hauseltr @ 1 Nov 2007, 08:43 hat geschrieben:Ihr werdet euerer alten Bundesbahn noch bittere Tränen hinterher weinen.
@ hauseltr
Kann ich gut verstehen. Ich habe bereits in dem Thema Börsengang dazu meine Meinung geäußert - und bin auch entsprechend in Frage gestellt worden. Hier geht es ja hauptsächlich um die Diskussion um den Streik.
Nebenbei existiert die RVH auch nicht mehr, es ist der einzige Bereich bundesweit, der völlig verkauft wurde.
Da hat z.B. die GDL nicht ein Wort drüber verloren, waren ja keine Lokführer, sondern nur "Gummibahner", die sich noch dazu anmaßten, sich als "Triebwagenführer (K)" zu bezeichnen.
Über die Arbeit der GDL vor so vielen Jahren kann ich aus Altersgründen

natürlich nicht urteilen. Trotzdem stellt sich die Frage, ob nicht auch die damaligen Mehrheitsverhältnisse einen bedeutenden Einfluss der GDL schon von vornherein ausgeschlossen haben. Das ist ja einer der entscheidensten Punkte in der Frage nach der Notwendigkeit eines eigenständigen TV.
Sollte diese Forderung Wirklichkeit werden, muss die Qualität der Interessenvertretung der GDL natürlich ebenso kritisch beobachtet werden, wie jetzt bei den anderen Gewerkschaften.
Die paar Erhöhungen bei den Zuschlägen,die sich die GDL auf die Fahnen schrieb, waren doch nicht von ihr verhandelt worden. Sie war ein elitärer Verein von einigen beamteten Lokführern, alles andere war unter ihrer Würde. Die schauten sehr hochnäsig auf das "gemeine Volk" bei der DB und haben diese Position bisher lediglich noch auf das Zugbegleitpersonal ausgeweitet. Aber sie hat nach meiner Meinung auch gezeigt, das das Zugbegleitpersonal eigentlich mehr ein (lästiges) Anhängsel ist, das mehr sehr schnell wieder abhängen kann.
Die Verdienste einzelner Gewerkschaften in Tarifgemeinschaften hervorzuheben ist natürlich nicht einfach, wenn nicht unmöglich. Dass hier vielleicht im eigenen Interesse etwas übertrieben wird, mag sein. Inzwischen haben sich die Verhältisse aber geändert. Ich vermute, die größere Zahl an aktiven Mitgliedern ist nicht mehr verbeamtet. Damit ergeben sich ganz andere Erfordernisse in der Gewerkschaftsarbeit.
Dass die Lokführer sehr stolz auf ihren Beruf sind, kann man doch aber nicht zum Vorwurf machen. Im Augenblick erleben wir doch gerade die massive Demontage dieses Berufsstandes in seiner Wertigkeit im Unternehmen. Eines ist doch aber sicher unstrittig: Derjenige, der den Zug in Bewegung setzt, das ist nunmal der Lokführer, trägt für diesen "Schritt" auch die Verantwortung. (Das gilt natürlich auch für Busfahrer aber mit anderen Größenverhältnissen) Das wird hier völlig außer Acht gelassen. Und das wird ihm(ihr) im Zweifels- oder Un-Falle auch sehr deutlich unter die Nase gerieben!! Von der Überlebenschance mal ganz abgesehen...
Dass das Zugbegleitpersonal ein lästiges Anhängsel ist glaube ich nicht. Der Kompromiss, ausschließlich für die Lokführer verhandeln zu dürfen, ist ja gescheitert. Nun wird ja wieder für das gesamte Fahrpersonal der FPTV gefordert. Alle verlangen Kompromisse. Wo bitte sollen diese anfangen und was geht überhaupt nicht? Ich will die Verantwortung für solche Entscheidungen nicht tragen. Man kann es nur falsch machen.