Entwicklung Ölpreis - Mobilität bald unbezahlbar?
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Diesel alleine ohne Kompression brennt eh nicht, oder?ChristianMUC @ 28 Jun 2008, 16:49 hat geschrieben: Gut, dass die Lokführer für ihre Dieselloks den Diesel nicht selber zahlen müssen- weil wenn die mal jemand anzündet, dürfte es länger brennen als bei so nem popeligem 3er...
Wie lange 'ne Diesellok brennt, sieht man ja hin und wieder...

Doch tut er, aber die Umgebungstemperaturen müssen entsprechend höher sein, so um die 50°C aufwärts. Wenn also mal das drumrum brennt, brennt die Lok auch und das dann gut und lange, wenns die Tanks erwischt. :rolleyes:Rohrbacher @ 28 Jun 2008, 17:16 hat geschrieben: Diesel alleine ohne Kompression brennt eh nicht, oder?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Schon wieder neues Allzeithoch beim Ölpreis
http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtsc...gie_090333.html
Kommentar: Inzwischen - in der Quelle noch unberücksichtigt - liegt der Kurs schon bei über 145 (!) US-Dollar.
Langsam kann einem Angst und Bange werden. Was passiert erst, wenn mal wieder Hurrikans die Ölplattformen bedrohen oder sich der Konflikt mit dem Iran zuspitzt?
http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtsc...gie_090333.html
Kommentar: Inzwischen - in der Quelle noch unberücksichtigt - liegt der Kurs schon bei über 145 (!) US-Dollar.
Langsam kann einem Angst und Bange werden. Was passiert erst, wenn mal wieder Hurrikans die Ölplattformen bedrohen oder sich der Konflikt mit dem Iran zuspitzt?
Bisher wurde das Öl einfach nur teuerer aber die Nachfrage wurde gedeckt.TramPolin @ 3 Jul 2008, 09:51 hat geschrieben: Schon wieder neues Allzeithoch beim Ölpreis
http://www.morgenweb.de/nachrichten/wirtsc...gie_090333.html
Kommentar: Inzwischen - in der Quelle noch unberücksichtigt - liegt der Kurs schon bei über 145 (!) US-Dollar.
Langsam kann einem Angst und Bange werden. Was passiert erst, wenn mal wieder Hurrikans die Ölplattformen bedrohen oder sich der Konflikt mit dem Iran zuspitzt?
Sollte Israel den Iran angreifen, was aus ganz anderen Gründen fatal wäre, dann würde das Angebot zusammenbrechen. Der Preis würde solange steigen, bis die Nachfrage auf das niedrigere Angebot zurückgegangen ist. Die würde hauptsächlich durch preislich erzwungenen Verzicht von Entwicklungsländern auf Ölprodukte passieren als auch durch Firmen und Personen, die sich eh das Öl vorher schon kaum leisten konnten. Alitalia und AUA würden pleite gehen und viele polnische Gastarbeiter und ostdeutsche Wochenendpendler würden auf Heimfahrten verzichten müssen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Auch wenn $146 für ein Fass Brent (Spiegel online) keine echte Nachricht mehr ist: Der Markt scheint einen möglichen Irankrieg schon langsam einzupreisen. Was auch auffällt, dass Sorten die abseits des nahen Ostens stehen (Brent, Texas) weit höher gehandelt werden als OPEC Sorten mit starkem Anteil im nahen Osten.
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Wenn Israel den Iran angreift, dann wird das meiner Meinung nach in dem Zeitfenster Wahl in den USA <-> Machtuebergabe des Praesidenten passieren, also irgendwann im November bzw Dezember. Zum einem sind die Republikaner sicher nicht vor der Wahl an einer Zuspitzung der Lage im Nahen Osten interessiert und unter einem demokratischen Praesidenten (da die Demokraten wahrscheinlich gewinnen) hat Israel sicher nicht so viele Zusprecher wie unter Bush fuer solch einem Militaerschlag.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Ein weiterer wesentlicher Faktor dürfte die Stationierung von russischen Flugabwehrsystemen im Iran sein. Sind diese Systeme voll einsatzbereit, steigt Israels Risiko, dass Flugzeuge über dem Iran abgeschossen werden. und was wir so in den Medien erfahren, haben selbst tote israelische Soldaten einen hohen Preis. Dagegen ist der Faktor US-Wahlkampf nicht so entscheidend.
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Diesel löst Existenzkrise aus - Busunternehmen rufen um Hilfe
http://www.n-tv.de/Diesel_loest_Existenzkr...215/988891.html
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Und wie siehts mit normalen Familien aus, die mit Heizöl heizen und einen Diesel-Pkw haben? Die sind dann mal wieder die Blöden, klare Sache.Danach solle es auf Antrag möglich sein, eine Rückerstattung der Mineralöl- und Ökosteuer zu erhalten - und zwar mindestens die Differenz zwischen deutschem Dieselsteuersatz und dem EU-Mindeststeuersatz für Diesel von 302 Euro pro 1000 Liter. Dies sei kein Neuland, weil bis 1980 die im Omnibusverkehr bezahlte Mineralölsteuer rückerstattet worden sei. Die Fahrpreise könnten so deutlich reduziert werden, hieß es.
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Nicht nur das - mit der Wiedereinführung der unseligen "Gasöl-Betriebsbeihilfe" gäbe man das in jeder Hinsicht falsche Signal. Denn dann wäre es auf einmal wieder betriebswirtschaftlich interessant, alles mögliche wieder mit dem Bus statt mit einem (elektrischen) Schienenverkehrsmittel zu machen.
Und Strom muß nicht zwingend vollständig aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden ...
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Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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“Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.” - Zitat wird sowohl Mark Twain als auch George Carlin zugeschrieben
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Das dauert noch lange, wenn man den generellen Aussagen zu diesem thema trauen kann. Da kann man den Militaerschlag ohne weiteres jetzt oder auch in einem guten Jahr planen.ropix @ 3 Jul 2008, 14:00 hat geschrieben: Und ich denke, dass hängt eher davon ab wie weit Iran sein Atomprogramm noch treibt. Die Israelis sehen sicher nicht zu wie der Reaktor anläuft, nur weils den Amerikanern noch nicht passt![]()
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Eilmeldung - Super ist jetzt super teuer, erstmals im bundesweiten Durchschnitt 1,60 EUR pro Liter. Diesel ist für durchschnittlich 1,56 EUR zu haben.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,...,563958,00.html
Bemerkung: Bei meiner Tankstelle ist Super mit "nur" 1,599 EUR angeschlagen. Die Sache hat aber einen Haken, die Tankstelle ist derzeit geschlossen, die Preise stammen noch aus der Vorwoche. Keine Ahnung, ob die Tankstelle umgebaut oder ganz aufgegeben wird. Letzteres erscheint mir nicht unwahrscheinlich, da bei den Preisen der ohnehin vermutlich ohnehin nicht gerade sprudelnde Absatz noch weiter zurückgehen dürfte.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,...,563958,00.html
Bemerkung: Bei meiner Tankstelle ist Super mit "nur" 1,599 EUR angeschlagen. Die Sache hat aber einen Haken, die Tankstelle ist derzeit geschlossen, die Preise stammen noch aus der Vorwoche. Keine Ahnung, ob die Tankstelle umgebaut oder ganz aufgegeben wird. Letzteres erscheint mir nicht unwahrscheinlich, da bei den Preisen der ohnehin vermutlich ohnehin nicht gerade sprudelnde Absatz noch weiter zurückgehen dürfte.
Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass hohe Spritpreise für Deutschland nicht unbedingt schlecht sein müssen. Und was lese ich in der FTD: Deutschland profitiert von teurer Energie 

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In letzter Zeit häufen sich aber die Meldungen, dass viele deutsche Betriebe vor dem Aus stehen und mindestens Leute entlassen müssen - Speditionsunternehmen, Taxibetriebe, Fischer machen keine Gewinne mehr usw.Iarn @ 4 Jul 2008, 16:35 hat geschrieben: Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass hohe Spritpreise für Deutschland nicht unbedingt schlecht sein müssen. Und was lese ich in der FTD: Deutschland profitiert von teurer Energie![]()
Dafür holt Steif die Produktion nach Deutschland zurück und auch einige andere Unternehmen machen ihr Outsourcing rückgängig...TramPolin @ 4 Jul 2008, 16:50 hat geschrieben: In letzter Zeit häufen sich aber die Meldungen, dass viele deutsche Betriebe vor dem Aus stehen und mindestens Leute entlassen müssen - Speditionsunternehmen, Taxibetriebe, Fischer machen keine Gewinne mehr usw.
Die Lastwagenfahrer können ja auf Binnenschiffer oder Lokführer umschulen

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Sie holen die Produktion zurück, weil sie mit der in Qualität in China unzufrieden waren. Die Qualitätsschwankungen waren zu groß. Außerdem möchte man in Zukunft schneller auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Wenn mal wieder ein Eisbär oder irgendein anderes Tier in Mode kommt, kann man ja die wartenden Kinder nicht damit vertrösten, dass das Schiff, dass den erwarteten Knut oder sonst wen bringt, ein paar Monate unterwegs ist.Iarn @ 4 Jul 2008, 16:53 hat geschrieben: Dafür holt Steif die Produktion nach Deutschland zurück und auch einige andere Unternehmen machen ihr Outsourcing rückgängig...
Mit dem Energiepreisen hat die Rückkehr von Steif wahrscheinlich wenig zu tun, auch wenn jetzt die Ausgaben für den Schiffsdiesel zwischen China und Deutschland wegfallen.
[Edit/Added:]
Passend hierzu auch:TramPolin @ 4 Jul 2008, 16:50 hat geschrieben:In letzter Zeit häufen sich aber die Meldungen, dass viele deutsche Betriebe vor dem Aus stehen und mindestens Leute entlassen müssen - Speditionsunternehmen, Taxibetriebe, Fischer machen keine Gewinne mehr usw.
http://www.n-tv.de/Hohe_Spritkosten_Taxifa...915/989439.html
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Dafür können aber vielleicht auch Arbeitsplätze in anderen Bereichen entstehen - insbesondere dürften die Energiepreise langfristig doch den Markt wieder mehr auf regionale Produkte konzentrieren, was nicht ein Nachteil sein muss.
Allerdings darf man auch nichtv ergessen dass die Energiekosten natürlich auch für die Exporte eher von Nachteil sind.
Allerdings darf man auch nichtv ergessen dass die Energiekosten natürlich auch für die Exporte eher von Nachteil sind.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Ne, Atomstrom geht auchSendlinger @ 3 Jul 2008, 17:24 hat geschrieben:Nicht nur das - mit der Wiedereinführung der unseligen "Gasöl-Betriebsbeihilfe" gäbe man das in jeder Hinsicht falsche Signal. Denn dann wäre es auf einmal wieder betriebswirtschaftlich interessant, alles mögliche wieder mit dem Bus statt mit einem (elektrischen) Schienenverkehrsmittel zu machen.
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Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Die Demographie löst dieses Problem zunehmens. Deutschland schrumpft bei konstanter Bevölkerung schon drastisch auf dem Land. Wenn jetzt die Energiepreise weiter steigen und sich das mit der bald drastisch sinkenden Bevölkerung überlagert, dann werden viele dünn besiedelte Flächen ganz entsiedelt.
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Davon träumen ja einige Politiker. Aber ist das Leben in einer Millionenstadt wirklich so lebenswert? Ich persönlich ziehe kleinere Einheiten vor. Sicher wird mir in der Großstadt mehr "geboten", die Frage ist aber, ob ich es überhaupt annehmen (und bezahlen) will.Iarn @ 4 Jul 2008, 20:59 hat geschrieben:Die Demographie löst dieses Problem zunehmens. Deutschland schrumpft bei konstanter Bevölkerung schon drastisch auf dem Land. Wenn jetzt die Energiepreise weiter steigen und sich das mit der bald drastisch sinkenden Bevölkerung überlagert, dann werden viele dünn besiedelte Flächen ganz entsiedelt.
Eines wird dabei aber gerne unter den Teppich gekehrt. Wenn Millionen in einer Stadt zusammenhocken, müssen sie auch ernährt werden. Dazu brauchen wir Landwirtschaft, und die kann wohl kaum innerhalb einer Millionenstadt angesiedelt sein. Und die landwirtschaftlichen Regionen werden dünn besiedelt bleiben, auch wenn sie nahe an der Großstadt sind.
Ich kann natürlich nur über die räumliche Situation in NRW schreiben, aber im Prinzip dürften die Verhältnisse für jeden Ballungsraum gelten. Das Ruhrgebiet ist industriell geprägt, dennoch gibt es an vielen Stellen auch innerhalb der politischen Stadtgrenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen. Hier ein Ausschnitt aus dem Stadtgebiet Essen an der Grenze zu Bochum. In meiner Kindheit war auch hier noch landwirtschaftlich genuzte Fläche. Heute ist es ein dicht bebautes Gebiet.
Heute gibt es am Niederrhein, in der Kölner Bucht, im Münsterland, in der Soester Börde noch sehr viel landwirtschaftliche Nutzfläche, die dünn besiedelt ist. Die Aufzählung ist nicht vollständig. Das Absatzgebiet ist der Ballungsraum Rhein-Ruhr.
Nicht nur, dass diese Produkte auch zum Verbraucher gelangen müssen, auch die dort (lebenden und) arbeitenden Menschen müssen mobil sein und bleiben.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Also die Landflucht ist sicherlich kein Traum der Politiker, zumal es hauptsächlich den Osten betrifft.Autobahn @ 4 Jul 2008, 22:03 hat geschrieben:Davon träumen ja einige Politiker. Aber ist das Leben in einer Millionenstadt wirklich so lebenswert?
Nicht jede kleine Einheit bedeutet automatisch Einsiedlerhöfe mit einer Busverbindung täglich.Ich persönlich ziehe kleinere Einheiten vor. Sicher wird mir in der Großstadt mehr "geboten", die Frage ist aber, ob ich es überhaupt annehmen (und bezahlen) will.
Meine Eltern haben ne kleine Ferienwohnung in den Bergen, in einem Ort der 60min Takt nach München mit ein paar Verstärkern hat. Vielleicht ergibt sich irgendwann eine halbstündliche Verbindung in gefragten Zeiten. Der Ortskern ist vollkommen intakt und man kann so gut wie alles des täglichen Bedarfs zu Fuß erledigen. Der Getränkehändler liefert zu sehr fairen Preisen nach Hause. In die Nachbarorte gibt es gut ausgebaute (und traumhaft schöne) Fahrradwege.
Eines wird dabei aber gerne unter den Teppich gekehrt. Wenn Millionen in einer Stadt zusammenhocken, müssen sie auch ernährt werden. Dazu brauchen wir Landwirtschaft, und die kann wohl kaum innerhalb einer Millionenstadt angesiedelt sein. Und die landwirtschaftlichen Regionen werden dünn besiedelt bleiben, auch wenn sie nahe an der Großstadt sind.
Unbestritten. Aber der Anteil der wirklich (nicht Hobby) Bauern auch an der ländlichen Bevölkerung ist sehr gering. Und deren Versorgung ist sicherlich auch per Indiviualverkehr noch machbar, selbst wenn es den Staat ein paar Euros Subvention kostet, den Bauern zu seinen Feldern zu bringen. Aber der Bauer wird auch Kinder haben, die zur Schule gehen müssen und ob man des Bauern Kinder in die Kreisstadt karrt oder den Bauern aufs Feld ist relativ egal.Nicht nur, dass diese Produkte auch zum Verbraucher gelangen müssen, auch die dort (lebenden und) arbeitenden Menschen müssen mobil sein und bleiben.
Ich bin in einem Teil Münchens aufgewachsen, der damals noch sehr ländlich/landwirtschaftlich geprägt war. Jetzt ist es auch recht dicht besiedelt. Ich finde es nicht schlimm.Ich kann natürlich nur über die räumliche Situation in NRW schreiben, aber im Prinzip dürften die Verhältnisse für jeden Ballungsraum gelten. Das Ruhrgebiet ist industriell geprägt, dennoch gibt es an vielen Stellen auch innerhalb der politischen Stadtgrenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen. Hier ein Ausschnitt aus dem Stadtgebiet Essen an der Grenze zu Bochum. In meiner Kindheit war auch hier noch landwirtschaftlich genuzte Fläche. Heute ist es ein dicht bebautes Gebiet.
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Gell, da kommen auch ein Haufen Touris hin und an jedem Haus hängt so ein lustiges Zimmer frei/belegt-Schild, oder?Meine Eltern haben ne kleine Ferienwohnung in den Bergen, in einem Ort der 60min Takt nach München mit ein paar Verstärkern hat. Vielleicht ergibt sich irgendwann eine halbstündliche Verbindung in gefragten Zeiten. Der Ortskern ist vollkommen intakt und man kann so gut wie alles des täglichen Bedarfs zu Fuß erledigen. Der Getränkehändler liefert zu sehr fairen Preisen nach Hause. In die Nachbarorte gibt es gut ausgebaute (und traumhaft schöne) Fahrradwege.
Tourismus... ökologisch sehr sinnvoll.
Du... Ja. Es wird schon einen Grund haben, dass wir dir nicht alle die Bude einrennen und in irgendwelchen Wohnbatterien wohnen wollen. Irgendwann hört nämlich der Spaß mit CO2 und dem Zeugs auch mal auf. Sonst könnte man ja (als drastische Lösung) sagen, dass ein Mensch, der nicht lebt, auch kein CO2 verursacht und die gesetzlichen Regelungen dahingehend ändern. Das könnte auch andere Probleme lösen wie die Arbeitslosigkeit oder die Rente... :wacko:Ich finde es nicht schlimm.
Solange sie mit der Bahn kommen, null ProblemoRohrbacher @ 5 Jul 2008, 00:05 hat geschrieben:Gell, da kommen auch ein Haufen Touris hin und an jedem Haus hängt so ein lustiges Zimmer frei/belegt-Schild, oder?
Tourismus... ökologisch sehr sinnvoll.

Nach dem Münchner Mietspiegel wollen ja ein paar mehr Leute hier wohnenDu... Ja. Es wird schon einen Grund haben, dass wir dir nicht alle die Bude einrennen und in irgendwelchen Wohnbatterien wohnen wollen.

Ich sag jetzt mal nichts.Irgendwann hört nämlich der Spaß mit CO2 und dem Zeugs auch mal auf. Sonst könnte man ja (als drastische Lösung) sagen, dass ein Mensch, der nicht lebt, auch kein CO2 verursacht und die gesetzlichen Regelungen dahingehend ändern. Das könnte auch andere Probleme lösen wie die Arbeitslosigkeit oder die Rente... :wacko:
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@ Iarn
In Osten ist es keine Landflucht, es ist eine „Republikflucht“. Dort werden nicht nur Dörfer, sondern auch ganze Städte entvölkert. Aber die Gründe dafür haben kaum etwas mit den Energiekosten zu tun.
Ich glaube kaum, dass jemand, der auf einem Einsiedlerhof lebt (bzw. leben will) eine Busverbindung verlangt. Im Gegenteil, er wird froh sein, wenn ihn nicht Horden von gelangweilten ÖPNV-Nutzern belästigen. Erst recht will er keine Bahngleise vor seiner Hütte.
Von der Landwirtschaft fehlt Dir wahrscheinlich einige Kenntnis. Der Gedanke, dass ein Bauer in der Großstadt wohnt und täglich zu seinem Betrieb fährt, ist – Verzeihung - grotesk. Auf einem Bauernhof macht man nicht einfach das Licht aus und geht nach Hause. Ein Landwirt arbeitet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Stichwort Viehhaltung, Aussaat und Ernte sind witterungsabhängig usw. Natürlich ist auch im ländlichen Raum der Bauer nicht allein. Versteigerungen zur Vermarktung, Firmen, die landwirtschaftliche Produkte vor Ort verarbeiten, Landmaschinenhandel, Futter- und Saatmittelhandel etc. hängen direkt mit der Landwirtschaft zusammen. Selbstverständlich gibt es dann auch noch die übrige Infrastruktur wie Verwaltung, Schulen, Einzelhandel u.s.w. Ich habe viele Jahre in einer auf mehrere Ortschaften verteilten Stadt mit 12 Tsd. Einwohnern gelebt. Es gab dort mehr Arbeitsplätze, als Arbeitskräfte.
In Osten ist es keine Landflucht, es ist eine „Republikflucht“. Dort werden nicht nur Dörfer, sondern auch ganze Städte entvölkert. Aber die Gründe dafür haben kaum etwas mit den Energiekosten zu tun.
Ich glaube kaum, dass jemand, der auf einem Einsiedlerhof lebt (bzw. leben will) eine Busverbindung verlangt. Im Gegenteil, er wird froh sein, wenn ihn nicht Horden von gelangweilten ÖPNV-Nutzern belästigen. Erst recht will er keine Bahngleise vor seiner Hütte.
Unbestritten. Aber der Anteil der wirklich (nicht Hobby) Bauern auch an der ländlichen Bevölkerung ist sehr gering. Und deren Versorgung ist sicherlich auch per Indiviualverkehr noch machbar, selbst wenn es den Staat ein paar Euros Subvention kostet, den Bauern zu seinen Feldern zu bringen. Aber der Bauer wird auch Kinder haben, die zur Schule gehen müssen und ob man des Bauern Kinder in die Kreisstadt karrt oder den Bauern aufs Feld ist relativ egal.
Von der Landwirtschaft fehlt Dir wahrscheinlich einige Kenntnis. Der Gedanke, dass ein Bauer in der Großstadt wohnt und täglich zu seinem Betrieb fährt, ist – Verzeihung - grotesk. Auf einem Bauernhof macht man nicht einfach das Licht aus und geht nach Hause. Ein Landwirt arbeitet von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Stichwort Viehhaltung, Aussaat und Ernte sind witterungsabhängig usw. Natürlich ist auch im ländlichen Raum der Bauer nicht allein. Versteigerungen zur Vermarktung, Firmen, die landwirtschaftliche Produkte vor Ort verarbeiten, Landmaschinenhandel, Futter- und Saatmittelhandel etc. hängen direkt mit der Landwirtschaft zusammen. Selbstverständlich gibt es dann auch noch die übrige Infrastruktur wie Verwaltung, Schulen, Einzelhandel u.s.w. Ich habe viele Jahre in einer auf mehrere Ortschaften verteilten Stadt mit 12 Tsd. Einwohnern gelebt. Es gab dort mehr Arbeitsplätze, als Arbeitskräfte.
Einige Regionen haben in der Tat eine gewisse Anziehungskraft. Ich bezweifle aber, ob es die Landbevökerung ist, die es dort hin zieht. Es sind in erster Linie die Arbeitsplätze, die anlocken. So verzeichnet Düsseldorf einen Bevölkerungszuwachs, viele Städte im Ruhrgebiet hingegen verlieren Einwohner, die ländlichen Gebiete in der Region dagen nicht. Zwar kommen auch von dort Menschen zurück in die Stadt, meist ältere, die sich einst ein Häuschen im Grünen gebaut hatten. Dies wird nun von deren erwachsenen Kindern bewohnt.Nach dem Münchner Mietspiegel wollen ja ein paar mehr Leute hier wohnen Und es haben in den letzten 10 Jahren etliche Millionen in Deutschland die ländlichen Gebiete verlassen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Die Flucht aus dem Osten trifft trotzdem das Land mehr als die Städte. Auch im Nordosten Bayerns gibt es eine Landflucht, weil die Arbeitsplätze der alten Zonenrandgebiete nach Osten gegangen sind.
Da die steigenden Energiepreise ein recht neues Phänomen sind, sind die heute nicht ursächlich für die Landflucht. Aber in den kommenden Jahren wird sie diese verstärken. Ursachen für die Landflucht liegen in gestiegenen Ansprüchen an die Versorgung bei gleichzeitigem Ausdünnen von Versorgungsleistungen. Früher gabs die Dorfschule mit einer Klasse für mehrere Jahrgangsstufen. Heute ist die nächste Hauptschule drei Dörfer weiter und das nächste Gymnasium in der Kreisstadt. Studiert wird dann eh in M, HH oder B. Die Tante Emma Läden gibts auch nicht mehr und nicht jede Oma kann 30 km zum Lidl fahren. (geht gleich weiter, habe nicht mehr Zeichen
Da die steigenden Energiepreise ein recht neues Phänomen sind, sind die heute nicht ursächlich für die Landflucht. Aber in den kommenden Jahren wird sie diese verstärken. Ursachen für die Landflucht liegen in gestiegenen Ansprüchen an die Versorgung bei gleichzeitigem Ausdünnen von Versorgungsleistungen. Früher gabs die Dorfschule mit einer Klasse für mehrere Jahrgangsstufen. Heute ist die nächste Hauptschule drei Dörfer weiter und das nächste Gymnasium in der Kreisstadt. Studiert wird dann eh in M, HH oder B. Die Tante Emma Läden gibts auch nicht mehr und nicht jede Oma kann 30 km zum Lidl fahren. (geht gleich weiter, habe nicht mehr Zeichen
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