Hallo zusammen,
ich war neulich bei Dunkelheit am Bahnhof Markt Erlbach. Dort zeigten alle Ausfahrsignale ein Blaues Licht. Was bedeutet dieses Signalbild. Es wurde gezeigt, bevor der letzte Zug des Tages Richtung Sieglsdorf abgefahren ist und der letzte Zug angekommen ist.
Vielen Dank im Voraus!
Blaues Licht
- Boris Merath
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Es handelt sich dabei um ein zentrales Sicherungsverfahren für den Vereinfachten Zugleitbetrieb von der Firma Tiefenbach.
Auf der Strecke gibt es ja keine Signale u.ä., der Kreuzungsbahnhof ist mit Rückfallweichen ausgestattet, die in dem Kreuzungsbahnhof installierten Sperrsignale zeigen dem Lokführer nur an, dass die Rückfallweiche die Grundstellung erreicht hat und befahren werden kann.
Die Betriebsabwicklung läuft beim Zugleitbetrieb über Funk oder Fernsprecher, hier wird dem Zugführer (Achtung: Auf dieser Strecke fungiert nicht der Lokführer als Zugführer!) durch den Zugleiter (das ist quasi der Fahrdienstleiter einer Zugleitbetriebstrecke) eine mündliche Fahrerlaubnis gegeben, der dann wiederum dem Lokführer den Abfahrauftrag erteilt, so dass dieser ohne Signal aus dem Bahnhof ausfahren darf.
So ein manuelles System ist natürlich fehleranfällig, und nachdem es da in der Vergangenheit zu einigen UNfällen gekommen ist, werden diese Strecken jetzt mit einer zusätzlichen technischen Sicherung nachgerüstet.
In diesem Marktsegment ist die sonst eher unbekannte Signaltechnikfirma Tiefenbach führend. Diese Firma hat zuerst ein System aus autarken zuggesteuerten 2000Hz-Magneten entwickelt, die gegnerische Zugfahrten verhindern sollen (vereinfacht gesagt: Wenn ein Zug in die eingleisige Strecke einfährt, wird an beiden Enden der Strecken ein 2000Hz-Magnet scharfgeschaltet, der sowohl gegnerische Einfahrten als auch Nachfahrten verhindert), dieses Verfahren, das auf der Innotrans 2006 vorgestellt wurde, sollte ohne Überwachung und Eingriffsmöglichkeiten durch Lokführer und Zugleiter auskommen. Ob dieses System irgendwo installiert wurde ist mir nicht bekannt.
Die Strecke nach Markt Erlbach ist die Teststrecke für ein erweitertes System. Hierbei handelt es sich um zentral durch den Zugleiter gesteuerte 2000Hz-Magneten an den Bahnhofsenden, die einen Zug beim Überfahren zwangsbremsen. Der Fahrdienstleiter kann über einen Bedienmonitor einzelne 2000Hz-Magneten deaktivieren, via ISDN oder GSM-R wird dieser Auftrag an den Magneten vor Ort übermittelt. Über das System werden gegnerische Fahrten ausgeschlossen.
Zur Kontrolle für den Lokführer gibt es das blaue "Signal" - blau leuchtend heißt 2000Hz-Magnet aktiv, blau blinkend zeigt an, dass der Magnet inaktiv ist. Dabei erlaubt das blaue blinken aber nicht die Ausfahrt aus dem Bahnhof - ausfahren darf der Lokführer erst wenn die Bedingungen nach dem Zugleitbetriebsverfahren vorliegen.
In irgendeinem DB-Praxis-Heft von vor etwa zwei Jahren gibts auch nen Artikel zu dem System.
Auf der Strecke gibt es ja keine Signale u.ä., der Kreuzungsbahnhof ist mit Rückfallweichen ausgestattet, die in dem Kreuzungsbahnhof installierten Sperrsignale zeigen dem Lokführer nur an, dass die Rückfallweiche die Grundstellung erreicht hat und befahren werden kann.
Die Betriebsabwicklung läuft beim Zugleitbetrieb über Funk oder Fernsprecher, hier wird dem Zugführer (Achtung: Auf dieser Strecke fungiert nicht der Lokführer als Zugführer!) durch den Zugleiter (das ist quasi der Fahrdienstleiter einer Zugleitbetriebstrecke) eine mündliche Fahrerlaubnis gegeben, der dann wiederum dem Lokführer den Abfahrauftrag erteilt, so dass dieser ohne Signal aus dem Bahnhof ausfahren darf.
So ein manuelles System ist natürlich fehleranfällig, und nachdem es da in der Vergangenheit zu einigen UNfällen gekommen ist, werden diese Strecken jetzt mit einer zusätzlichen technischen Sicherung nachgerüstet.
In diesem Marktsegment ist die sonst eher unbekannte Signaltechnikfirma Tiefenbach führend. Diese Firma hat zuerst ein System aus autarken zuggesteuerten 2000Hz-Magneten entwickelt, die gegnerische Zugfahrten verhindern sollen (vereinfacht gesagt: Wenn ein Zug in die eingleisige Strecke einfährt, wird an beiden Enden der Strecken ein 2000Hz-Magnet scharfgeschaltet, der sowohl gegnerische Einfahrten als auch Nachfahrten verhindert), dieses Verfahren, das auf der Innotrans 2006 vorgestellt wurde, sollte ohne Überwachung und Eingriffsmöglichkeiten durch Lokführer und Zugleiter auskommen. Ob dieses System irgendwo installiert wurde ist mir nicht bekannt.
Die Strecke nach Markt Erlbach ist die Teststrecke für ein erweitertes System. Hierbei handelt es sich um zentral durch den Zugleiter gesteuerte 2000Hz-Magneten an den Bahnhofsenden, die einen Zug beim Überfahren zwangsbremsen. Der Fahrdienstleiter kann über einen Bedienmonitor einzelne 2000Hz-Magneten deaktivieren, via ISDN oder GSM-R wird dieser Auftrag an den Magneten vor Ort übermittelt. Über das System werden gegnerische Fahrten ausgeschlossen.
Zur Kontrolle für den Lokführer gibt es das blaue "Signal" - blau leuchtend heißt 2000Hz-Magnet aktiv, blau blinkend zeigt an, dass der Magnet inaktiv ist. Dabei erlaubt das blaue blinken aber nicht die Ausfahrt aus dem Bahnhof - ausfahren darf der Lokführer erst wenn die Bedingungen nach dem Zugleitbetriebsverfahren vorliegen.
In irgendeinem DB-Praxis-Heft von vor etwa zwei Jahren gibts auch nen Artikel zu dem System.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876