Zustände zum Wochenendeverkehr

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Polarstern
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Beitrag von Polarstern »

Es ist Sommer 32 Grad plus, es ist Wochenende und wir sind in Berlin, am Bahnhof warten tausende von Menschen auf den Zug nach Rostock, alle wollen an die Ostsee.

Das Problem: Die Züge sind total überfüllt ob der RE von Gesundbrunnen um 06:49 oder 08:20 Uhr, beide Züge sind so überfüllt dass man fast übereinander stehen muss.

Die Frage an die BahnExperten, warum schafft die DB Regio es nicht, in Stoßzeiten einen Ersatzverkehr zu realisieren ???

Damit könnte man in Hochsommerzeiten am Wochenende mal zwei zusätzliche Züge fahren lassen, aber das hieße Personal einstellen usw usw.

Wie denkt ihr darüber, ich fand den Sonntagstrip eine bodenlose Frechheit.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

DB Regio ist daran nicht schuld - das ist Sache des Bestellers. Beschwerden also bitte an diesen...
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Bin selber vor ein paar Wochen mit Freundin mit dem Warnemünde-Express gefahren... auch der war sehr gut gefüllt! Wir haben daher beschlossen, das nächste mal den kurz danach fahrenden planmäßigen RE5 zu nehmen... der ist erstens klimatisiert und zweitens bestimmt wesentlich leerer. Dann muß man halt in Rostock Hbf umsteigen in die S-Bahn nach Warnemünde und kommt etwa eine halbe Stunde später als der Warnemünde-Express an.
Polarstern
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Beitrag von Polarstern »

Die Idee einen Planzug später zu nehmen habe ich auch ins Auge gefasst, aber das löst das Problem mit der Rückfahrt nicht, der Zug war so überfüllt, dass beinahe die Bundespolizei den Zug hätte räumen müssen, das Agressionspotenzial war schon sehr hoch bei den Fahrgästen, teilweise auch deswegen, weil viele gleichwohl letzter Zug, diesen Zug nicht nehmen konnten, sehr zum Ärgerniss der Fahrgäste die in Güstrow oder Waren Müritz umsteigen wollten.

Die Züge an die Ostsee fahren nur im Zwei Stunden Takt, das ist schlecht , ich denke in Hochsommerzeiten müsste die Bahn es schaffen ExtraZüge einzusetezen und einen Stundentakt von 06:00 bis 09:00 zu realisieren und für die Rückfahrt einen Extrazug der 30 Minuten später nach 20:33 Uhr abfährt sowie einen der eine halbe Stunde voher abfährt.

Ich frage mich was da für Idioten bei der Bahn sitzen die nicht mal die Courage und die Kompetenz haben mal an die Menschen zu denken, aber möglicherweise zählt Profit mehr als Menschen.
A380
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Beitrag von A380 »

Nochmal: die Bahn ist hier der falsche Ansprechpartner.

Die Verkehrsleistungen im Regionalverkehr werden von den Ländern bestellt. Die Bahn fährt genau das, was bestellt ist. Nicht mehr und nciht weniger. Das ist per Gesetz so!!!
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Ich wiederhole mich glaub ich - aber extra nochmal für dich: DB Regio ist NICHT für die Anzahl und die Länge der Züge verantwortlich...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

ChristianMUC @ 29 Jul 2008, 14:47 hat geschrieben: Ich wiederhole mich glaub ich - aber extra nochmal für dich: DB Regio ist NICHT für die Anzahl und die Länge der Züge verantwortlich...
Ähm... ist an der Ostsee der Besteller der Vertragspartner des Kunden? Dann stimmt's natürlich. ;)

DB Regio ist Vertragspartner des Kunden, deswegen steht DB auf'm Ticket und deswegen ist die DB auch zuständig. Die DB hat das dann im Beschwerdefall mit wiederum ihren Vertragspartnern (Besteller, Industrie, Netz, Personaldienstlesiter, ...) die Suppe auszulöffeln, das muss den Kunden aber rechtlich gar nicht interessieren. Wenn der Zug zu kurz ist, ist am Ort des Geschehens der Zugbegleiter zuständig. Ob der was für kann oder nicht, ist wurscht, darum geht's ja gar nicht, der ist dafür da und muss diese Beschwerde entgegennehmen und sinnigerweise dann auch weiter an die Mühlen der Bürokratie geben...

Oder muss ich mich an Siemens wenden, wenn ich im ALEX sitze und die Lok unterwegs liegenbleibt? Es ist immer der Vertragspartner des Kunden zuständig. Wäre ja schlimm wenn nicht. Sonst müsste ich ja beim Auto, wenn irgendwas nicht geht, jeden Zulieferer abklappern... und wenn man japanische, chinesische, amerikanische, spanische und rumänische Teile drin hat und nicht weiß, was kaputt ist, kann das ganz schön mühsam sein. :huh:

Ne, wenn mir mein Auto verreckt ist mein Händler mein Vertragspartner, nicht der Hersteller, nicht irgendwelche Zulieferer oder deren Zulieferer, etc. Wenn die Modellbahnlok nicht funzt ist der Händler für mich zuständig und muss im Rahmen der 2-jährigen Gewährleistung einstehen, nicht der Hersteller. Also nicht mir gegenüber. Gegenüber dem Händler üblicherweise schon, klar.
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Gibt es nicht auch eigenwirtschaftlichen Regionalverkehr?
A380
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Beitrag von A380 »

Du bringst hier 2 Sachen durcheinander:

1. Vertragspartner des Reisenden ist die Bahn
2. Besteller der Zugleistungen ist das jeweilige Land (bzw.....)

In der Ausgangsfrage ging es ja darum, dass es die BAHN nicht schafft für eine entsprechende Entlastung zu sorgen. Und hier ist der kunde nun an der falschen Stelle. Die Bahn kann hier auch nur an das Land verweisen.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

In der Ausgangsfrage ging es ja darum, dass es die BAHN nicht schafft für eine entsprechende Entlastung zu sorgen. Und hier ist der kunde nun an der falschen Stelle. Die Bahn kann hier auch nur an das Land verweisen.
Das ist nicht richtig! Die Bahn kann natürlich auf das Land verweisen, das ist ihr gutes Recht, nur wie gesagt ist die DB AG Vertragspartner des Reisenden und damit gegenüber dem Kunden verantwortlich. Wie gesagt, wenn ich ein Fahrzeug verkaufe, habe ich gegenüber dem Kunden die volle Verantwortung für sämtliche Zulieferteile. Genauso hat die DB AG gegenüber dem Kunden die volle Verantwortung für die Dienstleistung. Die wird die dann wiederum an den Besteller, Netz, die Fahrzeugindustrie oder sonstwen weiterleiten, aber gegenüber dem Kunden ist die DB AG in der Pflicht/Zwickmühle. Genauso wie jeder andere auch, der ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, egal ob in Eigenregie oder im Auftrag. Wenn ich im Auftrag was in Ebay verkaufe, das hinterher nicht so ist, wie's sein soll, bin ich dran, auch wenn ich so gesehen vielleicht nix dafür kann. Ich bin der Vertragspartner des Käufers.
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 29 Jul 2008, 17:21 hat geschrieben: Das ist nicht richtig!
Das ist schon richtig. Es ging darum, dem Polarstern zu erklären, wer für Zusatzzüge/Zugverlängerungen usw. zuständig ist bzw. was passieren muß, daß es passiert (das Land bestellt). Es ist natürlich klar, daß wenn man sich als Kunde in einem überfüllten Zug drängelt, man sich nicht an das Land wendet, sondern an die DB (sei dies der Zugbegleiter, der Lokführer oder eine Aufsicht oder wer auch immer).
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
NicoFMuc
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Beitrag von NicoFMuc »

ET 423 @ 29 Jul 2008, 17:52 hat geschrieben: Das ist schon richtig. Es ging darum, dem Polarstern zu erklären, wer für Zusatzzüge/Zugverlängerungen usw. zuständig ist bzw. was passieren muß, daß es passiert (das Land bestellt). Es ist natürlich klar, daß wenn man sich als Kunde in einem überfüllten Zug drängelt, man sich nicht an das Land wendet, sondern an die DB (sei dies der Zugbegleiter, der Lokführer oder eine Aufsicht oder wer auch immer).
Was ist eigentlich mit zusätzlichen IRE´s? Die Strecke Dresden <> Nürnberg wird ja bei den IRE von der Bahn eigenwirtschaftlich betrieben.
Was ist, wenn Sie das auf der besagten Strecke vom Warnemündeexpress einfach zusätzlich (eigenwirtschaftlich) anbieten würde, einfach als kurzfristige Verstärkung. Darf sie das? Oder gibts da irgendwelche Beschränkungen von dem Besteller her?


Gruß
Nico
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Beitrag von WorldOfPhysics »

NicoFMuc @ 29 Jul 2008, 18:09 hat geschrieben: Was ist eigentlich mit zusätzlichen IRE´s? Die Strecke Dresden <> Nürnberg wird ja bei den IRE von der Bahn eigenwirtschaftlich betrieben.
Was ist, wenn Sie das auf der besagten Strecke vom Warnemündeexpress einfach zusätzlich (eigenwirtschaftlich) anbieten würde, einfach als kurzfristige Verstärkung. Darf sie das? Oder gibts da irgendwelche Beschränkungen von dem Besteller her?
Genau das war auch mein Gedanke - wenn ein Zug überfüllt ist, müsste sich ein Verstärkerzug ja lohnen. Also müsste die Bahn schon ein Interesse daran haben.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Wenn man dann festlegt, dass im Verstärker keine Ländertickets und SWT gelten, rentiert sich das vielleicht grad so - aber dann fährt niemand mehr mit. "Dank" dieser Billigangebote machen die Fahrgeldeinnahmen teilweise nicht mehr die Hälfte der gesamten Einnahmen aus. Für 5 Euro pro Person lässt sich ohne immense Zuschüsse nunmal kein Angebot aufrecht erhalten...
NicoFMuc
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Beitrag von NicoFMuc »

ChristianMUC @ 29 Jul 2008, 18:28 hat geschrieben: Wenn man dann festlegt, dass im Verstärker keine Ländertickets und SWT gelten, rentiert sich das vielleicht grad so - aber dann fährt niemand mehr mit.
Ah, ok. Danke. Also möglich wäre es schon. Nur ich versteh auch den betrieblichen/finanziellen Hintergrund ob man einsetzt oder nicht.

Wie schnell kann denn ein "Besteller", also die Länder in dem Fall, da reagieren und mehr bestellen? Geht das überhaupt kurzfristig?

Gruß
Nico
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Das ist das typische Problem des deutschen Regionalverkehrs - es gibt kaum mehr Reserven...Sicherlich gibt es in den großen "Wagenfriedhöfen" Mukran, Hamm und Karlsruhe noch massenweise Wagen, die man auch mittelfristig wieder in betriebsbereiten Zustand bekommt, aber ein paar Wochen bis Monate dürfte das dauern.

Das Grundproblem bleibt aber die Finanzierung - und damit ein Politikum. Wenn ich wirklich Mehrverkehr (sowohl Güter- als auch Personenverkehr) will, muss ich viel Geld dazu in die Hand nehmen. Und dazu ist unsere Politik nicht gewillt...
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

ChristianMUC @ 29 Jul 2008, 21:13 hat geschrieben:Sicherlich gibt es in den großen "Wagenfriedhöfen" Mukran, Hamm und Karlsruhe noch massenweise Wagen, die man auch mittelfristig wieder in betriebsbereiten Zustand bekommt,
Zumindest den Fristen nach sind die Wagen dort teilweise sogar in betriebsbereitem Zustand.

Bild
Mukran, 18. Juli 2008
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Bing »

ChristianMUC @ 28 Jul 2008, 22:56 hat geschrieben:DB Regio ist daran nicht schuld - das ist Sache des Bestellers. Beschwerden also bitte an diesen...
Moin Moin,

interessant sich hier die Argumentation der Bahn AG zueigen zu machen. Problem ist nur daß der gemeine Bahnkunde - oft auch als PAXe (im Flugverkehr und der christilichen Seefahrt gern verwendeter Begriff) diese feinen Unterschied weder kennt noch irgendwas damit anzufangen weis.

Ansprechpartner für den Kunden und somit auch für seine Beschwerden ist derjenige bei dem er sein Geld abdrückt und der die Leistung erbringt: sprich in diesem Fall die Bahn AG bzw. deren Regionaltochter. Das die EVU's (z.B. Bahn AG und deren Regionalorganisationen) von unfähigen Bestellern erstellen Verträge akzeptiert entbindet Sie nicht der Verantwortung gegenüber dem Kunden. Schließlich hat Sie ja dem Kunden gegenüber mit dem Verkauf des Tickets ein Leistungsversprechen gegeben das es dem Kunden gegenüber zu erfüllen gilt.
Das Landesregierungen, Kommunen und Gemeinden oder populistisch gesagt scheinbar irgendeiner Lobby hörige Politiker untragbare Bestellerverträge ausloben die das Ziel zu haben scheinen die Menschen vom ÖPNV fernzuhalten steht auf einem anderen Blatt. Bemerkenswert daß dies Verträge durch die EVU's, auch die Bahn AG und deren Tochterfirmen, tatsächlich akzeptiert werden. Oder wie kann es sein das in manchen Verträgen drinsteht daß Mehreinnahmen, etwa durch höhere Passagierzahlen NICHT dem EVU (z.B. DB Regio) zugute kommen sondern an den Besteller (z.B. Bundesland) abzugeben sind. Ergo macht es in einigen Regionen Deutschlands für den Dienstleister (z.B. DB Regio) keinen Sinn attraktive, bedarfsgerechte und kundenfreundliche Angebote zu erstellen da der Ertrag nicht steigt. Eher versucht man den Aufwand zu minimieren und die Kunden zu vergraulen. Wie hat's ein S-Bahn GmbH Geschäftsführer mir gegenüber sinngemäß formuliert: Bei manchen Bestellerverträgen wäre es gescheiter die Zugtüren zuzuschweißen und leer zu fahren - die Einnahmen sind durch den Besteller garantiert und man spart sich Reinigungs- und Instandhaltunskosten und hat obendrein keine Vandallismusschäden. Mit ein Grund warum in manchen Bundesländern oder Regionen die Züge vor Dreck nur so strotzen und Beschwerden von Kunden keinen interessieren ...
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Sperre für Wochenend- und Ländertickets für überlastete Züge einführen. Hat man bei der EXPO 2000 auch gemacht.
Polarstern
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Beitrag von Polarstern »

Im Regionalverkehr verweist die Bahn auf das KundendialogCenter in Hannover, naja , vorgefertigte Antworten bekommt man da.

Es ist doch nicht so schwer in Stoßzeiten Sonderzüge einzusetzen, dass verstehe ich einfach nicht, bei Fussballspielen wird das doch auch realisiert. Ob billig hin oder her, die Bahn macht ein Angebot und muss bei Übernachfrage darauf reagieren, dass tut Sie nicht , und möglicherweise liegt es wohl am Personalabbau ?

Ich kann es nicht verstehen, warum man nicht noch einen Sonderzug realisieren kann.

Dabei hat die Bahn die IR und D-Züge verschrottet und die DB Dosto Züge vegetieren auch wohl im Depot herum anstatt diese anständig zu nutzen.

Jeder inteligente Mensch weiss, dass in Ferienzeiten und bei Sommerhitze, die Ostsee ein sehr beliebter Ausflugspunkt ist, dass die Deutsche Bahn AG darauf nicht reagiert, das macht mich wütend.

Ich hoffe, dass die Presse das öffentliche Interesse erregen kann und dass das mal zum Politikum genommen wird.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Wagenüberschuss? Bei der DB? WO??? :blink:

Aber mal 'ne Frage... Wenn ich bei dir Semmeln kaufen will, und sag ich will 200 Stück, zahl aber nur die 100 die du sowieso bäckst - schmeißt du dafür den Ofen noch mal an? Ehrliche Antwort?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

chris @ 30 Jul 2008, 20:52 hat geschrieben: Wagenüberschuss? Bei der DB? WO??? :blink:
Ganz Berlin-Lichtenberg (die auch den Warnemünde-Express bespannen) steht voll mit ungenutzten ex-DR-Dostos..
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Beitrag von 146225 »

Polarstern @ 30 Jul 2008, 20:47 hat geschrieben: Es ist doch nicht so schwer in Stoßzeiten Sonderzüge einzusetzen, dass verstehe ich einfach nicht, bei Fussballspielen wird das doch auch realisiert. Ob billig hin oder her, die Bahn macht ein Angebot und muss bei Übernachfrage darauf reagieren, dass tut Sie nicht , und möglicherweise liegt es wohl am Personalabbau ?

Ich kann es nicht verstehen, warum man nicht noch einen Sonderzug realisieren kann.

Jeder inteligente Mensch weiss, dass in Ferienzeiten und bei Sommerhitze, die Ostsee ein sehr beliebter Ausflugspunkt ist, dass die Deutsche Bahn AG darauf nicht reagiert, das macht mich wütend.
Kühl Dich mal wieder runter - wenn Deine gewünschten Zusatzzüge für wenige Sommerwochenenden im Jahr wirklich verkehren würden, würdest Du Dich auch wieder aufregen - weil sich der Preis Deiner Fahrkarte nämlich erhöht hätte, um die zusätzlich entstandenen Kosten zu decken.

Gewöhne Dich an das Grundübel: Wir leben mittlerweile in einem Deutschland, wo die Eisenbahn kein System mehr ist, welches dem Gemeinwohl dienen soll, sondern eines, welches möglichst billig betrieben möglichst hohe Rendite erbringen soll. Kombiniert mit (Landes-)politikern, die nicht weiter denken wollen und können als die max. 50 m bis zu ihrem Dienstwagen, aber keinesfalls mit dem Nachbarland kooperieren. Was wäre denn, wenn Brandenburg Dir einen Zusatz-RE bestellt, und Mecklenburg-Vorpommern das ablehnt ? Dann bist Du vielleicht an der Landesgrenze, aber sicher noch nicht an der Ostsee...

Diese Grundprobleme zu lösen wird mehr benötigen als irgendeinen reißerischen Pressebericht.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Jörg.L.E.
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Beitrag von Jörg.L.E. »

Die Loveparade letztens hat der DB auch ihre Grenzen aufgezeigt. Auf VOX kam da vor 2 Wochen ne interessante Reportage. Der Dortmunder Hauptbahnhof wurde bereits zum Nachmittag wegen Überfüllung gesperrt. Dies zog sich bis tief in die Nacht hin. Schlussendlich wurde die Barrikade aufgegeben um den Massen noch die Heimkehr zu ermöglichen. Interessant fand ich, wie die Massen a`la "Tokioer U-Bahn" in den RE gestopft worden. Das die Loveparade ein paar Leute mehr anzieht ist der DB wahrscheinlich entgangen.

Beim Technofestival "SonneMondSterne Festival" in Saalburg(Thüringen) hatte ich vor 2 Jahren ne ähnliche Beobachtung gemacht. Auf der Strecke gibt`s nur nen 2h-Takt(was normalerweise auch reicht) und nen 641er-Triebwagen. Zu diesem Festival reist ein Großteil mit der Bahn an. Sonderzüge ? FEHLANZEIGE. Längere Zugeinheiten? FEHLANZEIGE. An etlichen Bahnhöfen mussten viele Reisende zurückbleiben. Im übrigen war es Sonntag nachmittag. Einer Zeit, wo viele Jugendlichen zum Bund bzw. Pendler zum Arbeitsort fahren.
Hier in Leipzig ging auch viel Zeit ins Land, ehe man den RE von Hoyerswerda, Sonntags, um einen Hänger verstärkt hat. Vorher gab`s indische Verhältnisse.

Seit die DB verstärkt auf Dieseltriebwagen umgestellt hat ist sie anfälliger geworden für überfüllte Züge.

Im übrigen finde ich diese Aufteilung und Bestellung mittlerweise nur noch bürokratisch. Im Raum Leipzig bestellt der ZNVL die Zugleistung. Der MDV hängt sich als Verkehrsverbund auch noch rein. In SA fungiert noch die NASA. Hinzu kommen noch die Strecken von VEOLIA. 3 Bundesländer hängen mit drin. Der MDV-Bereich Döbeln hat zum 1. August dank Kreisreform den Regierungsbezirk gewechselt.
FAZIT: Jeder hat was zu melden, keiner will im Schadensfall verantwortlich sein. Wahnsinn !!!
Bahnstatistik 2009:
83770 km (229,5 km pro Tag )
Stand: 31.12.2009

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Polarstern @ 28 Jul 2008, 22:52 hat geschrieben:Das Problem: Die Züge sind total überfüllt ob der RE von Gesundbrunnen um 06:49 oder 08:20 Uhr, beide Züge sind so überfüllt dass man fast übereinander stehen muss.
Also ich hätte mir das nicht angetan, mit einem überfüllten Zug zu fahren. Aber ich hätte mich auch nicht aufgeregt, sondern meine Reisepläne geändert. Z.B. hier:

Google-Karte

oder hier:

Google-Karte

Um nur zwei Beispiele aus dem Berliner Umland zu nennen, die sogar mit örtlichem ÖPNV zu erreichen sind.

Und mal im Ernst, wenn die Züge schon so voll waren, wie voll war es dann am Strand?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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