Connex: Bombardier baut Züge für die Marschbahn
Bombardier Transportation ist von der Connex Verkehr GmbH mit dem Bau von Regionalverkehrszügen beauftragt worden. Der Vertrag im Wert von rund 120 Millionen Euro umfasst 15 Züge mit insgesamt 90 Wagen und vier elektrischen Bombardier TRAXX Lokomotiven. Die Fahrzeuge sollen ab Sommer 2005 an den Kunden übergeben werden und vom 15. Dezember 2005 an auf der so genannten Marschbahn zwischen Hamburg und Westerland (Sylt) rollen.
Die neuen einstöckigen Reisezugwagen basieren auf dem von Bombardier Transportation entwickelten Fahrzeugdesign und technischen Lösungen, wie sie bereits seit Jahren erfolgreich bei den bewährten Bombardier Doppelstockwagen zum Einsatz kommen. Allein die Deutsche Bahn hat seit 1993 fast 1.500 dieser komfortablen Regionalbahnfahrzeuge im Bombardier Werk Görlitz bestellt, die ebenfalls zuverlässig in Israel, Dänemark und bald auch in Luxemburg im Einsatz sind.
Die Bombardier TRAXX Lokomotiven, die mit dem Bombardier MITRAC Antriebs- und Steuerungssystem ausgerüstet sind, basieren auf bewährten, standardisierten Gleichteilen, Systemen, Komponenten und Modulen. Dieses Plattformkonzept bietet Kunden ein nach speziellen Anforderungen maßgeschneidertes Produkt bei gleichzeitig reduzierten Kosten für Beschaffung, Betrieb und Wartung der Fahrzeuge. Die bereits in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg erfolgreich laufenden TRAXX Loks zeichnen sich durch große Zuverlässigkeit, hohe Verfügbarkeit von bis zu 97 Prozent und außerordentlich wirtschaftlichen Betrieb aus. Bei den bestellten Lokomotiven, die am Bombardier-Standort Kassel gebaut werden sollen, handelt es sich um eine Weiterentwicklung der bewährten BR 146.1.
„Die Entscheidung von Connex für Bombardier Transportation“, so Olof Persson, President, Mainline, Bombardier Transportation, „ist eine Entscheidung für ein innovatives Konzept: Ausgehend von einer erprobten und bewährten Basis haben wir eine neue Generation von Regionalzügen entwickelt, die in jeder Beziehung dem neusten Stand der Technik entsprechen.“
Die 15 Züge werden jeweils aus vier bzw. sechs einstöckigen klimatisierten Reisezugwagen gebildet, die als Anschlusswagen (hinter der Lok), Mittelwagen und Steuerwagen gebaut werden. Die niederflurigen Waggons mit einer Fußbodenhöhe von 800 Millimetern bieten Fahrgästen hohen Komfort und besondere Mehrzweckabteile, die viel Platz für Reisende mit Fahrrädern oder Kinderwagen bieten. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge beträgt 160 km/h.
Modernste Leittechnik ermöglicht das „Flügeln“ der Züge: Zwei Zugeinheiten werden mit nur einem Lokführer gefahren und können auf einem Unterwegsbahnhof getrennt werden, um zu verschiedenen Zielorten weiterzufahren.
Pressemeldung Bombardier, 20.11.2003
Die jetzt georderten Reisezugwagen von Bombardier werden ab dem 11. Dezember 2005 zwischen Hamburg und Westerland von Diesellokomotiven des in Kiel ansässigen Lokomotivherstellers "Vossloh Locomotives" gezogen. Einige Züge sollen nach dem Konzept der Nord-Ostsee-Bahn zusätzlich von Westerland als Fernverkehrszug weiter in Richtung Köln und Berlin fahren. Ab Hamburg werden dabei anstelle der Vossloh-Lokomotiven elektrische Lokomotiven von Bombardier eingesetzt werden. Aus diesem Grund wurde Bombardier neben dem Bau der 90 Reisezugwagen auch mit der Lieferung von vier E-Loks aus der "TRAXX"-Fahrzeugfamilie beauftragt.
Pressemeldung NOB, 20.11.2003
Gruß Sbahnman
Marschbahn
Aha, Züge bis Berlin oder Köln verlängern. Als eigenwirtschaftlicher Ferverkehrszug (InterConnex?!) also. Die Fahrzeuge werden doch eigentlich für den Nahverkehr angeschafft, somit vom Land - direkt oder indirekt - bezahlt. Riecht das nicht nach der der DB so häufig vorgeworfenen Quersubventionierung für den FV durch den NV?!