Rabatt-Streit im Nahverkehr geht weiter
Kiel – Der Zug für den BahnCard 50-Rabatt auch im Nahverkehr scheint abgefahren – oder doch nicht? Die Deutsche Bahn AG ist so verärgert über das Verhalten des Landes, dass der Konzernbevollmächtigte Reiner Latsch jetzt erklärte, er sehe "keinerlei Anlass" für Verhandlungen über eine finanzielle Beteiligung der DB zum Ausgleich der Einnahmeverluste der Privatbahnen. Dennoch mag Verkehrminister Bernd Rohwer (SPD) seine Ankündigung über eine mögliche Einigung nicht aufs Abstellgleis schieben. Er setze "weiter darauf, dass alle beteiligten Verkehrsunternehmen ein großes Interesse daran haben, durch ein einfaches Preissystem und eine attraktive Bahncardnutzung möglichst viele Menschen als Kunden zu halten und zu gewinnen", sagte er gestern. Er gehe davon aus, "dass die DB sich wie bisher an konstruktiven Gesprächen beteiligen wird". Die FDP hat gestern einen Antrag vorgelegt, mit dem der Landtag die Landesregierung auffordern soll, für den vollen Rabatt in Schleswig-Holstein zu sorgen.
Hintergrund des Streits sind die zunehmenden Spannungen zwischen Land und DB wegen des Wettbewerbs – zuletzt wurde die Westküstenstrecke an die private NOB vergeben – und der Kritik am Preissystem der DB im Fernverkehr. Nachdem die DB auf enormen Druck hin doch wieder die BahnCard 50 eingeführt hat, gibt es in Schleswig-Holstein ein Problem. Der einheitliche Schleswig-Holstein-Tarif war zwar auf die neue BahnCard 25 eingerichtet. Die Einnahmeausfälle durch die neue BahnCard 50 mag jedoch niemand übernehmen. Das Land sieht nicht ein, dass es Regionalisierungsmittel des Bundes letztlich zur Finanzierung eines Marketinginstrumentes der DB im Fernverkehr einsetzen soll. Die DB wiederum ist nicht bereit, erst die BahnCard 50 gegen ihren ursprünglichen Willen wieder einzuführen und jetzt auch noch die finanziellen Folgen der Einführung des SH-Tarifs zu tragen.
Tatsächlich betroffen sind schätzungsweise nicht einmal fünf Prozent der Bevölkerung, die nämlich die BahnCard 50 haben – und auch sie nur, wenn sie in Schleswig-Holstein Nahverkehrszüge benutzen. Quelle: Kieler Nachrichten
Rabatt-Streit im Nahverkehr
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