Der Transrapid in München

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 12 Oct 2007, 11:13 hat geschrieben: Auch wenn ich nicht mal nach 5 Maß Bier davon träume, dass er gewinnt: Ich werde vermutlich Michael Mattar wählen.
Die Stimme ist aber verschenkt. Eher landet ein UFO auf dem Marienplatz mit Elvis Presley an Bord, als dass Mattar gewinnt.

Wenn es zur Stichwahl kommt, hast Du wieder nur die Wahl zwischen Ude und Schmid, also zwischen "Transrapid nein" und "Transrapid ja und nein gleichzeitig".
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

TramPolin @ 12 Oct 2007, 11:54 hat geschrieben: Die Stimme ist aber verschenkt. Eher landet ein UFO auf dem Marienplatz mit Elvis Presley an Bord, als dass Mattar gewinnt.

Wenn es zur Stichwahl kommt, hast Du wieder nur die Wahl zwischen Ude und Schmid, also zwischen "Transrapid nein" und "Transrapid ja und nein gleichzeitig".
Zu der Problematik gibt es eine schöne Simpsons-Halloween-Folge - an diese fühle ich mich hier irgendwie gerade erinnert :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sehr schöner Vergleich ubahnfahrn, musste schmunzeln.
Außerdem sollte man in einer Demokratie nicht nur taktisch wählen. Die OB Wahl ist genauso eine hypothetische Frage wie die Landtagswahl (das erinnert mich an Django Asül "Was ist eine rhetorische Frage"/"Wer in Bayern die nächsten drei Landtagswahlen gewinnt"), insofern ist das einzige Entscheidende, wieviel Prozent Ude nicht bekommt und da gibts nächstes Mal halt ne Stimme mehr. Und die FDP kann sich über 50 Cent Wahlkampfkostenrückerstattung freuen.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 12 Oct 2007, 11:54 hat geschrieben: Die Stimme ist aber verschenkt. Eher landet ein UFO auf dem Marienplatz mit Elvis Presley an Bord, als dass Mattar gewinnt.
Wichtig ist aber v.a. ja auch die Stadtratswahl. Bekommt Ude mit seinen SPD Genossen hier die absolute Mehrheit oder nicht? Bis jetzt musste er ja immer eine mehrheit finden. zB in dem der eine zweckskoalition mit der CSU oder den Gruenen machte.
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3247
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Beitrag von 3247 »

LugPaj @ 10 Oct 2007, 22:40 hat geschrieben:Aehnlicher Artikel von BR: ... Martin Runge (Landes-Gruenenchef) behauptet hier, dass die Muenchner S-Bahn Gewinne macht....
Kann durchaus sein. Der Staat (MVV GmbH) kauft schließlich die Leistung "Nahverkehr" beim Wirtschaftsunternehmen DB Regio GmbH ein. Dass der Staat hier massig Geld zuschießt, heißt noch nicht, dass die DB Regio als Dienstleister damit auch Verlust machen muss.
Wenn der Staat eine Schule bauen lässt, machen die Baufirmen daran ja auch Gewinn.
LugPaj @ 11 Oct 2007, 16:32 hat geschrieben:Bezueglich Volksbegehren. Laut Artikel wird ja auch wieder bestaetigt, dass der Transrapid planungsrechtlich ein Bundesprojekt ist. Also auch wenn man ein Landesgesetz ala "transrapid in Muenchen sind verboten" macht, wuerde das nichts aendern. Der Bund baut es ja und der hat kein Gesetz dagegen. Bayern beteiligt sich nur mit dem Geld daran.
Und "[ü]ber den Staatshaushalt findet kein Volksentscheid statt." (Art. 73 Bayerische Verfassung)
Eine Abstimmung - wie auch immer - kann aber durchaus politische Wirkung haben, wenn auch keine rechtliche.
LugPaj @ 11 Oct 2007, 15:54 hat geschrieben:Kommentar: Was fuer ein Schwachsinn ist das? Der Bund darf nicht mehr Verkehrsprojekte planen duerfen, wenn Kommunen dagegen sind, da diese (laut Ude) die Planungshoheit haben? Das waere das AUS fuer jede ICE/Autobahn/Bundesstrassen u.s.w. Planung in Deutschland.
Dieser "Schwachsinn" steht in Art. 28 Abs. 2 GG; das hat aber nur insofern Auswirkung als dass die Gemeinde am Verfahren zu beteiligen ist und auch gegen die Planfeststellung klagen darf. Letzteres darf sie eben nur, wenn sie in einem eigenen Recht verletzt ist -- eben ihrem Selbstverwaltungsrecht. Anders käme sie auch gar nicht bis zum Bundesverfassungsgericht.
Iarn @ 12 Oct 2007, 13:28 hat geschrieben:Außerdem sollte man in einer Demokratie nicht nur taktisch wählen.
Je nach Wahlsystem muss man manchmal taktisch wählen (z.B. wäre es für Leute, die Bush nicht als US-Präsident haben wollten, geschickter gewesen, ihre zweite Präferenz Gore zu wählen statt ihrem Wunschkandidaten Nader). Gibt es Stichwahlen wie bei OB-Wahlen in Bayern, ist das aber weniger notwendig.

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Beitrag von VT 609 »

3247 @ 12 Oct 2007, 16:30 hat geschrieben: Kann durchaus sein. Der Staat (MVV GmbH) kauft schließlich die Leistung "Nahverkehr" beim Wirtschaftsunternehmen DB Regio GmbH ein.
Da bringst du etwas durcheinander. Richtig ist, daß die Leistungen vom Freistaat Bayern bestellt werden. Dieser wird allerdings nicht durch den MVV vertreten, sondern durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG). Erbracht werden diese Leistungen dann im Rahmen des MVV.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

CSU-OB-Kandidat: Transrapid im Stadtgebiet komplett in Tunnel legen!

Die Süddeutsche Zeitung hat in ihrer heutigen Ausgabe (Montag) ein recht langes Interview mit dem OB-Kandidaten der CSU, Josef Schmid.

Schmid fordert die Komplettuntertunnelung des Transrapids im Münchner Stadtbereich. Um die Mehrkosten abzudecken, könnte sich Schmid vorstellen,
  • den Transrapid "schneller zu bauen",
  • Gewisse Dinge, die nicht die Sicherheit betreffen, einzusparen,
  • den Flughafen dazu zu bewegen, seinen Anteil zu erhöhen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 15.10.2007, Seite 39, Deutschlandausgabe

Kommentar: Bis jetzt ist nicht einmal sicher, dass der Flughafen sich überhaupt beteiligt, da wird schon von einer problematischen Erhöhung des Anteils gesprochen. Der Flughafen darf sich aber gar nicht beliebig hoch am Transrapid beteiligen, selbst wenn alle (inklusive Ude) dies wollten. Wie soll ein "schnellerer Bau" funktionieren? Wenn Schmid sich durchsetzt, käme es erst einmal zu einer jahrelangen Verzögerung, da das Planfeststellungsverfahren, zumindest, was die betroffenen Streckenteile angeht, neu gestartet werden müsste. Was will den Schmid wegsparen? Vielleicht den Check-in-Schalter und die Gepäckwagen? Die Fahrzeit würde sich auch durch dern längeren Tunnelanteil erhöhen. Und wie hier schon mal angemerkt wurde, könnten weitere Gemeinden Geschmack am Tunnel finden und für ihr Gebiet auch Tunnel fordern.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

das frag ich mich auch

Ausserdem dürfte eine Komplettuntertunnelung das ganze doch erheblich teurer machen

Wie will man das finanzieren, wenn man jetzt schon Mühe hat überhaupt die 1,85 Mrd aufzutreiben?
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 15 Oct 2007, 01:28 hat geschrieben: das frag ich mich auch

Ausserdem dürfte eine Komplettuntertunnelung das ganze doch erheblich teurer machen

Wie will man das finanzieren, wenn man jetzt schon Mühe hat überhaupt die 1,85 Mrd aufzutreiben?
Laut Schmid kostet der Tunnel 100 Millionen EUR mehr, Andere sagen, 200 bis 400 Millionen EUR sind realistisch. Dazu kommen höhere Baukosten allgemein, weil sich der Baubeginn um Jahre verschiebt.

Schmids Strategie zielt m.E. nur darauf ab, ihn und die Münchner CSU wählbar zu machen und einen Achtungserfolg hinzulegen. Schmid weiß wohl hoffentlich selbst, wie unrealistisch seine Pläne sind. Und wie hier schon spekuliert wurde, kann er nach verlorener Wahl immer sagen, dass es mit ihm zu einer Komplettuntertunnelung gekommen wäre.

Auch wenn Strategie dahinter ist, wirkt das Ganze auf mich wie ein schlechtes Kasperletheater. Klare Positionen sind in der Politik immer gefährlich, also muss man "ja und nein" zum Transrapid sagen. So tut man was für die um ihre Ruhe besorgten Bürger und schränkt gleichzeitig den Konfrontationskurs mit der großen, übermächtigen Bayern-CSU ein. Gebaut wird ohnehin die jetzige Transrapid-Variante, wenn gebaut wird. Schmids Tunnelszenario hat m.E. keine Chance.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

der Schnid will sich doch eh nur wichtig machen und bei den Befürwortern Stimmen sammeln. Würde mich eh wundern, wenn der gegen Ude auch nur den Hauch einer Chance hätte
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 15 Oct 2007, 00:59 hat geschrieben:Der Flughafen darf sich aber gar nicht beliebig hoch am Transrapid beteiligen, selbst wenn alle (inklusive Ude) dies wollten.
Und wieso duerfte der das nicht, wenn die Gesellschafter (inklusive Ude) es wollen?
TramPolin @ 15 Oct 2007, 00:59 hat geschrieben: Was will den Schmid wegsparen? Vielleicht den Check-in-Schalter und die Gepäckwagen?
Laut der Aussage eines Insiders der Baubranche, den ich in einem anderen Forum kenne, tut sich die Bahn jedigliche Bauprojekte (originalton) vergoldet hinstellen lassen. (Also oft nur das beste und ebenso zB wird vorher bei Vertrag ganz genau festgelegt, was und auf welche Art und Weise das Bauunternehmen etwas leisten muss, und wenn das nicht auf der vorgeschrieben Art und Weise erbracht wurde (auch wenn es sich zB spaeter herausgestellt hat, dass man hier auf andere Art und Weise es billiger und gleich gut machen koennte) hat das Bauunternehmen ein Problem...). Die freie Wirtschaft ist da normal flexibler...
Das echte Einsparpotential wuerde ich deshalb mal nicht unterschaetzen. (Es zu realisieren ist allerdings sicherlich recht schwer...und wie er das machen will, hat Schmid sehr wahrscheinlich auch keinen Plan.)
TramPolin @ 15 Oct 2007, 00:59 hat geschrieben: Die Fahrzeit würde sich auch durch dern längeren Tunnelanteil erhöhen.
Warum das? Die Hoechstgeschwindigkeit auf Muenchner Stadtgebiet ist meines Wissens eh nicht so hoch. Ich erwarte nicht, dass man auf der kurzen Strecke ohne Tunnel kurz hochbeschleunigt. Oder weisst du da etwas anderes?
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 15 Oct 2007, 16:47 hat geschrieben:Und wieso duerfte der das nicht, wenn die Gesellschafter (inklusive Ude) es wollen?
Der Flughafen darf meines Wissens nur in Flughafenerweiterungen investieren. Das heißt, der Flughafen darf den Bahnhof auf dem Flughafengelände bezuschussen, aber nicht die Strecke außerhalb des Flughafens. Eine beliebig hohe Investition ist damit nicht möglich.
TramPolin @ 15 Oct 2007, 00:59 hat geschrieben:Warum das? Die Hoechstgeschwindigkeit auf Muenchner Stadtgebiet ist meines Wissens eh nicht so hoch. Ich erwarte nicht, dass man auf der kurzen Strecke ohne Tunnel kurz hochbeschleunigt. Oder weisst du da etwas anderes?
((Ich habe meinen Text hier gelöscht und recherchiere noch mal.))
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 15 Oct 2007, 17:17 hat geschrieben: Der Flughafen darf meines Wissens nur in Flughafenerweiterungen investieren. Das heißt, der Flughafen darf den Bahnhof auf dem Flughafengelände bezuschussen, aber nicht die Strecke außerhalb des Flughafens. Eine beliebig hohe Investition ist damit nicht möglich.
Du nimmst ja als Voraussetzung, dass Ude mit zustimmt. Somit wuerden ja alle Gesellschafter zustimmen. Die koennen natuerlich dann alles bestimmen, was sie wollen. Nur....bei Investitionen, die ja anscheinend mit einer Schuldenaufnahme verbunden sind, hat auch der kleine 23%ige Gesellschafter Muenchen ein Vetorecht fuer solche Investitionen. Aber das wuerde ja nicht in Anspruch genommen, wenn Ude zustimmt (wie von dir vorausgesetzt).
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Beitrag von TramPolin »

Das Interview der Süddeutschen Zeitung mit dem OB-Kandidaten der CSU, Josef Schmid, gibt es nun auch online ohne Abo:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artikel/80/137800/
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 15 Oct 2007, 16:47 hat geschrieben:
TramPolin @ 15 Oct 2007, 00:59 hat geschrieben:Die Fahrzeit würde sich auch durch dern längeren Tunnelanteil erhöhen.
Warum das? Die Hoechstgeschwindigkeit auf Muenchner Stadtgebiet ist meines Wissens eh nicht so hoch. Ich erwarte nicht, dass man auf der kurzen Strecke ohne Tunnel kurz hochbeschleunigt. Oder weisst du da etwas anderes?
Ob sich die Fahrzeit durch eine Erhöhung des Tunnelanteils erhöht, konnte ich nicht abschließend klären. Grundsätzlich ist der Tunnel sicher eine Bremse. Es gibt nicht nur das Tempolimit wegen der Sicherheitsvorschriften, sondern es stellt sich auch das Problem der Luftverdrängung. Zum Abbau der daraus resultierenden Stoßwelle dient ein zusätzlicher Tunnel, der auch als Servicetunnel verwendet wird.

Nun gestaltet es sich so, dass der in auswärtiger Richtung schwebende Transrapid nach der alten Planung (Ende des ersten Tunnels in der Borstei) am Olympiapark 220 km/h betragen soll und in Feldmoching 250 km/h. Laut einem Forenbeitrag der Süddeutschen Zeitung (Quelle: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/artike.../136757/?page=3 , zum Beitrag "Aposto: Transrapid im Schleichgang?" scrollen) ist es trotz des vorgesehenen Stoßwellen-abbauenden Zusatztunnels nicht möglich, in Feldmoching weiterhin auf 250 km/h zu kommen, wenn bis eben Feldmoching im Tunnel gefahren wird. Es würde dann tatsächlich zu einer Erhöhung des Fahrzeit kommen. Ob das stimmt, kann wohl nur ein Ingenieur beurteilen, schätze ich mal. Wir müssen auf offizielle Zahlen warten.

Das sicher größere Problem sind die Kosten. Schmid kommt auf nur 100 Millionen EUR Mehrkosten und soll sich angeblich am U-Bahnbau orientiert und selbst da sehr knapp kalkuliert haben. Der Transrapid-Tunnel ist aber wegen des größeren Querschnitts und aufwändiger Einrichtungen teurer. Meist werden Zahlen zwischen 200 und 400 Millionen EUR genannt, es gibt sogar eine Schätzung von 450 Millionen EUR. Nehmen wir mal die 200 Millionen EUR als realistische Basis. Doch woher nehmen? Durch Einsparungen? Nun gestaltet es sich ja eher so, dass der Transrapid wohl jetzt schon oberhalb der 1,85 Milliarden EUR liegt und man muss jede Menge einsparen, um auf eben die 1,85 Milliarden zu kommen. Für weitere Tunnelbauwerke bleibt da mit ziemlicher Sicherheit kein Spielraum. Dazu muss man auch bedenken, dass der Transrapid wohl durch Neustart des Planfeststellungsverfahren ein paar Jahre später kommt (einige Optimisten sprechen von wenigen Monaten, aber das glaub ich nicht, zumal die neuen Unterlagen ja wieder öffentlich ausgelegt werden müssen, dann gibt es Einspruchsfristen usw.). Unter Einbeziehung jährlich steigender Baukosten (nein, keine 10 % p.a.) wird alles noch viel schwieriger. (Ich weiß, dass Du kein Freund der Komplettuntertunnelung bist, daher sind die Einwände nicht an Deine Adresse gerichtet, sondern ich sag es nur allgemein.)
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Beitrag von ubahnfahrn »

Falls jemand Hoffnung in die neue Staatsregierung gesetzt hat: Vergeßt es <_<
Die oberpfälzer Frau hat ganz klare Vorstellungen :P
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Beitrag von TramPolin »

ubahnfahrn @ 16 Oct 2007, 16:59 hat geschrieben: Falls jemand Hoffnung in die neue Staatsregierung gesetzt hat: Vergeßt es  <_<
Die oberpfälzer Frau hat ganz klare Vorstellungen  :P
Immerhin hat der Söder kein wichtiges Amt bekommen (was ist der gleich noch mal, Europa-Minister!), aber das ist jetzt OT.

Zurück zum Thema. Natürlich will die CSU den Transrapid. Nicht mehr "Laptop und Lederhose" heißt das Programm, sondern "Transrapid und Trachten".

Zum Streicheln der besorgten (und benachteiligten oder besorgten) Wähler (und Transrapid-Skeptiker) hat man aber jetzt den Beckstein, auch vom der OB-Kandidat Schmid gibt es ein paar Streicheleinheiten. So ist die CSU eine Volkspartei, die alle und alles vertritt.

Wiederum OT: Kennt jemand Müllers Position zum Ladenschluss?

Anders: Es kann nur besser werden. In Stoibers nicht enden wollendem Abgang hat man ohnehin nicht viel geschafft: Man schmeißt das Geld für den Transrapid raus, Ladenschlussliberalisierung versemmelt, Rauchverbot vergeigt (man wollte erst Musterschüler sein und setzt das Gesetz wohl als letztes Bundesland inkraft oder verzichtet ganz darauf [Raucherzone Bayern]), dazu die unsägliche Bundesratsinitiative zur Verschärfung des Gotteslästerungsparagaphen. Ich bin sehr unzufrieden, v.a., um wieder die Einschienenkurve zu kriegen, mit der Transrapid-Poitik!
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 16 Oct 2007, 11:55 hat geschrieben: Zum Abbau der daraus resultierenden Stoßwelle dient ein zusätzlicher Tunnel, der auch als Servicetunnel verwendet wird.
Woher hast du den dass mit dem Servicetunnel? Ich habe das bisher nur bei einer der tollen Vieregg - Kostenschaetzungen fuer den transrapid gelesen, dass er diesen zusaetzlich (zu vielen anderem, was er auch noch miteinberechnet) berechnen will, da er nach seiner Angabe von Noeten waere.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 17 Oct 2007, 14:47 hat geschrieben: Woher hast du den dass mit dem Servicetunnel? Ich habe das bisher nur bei einer der tollen Vieregg - Kostenschaetzungen fuer den transrapid gelesen, dass er diesen zusaetzlich (zu vielen anderem, was er auch noch miteinberechnet) berechnen will, da er nach seiner Angabe von Noeten waere.
Ob es den Servicetunnel wirklich wirklich gibt, weiß ich nicht. Ich habe mich auf einen Forenbeitrag bezogen (und auch dort hin verlinkt) und darauf hingewiesen, dass es "nur" ein Forenbeitrag ist.

Ich kann mir aber schon vorstellen, dass ein Transrapid-Tunnel teurer als ein U-Bahn-Tunnel ist, schon einmal wegen des größeren Querschnitts (gehen wir mal davon aus, dass dies zumindest stimmt). Auf die 100 Millionen EUR Mehrkosten kommt aber,soweit ich bisher gesehen habe, nur OB-Kandidat Josef Schmid. Alle anderen Schätzungen, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe, gehen irgendwo bei 200 Millionen EUR los.

Und selbst 100 Millionen EUR müssen erst einmal aufgetrieben werden. Es wird sicher schwer, überhaupt so viel einzusparen, dass man die 1,85 Milliarden EUR einhalten kann.
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Beitrag von LugPaj »

Ja, der groessere Querschnitt macht Sinn und den gibt es sicherlich. Richtig U-Bahnvergleichbar ist es nicht. Was man allerdings bei fairer Betrachtung noch gegenrechnen muesste, waere, dass man auf der Erdoberflaeche bei einer Tunnelloesung weniger Geld braucht. (Bruecken ueber die Moosacher Str, Nordring, Georg-Brauchle Ring, keine Laermschutzmassnahmen, wie Laermschutzwaende, weniger Entschaedigungsleistungen).


Nichtsdestotrotz halte ich den Vorschlags Schmids fuer bescheuert. Wenn man schon Geld fuer einen Laermschutztunnel irgendwo ausgeben wuerde, waere das glaub ich an anderen Stellen weit aus mehr angebracht, als hier an dieser Stelle an der Transrapidstrecke.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 17 Oct 2007, 15:21 hat geschrieben: Nichtsdestotrotz halte ich den Vorschlags Schmids fuer bescheuert. Wenn man schon Geld fuer einen Laermschutztunnel irgendwo ausgeben wuerde, waere das glaub ich an anderen Stellen weit aus mehr angebracht, als hier an dieser Stelle an der Transrapidstrecke.
Ich spekuliere mal, dass Schmid seinen Vorschlag selbst nicht für sinnvoll hält und nur aus Wahlkampftaktik in die Welt gesetzt hat.

Es steht zwar nicht nur Schmid zur Wahl (die er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verlieren wird), sondern auch die Münchner CSU. Nicht auszuschließen ist, dass in München gegen diese nicht regiert werden kann. Doch, was bringt's? Die Stadt hat bei diesem Bayern-Bund-Projekt ohnehin nicht viel zu entscheiden.

Es spricht daher vieles dafür, dass das Kompletttunnel-Gespenst nach der Kommunalwahl wieder abtaucht und nie wieder gesehen wird.
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Beitrag von LugPaj »

Ja, wichtig ist nicht die OB-Wahl, da wird jeder wissen, dass ein Wechsel so gut wie unmoeglich sein wird. Wichtig ist die neue verteilung im Stadtrat und Fragen wie,
- Wird die SPD hier eine absolute Mehrheit bekommen?
- Wird sie zusammen mit den Gruenen mehrheitsfaehig sein?
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Beitrag von ET 423 »

LugPaj @ 17 Oct 2007, 15:37 hat geschrieben: - Wird die SPD hier eine absolute Mehrheit bekommen?
Das halte ich eher für unwahrscheinlich, aber letzter Absatz wird wohl wieder so sein. So unbeliebt, wie sich die CSU ständig macht. :rolleyes: B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

Angeblich gibt es in der CSU Überlegungen, sich ganz vom Transrapid-Projekt zum Flughafen Franz Josef Strauß zu verabschieden.

Satt dessen soll das Satellitennavigationssystems Galileo gesichert werden. Mit Bezug auf die anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen heißt es in Becksteins Umfeld angeblich, dass man mit dem Transrapid nichts gewinnen kann.

Quelle:
http://www.juraforum.de/jura/news/news/p/1...d/195192/f/107/
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 17 Oct 2007, 16:35 hat geschrieben: Mit Bezug auf die anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen heißt es in Becksteins Umfeld angeblich, dass man mit dem Transrapid nichts gewinnen kann.
Bis sie das mal kapiert haben, hats aber lange gedauert. :lol: Meine Fresse, hätte ich auch so eine lange Leitung... :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von ubahnfahrn »

ET 423 @ 17 Oct 2007, 16:46 hat geschrieben: Bis sie das mal kapiert haben, hats aber lange gedauert. :lol: Meine Fresse, hätte ich auch so eine lange Leitung... :rolleyes:
Hast Du doch auch - jeden Tag wieder - über Dir :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Nicht vergessen, heute um beschäftigt sich das Politikmagazin Kontrovers u.a. mit dem Thema "Aber bitte mit Tunnel! - Wird der Transrapid noch teurer?".

Sendetermin: Bayerisches Fernsehen, 21:15. Siehe auch http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...nt&eventid=3138
ET 423 @ 17 Oct 2007, 16:46 hat geschrieben:Bis sie das mal kapiert haben, hats aber lange gedauert. :lol: Meine Fresse, hätte ich auch so eine lange Leitung... :rolleyes:
Dass man in der CSU inzwischen erkannt haben dürfte, dass das Thema Transrapid höchstens der Konkurrenz massenhaft Stimmen bringt, nicht aber der eigenen Partei, traue ich der CSU durchaus zu. Der zitierte Artikel ist aber einer von der Sorte, der nur Gerüchte verbreitet. Noch ist es zu früh, die Sektkorken knallen zu lassen. Oder wie unser Edmund sagen würde "ein Glas (sic!) Champagner zu öffnen".
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Beitrag von TramPolin »

Wer hat "Kontrovers" gesehen?

Der Beitrag war durchaus kritisch, gab aber mehr die Münchner CSU der Lächerlichkeit preis. Zum Thema Transrapid an sich (ohne Kompletttunnel) gab es kein wirklich kritisches Wort.

Für OB-Kandidat Josef Schmid, ist der optimale Lärmschutz, so wörtlich, "wahrscheinlich der Tunnel". Die Tunnelbefürworter wollen die Mehrkosten unter anderem mit dem Verkauf der durch den Tunnel frei werdenden Grundstücke gegenfinanzieren. Laut Ude ist der Kompletttunel aus rechtlichen und anderen Gründen nicht möglich, ohne dass das näher vertieft wurde.

Es wurden Anwohner in den betroffenen Stadtteilen (wolhl Feldmoching) gezeigt, die angeblich ihr Grundstück verschleudern müssen, falls der Transrapid wie geplant kommt. Sie hoffen, einen Schwerhörigen als Käufer zu finden, so der ironische Originalton der Betroffenen.
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Beitrag von TramPolin »

Schmids Kompletttunnel: Franz Maget vermutet Wählertäuschung

Franz Maget, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, will überprüfen lassen, ob die Forderung des CSU-OB-Kandidaten Josef Schmid, den Transrapid zum Flughafen Franz Josef Strauß innerhalb des Münchner Stadtgebiets komplett in den Tunnel zu verlegen, seriös ist. Magets vernutet eine Wählertäuschung. Denn es ist unklar, ob die Regierung Bereitschaft zeigt, den ursprünglichen Verlauf der Trasse einer Korrektur zu unterwerfen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 17.10.2007, Seite 45, Stadtausgabe
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 17 Oct 2007, 23:43 hat geschrieben: Schmids Kompletttunnel: Franz Maget vermutet Wählertäuschung

Franz Maget, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, will überprüfen lassen, ob die Forderung des CSU-OB-Kandidaten Josef Schmid, den Transrapid zum Flughafen Franz Josef Strauß innerhalb des Münchner Stadtgebiets komplett in den Tunnel zu verlegen, seriös ist. Magets vernutet eine Wählertäuschung. Denn es ist unklar, ob die Regierung Bereitschaft zeigt, den ursprünglichen Verlauf der Trasse einer Korrektur zu unterwerfen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 17.10.2007, Seite 45, Stadtausgabe
Tja, dann fordere ich doch mal, dass man die Forderung von Ude nach den MAEX ueberpruefen sollte. Ich vermute Waehlertaeuschung. Ich kann nicht erkennen, dass die Regierung Bereitschaft zeigt, diesen zu bauen.


Kommentar: Sowas ist doch einfach nur billige Polemik.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
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