen" kann... :rolleyes: B) ;)
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ich habe einfach mal die Probe aufs Exempel gemacht und habe die 3 Motorwelt, die hier halb gelesen herumliegen mal nach dem Stichwort Bahn durchsucht. Mit dem Ergebnis, dass sie nirgendwo negativ erwähnt wurde, und sich sogar ein ganzer Artikel damit beschäftigt, Amerika mit der Bahn zu durchqueren...

Schade dass es hier immer wieder Leute gibt die ihre sinnbefreite Polemik hier ablassen müssen.
Erkennbar sind diese Hanseln meistens daran, dass sie andere Forenmitglieder sie'zen, was wiederum zeigt,
dass sie sich für das restliche Forum gar nicht interessieren, weil sie sonst zumindest wüssten, dass hier das "du" üblich ist.
Kleiner Tipp von mir: Get a life!!
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Das sind vielleicht Sonderbeauftragte der manchmal von diesen Leuten geannten Vereine, die Versuchen u.a. ADAC Mitglieder in einem Eisenbahnforum zum Wechsel in ihre Vereine zu bewegen?! Irgendwie kommt mir das manchmal wie eine Art Sekte vor. Da wird mit einer Penetranz versucht, den anderen Leuten das Hirn zu waschen und ständig die Rolle des (Schienen)Weltverbesserers gespielt. Zum Glück verlaufen sich nur selten solche Vögel zu uns :)
luc
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Beitrag von luc »

Vor Urzeiten habe ich in einem ADAC-Automagazin (auf SAT1 meine ich war das) einen sehr sehr positiven Bericht über den Berliner H-Zug (U-Bahn) gesehen.
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Mal eine ganz dumme Frage am Rande - ich kenne mich da zu wenig aus: wie ist die Haltung von pro Bahn zum Auto? Neutral? *g*

Worauf ich hinauswill, ist folgendes: wenn ich Mitglied in einem Hundezüchterverein für z.B. französische Bulldoggen bin, wird mich dieser Verein im Zweifelsfalle wohl eher nicht auf die Vorteile der Schäferhunde hinweisen..und schon sicher nicht regelmäßig. Ebensowenig wird sich dieser Verein beispielsweise für die Verbesserung des Images der Dackel einsetzen. Irgendwie verständlich, oder?
Daraus folgt für mich: wenn ich glaube, alle drei Ziele unterstützen zu wollen, muß ich Mitglied aller drei Vereine sein, um mich zu informieren und die jeweiligen Vereinsziele zu stützen, auch wenn das natürlich im Einzelfall zu Interessenkollisionen führen kann.

Warum der ADAC, der sich als Automobil-Dienstleister sieht, nun unbedingt die Bahn über den grünen Klee loben sollte, ist mir völlig schleierhaft - dafür gibt es eben z.B. Pro Bahn. Und wenn dieser Verein nicht die Mitgliederzahlen des ADAC erreicht, dann kann man das irgendwie nur sehr schwer dem ADAC anlasten, oder?

Gruß Flo
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

EasyDor @ 3 Apr 2006, 12:12 hat geschrieben: Mit dem Ergebnis, dass sie nirgendwo negativ erwähnt wurde, und sich sogar ein ganzer Artikel damit beschäftigt, Amerika mit der Bahn zu durchqueren...
Stimmt ! Und in der aktuellen Ausgabe ist ein Foto von der Transibirischen Eisenbahn am Baikalsee, inclusive Reiseempfehlung! (Hatte ich ganz vergessen... :rolleyes: )
elba

Beitrag von elba »

MünchnerFreiheit @ 3 Apr 2006, 14:37 hat geschrieben:Warum der ADAC, der sich als Automobil-Dienstleister sieht, nun unbedingt die Bahn über den grünen Klee loben sollte, ist mir völlig schleierhaft - dafür gibt es eben z.B. Pro Bahn. Und wenn dieser Verein nicht die Mitgliederzahlen des ADAC erreicht, dann kann man das irgendwie nur sehr schwer dem ADAC anlasten, oder?
Genauso wie die SZ (wahlweise FAZ, FR, taz, ...) sich nicht beschwert, daß Bild mehr Leser hat und entsprechend mehr für Anzeigen kassieren kann. Man könnte sich höchsten über die dummen Leser beschweren, die die tiefschürfenden journalistischen Ergüsse der genannten meinungsbildenden Blätter links liegen lassen und sich die Meinung lieber BILDen. Aber Kundenbeschimpfung ist halt kein adäquates Mittel, um irgendwo erfolgreich zu sein.

Dass man für etwas eintritt, dass man persönlich als richtig erkannt hat, ist aber sicher nicht falsch. Notfalls auch gegen ADAC und Bild. Und notfalls sogar in einem Forum, in dem u.a. Meinungen zur Diskussion stehen. Man muß halt damit rechnen, dass andere das anders sehen.

btw: hat schonmal jemand nachgelesen, ob in "Einfach die Welt verändern" auch sowas drin steht wie "heute trete ich aus dem ADAC" aus? Vielleicht kann man das dort noch als Vorschlag für die nächste Auflage unterbringen.

Edmund
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

MünchnerFreiheit @ 3 Apr 2006, 14:37 hat geschrieben: Worauf ich hinauswill, ist folgendes: wenn ich Mitglied in einem Hundezüchterverein für z.B. französische Bulldoggen bin, wird mich dieser Verein im Zweifelsfalle wohl eher nicht auf die Vorteile der Schäferhunde hinweisen..und schon sicher nicht regelmäßig. Ebensowenig wird sich dieser Verein beispielsweise für die Verbesserung des Images der Dackel einsetzen. Irgendwie verständlich, oder?
Da gibt es eine Satelliten-TV-Zeitschrift, die berichtet über Kabel-TV ziemlich negativ. Auch irgendwie verständlich. Brisant ist in diesem Fall aber, dass es eine Firma gibt, von der man sagt, dass sie dem Verlag nahe steht und die Geräte rund um den Satellitenempfang verkauft. Diese Geräte werden in der Zeitschrift "getestet" und schneiden selten schlecht ab, um es milde auszudrücken. Verlag und Firma sind juristisch natürlich sauber getrennt. Um nicht in den Verdacht zu geraten, Werbung zu machen, und um mich keiner Gefahr auszusetzen, nenne ich hier keine Namen.

Ich will nur sagen, dass Zeitschriften und Clubs nun mal die Interessen des Zielpublikums vertreten. Man wird in der erwähnten Zeitschrift sicher keinen Artikel darüber finden, in dem behauptet wird, dass Satschüsseln die Häuserfassaden verschandeln und dies mit entsprechenden Fotos belegen. Ebenso wird man in der ADAC Motorwelt eben keine grundsätzlich feindliche Einstellung dem Auto gegenüber erwarten können. Dass man hin und wieder über Bahnreisen berichtet, ist sicher eine Bereicherung, es läuft auch nicht den Interessen der Mitglieder zuwider.

Wichtige Anmerkung: Dies ist keine juristische Beratung, da ich eine solche als Nicht-Jurist nicht leisten darf. Der Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

tra(u)mmann @ 3 Apr 2006, 17:02 hat geschrieben: Da gibt es eine Satelliten-TV-Zeitschrift, die berichtet über Kabel-TV ziemlich negativ. Auch irgendwie verständlich. Brisant ist in diesem Fall aber, dass es eine Firma gibt, von der man sagt, dass sie dem Verlag nahe steht und die Geräte rund um den Satellitenempfang verkauft. Diese Geräte werden in der Zeitschrift "getestet" und schneiden selten schlecht ab, um es milde auszudrücken. Verlag und Firma sind juristisch natürlich sauber getrennt. Um nicht in den Verdacht zu geraten, Werbung zu machen, und um mich keiner Gefahr auszusetzen, nenne ich hier keine Namen.
Infosat über Technisat nehme ich an?

Das fällt ziemlich schnell auf ehrlich gesagt und es ist ja letztlich auch nicht verwunderlich...
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Felix Staratschek
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Beitrag von Felix Staratschek »

Gruß Gott!

An EasyDor!

Der ADAC versteht sich selbst als umfassenden Mobilitätsdienstleister. Wenn Sie festestellen, das drei Ausgaben lang nirgendwo die Bahn erwähnt wird, straft das doch schon den ADAC in dieser Aussage lügen! Ein Bericht über eine Urlaubsreisemöglichkeit mit der Bahn (Schweiz, Sibirien, USA....) ersetzt nicht den Einsatz für umfassende Mobilitätskonzepte im eigenen Land!

An Flok:

Ich bin Bahnfreund von ganzen Herzen u d von niemanden, außer meinen Überzeugungen beauftragt, ADAC- Austritte anzuregen. Ich sage offen, dasß icgh den VCD beim öffentlichen Auftreten als zu lahm empfinde und der VCD das Wort Schutzbriefclub leider meidet. Aber gerade das ist wichtig, mit gutem Service zu werben, um die Umweltbewßten und Bahnfreunde aus den Organisationen der gegenseite heraus zu holen.

An Münchener Freiheit:

Der ADAC bezeichnet sich selbst als Mobilitätsdienastleister. dazu würde gehören, konkrete Vorschläge für den öffentlichen Verkehr zu entwerfen. das bedeutetd nicht die Bahn "über den grünen Klee zu loben", ich betone immer das gute, konstruktrive Kritik immer sehr wichtig wäre, aber beim ADAC nicht zu sehen ist.



An Tra(u)mmannn:

Der ADAC vertritt nicht die Interessen seiner in der "Club"- Meinungsbildung rechtlosen Mitglieder. Diese bekommen laufebnd vorgesetzt, was der ADAC ihnen einhämmern will! Da ist keine Kontrolle durch Basisistrukturen für alle Mitglieder gegeben und es gibt keine allgemeinen Oertsvereine für Konzeoptlvorschlöäge für Vor Ort. Der Einsatz für die Bahn und den Bus verlangt keine feindliche Einstellung zum Auto!

Also, meine Bite: Austreten!

MfG. felx Staratschek
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Felix Staratschek @ 4 Apr 2006, 10:51 hat geschrieben: An Tra(u)mmannn:

Der ADAC vertritt nicht die Interessen seiner in der "Club"- Meinungsbildung rechtlosen Mitglieder. Diese bekommen laufebnd vorgesetzt, was der ADAC ihnen einhämmern will! Da ist keine Kontrolle durch Basisistrukturen für alle Mitglieder gegeben und es gibt keine allgemeinen Oertsvereine für Konzeoptlvorschlöäge für Vor Ort. Der Einsatz für die Bahn und den Bus verlangt keine feindliche Einstellung zum Auto!

Also, meine Bite: Austreten!

MfG. felx Staratschek
Also, man kann alles übertreiben. Man darf davon ausgehen, dass zumindest der Großteil der Mitglieder durchaus so mündig und schlau sind, dass sie sich nichts einhämmern lassen.

Außerdem habe ich schon mal für den ADAC gearbeitet und dabei nicht für irgend eine kleine Vertretung, sondern für die Zentrale und habe den ADAC dabei weder als diktatorisch noch als Gehirnwäsche praktizierende Sekte erlebt, sondern im Unterschied zu manchem Großkonzern eher als liberal.

Was den geforderten Austritt angeht: Bei mir brauchst Du Dir keine Mühe geben, ich war nie im ADAC und habe auch nicht vor, dort einzutreten.
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Wie bei allen Großorganisationen ist auch der Aufbau des ADAC stufenartig, d.h. es gibt für die auf Landes/Bundesebenen stattfindenden Versammlungen ein Delegiertensystem - anders wäre das auch nicht händelbar. Sicher ist auch, daß die Masse der Mitglieder sich tatsächlich nicht für die interne Vereinpolitik interessiert und deshalb der Anteil der aktiven Mitglieder recht gering ist - das ist aber nicht grundsätzlich ein Problem des ADAC, sondern der Mitglieder, die den ADAC halt in der Masse als eine Art Versicherung betrachten; grundsätzlich besteht aber durchaus natürlich für Mitglieder die Möglichkeit, sich in die Vereinspolitik einzumischen - wie in jeder demokratischen Organisation üblich muß man dazu die notwendigen Mehrheiten allerdings auch organisieren können.

Gruß Flo
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Felix Staratschek
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Beitrag von Felix Staratschek »

Hallo Münchener Freiheit! Das ist ein Irrtum!

Ich habe mir die ADAC- Satzung besorgt, weil man sich ja über das, worüber man schreibt, kundig machen soll!

Zwar hat der ADAC Regionalorganisationen, die Gaue, aber zu den Gauversammlungen entsenden nur die Motorsportclubs im ADAC Deligierte. Die einfachen Mitglieder haben keine Strukturen, wo diese sich einbringen können. Sie müssen sich per Einschreiben anmelden, wollen sich diese unter die deligierten Motorsportler begeben. Letztere düfern ihr Stimmrecht auf andere personen übertragen, so daß die Stimmenmacht der Motosprortler nie in Gefahr ist. Da hier die Deligierten für die Hauptversammlung bestimmt werden, dürften hier alle ungeliebten Querdenker ausgesiebt werden oder mangels Beziehungen (die hier nicht negatiov gemeint sind) nicht genug stimmen erhalten. Den die Motorsprortler wedfen sich kennen und gegenseitig wählen, ein wenig bekantes Einzelmitglied wird es schwer haben, weiter zu kommen.

Demokratisch wäre es, wenn es außer den Motorsportclubs Ortsgruppen für alle gäbe, die ebenfalls Deligierte entsenden. So hat der ADAC aber ein Zweiklassenwahlrecht mit den relativ wenigen privilegierten Motorsportlern und der Millionenmasse der Mitglieder, denen keine Struktur zur Artikulationn ihrer Ibteresen geboten wird.

Der einzige für mich nachvolziehbare Grund für Bahnfreunde, etc. , im ADAC zu bleiben, wäre die Mitarbeit in einem Motorsportclub, der dem ADAC angehört. Alle anderen, die nicht durch ein Doppelinteresse Bahn und Motorsport hier betroffen sind, sollten sich http://www.vcd.org anschließen.

Was sich ADAC- Mitglieder einhämmern lassen, kann ich nicht sagen. Fakt ist, das ich immer wieder auf ADAC- Entstellungen in Diskussionen stoße und das der ADAC dies versucht! Wer den ADAC für seriös hält und keine anderen Quellen kennt (weil man sich ja im Leben auch nicht um alles kümmern kann), der wird vieles, was er liest, glauben. Es steht ja auch in der Bildzeitung fast genauso! Desweiterern hat die ADAC- Polemik einen weiteren Sinn: Die Politiker, die entscheiden, sollen galuben, 15 Mio. ADAC- Mitglieder als statistisch relevante Bevölkerungsstichprobe denken so! Über die internen Strukturen und wie unkontrolliert durch die Masse der Basis diese Aussagen zustande kommen, das wissen diese Politiker auch nicht. Die haben genug an Akten zu lesen!

Nur mall ein Bsp.:

ADAC: Die Autofahrer bezahlen die Straßen voll mit ihren Steuern und bezahlen sogar die Bahn!

Aber wie sollen Autofahrer die Bahn bezahlen, wenn das gar nicht stimmt? dann ist es sogar umgekehrt! Dieselloks finanzieren über die Mineralölsteuer in Deutschland den Straßenbau!

Der ADAC stellt das Bruttosteueraufkommen der Autofahrer und der Dieselloks einigen Investitionskosten für den Straßenverkehr gegenüber, mehr nicht.

So werden zahlreiche Kosten für die Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs gar nicht beachtet und die Steuererstattungen an Verkehrsteilnehmer ausgeblendet.

Mitte der 90er Jahre haben die Naturschutzverbände unteruscht, ob der Straßenverkehr seine betriebswirtschaftlichen Kosten wirklich deckt. Sie kamen zu dem Ergebnis, das Autofahrer noch immer weniger an Steuern zahlen, als für diese ausgegeben wird, ohne externe Kosten einzurechnen!!!.

Ende der 60er Jahre liegt mir eine Tabelle über die Wegekostendeckung vor, die das Verkehrsministerium als Quelle nennt. Dort werden bei Straße und Schiene etwa gleich hohe Wegekostenunterdeckungen aufgezeigt.

Von 1954 habe ich ein Manusskribt des NWDR- Schulfunkes. Demnach hatte die DB ein Defizit von 700.000.000 DM und mußte gelichzeitig für unternehmensfemde Leistungen 1.700.000.000 DM aufwenden. Letztere würden ihr vom Staat nicht erstattet. Der Wiederaufbau der Schiene würde im Ggs. zur Straße nicht vom Staat bezahlt. Der Bericht erwähnt, leider ohne Zahlenangaben, das für die Straße deutlich mehr Geld ausgegben wird, als die Steuereinahmen des LKW- PKW- Verkehrs einbrächten.

Wäre die Straße als Sondervermögen geführt und genauso wie die Bahn behandelt worden, wäre diese mit Zinsen und Zinseszinsen enorm verschuldet! Hätte der Staat der DB alle Leistungen ausgeglichen, die nur diese und kein anderes Fuhrunternehmen laut Gesetzen erbringen mußte, hätte diese eine Milliarde DM Gewinn 1954 eingefahren.

Diese strukturelle Benachteiligung über Jahrzehnte hat die Schiene Schritt für Schritt ins Abseits gedrängt und die Straße durch überproportionale Förderung emporgehoben.

Wie jeder weiß, gibt es zusätzlich noch die externen Kosten, die ich hier mal außen vor gelassen habe, die aber der ADAC nie erwähnt.

Es ist einfach Fakt, das unsere Straßen nicht von so vielen LKW ramponiert würden, wenn die Verkehrspolitik besser wäre und das auch viele Autofahrer sich freuen würden, wenn sie nicht sich für jede Fahrt hinter das Lenkrad setzen müssen und ich kenne genug Autofahrer, die das tägliche Fahren als anstrengend empfinden. Durch z.B. eine gute Schienenverbindung nach dem Karlsruher, (Chemnitzer, Zwickauer, Saarbrücker, Köln- Bonner oder Nordhausener) Modell auf der Verbindung Remscheid Stadtmitte- Wermelskirchen- Leverkusen Opladen- Köln würden alle Remscheider, Radevormwalder, Hückeswagener, Wuppertal Ronsdorfer, Burscheider und Wermelskirchener besser nach Köln komen, die A 1 und A 3 würden massiv entlastet. Ein Schnellbus könnte von Opladen über die A1 zur anderen Rheinseite fahren und als Tangente die Endhaltestellen der Straßenbahnlinien verbinden. Heute müsen alle Pendler für wenige Kilometer Luftlinie 40 km Umweg über Köln Hbf fahren.
http://www.vogtlandbahn.de
http://www.city-bahn.de
http://www.saarbahn.de
http://www.pro-bahn.de/fakten

Wenn der ADAC für so etwas streiten würde, wäre er doch nicht autofeindlich, er wäre aktiv im Interesse seiner Mitglieder! Hier nicht aktiv zu sein, heißt in der Praxis des Handelns die Staus zu akzeptieren, die der ADAC so gerne beklagt! Aber vielleicht sind dem ADAC die Staus ja willkommen, weil man darüber so schön und medienwirksam klagen kann. Zur nachhaltigen Staureduzierung gehört auf jeden Fall auch ein attraktiver öffentlicher Verkehr. Aber alleine von der Vereinsstruktur her scheint der ADAC nicht in der Lage zu sein, Verbesserungspotentiale zu erkennen und dafür zu streiten.

Vieles, was ich hier ennen hätte alleine dadurch geschafen werden könne, das die DB die Mitel abgerufen hätte, die im Haushalt für Maßnahmen bereitstanden! Die DB hat hier Milliarden verfallen lassen, das hätte doch den ADAC auf die Barikaden bringen können, weil unter der dasdurch weeiterhin zu schlechten Bahn seine Mitglieder zu leiden haben!

Bei http://www.vcd.org weiß ich, was dieser Club tut und das zahlreiche aktive Ortsgruppen für uns alle für einen besseren öffentlichen Verkehr eintreten. Auf die Aktivitäten der Bonner Ortsgruppe geht z.B. die Gründung der http://www.rhein-sieg-eisenbahn.de zurück. Sollte es weitere Clubs geben, die mehr für die Schiene tun, als der ADAC können das die Leser gerne per Link und Beispiel hinzufügen, damit es hier einen fairen Wettbewerb gibt der positiv wirkenden Vereine gibt.

Der ADAC kann jederzeit durch ein besseres Verhalten und reformierte Verbandstrukturen ebenfalls dazu gehören.

MfG. Felix Staratschek
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Ich glaube, die wenigsten Mitglieder des ADAC werden sich aktiv ins Vereinsgeschehen einbringen wollen. Ich behaupte allerdings auch, daß der Automobilclub auch für einen Großteil seiner (schweigenden) MItglieder spricht.
Andersrum: er spricht auch nur für und 20 Prozent der Bevölkerung...

Allerdings sollte man nicht vergessen, daß es die Politik versäumt hat, dem ÖPNV / der Schiene mehr Vorrang einzuräumen.

Man kann den überzeugten Bahnfahrern / -fans auch vorhalten, daß es ihnen nicht gelingt, mit einer schlagkräfige Stimme in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Vielleicht sähe die Verkehrspolitik ein wenig anders aus...
elba

Beitrag von elba »

Rathgeber @ 4 Apr 2006, 13:57 hat geschrieben:Man kann den überzeugten Bahnfahrern / -fans auch vorhalten, daß es ihnen nicht gelingt, mit einer schlagkräfige Stimme in der Öffentlichkeit zu sprechen.
Vielleicht sähe die Verkehrspolitik ein wenig anders aus...
Wovon träumst Du?
Verkehrspolitik ist ein Randthema. Wenn's es beispielsweise ums Kreuzchen auf dem Wahlzettel geht, zählen nur die 2 bis 3 wichtigsten Themen. Wegen Verkehr eine Partei zu wählen oder nicht zu wählen ist daher eher unwahrscheinlich. Und wenn's um Verkehr geht, geht's für die meisten ums Auto, da man dafür ja eine Menge Geld ausgegeben hat.

Was anderes ist es natürlich, wenn eine Bahnstrecke, eine Autobahn oder der Transrapid durch den eigenen Vorgarten gebaut werden soll. Solange das nicht der Fall ist, wird die intellektuelle Leistung, die Auswirkungen der Verkehrsprobleme zu bewerten (die sich ja auch dann auf mich auswirken, wenn mein Vorgarten nicht betroffen ist), einfach nicht gebracht.

Ich wage sogar zu behaupten, daß das Publikum, daß trotzdem der Bahn und/oder einer vernünftigeren Verkehrspolitik etwas mehr Priorität einräumen möchte, verglichen mit der ADAC-Mitgliedschaft das Schwierigere ist, und daher schlechter zu organisieren und schon gar nicht bereit mit einer Stimme zu sprechen. Eine Haltung wie "der ADAC wird's schon richtig machen" ist da sicher nicht zu erwarten.

Das Gesagte gilt natürlich auch für eine Menge anderer Themen. Strom kommt aus der Steckdose, Wasser aus der Leitung, das Auto steht in der Garage und Ausländer gehören ins Ausland. Für die meisten Leute ist es halt genau so einfach, wie Bild es ihnen beschreibt.

Schönen Gruß,

Edmund
Chefanwender
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Beitrag von Chefanwender »

Rathgeber @ 4 Apr 2006, 13:57 hat geschrieben:

Ich glaube, die wenigsten Mitglieder des ADAC werden sich aktiv ins Vereinsgeschehen einbringen wollen. Ich behaupte allerdings auch, daß der Automobilclub auch für einen Großteil seiner (schweigenden) MItglieder spricht.

So sehe ich da auch.

Seit ich meinen Füherschein hab, bin ich auch im ADAC und kann im Prinzip getrost auf ein Mitspracherecht verzichten; habe auch ehrlich gesagt besseres zu tun, als auf eine ADAC-Gauversammlung zu gehen.
Hauptsache der ADAC hilft mir, wenn ich mal eine Panne habe.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

elba @ 4 Apr 2006, 16:12 hat geschrieben: Wovon träumst Du?
Verkehrspolitik ist ein Randthema.
Falls es Dich beruhigt: Ich habe das Träumen, was Verkehrspolitik betrifft, aufgegeben... ;-) Nicht zuletzt deshalb habe ich von "kann" gesprochen...
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Ich kann ja nur irgendwie einfach den Grund nicht erkennen, warum der ADAC am Zustand des ÖPNV schuld sein soll..erkann sehr schlecht die Mittel für die Bahn abrufen ;)

Gruß Flo

P.S. Das ein einzelnes Mitglied mit Sicherheit in einer großen Vereinsstruktur nicht weit kommt, sollte einem eigentlich klar sein - natürlich muß man sich dafür mit anderen Mitgliedern vernetzen..ansonsten wärs ja irgendwie keine Demokratie mehr
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

elba @ 4 Apr 2006, 16:12 hat geschrieben: Wegen Verkehr eine Partei zu wählen oder nicht zu wählen ist daher eher unwahrscheinlich.
Ich würde zumindest niemals eine Partei wählen, die sich für ein Tempolimit auf unseren Autobahnen aussprechen würde... Interessanterweise waren bei der letzten Bundestagswahl nicht mal mehr die Grünen dafür !! :o (Hab ich in der Motorwelt gelesen, da gibt es nämlich vor jeder Bundestagswahl eine Tabelle, welche Partei welche verkehrspolitischen Ziele verfolgt, auch schienengebundene!)
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OFV
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Beitrag von OFV »

Ich würde zumindest niemals eine Partei wählen, die sich für ein Tempolimit auf unseren Autobahnen aussprechen würde...
Das ist im Autoland Deutschland unwarscheinlich, diese Partei würde sich damit vor irgenwelchen Wahlen keinen Gefallen tun. ;)
Manchmal hab' ich den Eindruck, hier postet der eine oder andere Fünfjährige unter Drogen.
Felix Staratschek
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Beitrag von Felix Staratschek »

Hallo Münchern Freiheit!

Der ADAC ist nicht handlender bei der direkten Gestaltung des öffentlichen Verkehrs, das machen Politiker und Verkehrsbetriebe. Aber der ADAC bezeichnet sich als Mobilitätsdienstleister und nicht als PKW- Dienstleister. Von einem Mobilitätsdienstleister darf man werwarten, daß er sich auch um Busse und Bahnen kümmert und sich für Verbeserungen einsetzt und sich fachkundig macht.

Wenn ich Bus und Bahn gerne nutze oder öfter nutzen würde und ich habe die Wahl zwischen 2 Schutzbriefclubs, einem der nur wie ein Elefant im Porzelanladen unkompetent herumpoltert und einen, der sich wenigstens bemüht, Verbesserungen anzuregen und damit immer wieder mal Erfolg hat, dann würde ich mich dem zuletzt beschriebenen Club anschließen.

Daher wäre eine Mitgliedschaft im ADAC ein Widerspruch zu meinen eigenen Interessen und Bedürfnissen und da die Bahn auch noch umweltfreundlich ist und für jedermann nutzbar sogar ein Widerspruch zu den Interessen vieler anderer. Dem ADAC als Eisenbahnfeund anzugehören heißt, sich ins eigene Flisch zu schneiden und künftigen Gemerationen zu schaden.

Nach christlichen Verständnis muß man sich auch für das verantworten, was man nicht getan hat. Bei einem Auferstehungsgleichnis kritisiert Jesus nicht den Unglauben oder böse Taten, sondern einfach das Unterlassen des Guten! Der ADAC unterläßt nicht nur das Gute im Verkehrsbereich, er polemisiert auch noch dagegen! Wenn den Menschen einmal die Augen aufgingen, was bei vernünftigem Geldeinsatz möglich wäre, würden diese den ADAC zum Teufel jagen! Das wird leider nicht so schnell geschehen. Da ich aber für mein Handeln verantwortlich bin, möchte ich nie so einen destruktiven Verband wie den ADAC fördern und stelle mich lieber auf das, was ich im Durchschnitt alks das deutlich bessere empfinde. Und wenn alle autofahrenden Bahner und Bahnfreunde sich der Bahnlobby unter den Schutzbriefclubs anschließen würden, würde das die Schlagkraft diueses Clubs deutlich steigern. Auch passive Mitglieder machen den VCD stark und helfen den Aktiven, mehr bewirken zu können.

MfG. Felix Staratschek
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Beitrag von Ex-Fdl_Mfr »

Also so was...

Themen gibts, seit es das Internet gibt....

Jetzt passt mal auf, jetzt oute ich mich mal...

ICH BIN EISENBAHNER (AUS LEIDENSCHAFT), ICH BIN EISENBAHN-LIEBHABER, und ich bin MITGLIED IM ADAC! (sogar Plus Mitglied)

Warum, wieso, weshalb? Nicht wegen deren Politik, sondern wegen deren Service... Ich fahre oft mit der Bahn herum, auch oft zu meiner Freundin nach Österreich, aber halt nicht immer.... (schon allein, weil meien Freundin sich Bahnfahrten nicht leisten kann/will, davon abgesehen, dass man manchmal das Auto einfach braucht).

Und wenn ich nun mal eine Panne haben sollte, sei es im In- oder Ausland, so wird mir (kostenlos) geholfen. Das ist mir wichtig. Da bringt mir eine radikale "Ich bin Bahner und ADAC-Verteufler"Einstellung nämlich nix, da darf ich sonst nur anständig löhnen. Zudem sind andere Sachen wie sehr günstige Auslands-Versicherungen, Kranken-Rücktransport etc... dabei!

Ach ja, die Eisenbahn-Romantik ist vorbei!!! Die DB AG ist ein Unternehmen wie wie BMW, Mercedes o.a. Und so wird hier auch gearbeitet... (ob mir das gefällt tut nichts zur Sache). Ich und viele andere Mitarbeiter sind mit manchen Entscheidungen, die in den Etagen weit über uns getroffen werden, nicht glücklich, aber sollen wir deshalb kündigen?

mfG
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Was machen wir nun, wenn Mehdorn, Wiesheu und Co. Mitglied im ADAC sind? *nurmalsoeinwerf*
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