[M] Störung S8 Lochhausen <--> Nannhofen

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Salem24

Beitrag von Salem24 »

Hi,

heute ab, wenn ich es richtig mitbekommen habe, 11:30 fuhr wegen eines Ausfalls in Olching aufgrund einer mir unbekannten Ursache (Gerüchten nach: Blitzeinschlag) die S8 zwischen Lochhausen und Maisach oder Nannhofen nicht. Die Signale waren tot und Durchsagen kamen auch nicht, weil es wahrscheinlich nicht ging. Es fuhren Ersatzbusse, mich hat aber Daddy Heim gebracht :D.

Weiß jemand Näheres?

MfG
Daniel
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Moin Salem,

über die Hintergründe weiß ich nix.
Ich weiß nur, daß die Störung nicht vor morgen vormittag behoben sein wird.

Gruß

neudinho,
der gerne Salem6 raucht...
Salem24

Beitrag von Salem24 »

Bist du dir da sicher, und wenn ja, woher weißt du das?

Da soll mein Vater morgen früh auf jeden Fall nochmal den Fahrdienstleiter in Maisach anrufen <_< ...

MfG
Daniel,
der Nicht-Raucher ist :D
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Tigerente290
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Beitrag von Tigerente290 »

Viele ICE´s zwischen München und Augsburg fielen aus, wurden über Geltendorf (teilweise mit allen Halten zwischen Geltendorf und Mering - dadurch fielen die RB´s aus) und über Ingoldorf umgeleitet. Verspätungen über 30 minuten bzw auch 60 waren heut keine Seltenheit.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Im Hauptbahnhof hab ich so um 14:00 Uhr einige Durchsagen in der Richtung "Stellwerksausfall in Maisach, deswegen Verspätungen und Umleitungen Richtung Augsburg" gehört. Genaueres konnte ich aber nicht verstehen, dazu war die Durchsage zu undeutlich. Alle Züge aus Richtung Augsburg hatten aber satte Verspätungen.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Quelle: sueddeutsche.de
Störung im Stellwerk – Züge verspätet


Eine Stellwerksstörung in Olching hat gestern über Stunden hinweg zu erheblichen Verspätungen im Bahnverkehr geführt – im Schnitt 45 Minuten. Der Fern- und Regionalverkehr in Richtung Augsburg musste über Mering und Geltendorf und teilweise auch über Ingolstadt umgeleitet werden, einige Verbindungen entfielen ganz. Die S-Bahn-Linie8 fuhr nur noch bis Lochhausen – für die Weiterfahrt nach Nannhofen mussten die Passagiere in Busse umsteigen. (Bayern)

dh
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ET 420
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Beitrag von ET 420 »

Bagger legt Bahnstrecke lahm
Der Bahnverkehr auf der Strecke München - Augsburg ist seit Dienstagmittag weitgehend lahmgelegt. Ausgelöst wurde die Störung durch einen Bagger, der ein wichtiges Kabel nahe des Stellwerks in Olching durchtrennt hatte. Die Reparatur wird nach Angaben der Bahn wahrscheinlich bis Mittwochmorgen dauern.

Der Fern- und Regionalverkehr wird derzeit über Geltendorf umgeleitet. Am Dienstagnachmittag mussten Fahrgäste durchschnittlich 45 Minuten auf ihre Züge warten. Tausende Reisende waren betroffen, unter ihnen auch viele Pendler. Und auch der frühe Berufsverkehr am Mittwoch wird voraussichtlich betroffen sein. Bahnkunden müssen mit erheblichen Verspätungen rechnen.
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Beitrag von magra aus Fernverkehr Geschrieben am: 24 Jun 2003, 21:56 hierher editiert
ET 420
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Salem24

Beitrag von Salem24 »

Morgen ;)

Warum brauchen "die" eigentlich so lang um ein Kabel zu reparieren?
tauRus
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Beitrag von tauRus »

Naja das wird wohl kein einfaches 2poliges Kabel gewesen sein, das die da rausgerissen haben ;)
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MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

erstens wirds kein simples, zweipoliges Kabel sein ;) und zweitens könnte ich mir vorstellen, daß ein Kabel, welches so unsanft zerrissen wird, nicht nur an der Stelle, wo es auseinandergerissen ist, sondern evtl. auf eine größere Länge Schäden durch den Zug aufweist - was bedeutet, man müßte ein größeres Loch aufbuddeln...

Gruß Flo
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Wenn die Beschädigung dieses Kabels ein ganzes Stellwerk lahmlegt, isses sicher kein 2poliges Kabel; 20polig wäre schon angemessener, zu sagen ;) ;) Da die Sigs auch betroffen waren, würds mich net wundern, wenn das Kabel mehrere hundert Adern hat, und dann versuch mal, das zusammenzuflicken. :unsure: :blink: Und da man da wahrscheinlich net so einfach, wie in der heimischen Werkstatt, mit Bastlerlot und Lötkolben anrücken kann, muß da sicherlich noch mehr gemacht werden. :(
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
uferlos
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Beitrag von uferlos »

also gestern fuhr auch nur Pendelzug zwischen Pasing und Nannenhofen auf der S8. Also war es wieder nichts mit 420er Verstärkern auf der S8. Nur ein Vollzug aus 420-030 + 420-177, der völlig überfüllt war fuhr nach Nannhofen.

Auf der S1 gab es wohl auch einige Probleme. S1 nur bis Oberschleißheim. Und auf der S1 fuhr auch ein 420er Langzug :) 420-430 + 420-428 + 420-174.
mfg Daniel
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

lt. Süddeutscher Zeitung von heute warens wohl um die 2500 (!!!) einzelne Drähte, die zerrissen waren!

Gruß Flo
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

von: Verkehrsmeldungen Bayern der DB
Stellwerksstörung in Olching:
Behinderungen auf der Bahnstrecke München – Augsburg dauern voraussichtlich noch den gesamten Tag


(München, 25. Juni 2003) Der Zugverkehr ist wegen der Stellwerksstörung in Olching (Strecke München – Augsburg) voraussichtlich noch den ganzen Tag behindert. Mit Verspätungen von durchschnittlich 20 Minuten auf dem Abschnitt München- Augsburg muss gerechnet werden. Die Auswirkungen sind jedoch im gesamten Südbayerischen Raum zu spüren. Bei Arbeiten zum 4-gleisigen Ausbau war gestern von einem Bagger ein zentrales Kabelbündel mit rund 50 Signal – und Fernmeldekabeln durchtrennt worden. Dieses Kabelbündel ist für die Steuerung der gesamten Stellwerkstechnik in Olching verantwortlich. Über 2.500 Einzelverbindungen müssen wieder hergestellt werden.

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Die Deutsche Bahn entschuldigt sich bei ihren Fahrgästen für die entstandenen Behinderungen. Wir bedauern, dass die Störung so umfangreiche Auswirkungen auf den Zugverkehr hat und die Reparatur so lange andauert.“

Rund 2.500 Verbindungen müssen wieder hergestellt werden
Im Zusammenhang mit dem viergleisigen Ausbau hat ein Bagger einer beauftragten Firma ein Kabelbündel zerstört. Dadurch wurde die Steuerung des Stellwerkes in Olching unterbrochen. 16 Signalkabel mit insgesamt 1060 Adern, drei Streckenfernmeldekabeln, bestehend aus 220 Adern und 30 weitere Kabel für Lautsprecheranlagen mit 150 Adern mussten repariert werden. Insgesamt müssen rund 2.500 Einzelverbindungen wieder hergestellt werden.

Bis heute mittag wurde rund die Hälfte der betroffenen Kabel verbunden. Dabei handelt es sich um die wichtigsten und am schwierigsten zu reparierenden Verbindungen.

Behinderungen im Fern- und Nahverkehr (Dienstag)
Aufgrund der Störung auf der am häufigst frequentierten Bahnstrecke in Bayern mussten am Dienstagmittag zahlreiche Züge über Ingolstadt beziehungsweise Geltendorf umgeleitet werden. Am Dienstagnachmittag konnten vereinzelte Züge in Richtung Ulm – Stuttgart den betroffenen Streckenabschnitt mit verminderter Geschwindigkeit befahren. Zuvor mussten alle Weichen in diesem Abschnitt vor Ort gesichert werden.

Der Regionalverkehr von München nach Augsburg wurde über Geltendorf umgeleitet. Die Regionalzüge von München über Augsburg nach Treuchtlingen verkehrten über Ingolstadt. Zwischen Augsburg und Mering ersetzten die umgeleiteten Fernverkehrszüge den Regionalverkehr auf der Ammerseebahn (Abschnitt Augsburg – Mering – Geltendorf).

Die Fernverkehrszüge wurden für Reisende des Regionalverkehrs freigegeben. Im Durchschnitt lagen die Verspätungen im Regional- und Fernverkehr bei 45 Minuten. Viele Anschlussverbindungen konnten nicht erreicht werden.

Die S-Bahnen der Linie S 8 verkehrten gestern bis Lochhausen. Zwischen Lochhausen und Nannhofen wurden rund 20 Busse als Ersatz für die S-Bahnen eingesetzt. Gegen 17.00 Uhr wurden zusätzlich drei S-Bahn-Pendelzüge eingesetzt. Im Berufsverkehr heute morgen verkehrten die S-Bahnen der Linie S 8 vom Flughafen bis München - Pasing. Zwischen München – Pasing und Nannhofen pendelten insgesamt vier S-Bahn-Langzüge. Auch hier kam es zu Verspätungen von durchschnittlich 30 Minuten.

Verkehrsregelungen für heute (Mittwoch):
Seit heute Vormittag können wieder mehrere Linien über den betroffenen Abschnitt geleitet werden. Die Verspätungen konnten dadurch verringert werden.

Zwischen München und Augsburg verkehren inzwischen wieder die Fernverkehrszüge Dortmund - Frankfurt –Stuttgart – München, Frankfurt - München – Salzburg und Paris – München. Die Fahrzeit verlängert sich aufgrund der eingeschränkten Geschwindigkeit je nach betrieblicher Lage um rund 20 Minuten.

Die Züge von (Berlin) - Frankfurt nach München beginnen und enden in Stuttgart. Von Stuttgart nach München können alternativ Nahverkehrs- und durchgehende Fernverkehrsverbindungen benutzt werden.

Die Fernverkehrszüge der Relationen Hamburg/Bremen – München und Berlin – Nürnberg – München verkehren über Ingolstadt. Diese Züge halten außerplanmäßig in Treuchtlingen. Von dort bestehen Fahrtmöglichkeiten mit Regionalzügen nach Augsburg

Der Regionalverkehr befährt die Strecke München – Augsburg wieder auf der ganzen Länge im Stundentakt. Mit Verspätungen von durchschnittlich 20 Minuten muss aber gerechnet werden. Um 10.00 Uhr wurde der Betrieb auf der Ammerseebahn (Augsburg - Mering – Geltendorf – Weilheim) wieder durchgängig aufgenommen.

Im S-Bahnverkehr pendeln fünf S-Bahnen kontinuierlich zwischen Nannhofen und Pasing im Einsatz. Die Verspätungen liegen, aufgrund der verminderten Fahrgeschwindigkeit bei rund 30 Minuten. Die S-Bahnlinie S 8 verkehrt zwischen Pasing und München –Flughafen.
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Churfürst August

Beitrag von Churfürst August »

Die Haftpflichtversicherung der Baufirma kann sich schon mal frisch machen......
Salem24

Beitrag von Salem24 »

Hat jemand ne Ahnung, was das UNGEFÄHR kosten wird?

Ist sicher teuer, die ganzen Ausfälle und die Umleitung des Fernverkehrs, die Reparatur, die Verspätungen, etc.

MfG
Daniel
magra
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Beitrag von magra »

...Die Fernverkehrszüge der Relationen Hamburg/Bremen – München und Berlin – Nürnberg – München verkehren über Ingolstadt. Diese Züge halten außerplanmäßig in Treuchtlingen. Von dort bestehen Fahrtmöglichkeiten mit Regionalzügen nach Augsburg...
die Strecke M - IN ist doch auch auf Tage dicht
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

magra @ 26 Jun 2003, 17:00 hat geschrieben:
die Strecke M - IN ist doch auch auf Tage dicht
Die Meldung der DB wurde ja auch vor dem entgleisten Güterzug in Röhrmoos geschrieben. Aber heute geht's ja wieder halbwegs über Olching, drum ist wenigstens DAS nicht mehr so das Problem...
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Salem24 @ 26 Jun 2003, 16:58 hat geschrieben: Hat jemand ne Ahnung, was das UNGEFÄHR kosten wird?

Ist sicher teuer, die ganzen Ausfälle und die Umleitung des Fernverkehrs, die Reparatur, die Verspätungen, etc.
Wenn man alles zusammenrechnet, dann könnt das in die Millionen gehen. Die Umleitungen, die ausgefallenen Züge kosten der DB schon alleine einiges. Dann noch die Reparaturarbeiten...gut, daß es Haftpflicht gibt ;)

Grüße

ET 423
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

welche Strecke ist denn jetzt als nächste dran, wenn Röhrmoss wieder repariert ist? <_<

Gruß Flo
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Beitrag von FloSch »

MünchnerFreiheit @ 27 Jun 2003, 14:19 hat geschrieben: welche Strecke ist denn jetzt als nächste dran, wenn Röhrmoss wieder repariert ist? <_<
Hmm die S4 war glaub ich schon lange nimmer dran ;) :D :lol:
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Salem24

Beitrag von Salem24 »

Der Reihenfolge nach, wie sie auf dem Netzplan kommen, die S1 (zuerst S8 ganz im Westen, dann S2 weiter östlich...)... :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

FloSch @ 27 Jun 2003, 14:30 hat geschrieben: Hmm die S4 war glaub ich schon lange nimmer dran ;) :D :lol:
Laß mir bloß die S4 in Ruhe! :D :D :D *grinsendmitdemzaunpfahlwink* Die ist täglich von Verspätungen geplagt, aber welche Linie ist das nicht? :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
ET 420
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Beitrag von ET 420 »

Nachgefragt

Wie verwundbar ist die Bahn?

Ein Baggerschlag hat zwei Tage lang den gesamten Bahnverkehr durch den Bahnhof Olching lahm gelegt. Über die Anfälligkeit der Bahn-Leitungen sprach die Fürstenfeldbrucker SZ mit Horst Staimer, Sprecher der Deutschen Bahn AG.


SZ: Ist die Bahn so verwundbar, dass ein Schlag mit der Baggerschaufel durch ein Kabel genügt – und alle Räder stehen zwei Tage lang still?

Staimer: Wenn es sich um 50 wichtige Kabel mit über 2500 Adern handelt, dann ja. Da hängt einfach alles dran, vom Signal angefangen über Fernsprechleitungen und Lautsprecher. Wenn Sie wollen, ist das die Hauptschlagader dieses Stellwerks gewesen.

SZ: Viele Firmen sind heute mit ihren Datennetzwerken auf solche Leitungen angewiesen, arbeiten aber in der Regel mit Reserveleitungen. Gibt es so etwas für die Bahn nicht – oder ist da eine Lehre aus diesem Zwischenfall zu ziehen?

Staimer: Die Lehren aus diesem Zwischenfall werden gezogen, sobald auch die Verursacher bekannt sind. Man muss schon klären, wie es dazu kam, dass der Bagger dort hingreifen konnte.

SZ: Gibt es keine Reserveleitung?

Staimer: Auch bei der Bahn gibt es Reserveleitungen, aber auch diese wurden bei dem Olchinger Vorfall an zentraler Stelle beschädigt. Just an dem Ort, an dem der Bagger eine Ramme ins Erdreich getrieben hat, waren nämlich alle Kabelstränge getroffen. Und bei 2500 einzelnen Drahtverbindungen, die da gekappt werden, ist halt leider einiges zu tun für die Techniker.

SZ: Die Fahrgäste waren natürlich ziemlich angeschmiert, weil es auch keine Durchsagen mehr geben konnte. Kann die Bahn nicht wenigstens diese Technik so umrüsten, dass über Funk noch etwas geht?

Staimer: Das stimmt, die Lautsprecheranlagen stammen zum größten Teil aus den 70-er Jahren und werden alle mit Kabeln geführt. Aber natürlich denken wir auch über funkgesteuerte Lautsprecheranlagen nach und haben dazu auch schon mit der Industrie Gespräche geführt. Wir sind noch zu keiner tragbaren Lösung gekommen. Aber: Das steht ganz oben auf unserer Wunschliste.

Interview: Thomas Soyer

Bahn-Sprecher Horst Staimer
Quelle: Fürstenfeldbrucker SZ vom 27.06.2003
[font=Arial]Eine Legende lebt weiter.
Interessengemeinschaft S-Bahn München e.V.
[/font]
Trennschütze

Beitrag von Trennschütze »

Zum Artikel oben:
Tja, da hat die Bahn selber Schuld, sichere, nicht leicht verwundbare Systeme sind eben dezentral, redundant und heterogen ausgelegt!
Die Bahn geht mit ihren "Modernisierungen" genau den gegenteiligen Weg. Alles von einem Werk aus fernstellen sonst muss man ja mehr Stellerke unterhalten, irgendwelche Ersatzfahrzeuge oder Ähnliches für Ausfälle vorzuhalten wäre auch zu teuer, die Werkstätten haben vielleicht auch mal keine Ersatzteile mehr auf Lager, die werden erst bestellt, wenn man sie auch wirklich braucht und am besten gibts nur noch Einheitsfahrzeuge wo sich der Innenraum Baukastenweise vom Güterzug zum ICE umbauen lässt weil das ja günstiger zum Warten ist.
Aber Unternemen Zukunft denkt da zu primär und kurzfristig und wird sich über Kurz oder Lang gehörig das Genick brechen mit dieser Mache!
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