Instandhaltung des Schienennetzes
Spiegel Online vom 26/2/07
Ja, Herr Mehdorn scheint es doch so langsam zu begreifen:
Börsennotierung ist doch nicht alles... :ph34r:
Die DB AG plant in den nächsten drei Jahren 5 Mrd. € in die Sanierung ihres Schienennetzes zu stecken...
Besser spät als nie, oder wie? B)
Den Göttern sei gedankt für den Bundesrechnungshof...
Ja, Herr Mehdorn scheint es doch so langsam zu begreifen:
Börsennotierung ist doch nicht alles... :ph34r:
Die DB AG plant in den nächsten drei Jahren 5 Mrd. € in die Sanierung ihres Schienennetzes zu stecken...
Besser spät als nie, oder wie? B)
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- Larry Laffer
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Wenn man von 1,6 mrd €uro Aufwendungen pro Jahr ausgeht, die ohnehin getätigt werden, dann ist das ja keine Neuigkeit. Die Zahl von fünf Milliarden €uro in drei Jahren ist schön und gut, die Frage ist aber, wieviel wäre denn notwendig? Wenn man bedenkt, daß in den letzten fünf Jahren ca. 1,6 mrd €uro weniger investiert wurde als notwendig war, dann bedeutet daß, daß diese Summe nach wie vor fehlt.
Es gab wegen mangelnder Subventionen von der Bundesrepublik 1993 einen massiven Investitionsstau im Schienennetz, da die Deutsche Bundesbahn einerseits nicht ausreichend Subventionen bekam, andererseits aber auch nach dem Anspruch arbeiten mußte, möglichst wenig Schulden am Kapitalmarkt zu machen. Dieser Investitionsstau wurde nach der Bahnreform zunächst abgearbeitet, weil auf einmal die Gelder vom Staat flossen. Und auch jetzt muß der Staat soviel Geld bereitstellen wie notwendig ist. Das eigentliche Problem ist aber, daß die DB Netz AG den Auftrag hat, nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu handeln, und dazu gehört halt auch die Regelung, daß Reparaturen aus dem eigenen Etat und Erneuerungen per Subvention bestritten werden. Während die DB Netz AG das aus ihrer Sicht absolut richtige macht, leidet die Eisenbahn insgesamt drunter, und auch ein volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, da die aufzuwendende Summe im Endeffekt höher wird. Dabei spielt es keine Rolle, wo diese Kosten bilanziert werden.
Zwar sieht man eine Trennung von Netz und Betrieb bei dem geplanten Börsengang vor, allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen. Das Netz soll nach wie vor bei der börsennotierten Deutschen Bahn AG bilanziert werden. Wie bitte kann eine Aktiengesellschaft Kapital bilanzieren, das ihr nicht gehört? Wie schon im anderen Thread beschrieben, passiert hier genau das, was zentrales Element neoliberaler Politik ist. Während die Kosten, die für die Wartung der Infrastruktur nunmal entstehen, vom Staat getragen werden, werden die Einnahmen aus den Gebühren, die ein Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Trassenbenutzung bezahlen muß, bei der börsennotierten Deutschen Bahn AG bilanziert. Gewinne werden privatisiert, Verluste werden verstaatlicht. Und während die Aufwendungen der Bundesrepublik Deutschland für die Eisenbahninfrastruktur derzeit noch für den Erhalt eines Volksvermögens aufgewendet werden, wird es demnächst die direkte Alimentierung privater Kapitalinteressen sein. Vom Steuerzahler garantierte Einnahmen also.
Es gab wegen mangelnder Subventionen von der Bundesrepublik 1993 einen massiven Investitionsstau im Schienennetz, da die Deutsche Bundesbahn einerseits nicht ausreichend Subventionen bekam, andererseits aber auch nach dem Anspruch arbeiten mußte, möglichst wenig Schulden am Kapitalmarkt zu machen. Dieser Investitionsstau wurde nach der Bahnreform zunächst abgearbeitet, weil auf einmal die Gelder vom Staat flossen. Und auch jetzt muß der Staat soviel Geld bereitstellen wie notwendig ist. Das eigentliche Problem ist aber, daß die DB Netz AG den Auftrag hat, nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten zu handeln, und dazu gehört halt auch die Regelung, daß Reparaturen aus dem eigenen Etat und Erneuerungen per Subvention bestritten werden. Während die DB Netz AG das aus ihrer Sicht absolut richtige macht, leidet die Eisenbahn insgesamt drunter, und auch ein volkswirtschaftlicher Schaden entsteht, da die aufzuwendende Summe im Endeffekt höher wird. Dabei spielt es keine Rolle, wo diese Kosten bilanziert werden.
Zwar sieht man eine Trennung von Netz und Betrieb bei dem geplanten Börsengang vor, allerdings ist das mit Vorsicht zu genießen. Das Netz soll nach wie vor bei der börsennotierten Deutschen Bahn AG bilanziert werden. Wie bitte kann eine Aktiengesellschaft Kapital bilanzieren, das ihr nicht gehört? Wie schon im anderen Thread beschrieben, passiert hier genau das, was zentrales Element neoliberaler Politik ist. Während die Kosten, die für die Wartung der Infrastruktur nunmal entstehen, vom Staat getragen werden, werden die Einnahmen aus den Gebühren, die ein Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Trassenbenutzung bezahlen muß, bei der börsennotierten Deutschen Bahn AG bilanziert. Gewinne werden privatisiert, Verluste werden verstaatlicht. Und während die Aufwendungen der Bundesrepublik Deutschland für die Eisenbahninfrastruktur derzeit noch für den Erhalt eines Volksvermögens aufgewendet werden, wird es demnächst die direkte Alimentierung privater Kapitalinteressen sein. Vom Steuerzahler garantierte Einnahmen also.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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- Kaiser
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Hier habe ich noch einen Artikel von der Seite der Süddeutschen gefunden: 3000 Baustellen behindern den Bahnverkehr von heute.josuav @ 2 Mar 2007, 21:43 hat geschrieben: Es gibt Neuigkeiten: Heute wurde ProNetz vorgestellt. Nach Google News solle nicht mehr Geld investiert werden, es habe sich nur der Schwerpunkt verschoben...
Vor allem interessant, die Bahn will an sechs Korridoren Engpässe beseitigen. Welche sechs Korridore wohl gemeint sind, weiß ich leider nicht.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
Bis demnächst.
75,4 Millionen Menschen in Deutschland können kein Bairisch!
Schreib dich nicht ab, lern bairisch, du Saupreiß
Bis demnächst.
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- Kaiser
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Ich hab was vergessen zu schreiben, ich meinte sechs bayerische Korridore.
Auf Wiedersehen Forum. Man hat mich rausgeekelt, wie man es wollte. Ich hoffe, man kann mit dieser Entscheidung leben.
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Das scheint den obigen Links zufolge echt so gemeint zu sein. Das wär' ja ne riesen Verarsche :blink:Larry Laffer @ 28 Feb 2007, 02:06 hat geschrieben: Wenn man von 1,6 mrd Euro Aufwendungen pro Jahr ausgeht, die ohnehin getätigt werden, dann ist das ja keine Neuigkeit. Die Zahl von fünf Milliarden Euro in drei Jahren ist schön und gut, die Frage ist aber, wieviel wäre denn notwendig? Wenn man bedenkt, daß in den letzten fünf Jahren ca. 1,6 mrd Euro weniger investiert wurde als notwendig war, dann bedeutet daß, daß diese Summe nach wie vor fehlt.
Hellwach ist das Auge
- drehgestell
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Das ist ja echt interessant zu lesen - ist damit denn die rechte Seite gemeint (auf den Abschnitt Kölle-Mainz bezogenChristianMUC @ 2 Mar 2007, 21:54 hat geschrieben: Rheintal von Köln bis Karlsruhe

Die linke Seite wurde ja vor einigen Jahren neu gemacht - was aber anscheinend kein Hindernis für schöne neue La's ist.... und die rechte Seite hätte es schon bitter nötig, vor einigen Wochen schossen da mal wieder einige viele fast wie Pilze aus dem Boden.
MfG, drehgestell
Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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- Routinier
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- Registriert: 05 Jun 2005, 04:13
Das Dilemma ist heute Thema im Bundestag kam grade bei ARD Morgenmagazin! Hoffentlich ist das nen zeichen in Richtung Bahn nicht an die Börse! Dazu ist dieser Trailer bei youtube intressant Bahn unterm Hammer
In der ZDF- Sendung werden Vorwürfe gegen die DB- Netz erhoben, dass sie Reparaturen so lange aufschieben bis der Schaden einen Grenzwert erreicht, bei dem der Staat die Kosten übernimmt. Den Beitrag kann man sich im Netz nochmal ansehen.