Der Bahn fehlt Geld für das Schienennetz. Jetzt will sie Millionen von Neubauvorhaben abziehen, um das Netz zu sanieren.
SZ Artikel: Bahn in Not - Erweitern? Von wegen!
Das zeigt wieder einmal mehr, dass das gesamte Konstrukt einer gründlichen Überarbeitung bedarf. Die Infrastruktur gehört ohne wenn und aber in die Hand des Bundes. Netz und Betrieb müssen nicht nur vom Namen her, sondern auch organisatorisch komplett getrennt werden.
Kurz und knapp:
Infrastruktur -> Bundesbehörde, bei Nebenbahnen evtl. auch Landesbehörde.
Bahnhöfe -> sollten von den Kommunen übernommen und bewirtschaftet werden (außer den Gleisanlagen)
Betrieb -> privatwirtschaftlich organisiert (unabhängig von Eigentümerverhältnissen)
Und wenn wir schon dabei sind, die Prüfungen der Radsatzwellen (und auch aller anderen HU´s) sollte auch nicht von der DB AG selbst durchgeführt werden. Ob die derzeitigen Mitarbeiter dann zu einem Eisenbahn-TÜV wechseln oder ob dies dem EBA angegliedert wird, spielt keine Rolle.
Kurz und knapp:
Infrastruktur -> Bundesbehörde, bei Nebenbahnen evtl. auch Landesbehörde.
Bahnhöfe -> sollten von den Kommunen übernommen und bewirtschaftet werden (außer den Gleisanlagen)
Betrieb -> privatwirtschaftlich organisiert (unabhängig von Eigentümerverhältnissen)
Und wenn wir schon dabei sind, die Prüfungen der Radsatzwellen (und auch aller anderen HU´s) sollte auch nicht von der DB AG selbst durchgeführt werden. Ob die derzeitigen Mitarbeiter dann zu einem Eisenbahn-TÜV wechseln oder ob dies dem EBA angegliedert wird, spielt keine Rolle.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
- Boris Merath
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Halt ich nicht für sehr sinnvoll - was das für nen Verwaltungsaufwand gibt...Überleg mal was das für ein Zirkus ist wenn man als EVU gerne an jedem Bahnhof der Strecke seinen Fahrplan aufhängen möchte, da musst ja zu zig Rathäusern dann laufen. Darüber hinaus müsste jede Kommune sich erstmal das nötige Wissen erarbeiten.Autobahn @ 23 Oct 2008, 19:21 hat geschrieben: Bahnhöfe -> sollten von den Kommunen übernommen und bewirtschaftet werden (außer den Gleisanlagen)
Außerdem hängt an den Bahnhöfen auch viel betrieblicher Kram dran wie zum Beispiel Zugzielanzeiger, Ansager etc. Dazu sind die Kommunen schlicht nicht in der Lage.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Auch für mich gehören die Bahnhöfe prinzipiell zur betriebsnotwendigen Infrastruktur. Wozu eine Bewirtschaftung durch die Kommunen führt, kann man heute ja schon beobachten - im positiven wie im negativen Sinne.
Es sollte irgendwie ein Modell geben, dass es engagierten Kommunen leicht ermöglicht, ihre Bahnhöfe zu übernehmen.
Denn wenn eine Kommune in ihren Bahnhof investieren will, ist das EVU natürlich der größte Nutznießer.
Solange aber DB StuS & Konsorten für ihre Bruchbuden Mondpreise haben wollen und alle vier Wochen ein neuer Ansprechpartner am anderen Ende der Republik zuständig ist, verzweifelt irgendwann auch der engagierteste Bürgermeister.
Es sollte irgendwie ein Modell geben, dass es engagierten Kommunen leicht ermöglicht, ihre Bahnhöfe zu übernehmen.
Denn wenn eine Kommune in ihren Bahnhof investieren will, ist das EVU natürlich der größte Nutznießer.
Solange aber DB StuS & Konsorten für ihre Bruchbuden Mondpreise haben wollen und alle vier Wochen ein neuer Ansprechpartner am anderen Ende der Republik zuständig ist, verzweifelt irgendwann auch der engagierteste Bürgermeister.
Gruß vom Wauwi
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Also darin sehe ich jetzt wirklich kein unlösbares Problem, das rechtlich so zu regeln, dass diese Dinge dann trotzdem die Bahn machen darf/muss.Boris Merath @ 23 Oct 2008, 22:29 hat geschrieben: Außerdem hängt an den Bahnhöfen auch viel betrieblicher Kram dran wie zum Beispiel Zugzielanzeiger, Ansager etc. Dazu sind die Kommunen schlicht nicht in der Lage.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Welches Wissen braucht man da denn so? Ich kann mir da jetzt nichts drunter vorstellen. Davon abgesehen könnte man ja den betrieblichen und den baulichen Teil trennen. (oder nicht?)Boris Merath @ 23 Oct 2008, 22:29 hat geschrieben: Darüber hinaus müsste jede Kommune sich erstmal das nötige Wissen erarbeiten.
Außerdem hängt an den Bahnhöfen auch viel betrieblicher Kram dran wie zum Beispiel Zugzielanzeiger, Ansager etc. Dazu sind die Kommunen schlicht nicht in der Lage.
Wenn ich sehe, dass die Bahn jetzt alle möglichen Bahnhöfe saniert und den Wuppertaler mal wieder außen vor lässt, gerade wo der Bereich um den Bahnhof (Döppersberg) in einem Mammutprojekt neu gestaltet wird, dann krieg ich schon einen Hals, dass man Gleis 2/3 nur per Pedes erreichen kann und nicht per Aufzug. Da wären wir ohne Bahn besser dran. (Kein Geld ausgeben können wir genauso!)
Übrigens, war da in letzter Zeit nicht mal eine Meldung, dass die Bahn die vorgesehenen Mittel des Bundes gar nicht für die Netzsanierung benutzt hat, sondern lieber Gewinn eingefahren hat? *mich dunkel erinner*
Dir als BeamterWildwechsel @ 24 Oct 2008, 08:32 hat geschrieben: Also darin sehe ich jetzt wirklich kein unlösbares Problem, das rechtlich so zu regeln, dass diese Dinge dann trotzdem die Bahn machen darf/muss.

SCNR...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.