3 Strecken an private Bahnbetreiber ab Dezember 07
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat Ende August 3 Regionalbahnen in Brandenburg an private Bahnanbieter vergeben.
Danach erhielten den Zuschlag für:
RB 33 - Ostseelandverkehr GmbH, Schwerin
RB 35 - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH, Berlin
RB 51 - Ostseelandverkehr GmbH, Schwerin
Der Verkehr wird bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2007 aufgenommen.
Der Fahrzeugeinsatz sieht auf der RB 33 und 51 Desiros vor, auf der RB 35 werden Regioshuttle verkehren.
Danach erhielten den Zuschlag für:
RB 33 - Ostseelandverkehr GmbH, Schwerin
RB 35 - Ostdeutsche Eisenbahn GmbH, Berlin
RB 51 - Ostseelandverkehr GmbH, Schwerin
Der Verkehr wird bereits zum nächsten Fahrplanwechsel im Dezember 2007 aufgenommen.
Der Fahrzeugeinsatz sieht auf der RB 33 und 51 Desiros vor, auf der RB 35 werden Regioshuttle verkehren.
Die RE-Linien sind noch bis 2012 an die DB "gebunden", da der VBB einen langfristigen Verkehrsvertrag mit der DB AG abgeschlossen hat.KBS 855 @ 5 Oct 2007, 17:21 hat geschrieben:Wird Zeit dass in Brandenburg mal die RE-Linien ausgeschrieben werden. Normalerweise müsste man im Paket ausschreiben, also immer eine gute RE-Linie mit RB-Leistungen gemischt.
Kann ich dir leider nicht sagen, glaube ich aber weniger. Zumindest die RB 51 würde ich als noch "längerfristig bestellt" ansehen. Die RB 33 und RB 35 sollen wohl schon fast auf der "Abbestellungsliste" gestanden haben, weshalb jetzt vermutlich die kurzfristige Ausschreibung erfolgte.KBS 855 @ 5 Oct 2007, 17:21 hat geschrieben:Stimmt es, dass die DB an den RB-Strecken kein Interesse hatte?
Der übliche Fehler von viel zu langen Verkehrsverträgen. Also hätte man die drei Strecken eigentlich bis 2012 ausschreiben müssen um dann ab 2012 attraktive Netzpakete zu formen.PEG 643.02 @ 6 Oct 2007, 23:32 hat geschrieben: Die RE-Linien sind noch bis 2012 an die DB "gebunden", da der VBB einen langfristigen Verkehrsvertrag mit der DB AG abgeschlossen hat.
Die RE-Linien, die Berlin und Brandenburg durchqueren und tangieren haben einen so langen Lauf (Rostock - Lu Wittenberg, Wismar - Luckenwalde, Magdeburg - Eisenhüttenstadt), dass es für EVU schon teuer genug sein wird, allein nur eine Linie zu bedienen. Ich gehe auch davon aus, dass die RE-Linien ohne RB-Beteiligung ausgeschrieben werden.KBS 855 @ 6 Oct 2007, 23:38 hat geschrieben:Der übliche Fehler von viel zu langen Verkehrsverträgen. Also hätte man die drei Strecken eigentlich bis 2012 ausschreiben müssen um dann ab 2012 attraktive Netzpakete zu formen.
So wie ich das immer höre, sind die RE lukrative Linien, die tw. sogar eigenwirtschaftlich betrieben werden könnten, daher ist es meiner Meinung schon sinnvoll, gut ausgelastete Linien mit weniger gut ausgelasteten zu mischen, um letztere in eine sichere Zukunft zu führen.PEG 643.02 @ 6 Oct 2007, 23:45 hat geschrieben: Die RE-Linien, die Berlin und Brandenburg durchqueren und tangieren haben einen so langen Lauf (Rostock - Lu Wittenberg, Wismar - Luckenwalde, Magdeburg - Eisenhüttenstadt), dass es für EVU schon teuer genug sein wird, allein nur eine Linie zu bedienen. Ich gehe auch davon aus, dass die RE-Linien ohne RB-Beteiligung ausgeschrieben werden.
Und wieso sollte es teuer für die EVU sein? Sie bekommen die Leistungen ja bezahlt und wer sich verkalkuliert ist selber Schuld.
Das hat ja nichts damit zu tun, wer auf den Linien fährt (also auf RE und RB dasselbe Unternehmen), sondern wieviele Leute täglich von A nach B fahren. Klar ist es ggf. von Vorteil wenn 1 Unternehmen mehrere Linien als "Netz" betreibt, aber wie gesagt nicht zwangsweise notwendig zum Erhalt der Strecke.KBS 855 @ 6 Oct 2007, 23:48 hat geschrieben:... daher ist es meiner Meinung schon sinnvoll, gut ausgelastete Linien mit weniger gut ausgelasteten zu mischen, um letztere in eine sichere Zukunft zu führen.
Beim VBB liegt die Tagesgrenze, die über Abbestellung oder Weiterbestellung entscheidet, bei 300 Fahrgästen ++ (Stand: Dezember 2006).
Schlicht und ergreifend fehlt es dem VBB aber an innovativen Ideen, die erst von anderen EVU vorgemacht werden (PEG mit PE70). Sprich: Es muss Kooperationsmodelle geben, die eine Schienenanbindung hierzulande interessant machen.
Irgendwie hat es schon etwas zu tun wer dort fährt, denn wenn EVU A zu besseren Konditionen fährt als EVU B, dann kann man auch die Mindestanforderungen an solche Strecken herunterschrauben.Das hat ja nichts damit zu tun, wer auf den Linien fährt (also auf RE und RB dasselbe Unternehmen), sondern wieviele Leute täglich von A nach B fahren. Klar ist es ggf. von Vorteil wenn 1 Unternehmen mehrere Linien als "Netz" betreibt, aber wie gesagt nicht zwangsweise notwendig zum Erhalt der Strecke.
Und im Einzugsbereich von Berlin (wo die drei Linien ja liegen) sind die Zahlen wirklich unter 300? Das kann nur an einem unattraktiven Fahrplanangebot des VBB liegen und ein eigentlicher Spareffekt hat sich schon oft als Draufzahlgeschäft erwiesen, z. B. wenn man nur sehr geringe variable Kosten hat (dann bringt eine Taktreduzierung wenig), da die Fixkosten ja bleiben.Beim VBB liegt die Tagesgrenze, die über Abbestellung oder Weiterbestellung entscheidet, bei 300 Fahrgästen
Einmal das und am Willen Strecken auszuschreiben. Die Vergabe an die DB bis 2012 hat dem VBB viel Geld gekostet und viele Strecken in den Tod getrieben. Wer weiß ob man nicht die eine oder andere Strecke oder wenigstens Taktausdünnung verhindern hätte können, wenn der VBB das Geld anderweitig eingespart hätte, denn die RE-Linien bekommen zu hohe Zuschüsse, ich denke mit ihnen kann man auch mit weniger gut verdienen, da sie gut ausgelastet sein dürften.Schlicht und ergreifend fehlt es dem VBB aber an innovativen Ideen
- Larry Laffer
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Bei eigenwirtschaftlichem Zugverkehr geht es ja nicht darum, daß man unterm Strich Gewinne macht, sondern ein Kapitalgeber kann sein Kapital überall investieren. Wenn eine Investition in eine Telefonfabrik eine jährliche Rendite von 12% bringt, eine Investition in eine eigenwirtschaftliche Zuglinie aber nur eine Rendite von 3%, warum sollte der Kapitalgeber in die Zuglinie investieren?KBS 855 @ 6 Oct 2007, 23:48 hat geschrieben: So wie ich das immer höre, sind die RE lukrative Linien, die tw. sogar eigenwirtschaftlich betrieben werden könnten.
Das ist ja das generelle Problem des SPFV. Trotz der bereits vollzogenen Abschaffung des InterRegio hatte die DB Fernverkehr AG im Geschäftsjahr 2006 eine Eigenkapitalrendite von 5% - und ist damit alles andere als börsenfähig. Es ist daher davon auszugehen, daß der SPFV weiter ausbluten wird. Und einzelne RE-Linien werden sich da mit Sicherheit nicht mehr eigenwirtschaftlich betreiben lassen.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Das habe ich nicht gesagt, ich hatte nur eine VBB-Variable angegeben, die letztes Jahr zugrunde gelegt wurde.Und im Einzugsbereich von Berlin (wo die drei Linien ja liegen) sind die Zahlen wirklich unter 300?
Wieso sollte man den Takt einer Strecke ausdünnen (Der Takt ist ja eine Anforderungen), wenn alle Züge bis zum letzten Platz besetzt sind? Das bringt doch Fahrgasteinnahmen! Und eine Linie auf der 80% Auslastung über den Tag herscht, wird man nicht von einem 1-Stundentakt auf einen 2-Stundentakt reduzieren. Bei Auslastungen jenseits der 40% allerdings sehr wahrscheinlich.... dann kann man auch die Mindestanforderungen an solche Strecken herunterschrauben.
Behindertengerechte Fahrzeuge werden heutzutage nahezu überall gefordert - das ist auch der Grund warum die ODEG für das außerdem noch hinzugewonnene Spree-Neiße-Netz nicht die von der Lausitzbahn ebenfalls genutzten Desiros übernimmt.
Und nach den einzusetzenden Fahrzeugen kommt zu 90% sofort die geldliche Forderung, bleibt also wenig an Anforderungen
Also in Baden-Württemberg wurden auch gut ausgelastete Züge gestrichen und Brandenburg wird davor auch nicht zurückschrecken wenn sie weniger Geld haben bzw. fürs gleiche Geld weniger bekommen.PEG 643.02 @ 7 Oct 2007, 17:18 hat geschrieben: Und eine Linie auf der 80% Auslastung über den Tag herscht, wird man nicht von einem 1-Stundentakt auf einen 2-Stundentakt reduzieren.