VRR S46

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Freund Hein
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Beitrag von Freund Hein »

Hallo!

Neben vielen anderen sinnvollen Verbindungen fehlt die Verbindung Gelsenkirchen-Horst-Karnap-Oberhausen.
Da ich es für sinnvoll R8e diese Strecke, die Horst endlich vernünftig an die Gelsenkirchener Innenstadt anbindet mit der vorhandenen RB46 zu verschmelzen, nenne ich das Kind S46.

Von GE Hbf bis kurz vor Hessler (1. Halt: Stadtpark, 2. Halt: Küppersbuschstr.) kann dabei die unter Museumsschutz stehende Strecke zum Zollverein genutzt werden. Anschließend braucht es einen kurzen Neubau, um an die Emschertalbahn anzuschließen.
Von dort könnte man dann über die Emschertalbahn bis in den Bottroper Süden und dann weiter auf die unterbelastete S2 bis Oberhausen.

Weitere Halte: GE-Hessler, GE-Horst Süd, E-Karnap (Veknüpfung zur U17), BOT-Welheim, evtl. später BOT-Ebel und dann in die S2 an der Station E-Dellwig.

Die Linie 3 als Strab wurde ja von der Bogestra in den 50ern aus Wagenmangel eingestellt. Trotz Umwegfahrten ist der Busnachfolger eine der bestausgelasteten Strecken im Netz der Bogestra. Bei einer Fahrtdauer weit über 20 Minuten ist klar: Das ist viel zu langsam. Die beschriebene S-Bahn könnte die Strecke in ca. 6 Minuten bewältigen und böte an (nicht nur) beiden Enden hervorragende Anschlüsse.

Als kritisches Stück sehe ich den Neubauabschnitt, schließlich wohnen auch in Hessler garantiert genug Nimbies :angry:

Optimal wäre ein Tunnel unter der Ortslage hindurch, das wäre aber natürlich teurer als eine Umfahrung.

Mal sehen, was die 'Experten' hier so zu dem Thema meinen.
Traurigerweise ist ein politischer Wille, den Schienenverkehr in GE zu stärken und damit die Stadt attraktiver zu machen, nicht vorhanden. :unsure:
... und der HErr drehte sich um und ...
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Vielleicht sollte man wieder eine Straßenbahn bauen? Die Linie 3 oder eben heute 303 wird es aber wohl nicht werden, es sei denn, die HCR verzichtet darauf.

Eine S46 erscheint mir allerdings sehr unwahrscheinlich. Dazu sind die Gütergleise zwischen Bochum und Wanne-Eickel wohl nicht leistungsfähig genug. Man könnte die vorhandene Regionalbahn aber natürlich über Gelsenkirchen Hauptbahnhof hinaus verlängern. So lang ist sie ja nun wirklich nicht.
Freund Hein
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Beitrag von Freund Hein »

Hallo ruhri!

Mit dem Thema "303" hast Du einen wichtigen Punkt berührt. Meines R8ens ist die Anlage unter der Gelsenkirchener Innenstadt jetzt schon an der Kapazitätsgrenze. Insbesondere, wenn das Rathaus ("Hans-Sachs-Haus") mal neu aufgebaut ist stellt sich die Frage nach 10-Minuten-Takt auf der 107. Und dann wird es im Tunnel in der HVZ ganz schön eng: 6 X 107; 12 X 301 und 6 X 302

Eine Strab hätte auch das Problem durch viele Haltestellen weniger Reisezeitgewinn zu bringen. Auf der Grothusstraße, welche sich als Trasse an sich anbietet, würde sie auch an Hessler vorbeirauschen, wie der CE56. Oder die Linie wird nicht so "direkt" geführt, was dann wieder eine Annäherung an den Schleifen fahrenden status quo bringt.

"Natürlich" bin ich ein Freund des Karlsruher Modells. Für den Neubauabschnitt Hessler wäre so eine Lösung sicher ideal. Mit 2-System-Fahrzeugen könnte man eine kurze Passage quer durch Hessler darstellen. Das Problem sehe ich in den Anwohnern, die zwar gerne eine bequeme Verbindung vor der Tür haben, die Züge, in denen sie aber nicht gerade selber sitzen nicht sehen möchten. (Wo bleibt der Proteststurm? ;) ) Den Tunnel könnte man bergmännisch ohne große Probleme bei der Trassenwahl auffahren.
Nördlich liegt eine Industriegebiet, in dem die Rampe nicht stört und am südlichen Ende der Verbindung kann man den Abstieg etwas mit Dämmen kaschieren, um das Bild des "Landschaftspark Hessler" nicht zu stören.

Auch könnte die Fahrleitung auf dem Abschnitt ab Verlassen des Hauptbahnhofes GE mit Gleichstrom deutlich dezenter gestaltet werden. Wechselstrom würde dann nur in vorhandenen Abschnitten genutzt.

Für Ebel wäre das Modell Karlsruhe sicher auch attraktiver als ein Bahnhof an der vorhandenen Strecke.

In Oberhausen wäre eine Netzverknüpfung mit der 112 oder der geplanten Essener Linie aber wegen der abweichenden Spurweite leider schwierig. :(

Es sind auf der RB 46 in letzter Zeit auch schon mal FLIRT unterwegs. Eigentlich sowieso ein Unding, eine voll elektrifizierte Strecke zu bedieseln, auch wenn die neuen Fahrzeuge weniger stinken und lärmen als die alten 428er.
Die RB46 könnte im Grunde genommen direkt in S46 umbenannt werden. Eine Anpassung an das Fahrplanschema der anderen S-Bahnen würde sicher auch einen Schub bei den Fahrgastzahlen bewirken. B)

Welche Eiertänze hier in GE in Sachen SPNV aufgeführt werden, sieht man leider an der Verknüpfung 302 -- S9, die eben doch nicht gebaut wird, obwohl die Strab-Erschließung der Buerer Innenstadt sicher einen hohen Verkehrswert hat. Davon abgesehen gehört der 20-Minuten-Takt der S9 (mindestens) bis nach Buer verlängert.
... und der HErr drehte sich um und ...
612 hocker
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Beitrag von 612 hocker »

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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Freund Hein @ 16 Dec 2007, 15:44 hat geschrieben:Hallo ruhri!

Mit dem Thema "303" hast Du einen wichtigen Punkt berührt. Meines R8ens ist die Anlage unter der Gelsenkirchener Innenstadt jetzt schon an der Kapazitätsgrenze. Insbesondere, wenn das Rathaus ("Hans-Sachs-Haus") mal neu aufgebaut ist stellt sich die Frage nach 10-Minuten-Takt auf der 107. Und dann wird es im Tunnel in der HVZ ganz schön eng: 6 X 107; 12 X 301 und 6 X 302

Eine Strab hätte auch das Problem durch viele Haltestellen weniger Reisezeitgewinn zu bringen. Auf der Grothusstraße, welche sich als Trasse an sich anbietet, würde sie auch an Hessler vorbeirauschen, wie der CE56. Oder die Linie wird nicht so "direkt" geführt, was dann wieder eine Annäherung an den Schleifen fahrenden status quo bringt.
Kapazitätsgrenze? Keineswegs! Im Dortmunder Tunnel fahren vom Hauptbahnhof in Richtung Süden sage und schreibe vier Linien im 10-Minuten-Takt, macht also 24 Bahnen, und das von früh morgens bis späts Abends. Gut, in Dortmund ruft man auch nach Erweiterungen, aber die 21 (und evtl. mal 24) Bahnen im Gelsenkirchener Tunnel kommen nur eine Stunde pro Tag vor. Ansonsten fahren dort zurzeit lediglich 15 Bahnen die Stunde. Das sollte schon gehen. Vielleicht muss man mal investieren in neue Sicherungstechnik, aber dafür braucht es weder einen neuen Tunnel noch eine oberirdische Strecke.
"Natürlich" bin ich ein Freund des Karlsruher Modells. Für den Neubauabschnitt Hessler wäre so eine Lösung sicher ideal. Mit 2-System-Fahrzeugen könnte man eine kurze Passage quer durch Hessler darstellen. Das Problem sehe ich in den Anwohnern, die zwar gerne eine bequeme Verbindung vor der Tür haben, die Züge, in denen sie aber nicht gerade selber sitzen nicht sehen möchten. (Wo bleibt der Proteststurm? ;) ) Den Tunnel könnte man bergmännisch ohne große Probleme bei der Trassenwahl auffahren.
Nördlich liegt eine Industriegebiet, in dem die Rampe nicht stört und am südlichen Ende der Verbindung kann man den Abstieg etwas mit Dämmen kaschieren, um das Bild des "Landschaftspark Hessler" nicht zu stören.

Auch könnte die Fahrleitung auf dem Abschnitt ab Verlassen des Hauptbahnhofes GE mit Gleichstrom deutlich dezenter gestaltet werden. Wechselstrom würde dann nur in vorhandenen Abschnitten genutzt.

Für Ebel wäre das Modell Karlsruhe sicher auch attraktiver als ein Bahnhof an der vorhandenen Strecke.

In Oberhausen wäre eine Netzverknüpfung mit der 112 oder der geplanten Essener Linie aber wegen der abweichenden Spurweite leider schwierig. :(
Irgendwie glaube ich nicht recht daran, das Zweisystem-Bahnen für das Ruhrgebiet wirklich geeignet sind. In mittelgroßen Städten mit viel Umland mag es gehen, und auch für Städte mit innenstadtfernen Bahnhöfen. Diese Voraussetzungen liegen hier im Ruhrgebiet aber in der Regel nicht vor.
Es sind auf der RB 46 in letzter Zeit auch schon mal FLIRT unterwegs. Eigentlich sowieso ein Unding, eine voll elektrifizierte Strecke zu bedieseln, auch wenn die neuen Fahrzeuge weniger stinken und lärmen als die alten 428er.
Die RB46 könnte im Grunde genommen direkt in S46 umbenannt werden. Eine Anpassung an das Fahrplanschema der anderen S-Bahnen würde sicher auch einen Schub bei den Fahrgastzahlen bewirken.  B)
Das mag an Ausweichmöglichkeiten auf nicht elektrifizierte Gütergleise gelegen haben oder auch daran, dass es vor vier, fünf Jahren keine so kleinen E-Triebwagen gegeben hat. Die FLIRTs waren aber ohnehin nur für Testfahrten im Echt-Betrieb auf der RB46 im Einsatz. Ab letzten Sonntag werden die normalerweise (bis auf zwei Fahrzeuge Reserve) für die Linien RE16, RB40 und RB91 benötigt. Also fahren jetzt wieder die Diesel-LINTs auf der RB46. Eine Umbenennung halte ich nicht für sinnvoll und eigentlich auch nicht für möglich. Eine S-Bahn muss mindestens im 20-Minuten-Takt verkehren, besser aber alle 10 oder 15 Minuten. Da ist die RB46 weit von entfernt. Außerdem braucht eine ordentliche S-Bahn 90 cm-Bahnsteige. Dann können aber keine Güterzüge mehr daran vorbei fahren. Das wird also bei einer stinknormalen Regionalbahn bleiben, schätze ich.
Welche Eiertänze hier in GE in Sachen SPNV aufgeführt werden, sieht man leider an der Verknüpfung 302 -- S9, die eben doch nicht gebaut wird, obwohl die Strab-Erschließung der Buerer Innenstadt sicher einen hohen Verkehrswert hat. Davon abgesehen gehört der 20-Minuten-Takt der S9 (mindestens) bis nach Buer verlängert.
Die Landesregierung sieht das völlig anders. Nach dem zurzeit gültigen Bewertungsverfahren ist es volkswirtschaftlich schädlich, diese Verbindung zu bauen. Also bewilligt das Land keine Gelder. Punkt! Und der Verkehrsminister war früher der Oberbürgemeister, nicht wahr?
Der Richter
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Beitrag von Der Richter »

Freund Hein @ 16 Dec 2007, 15:44 hat geschrieben: Die RB46 könnte im Grunde genommen direkt in S46 umbenannt werden. Eine Anpassung an das Fahrplanschema der anderen S-Bahnen würde sicher auch einen Schub bei den Fahrgastzahlen bewirken.
DIe Anpassung des Fahrplanschemas ist wohl kaum sinnvoll, da die Linie in den letzten Jahren mehrmals ausgedünnt wurde. Wenn man diese Linie in eine S-Bahn umwandeln sollte, was ich für sehr unwahrscheinlich halte, wär die Verknüpfung mit einer anderen S-Bahnlinie sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Rheinland

Alex
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Freund Hein
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Beitrag von Freund Hein »

612 hocker @ 16 Dec 2007, 17:22 hat geschrieben: 628er
Aua!
Hatte gleich so ein doofes Gefühl... :D
... und der HErr drehte sich um und ...
Freund Hein
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Beitrag von Freund Hein »

ruhri @ 16 Dec 2007, 18:46 hat geschrieben:Die Landesregierung sieht das völlig anders. Nach dem zurzeit gültigen Bewertungsverfahren ist es volkswirtschaftlich schädlich, diese Verbindung zu bauen. Also bewilligt das Land keine Gelder. Punkt! Und der Verkehrsminister war früher der Oberbürgemeister, nicht wahr?
Von den anderen Sachen mal abgesehen, da antworte ich vielleicht später (zum Teil durchaus zustimmend ;) ) ist zum Thema Hr. Wittke folgendes anzumerken:
1. Ist selbst den Gelsenkirchenern schnell aufgefallen, was für einen "komptetenten Politiker" sie sich da aus versehen aus Überdruss über die SPD ins Nest gesetzt hatten.
Dementsprechend wurde der Herr auch ganz schnell wieder abgewählt. Der jetzige OB ist zwar allgemein viel besser (heißt Frank Baranowski, weiß ich auch), als chronischer Jogger ist er auf dem Auge ÖPNV aber anscheinend blind.
So wird hier ein neues Viertel (Wohnen im Schloßpark) für genarationenübergreifendes Wohnen (und damit einen hohen Anteil mobilitätseingeschränkter potentieller Fahrgäste) gebaut, von einer Anbindung an den ÖPNV habe ich aber noch nichts gehört. Je nach Lage ergibt das dann so 600 - 800 m zur nächsten Haltestelle.
2. Ist das "neue" Bewertungsschema der Landesreg. NRW schon in der Fachpresse (stadtverkehr) als politische Willkür zur (Pflege der Autoverkäufe und?) Verhinderung des SPNV auseinandergenommen worden.
Du bist Dortmunder? {da steht BO, jaja, aber irgendwie habe ich so ein Gefühl...} Buer ist für GE die 2. etwas feinere Innenstadt, Größenordnung: etwas mehr als Hörde.
Die Strab erschließt Buers City nur am Südrand. Eine Erschließung auch in der Mitte und am Nordende liegt sowas von auf der Hand, dass ich hier wirklich nicht anfangen will, Erbsen zu zählen.
Von evtl. Netzwirkung ganz zu schweigen.

Also lass die Landesreg. es bitte sehen, aber nimm bitte nicht an, das mir das beim Entwurf neuer Perspektiven etwas bedeutet. Bin allerdings gespannt, ob die Nächste das Unsinnsgesetz einfach so lässt, bis es stinkt.
Die 302 ist ja nicht das einzige Opfer dieser Idiosynkrasie. ;)
... und der HErr drehte sich um und ...
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Tja, dass der Landesverkehrsminister sich durchaus nicht ungeteilter Wertschätzung erfreut, ist ja allgemein bekannt. Trotzdem ändert das keinen Deut an der aktuellen Verkehrspolitik. Die Bogestra und die Städte, in denen sie operiert, haben bekanntlich einiges an Plänen in den Schubladen, aber ohne Landesförderung wird nichts davon verwirklicht werden. Andererseits wurde und wird vieles am Schienennetz gemacht.

Und übrigens: Falls du mich meintest - ich bin ein altes Bochumer Urgestein! :D
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