BR 103 mit Scherenstromabnehmer?

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Beitrag von Total »

Ich habe mal eine Frage: Gab es mal eine 103 mit Scherenstromabnehmern und wenn ja, welche V/Max hatte diese?
Rechtschreibfehler wurden absichtlich zur Belustigung des Lesers eingebaut
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ehcstueDBahn
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Beitrag von ehcstueDBahn »

Gegeben hats die sicher mal...
103er.de
Und Vmax von 200 Km/h hatten (bis AFAIK auf die Protos) alle, oder?
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josuav
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Beitrag von josuav »

Später wurden doch dann einige Einholm-Stromabnehmer der 111er mit den Scherendingern der 103er getauscht, sodass alle 103er Einholm hatten. Heut gibts bekanntlich immernoch die 111er mit Einholm.
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Beitrag von Total »

Meines Wissens nach kann/darf man mit einem Scherenstromabnehmer nur 160kmh fahren...
Rechtschreibfehler wurden absichtlich zur Belustigung des Lesers eingebaut
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josuav
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Beitrag von josuav »

War glaub ich damals anders aber weis ich nicht.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die ÖBB "liebte" unsere 103er mit Scherenstromabnehmern vor den TEE....

Stichwort "Prinz Eugen", der edle Reisser.....
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Beitrag von Total »

spock5407 @ 19 Jan 2008, 20:03 hat geschrieben: Die ÖBB "liebte" unsere 103er mit Scherenstromabnehmern vor den TEE....

Stichwort "Prinz Eugen", der edle Reisser.....
Bitte um Erklärung
Rechtschreibfehler wurden absichtlich zur Belustigung des Lesers eingebaut
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die 103er mit Schere haben mit dem TEE "Prinz Eugen" einige Male die Oberleitung auf der Westbahn runtergerissen.
Besagter Zug war zeitweise ein richtiger Angstzug für die Österreicher.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Die 103er sind mit den ursprünglichen Scherenstromabnehmern alle ganz normal für 200 km/h zugelassen gewesen. Man hat dann aber nach wenigen Betriebsmonaten der 103.1 gemerkt, dass die zu der Zeit aufkommenden Einholmstromabnehmer für die schnellfahrende 103er besser geeignet wären (warscheinlich wegen ihrem "Abräumverhalten"). Deswegen wurden ab 'ner bestimmten Serie bei der 103er ab Werk Einholmstromabnehmer verbaut und die anderen nach und nach mit denen der neuen 111er getauscht, die ab Werk alle mit Einholmstromabnehmern ausgerüstet waren! Allerdings hatten E03 001 und 003 die Teile ab Werk 1965 auch schon drauf, die anderen beiden hatten Scheren. Soweit ich weiß, hat man die sogar vorher auch schon mit auf 200 km/h "aufgemachten" E10 getestet, müssten E10 299 und 300 gewesen sein. Man hat also anscheinend etwas länger gebraucht um festzustellen, welche Bauart für die 103 die beste ist...

Falls jemand grad das große blaue Buch zur Hand hat, da müsste das besser und eventuell richtiger drinstehen. ;)
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Nein, so kenne ich das auch.
Wenn man heute noch eine 111 mit Schere sieht (und das ist gar nicht so selten), so ist das ein getauschter von einer 103.

Luchs.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Luchs @ 21 Jan 2008, 19:48 hat geschrieben:Wenn man heute noch eine 111 mit Schere sieht (und das ist gar nicht so selten), so ist das ein getauschter von einer 103.
Es wundert mich, dass man den 111 mit Scherenstromabnehmern nicht längst Einholmstromabnehmer spendiert hat. Schließlich fahren seit einigen Jahren auch 140, 151 und 155 mit nachgerüsteten Einholmstromabnehmern herum... Andererseits hat man mehr Vielfalt, wenn 111 sowohl mit Schere als auch mit Einholm anzutreffen sind.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

sbahnfan @ 22 Jan 2008, 20:46 hat geschrieben: Es wundert mich, dass man den 111 mit Scherenstromabnehmern nicht längst Einholmstromabnehmer spendiert hat. Schließlich fahren seit einigen Jahren auch 140, 151 und 155 mit nachgerüsteten Einholmstromabnehmern herum... Andererseits hat man mehr Vielfalt, wenn 111 sowohl mit Schere als auch mit Einholm anzutreffen sind.
Warum sollte man neue draufbauen, wenn die vorhandenen funktionieren? Wobei ich auch noch keine Lok mit Schere und Einholm gesehen habe - was ja zu erwarten wäre, wenn man defekte durch Einholm ersetzt. Und Äste hängen halt doch ab und zu einmal in der Strippe ...

Luchs.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Luchs @ 22 Jan 2008, 20:55 hat geschrieben:Warum sollte man neue draufbauen, wenn die vorhandenen funktionieren?
Das kann man sich dann auch bei 140, 151 und 155 fragen...
Luchs @ 22 Jan 2008, 20:55 hat geschrieben:Wobei ich auch noch keine Lok mit Schere und Einholm gesehen habe - was ja zu erwarten wäre, wenn man defekte durch Einholm ersetzt.
Das wär mal was, eine Lok die beides hat, Schere und Einholm :D Ich meinte eher, dass es innerhalb der Baureihe 111 sowohl Fahrzeuge komplett mit Einholm als auch komplett mit Schere gibt.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das wär mal was, eine Lok die beides hat, Schere und Einholm :D
Nix neues, das gab's alles schon... :D
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 22 Jan 2008, 21:44 hat geschrieben: Nix neues, das gab's alles schon... :D
Bei welcher Baureihe denn?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich hab' hier im Internet Bilder gesehen, da war das zeitweise so bei einzelnen Loks der Reihen 103, 110, 111. Die fallen mir jetzt ganz spontan ein. Ach ja und der Cisalpino 470 (?) hat offenbar serienmäßig beides auf'm Dach. ;)
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Rohrbacher @ 23 Jan 2008, 20:01 hat geschrieben:Ich hab' hier im Internet Bilder gesehen, da war das zeitweise so bei einzelnen Loks der Reihen 103, 110, 111. Die fallen mir jetzt ganz spontan ein. Ach ja und der Cisalpino 470 (?) hat offenbar serienmäßig beides auf'm Dach.  ;)
Bei der 103 und 111 kann ich es mir vorstellen, aber 110? Eine 110 mit Einholm habe ich noch nie gesehen. Hast du das vielleicht bei der 140 gesehen? Das kann ich mir eher vorstellen, weil ja nicht wenige 140 auf Einholm umgerüstet wurden.
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Beitrag von Rohrbacher »

Doch, bei der 110 ganz sicher. Das waren Testfahrten für die 103er-Technik mit den erwähnten E10 299 und 300. Dabei kamen die Loks auch längere Zeit im Planbetrieb zum Einsatz, hab's gefunden:
http://www.bundesbahnzeit.de/Bauartuntersc..._110/bild30.htm
http://www.bundesbahnzeit.de/Bauartuntersc..._110/bild31.htm

Und das gibt's auch im verkehrsroten Zeitalter:
http://www.bundesbahnzeit.de/Bauartuntersc..._110/bild32.htm
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Was es nicht alles gibt... Einer verkehrsroten Bügelfalten-110 steht der Einholmstromabnehmer gut!
VossBär
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Beitrag von VossBär »

Zur 110 : irgendeine 110.3 ist vor ein paar Jahren mit einem Einholm rumgefahren. Aber nur auf einer Seite.

Zur 103 : Die Scheren hatten eine sog. Wanisch-Wippe. Die war wesentlich breiter als die heute verbauten. Es wurden tatsächlich die DBS 54 der 103er gegen die neu abgelieferten SBS 65 auf den 111ern getauscht. Damals hat man halt noch nicht alles einfach auf den Schrott geworfen....
Nur zur Vollständigkeit : auch die SBS 80 (ALU) der 120.0er wurden nochmal auf nagelneuen 111ern "recycelt". Aber nur ein paar Jahre. Mittlerweile sind die Dinger wohl auch im Schrott gelandet.

Warum heute die 151er Einholm haben : Die neuen Abnehmer haben eine Schleifleiste, die bei einem Bruch derselben (über Vakuum o.ä.) ein sofortiges Senken des Abnehmers bewirkt. Dadurch bleibt der Fahrdraht weitgehend unbeschädigt. Diese Abnehmer findet man i.d.R. auf ICEs und 101er. Die verkehren ja bekanntlich auf den Schnellfahrstrecken. Und es soll wohl auch Gz geben, die nacht über die SFS fahren. Wahrscheinlich (?) ist das eine Bedingung für die Loks, damit dort im Fall der Fälle nicht allzuviel kaputt geht. (Spekulation).

Gruß,

Marc
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 23 Jan 2008, 20:01 hat geschrieben: Ach ja und der Cisalpino 470 (?) hat offenbar serienmäßig beides auf'm Dach. ;)
Der Schrenstromabnehmer ist für den Gleichstrombetrieb und den Betrieb in Deutschland. Der Einholmstromabnehmer für die Schweiz und den Betrieb unter 25kV, sofern der vorgesehen ist. Für Gleichstrom gab es damals keine Einholmstromabnehmerauf dem Markt. Die Lösung, mit dem Gleichstromabnehmer auch in Detuschland zu fahren, ist zwar nicht ganz optimal, da aber in Deutschland keine Höchstleistungen von dem Gefährt verlangt werden, geht es.


Gruss, Fastrider
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Ich meine, den Cisalpino mal gesehen zu haben, mit Einholm. Und ich meine mich ganz dunkel daran zu erinnern, gelesen zu haben, das dieser Scherenabnehmer bei dem Ding ein Notfallsystem ist, das er auf grund irgendwelcher bedingungen in irgend einem der Länder haben muss.
ropix
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Beitrag von ropix »

VossBär @ 24 Jan 2008, 01:20 hat geschrieben: Warum heute die 151er Einholm haben : Die neuen Abnehmer haben eine Schleifleiste, die bei einem Bruch derselben (über Vakuum o.ä.) ein sofortiges Senken des Abnehmers bewirkt.
Also meines Wissens nach ist es kein Vakuum sondern ein wenig Überdruck. Der wird überwacht und sollte er mit lautem Pffft verchwinden wird der Stromabnehmer sofort gesenkt. Dabei muss es kein Bruch sein, eine Beschädigung reicht teilweise auch schon. (z.B. Loch hineingefressen)

Sowas haben heute aber wesentlich mehr als nur die 101 und ICE, 423, FLIRT und KOnsorten müssten auch alle über Schleifleistenüberwachung Verfügen. Zumindest kenn ich keine neuen Fahrzeuge mehr wo nicht das typische Röhrchen zur Kohle geht :)
-
luc
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Beitrag von luc »

ChoMar @ 28 Jan 2008, 11:47 hat geschrieben: Ich meine, den Cisalpino mal gesehen zu haben, mit Einholm. Und ich meine mich ganz dunkel daran zu erinnern, gelesen zu haben, das dieser Scherenabnehmer bei dem Ding ein Notfallsystem ist, das er auf grund irgendwelcher bedingungen in irgend einem der Länder haben muss.
Nö, ganz einfach:
Die beiden Scherenstromabnehmer sind für den Betrieb in Italien.
Bei den vier Einholmstromabnehmer sind jeweils zwei für den Betrieb in Deutschland bzw. der Schweiz. Allerdings sind nur zwei Einholmstromabnehmer (jeweils ein Deutscher und ein Schweizer) für den Neigetechnikbetrieb geeignet, die beiden anderen können nur als Reserve mit abgeschalteter Neigetechnik verwendet werden, da diese direkt auf dem Dach montiert sind.
ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Na also. Dann halt so.
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

Naja, seine Deutschland-Stromabnehmer braucht der Cisalpino ja nicht mehr, weil er hierzulande nicht mehr fährt. In seiner gut zehnjährigen Einsatzzeit hat er sich ja nicht gerade durch hohe Zuverlässigkeit ausgezeichnet...
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