fkm @ 10 Sep 2003, 00:54 hat geschrieben:Eine junge Dame (ca. 25 Jahre)
...beinahe wäre sie nicht älter geworden.
Die Frau stieg doch glatt auf das Gleis hinunter, um den Zettel wieder heraufzuholen.
Das ist natürlich übel gefährlich
Aber frag dich mal andersrum - konnte/wollte sie um die Gefahr wissen? Natürlich kann jeder mit ein bisserl gesundem Menschenverstand sich vorstellen, dass der nächste Zug gleich um die Ecke kommt. Aber viele machen sich die Gedanken nicht und bauen dann halt so nen Mist.
Hierzu ein Erlebnis aus meinem Dienst, das vielleicht nicht ganz deinem entspricht, aber von der "Dummheit" der Leute zeugt.
Ich hatte Nachtdienst und wir wurden zu einem Einsatz am Bahnhof LB gerufen. Dort würde eine Person im Gleis sitzen und der Zug davor stehen. Mit der Annahme, das ein bereits stehender Zug nicht ausfahren kann, sind wir mit Blaulicht und Musik da hoch.
Vor Ort, es war morgens gegen 03.00, trafen wir am Bahnsteig einen Leichenblassen Lokführer, der erkennbar zitterte. Auf der Bank saß ein stockbesoffener Mitbürger (er hatte über 2 Promille) mit erkennbarem osteuropäischen Akzent und einer Buddel Wodka in der Hand und machte ein Unschuldsgesicht.
Der hat sich also in seinem Rausch in das Gleis gesetzt um dort seinen Wodka (mit dem ich dann vor Ort den Boden bewässerte...) zu trinken.
Der Lokführer des Zuges, es war irgendein Nachtzug von ner 216 oder 218 gezogen(kam irgendwo aus der badisch-französischen Ecke), der in LB ohne Halt durchfährt, erkannte den Typen und zog alle Hebel durch und schaffte das was selten der Fall ist - er kam rechtzeitig zum Stehen. 1 Meter vor dem Depp!!!
Obwohl er HP 1 hatte, fuhr der Lokführer aus unbekannten Gründen unter Buchfahrplangeschwindigkeit. Zusammen mit der Tatsache das der Zug kürzer war als sonst hat es dem Rumänen das Leben gerettet.
Diesen auf sein Verhalten angesprochen, äußerte er lapidar : "Chab ich Fähler gemaacht. Chab mich bei ihm (Lokführer) entschuuldigt. Kein Probläm".
Meine Erklärung, dass er heute seinen zweiten Geburtstag habe, wollte er nicht akzeptieren und wurde noch frech.
Naja, seine Anzeige wegen Gefährdung des Bahnverkehrs bekam er durch die Kollegen des BGS, und seinen Rausch durfte er in einem Komfortablen Ein-Bett-Zimmer des Reviers

verbringen.
Der Lokführer musste noch nach Stuttgart weiter, wo dann wohl Schluss war. War auch besser so, der sah net wirklich gut aus. Hatte wohl irgendwo im badischen in der selben Nacht schon nen ähnlichen Vorfall.
Wie gesagt, passt nicht ganz zu deiner Geschichte, zeigt aber mal, wie doof die Leute manchmal sind.
Viele Grüße,
Volker