Ich weiss, daß das auch schon teilweise in SBahn-Threads besprochen wurde (Zustand der Stammstreckentunnelstationen - schön langes WortEisenbahngesellschaft untersucht die 1028 bayerischen Haltestellen
Stolperschwelle Bahnsteig
Jeder Zweite ist in einem schlechten Zustand – auch Bahnhofsuhren und Lautsprecher fehlen Von Klaus Ott
Viele Haltestellen der Deutschen Bahn im Freistaat befinden sich in einem schlechten Zustand. Fast jeder zweite Bahnsteig erhielt jetzt bei einer Untersuchung im Auftrag des Landes die Note „mangelhaft“. Service und Sicherheit seien „verbesserungswürdig“. Etliche Bahnsteige sind so niedrig, dass es vor allem Familien mit kleinen Kindern und ältere Reisende schwer haben, in den Zug einzusteigen. Die Bahn will jetzt in den nächsten zehn Jahren die meisten Stationen modernisieren.
Für die rund eine Million Fahrgäste, die täglich in Bayern mit dem Zug unterwegs sind, ist der Beginn ihrer Reise manchmal kein Vergnügen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die dem Land gehört und den Nahverkehr auf der Schiene organisiert, hat von einem Ingenieurbüro 1028Haltestellen untersuchen lassen, von denen übrigens nur noch 400 über ein Bahnhofsgebäude mit Warteräumen verfügen. Das Resultat fällt ernüchternd aus. Nur etwa jeder dritte Bahnsteig erhält die Noten „gut“ oder „sehr gut“. 46Prozent sind in einem schlechten oder gar sehr schlechten Zustand, beim Rest lautet die Bewertung: „befriedigend“ (siehe Grafik). Kritisiert werden vor allem niedrige Bahnsteige, die das Zusteigen erschweren, und der mangelhafte Service. 400Stationen haben keinen Lautsprecher, die Fahrgäste können nicht über Verspätungen informiert werden. An 250Haltestellen fehlt eine Uhr. Zu den Abstellplätzen für Fahrräder heißt es: „Überwiegend nicht zufrieden stellend.“ Das gelte auch für neue Anlagen. Außerdem mangelt es an Wartehäuschen.
Um die Sicherheit könnte es ebenfalls besser bestellt sein. An 150Stationen müssen die Reisenden noch die Gleise überqueren, um zum Zug zu gelangen. Das entspricht nicht mehr dem heutigen Standard mit Über- oder Unterführungen. Sie sollen die Unfallgefahr senken. Bei dem BEG-Test gab es auch Noten für die einzelnen Regionalstrecken. Neun Linien erhielten eine Eins („sehr gut“), darunter die Bayerische Oberlandbahn von München in die Alpen und die Nürnberger S-Bahn. Bei immerhin 15 DB-Strecken lautete das Urteil: „sehr schlecht“. Das gilt beispielsweise für die Linien München – Mühldorf, Donauwörth – Günzburg und Nürnberg – Ansbach. Verkehrsminister Otto Wiesheu will in einem neuen Vertrag mit der Bahn, der den Nahverkehr in den nächsten zehn Jahren regelt, das Staatsunternehmen Deutsche Bahn AG zur Modernisierung der Haltestellen verpflichten. Die DB bietet an, zusätzlich zu den bereits begonnenen Bauvorhaben noch einmal 787,3Millionen Euro mithilfe des Bundes und des Landes zu investieren. Zahlreiche Bahnsteige sollen erhöht werden, ferner sind 639 Rampen und Aufzüge (für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer), 126 neue Unterführungen und 180neue Bahnsteigdächer vorgesehen. Bei 738Stationen ist ein modernes Informationssystem geplant, damit die Kunden bei Fahrplanänderungen gleich Bescheid wissen.
In den vergangenen zehn Jahren hat die DB bereits viele ihrer 400 Bahnhofsgebäude in Bayern saniert, was die BEG auch anerkennt. Die meisten Bauwerke seien zwar „nicht modern, aber gepflegt und zweckmäßig“ und präsentierten sich innen in einem guten bis sehr guten Zustand. Doch auch hier gibt es noch etwas zu tun. „Einige Empfangsgebäude befinden sich in einem desolaten Zustand."

Gruß Flo