Die wenigen guten neuen Serien erhalten das Prädikat "wertvoll", weil man darin ganz klar Lehrstoff erkennt, und das Kind auf spielerische Art zum lernen anregt wird, bzw. dessen Kreativität durch nachdenken gefördert wird.tra(u)mmann @ 5 Aug 2005, 00:58 hat geschrieben:
Genau das ist der Punkt: Kraftwerk war anders, so extrem anders, dass man leicht in die Versuchung kam, das als primitiv, als Unkultur zu bezeichnen. Nun kenne ich die heutigen Kindersendungen nicht so gut. Aber ist es nicht möglich, dass die angeblichen primitiven neuen Serien nicht doch etwas enthalten, eine Botschaft, eine neue Kultur darstellen und die wenigen neuen Kindersendungen, die heute als gut bezeichnet werden, deshalb dieses Prädikat erhalten, da sie den früheren Sendungen am ähnlichsten sind und daher einen entsprechend niedrigeren Schockfaktor haben?
Wenn ein Kind eine spielerische Quizsendung ansieht, wird das Gehirn sicherlich öfter sinnvoll beansprucht, als wenn es eine neue Phantasieserie ansieht, und nur die ganze Zeit monoton denken muss "Hoffentlich schafft er es noch...!"
Dein Vergleich ist gut! Aber Kraftwerk ist, wie du schon sagst heute noch Kult, obwohl es so extrem anders war.
Heutige Serien wie Power Rangers und die japanischen Trickserien entwickeln sicherlich auch irgendwo eine Art Kult, aber bestimmt nur bei wenigen Fangruppen.
Das zeigt auch das kurze Produktionsleben dieser Serien, wie es chris schon angesprochen hat. Die Schlümpfe wurden beispielsweise fast ein ganzes Jahrzehnt produziert (1981 - 1990 / 272 Folgen). Sowas gibt es heute gar nicht mehr. Es kommen immer mehr neue Serien mit wenigen Folgen, die einen kurzen Höhepunkt erleben, und danach wieder vom Markt verschwinden. Der Inhalt ist beschränkt auf "Der Gute tötet den Bösen", und das mit zunehmender Gewalt und Brutalität und mit relativ einfach gehaltenen Dialogen.
Ausserdem werden Welten vermischt, was in meinen Augen nicht gut ist. Da können sich Menschen plötzlich in Roboter und Monster verwandeln, und bekriegen sich dann gegenseitig. Wenn der Krieg vorbei ist, der andere besiegt, dann verwandelt sich der gute Roboter wieder in einen Menschen. Diese krasse Vermischung aus Realität und Phantasie halte ich für gefährlich.
Ausserdem kamen "früher" auch zwischenmenschliche Dinge zum vorschein.
Da kümmert sich Benjamin um ein verletztes Tier, oder kämpft für die Erhaltung eines Pinguinbeckens.
Oder Toulousi verliebt sich in Schlumpfine...
Jetz kümmert sich vielleicht der eine Power Ranger um den anderen, wenn er durch ein Laserschwert getroffen, blutend auf dem Boden liegt. Is zwar auch nett, aber es geht mal wieder nicht ohne Blut und Gewalt.
Sicher, Gargamel das "Monster" hat auch seine Schlümpfe gejagt und eingesperrt, aber es war alles etwas kindgerechter gestaltet, nicht so übertrieben, und es wurde auch auf die Dialoge wert gelegt.
Für das alles ist in den Actionserien kein Platz mehr, war aber sowohl damals wie auch aus heutiger Sicht wichtig für ein Kind und seine Entwicklung.