Studenten als Lokführer?

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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Studenten gesucht: Lokführer als Aushilfe - Bahn erreicht Vorstoß
Erst in die Vorlesung, danach auf die Lok. Das könnte nach dem Willen der Deutschen Bahn AG bald Alltag werden. Wie ein Bahnsprecher heute Nachmittag mitteilte, denke man innerhalb des Konzerns ernsthaft über diese Variante nach. So diskutiere man über einen bevorstehenden Pilotversuch bei der S-Bahn Rhein-Main, um Ausfälle oder die allgemeine Personalknappheit kompensieren zu können. Vorbild hierfür seien seinen Angaben zufolge die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), bei denen man bereits seit Längerem Lücken der Belegschaft durch Hilfskräfte überbrücke, und die ansonsten intensive Ausbildungszeit aus Gründen der Rentabilität um ein Vielfaches gesenkt habe. Die Tätigkeit „kann ich ihnen in einer Viertelstunde erklären, dann fahren sie“, sagte er wörtlich und schlug des Weiteren vor, ebenso die oft freien Potenziale der beschäftigten Rangierer breiter zu nutzen. Vor allem gebe es zwischen 6.00 und 10.00 Uhr eine starke Nachfrage an Triebfahrzeug- und Lokführern, die man so mit Hilfe einer Zusatzqualifikation sowohl leicht als auch kostengünstig sättigen könne.

Damit erreicht der ehemalige Staatskonzern einen besonderen Vorstoß, der bei hiesigen Straßenbahn- oder Busanbietern bereits oft gang und gäbe ist, jedoch bislang vor den unternehmenseigenen Regularien Halt machte. Zeigte sich die Deutsche Bahn AG in der Vergangenheit empört über die Lehrmethoden einiger Privater, so scheint sie es mit diesen Vorschlägen gegenwärtig selbst zu sein, die eine Veränderung des Althergebrachten forciert und den Weg für eine inflationäre Ausbildung freimacht. Es ist wohl anzunehmen, dass das Beispiel – sofern es realisiert wird – schnell Schule macht, und schon bald weniger qualifiziertes Personal zur Aushilfe das Berufsbild des Lokführers im S- und Regionalbahnverkehr entscheidend prägt.

Quelle:Bahninfo


Dazu fällt mir nur ein Kommentar ein: Gute Nacht DB! :angry:
ropix
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Beitrag von ropix »

Joa, die Welt geht unter :D
-
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Ich könnte ausprobieren das anzumelden und falls ich dann tatsächlich im Lok sitze... :rolleyes:
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111fahrer
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Beitrag von 111fahrer »

Schein bar ist es beim bahn vorstand noch nicht angekommen, das man bei der SBB die überlegung hatte aber es Nie zur umsetzung kam.......
Bis zu meinem Lebensrest,
Fahr’ ich Köll´e und TS

Es ist die Kunst einen Zug zuführen und ihn nicht Fahren zumüssen,
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Joa, die Welt geht unter 
Sicher wird sie das tun.Spätestens in 4 Mrd Jahren,wenn die Sonne verglüht ist.Wahrscheinlicher aber ist,daß wir sie in einem Bruchteil dieser Zeit hinrichten. :(
Ich könnte ausprobieren das anzumelden und falls ich dann tatsächlich im Lok sitze...
Ja,was dann? Das Fahren ist kein Hexenwerk,das Bremsen riecht schon etwas mehr nach schwarzer Magie :P ,aber bist Du sicher,daß Du mit dem Betriebsdienst klar kommst?Ich habe 17 Jahre Berufserfahrung und trotzdem gibt es ab und an Situationen,die mich immer noch verblüffen :lol:

Man führe sich das mal zu Gemüte:
Die Tätigkeit „kann ich ihnen in einer Viertelstunde erklären, dann fahren sie“,
inflationäre Ausbildung
Fahren,koste es was es wolle? Wo bleibt die Sicherheit?War die Bahn nicht einstmals stolz darauf,das sicherste Verkehrsmittel zu sein?zählt das alles nichts mehr?
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

111fahrer @ 2 Jul 2007, 11:43 hat geschrieben: Schein  bar ist es beim bahn vorstand noch nicht angekommen, das man bei der SBB die überlegung hatte aber es Nie zur umsetzung kam.......
Wollen die bei der DB den nächsten Streik heraufbeschwören? Das muss mit aller Macht verhindert werden, hier gehts nur wieder um Dumping und ein Druckmittel gegenüber den Beschäftigten.
Was ich von solchen Überlegungen halte, sage ich lieber nicht, mir reichen derzeit schon die verlogenen DB-Pressemeldungen zum Streik und diese Pressesprecherin die immer ihre neunmalklugen Sprüche bringt.

Sorry, aber solch einen Unfug kann man doch nicht mehr ernst nehmen. Wieso ersetzt man nicht z. B. die DB-Presseabteilung komplett durch Studenten oder gar den Vorstand.
QUOTE (Benicarlo @ 2 Jul 2007, 12:08)
Fahren,koste es was es wolle? Wo bleibt die Sicherheit?War die Bahn nicht einstmals stolz darauf,das sicherste Verkehrsmittel zu sein?zählt das alles nichts mehr?
Frag mal die Lehrlokführer landauf, landab was heutzutage alles auf den Führerstand gelassen wird. Betriebsgefahr vorprogrammiert.
Ich warte doch mal auf den großen Knall, vielleicht muss er sogar kommen, damit wir endlich daraus lernen!
luc
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Beitrag von luc »

Ich glaub auch nicht daran, hat eher was mit den Warnstreiks zu tun und um ein bißchen Druck zu machen. Selbst wenn man eine Schmalspurausbildung macht, dauert die ein halbes Jahr, bei Studenten eher ein Jahr, da diese ja auch noch studieren müssen. Und da will man ja auch bezahlt werden und die Ausbildung kostet einen Haufen Geld. Danach arbeitet man vielleicht vier Jahre, bevor man das Studium abschließt und einen besser bezahlten Job annimmt. Und viel einsparen kannst du auch nicht. Außer Idealisten kannst du derzeit keinem Studenten unter 8 Euro pro Stunde zahlen. Ich hätte es wohl gemacht, aber auch nur wegen meiner Liebe zur Eisenbahn.
Was anderes sind Servicedienste. Es gibt ja schon Studenten bei DB AutoZug, ich könnte mir eine Ausweitung auf Prüfdienstaufgaben schon vorstellen - denn Auswendiglernen (nicht von Tarifen sondern von anderen Sachen) sind die Studenten gewöhnt.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auch wenn ich das für nicht ganz so "ernst" halte, weil's für mich keine neue Idee ist, aber hatte ich nicht gestern Nacht noch was von (externen) Billigarbeitskräften der gesagt? Jetzt wissen wir auch wo die herkommen könnten...

Es wär aber auch ein Modell, das mir persönlich gut gefällt: Erst Schule und dann den eigenen Zug heimfahren und statt zahlen, noch ein paar Euro dabei verdienen. :lol: :ph34r:
Ich warte doch mal auf den großen Knall, vielleicht muss er sogar kommen, damit wir endlich daraus lernen!
Naja, man macht die Fahrzeuge narrensicher, feilt ein bisschen an der Zugsicherung und schon ist es gefährlicher, wenn man mit so 'nem Hiphoper am Lenkrad in 'nem Bus durch die Stadt heizt oder ein ebensolcher Gefahrgut über die Autobahn kutschiert...
Ne, mal im Ernst: Ganz ehrlich könnte ich mir das auf 'ner windigen Nebenstrecke mit'nem kleinen VT irgendwie vorstellen, dass man jemanden einweist und der da und nur da fahren darf, wenn grad not am Mann ist. aber ob man 'nen Studenten mal so nebenbei ganz allein durch so'n Gekröse wie den Münchner Stamm jagen könnte, kann ich mir ned so recht vorstellen. Erst Recht auf älteren Maschinen müsste der Student sehr schnell lernen, oder beschränkt sich das auf Maschinenbaustudenten oder sowas - aber vielleicht hat man im Vorstand auch einfach vergessen, dass man viele Fahrzeuge mit mehr als 3 Hebeln und Schaltern hat, weil die ja selten in den schönen Flyern und Broschüren abgebildet sind. :unsure: :wacko:
Selbst wenn man eine Schmalspurausbildung macht, dauert die ein halbes Jahr, bei Studenten eher ein Jahr, da diese ja auch noch studieren müssen.
Wenn man die rechtlichen Voraussetzungen ändert? Dann "reicht's" vielleicht, wenn man weiß, wo man das Fahrzeug schneller oder langsamer werden muss und man hat 'nen Schein um mit Fahrzeug XY von A nach B zu fahren. <_<
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Ich halte es auch nicht für einen Zufall, dass solche Vorschläge gerade in Zeiten des Arbeitskampfes kommen.
Zumal sie inhaltlich/fachlich ziemlich daneben sind.

Allerdings geht die grundsätzliche Entwicklung schon in die Richtung.
Den Anfang machten die politisch gewollten Privaten mit ihren von der Arbeitsagentur finanzierten Schmalspurausbildungen.
Wegen des Personalmangels und des Kostendrucks zieht die DB nun nach.

Unter Umständen wäre sowas auch ausreichend, aber dafür passen die Rahmenbedinungen nicht.
Die Technik ist flächendeckend noch nicht so weit vereinfacht, dass es möglich wäre.
Außerdem hat jeder Lokführer immernoch eine Regalwand an Vorschriften daheim stehen, zusätzlich zu den vielen technischen und betrieblichen Weisungen, teilweise aufgeteilt nach Baureihen.
So lange die Vorschriftenlage immer komplizierter wird, weil sich die Verantwortlichen gern gegenüber dem Lokführer absichern möchten, sehe ich keinen Weg dahin.
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Benicarlo
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Beitrag von Benicarlo »

Ich halte es auch nicht für einen Zufall, dass solche Vorschläge gerade in Zeiten des Arbeitskampfes kommen.
Zumal sie inhaltlich/fachlich ziemlich daneben sind.
Genau!Ein Schuß vor den Bug der GDL!
Tenor der Aussage: Ihr seid nur Erfüllungsgehilfen,Deppen,die man jederzeit billig durch andere willfährige Deppen ersetzen kann.Und ihr wollt einen eigenen Tarifvertrag?Pah!! :angry:
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Haben wir schon wieder ein Sommerloch?

Über die Ausbildungsrichtlinen entscheidet ja wohl nicht die Bahn, sondern das EBA.

MfG
hauseltr
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

hauseltr @ 2 Jul 2007, 13:43 hat geschrieben:Haben wir schon wieder ein Sommerloch?

Über die Ausbildungsrichtlinen entscheidet ja wohl nicht die Bahn, sondern das EBA.

MfG
hauseltr
Nö, die sagen da nicht viel drüber.
Wie du zu dem Wissen kommst, ist denen egal, Hauptsache du hast es.

Die Bedingungen der DB-Ausbildung sind in der DB-Konzernrichtlinie 046 hinterlegt.
Alles weitere regelt der Eisenbahnbetriebsleiter des EVU.
Und der kann viel aushebeln, wenn er es verantwortet.

Ist ja mit ein Grund, warum Brühl passieren konnte:

Lokführer ist bei der DB-Prüfung durchgefallen, geht zu einer Privatbahn, bekommt dort den Führerschein,
geht zurück zur DB, wo sich aufgrund Aktenchaos keiner mehr erinnern konnte, dass er schon mal da war.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Ich bin zwar seit 9 Jahren kein Student mehr, aber Lokführer kann ich doch dann auch einfach werden - freut Euch schon mal darauf :ph34r:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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josuav
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Beitrag von josuav »

Da werden die Tf in 3 Jahren ausgebildet und dann soll das jemand in ner Viertelstunde lernen???!!

Obwohl.. wär schon interessant, so könnte ich stundieren und Züge fahren... :blink:
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

Das war mit ziemlich großer Sicherheit nur ein "Warnschuss" in richtung Gewerksachften. Denn z.B. die GDL kämpft ja wehement gegen die Schmalspurausbildungen (siehe hier unter Positionen / Ausblindung). Ihr glaubt doch nich wirklich dass die nen Studenten nach 1/4 Stunde Einweisung auf nen Führerstand lassen *rofl*. Ich glaub da auch wieder ein bischen an "Propaganda" denn wenn das erst einmal durch die Medien geht, dann fragt sich natürlich wieder jeder unbeteiligte, warum denn die Lokführer, deren Beruf "so einfach zu erlernen ist", bei "dem Bombengehalt" noch Lohnerhöhung fordern und alle sind wieder auf der Seite der Bahn.

LG Francis

/Edit: kleine Fehlerkorrektur
Bahnkilometer 2008: 98736,016 km (Stand 06.11.2008)
Letzte Tour: Berlin Ostbf - Berlin Hbf - Hamburg Hbf - Bremen Hbf - Dortmund Hbf - Ulm Hbf - Herrlingen | 1171,436 km
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Froschkönig @ 2 Jul 2007, 13:50 hat geschrieben:
hauseltr @ 2 Jul 2007, 13:43 hat geschrieben:Haben wir schon wieder ein Sommerloch?

Über die Ausbildungsrichtlinen entscheidet ja wohl nicht die Bahn, sondern das EBA.

MfG
hauseltr
Nö, die sagen da nicht viel drüber.
Wie du zu dem Wissen kommst, ist denen egal, Hauptsache du hast es.

Die Bedingungen der DB-Ausbildung sind in der DB-Konzernrichtlinie 046 hinterlegt.
Alles weitere regelt der Eisenbahnbetriebsleiter des EVU.
Und der kann viel aushebeln, wenn er es verantwortet.

Ist ja mit ein Grund, warum Brühl passieren konnte:

Lokführer ist bei der DB-Prüfung durchgefallen, geht zu einer Privatbahn, bekommt dort den Führerschein,
geht zurück zur DB, wo sich aufgrund Aktenchaos keiner mehr erinnern konnte, dass er schon mal da war.
Da werden sie geholfen:

http://www.gesetze-im-internet.de/aeg_1994/index.html

Die Überwachung der Gesetzesvorgaben erfolgt vom EBA.

http://www.online-club.de/~feba/ebolok.htm

http://www.buzer.de/gesetz/7675/index.htm

dort u.a. § 7

An geltende Gesetze ist auch die DB gebunden und ein Betriebsleiter ist diesen ebenfalls unterworfen.


MfG
MHA
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francis-braun
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Beitrag von francis-braun »

du meinst ...

§ 7e AEG

oder hier ...

§ 7e AEG

sorry aber sonst sucht man zu lang
Bahnkilometer 2008: 98736,016 km (Stand 06.11.2008)
Letzte Tour: Berlin Ostbf - Berlin Hbf - Hamburg Hbf - Bremen Hbf - Dortmund Hbf - Ulm Hbf - Herrlingen | 1171,436 km
mtu

Beitrag von mtu »

KBS 855 @ 2 Jul 2007, 11:11 hat geschrieben:Sorry, aber solch einen Unfug kann man doch nicht mehr ernst nehmen. Wieso ersetzt man nicht z. B. die DB-Presseabteilung komplett durch Studenten oder gar den Vorstand.
Das ist doch schon längst passiert. :ph34r: Vom Fach ist doch da keiner mehr....
Erst neulich in der Parteizeitung: Oberster Fahrzeug- Chefeinkäufer bei DB Regio ist ein BWLer aus der Baubranche, der erst seit 2000 bei der DB ist. Mehr glaub ich, brauch ich dazu nicht sagen... :angry:
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

hauseltr @ 2 Jul 2007, 18:29 hat geschrieben: Da werden sie geholfen:

http://www.gesetze-im-internet.de/aeg_1994/index.html

Die Überwachung der Gesetzesvorgaben erfolgt vom EBA.

http://www.online-club.de/~feba/ebolok.htm

http://www.buzer.de/gesetz/7675/index.htm

dort u.a. § 7

An geltende Gesetze ist auch die DB gebunden und ein Betriebsleiter ist diesen ebenfalls unterworfen.
Sag ich ja, da steht nicht viel:

Das Ausbildungspersonal muss qualifiziert sein, die Räume müssen geeignet sein, es dürfen nicht zu viele Azubis pro Ausbilder da sein.
Des weiteren darf ein Lokführer beim selbständigen Arbeiten nicht jünger als 21 Jahre sein und muss regelmäßig zum Arzt.

Also tut mir leid, das bisserl ist nicht gerade geeignet, eine Dumping-Ausbildung zu verhindern.

Bei der EiB-Ausbildung schaut noch die IHK mit ihren recht umfangreichen Regeln drauf, aber kein Betrieb ist verpflichtet, EiBs auszubilden.

Leute von der Straße holen, ein paar Monate Ausbildung über das Arbeitsamt finanzieren lassen,
schafft am Ende theoretisch gleichrangige Lokführer wie durch die dreijährige EiB-Ausbildung.
ergster
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Beitrag von ergster »

Das mit der viertel Stunde ist wohl deutlich übertrieben, da brauchste ja schon aufm Loksim länger um n Zug ohne Schnellbremsung von A nach B zu kriegen.

Aber wie schon gesagt wurde, ob nicht nach nem Monat Ausbildung solche Leute irgendwann mal auf ne bestimmte Nebenstrecke losgelassen werden? Wer weiß. Um n Bus fahren zu dürfen braucht man auch Führerschein Klasse D und den haben wohl die meisten Studenten eher nicht. Den macht man auch nicht in 15 Minuten.

Andersherum verlangen se sogar für die in den 50ern zu Kleinloks umgebauten VW T1 Bullis wenigstens n Kleinlokführerschein obwohls da wirklich reichen würde zu sagen "Bei Rot bleibste stehen und bei Gelb und Grün fährste weiter".

Ist im Moment natürlich auch ohne Frage n Günstiger Zeitpunkt um sowas abzulassen
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Naja, Loksim kannst du da nicht vergleichen... Wenn ein ausgebildeter Lokführer da Zwangsbremsungen bekommt und die sich nicht erklären kann obwohl er täglich auf dem Fahrzeug fährt und an der Strecke nix ungewöhnliches ist... ;)
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
ergster
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Beitrag von ergster »

Aber meinste es würde umgekehrt nem mit allen Wassern gewaschenen Loksimprofi auf nem richtigen Zug anders gehen?

Ich denke schon das es leichter ist am Rechner n Zug von A nach B zu bringen als in der Realität (mal ganz zu schweigen davon das es auch wünschenswert ist nicht an jedem Halt die Fahrgäste durchzuwürfeln und nicht nur irgendwie anzukommen) aber da dauerts auch schon länger als 15 Minuten.
Volkov
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Beitrag von Volkov »

Studenten als Lokführer ? Aber dann nur bei Regionalbahnen und kleinen Strecken !
Große Strecken sind nicht machbar da sonst das Studium hinten an stehen muss und das darf nicht sein.
Wikinger11
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Beitrag von Wikinger11 »

Was soll ein Study eine Lok führen, die Ausbildung eines Lokführers dauert drei Jahre, damit wird das Bahnfahren noch viel gefährlicher, ich glaube eher die Bahnchefs und vaterlandsverräter wollen nur billig zulasten unserer Gesellschaft.
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111fahrer
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Beitrag von 111fahrer »

Wikinger11 @ 2 Jul 2007, 21:52 hat geschrieben: Was soll ein Study eine Lok führen, die Ausbildung eines Lokführers dauert drei Jahre, damit wird das Bahnfahren noch viel gefährlicher, ich glaube eher die Bahnchefs und vaterlandsverräter wollen nur billig zulasten unserer Gesellschaft.
ob man es glaub oder nicht, aber ist wirklich so,
man rechnet Unfall kosten (menschenleben ist auch nur ein kostenfall) gegen Ausbildungskosten..... der satz ist mal gefallen in Seminar "verbesserung der Betriebqualität" während meiner Eib zeit...

ich glaub das sagt alles...
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Froschkönig @ 2 Jul 2007, 12:54 hat geschrieben: Außerdem hat jeder Lokführer immernoch eine Regalwand an Vorschriften daheim stehen, zusätzlich zu den vielen technischen und betrieblichen Weisungen, teilweise aufgeteilt nach Baureihen.
So sieht meine aus:

Bild

Bild

Und dabei fehlt bei der Berliner S-Bahn sogar noch die Bremsvorschrift 915 !
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Nettes Säbelgerassel, pünktlich zu den Streiks. Geltendes Recht besagt bisher aber wohl doch, daß nur dann jemand für eine Kurzausbildung überhaupt zugelassen werden kann, wenn derjenige vorher schon eine vollständige und vollwertige Ausbildung inklusive erfolgreicher Prüfung absolvierte. Oder, alternativ dazu, eine EiB-Ausbildung, die den Betrieb aber mehr kostet.

Alles in allem: Ich sage dazu :lol: :lol: :lol: :lol: .
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Geltendes Recht besagt bisher aber wohl doch, daß nur dann jemand für eine Kurzausbildung überhaupt zugelassen werden kann, wenn derjenige vorher schon eine vollständige und vollwertige Ausbildung inklusive erfolgreicher Prüfung absolvierte.
Eine bestimmte Ausbildung(srichtung) oder irgendeine, also kann das auch ein Bäckergeselle oder 'ne Frisörin sein? Dann wäre der Passus aber auch irgendwie nur Deko. B)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Früher waren es technische Ausbildungsberufe, vorzugsweise Elektriker oder (Maschinen-)Schlosser. Heutzutage geht prinzipiell jede abgeschlossene Berufsausbildung, auch wenn man wohl mit Bäckergesellen & Co. eher schlechte Erfahrung machte... B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
BW Frankfurt 1
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Beitrag von BW Frankfurt 1 »

Das system läuft schon und das seit mehrerern monaten! Es war eine Falsch Äusserung um dem momentanen Streik eine letzte Briese Angst unter den Mitarbeitern zu verbreitern! Es geht dabei um Jung Führungskräfte die ein Multifuktionales Studium Absolvieren und dabei aber bereits im Konzern Angestellt sind! Und sollen somit Erfahrungen sammeln an der Basis! Es Findet eine Komplette Lokführer Ausbildung statt mit allen Prüfungen und Simulatoren Fahrten! Und müssen dann ebenfalls ihre 100 Stunden bringen! Ich kenne ein paar von denen und kann sagen es schadet denen nicht! Und das ganze umgemodelt und etwas anders wieder gegeben und schon heißt es Studenten fahren Lokomotive! Also haltet die Füsse still es wird kein Medezin Student oder Irgendein BWL `er einfach mal so nach der Vorlesung Lokführer Spielen!
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