wie schon letztes Jahr eine Kurzübersicht über die mehr oder minder exotischen Wageneinsätze in Deutschland sowie teilweise in den angrenzenden Ländern.
I. Metropolitan
Auch im Jahre 2009 sorgen die bekannten Mettwürste aus Delitzsch für ein wenig Abwechslung im innerdeutschen IC-Verkehr. Die Wagen, deren Ausstattung zwischen luxuriös (Wagen 3 bis 7) und eher durchgeschnitten (Wagen 1 und 2) schwankt, werden wie folgt eingesetzt:
IC 1111, 1112, 1113, 1118, 1119, 1178, 1193, 1196, 1198, 1199
II. Railjet
Der Schienenflieger unserer Nachbarn kommt ab Dezember planmäßig nach München, zunächst mit einem Zugpaar. Mit der Auslieferung weiterer Garnituren werden ab Anfang April zwei weitere Umläufe mit diesem Zug, der mit der absoluten Neuerung schlechthin - der Dreiklassigkeit - aufwartet (Baue auf und reisse nieder - so hast du Arbeit immer wieder), gefahren. Die angedrohten fünf täglichen Zugpaare lassen aber weiter auf sich warten - nur das schon ab Dezember verkehrende Zugpaar 63/66 verkehrt bis in die ungarische Hauptstadt, die anderen beiden Zugpaare verenden in der Großbaustelle Wien West. Zusammengefasst:
rj 63, 66, ab vorraussichtlich 3.4.09 auch rj 60, 67, 69, 262
III. Talgo
Auch die Stadtnachtlinie - pardon: CityNightLine schickt ihre fünf Exoten im nächsten Jahr wieder auf die Reise - ausnahmsweise sogar mit gleichen Zugnummern.
CNL 1200, 1201, 1288, 1289
Wers gern etwas breiter hat, für den gibt es weiterhin den nicht täglich verkehrenden EN "Paul Casas" von Zürich nach Barcelona und zurück - EN 274, 275.
IV. Interregiowagen
Die PFA-Kreationen der Endachtzigerjahre dürfen weiterhin im Fernverkehr mitspielen. Nachdem sie auch nicht Teil der Achse des/der Bö®sen sind, erreichen sie mit den ab Dezember planmäßigen Ersatzzügen auch Ziele, die schon länger nicht mehr im Reiseprogramm des Freunds von Fünferabteilen und Übersetzfenstern standen. Interessamterweise bleiben auf der Strecke Basel - Rheintal - Hamburg auch im Jahr 2 nach Rauchverbot die ehemals als Raucherwagen gedachten Verstärkerwagen an den sonst rein aus SBB-Material gebildetenen EC bestehen.
[Liste der Zugnummern würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, bitte den Zugbildungsplan abwarten]
Die Abstellung der 4010 zum Fahrplanwechsel sorgte dann auch dafür, dass neben DB-Wendezügen nach Graz und Villach auch mehrere IR-Wagen ihre letzten Einsätze zwischen Skipisten und Donauufer erbringen dürften, in unserem Nachbarland trifft man sie hier:
IC 502, 512, 513, 515, 518, 610, 611
V. Schlierenwagen
Nachdem man mit den kopierten Mitteleinstiegswagen (Vorbild DB) gute Erfahrungen gemacht hatte, wurde man auf der Suche nach weiteren Vorbildern in der Schweiz fündig. Die dortigen Einheitswagen II gefielen den ÖBB so gut, dass sie sich diese von den heimischen Waggonbaufabriken Jenbach und SGP in mehreren hundert Exemplaren haben liefern lassen. Der nach seinem Lizenzgeber - der Waggonbau Schlieren in Zürich - schlicht Schlierenwagen genannte Wagen wurde zwar in den letzten Jahren nach der Auslieferung moderner (das ist neudeutsch für unbequem) Triebwagen aus vielen Einsatzgebieten verdrängt. In den letzten Jahren - und auch im Jahr 2009 - sind die Erlebniszüge ein sicheres Einsatzgebiet, jedoch wird man sich an slowakische Großraumwagen und Cityshuttle in Erlebniszügen gewöhnen müssen. Der geplante Einsatz von Schlieren in Deutschland (im Rahmen der Verlängerung des Erlebniszugs Donau nach Regensburg) wurde leider so nicht realisiert - die Schlierenwagen besitzen war mittlerweile zu 70% NBÜ - jedoch nicht immer eine in unserem sicherheitsfanatischen Land vorgeschriebene Türschließeinrichtung. Eine gewisse Behörde mit drei Buchstaben beendete die Planung damit dann recht abrupt. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin einige Schlierenwageneinsätze bis zur Grenze nach Salzburg, Braunau oder sogar darüber hinaus nach Passau, eine Auswahl folgt:
im Fernverkehr: 150 (an So), 151 (an Sa), 259 (an Fr), 458, 754, 15750 (an So),
im Regionalverkehr: 1606, 1784, 1790, 1792, 1931, 1932, 1934, 1996, 1997, 2109, 2168, 3009, 3043, 3108, 3111, 3180, 3187, 3414, 3425, 3621, 3628, 3900, 3928, 3969, 3971, 5800, 5802, 5803, 5804, 5819, 5820, 5823, 5824, 5903, 5914, 5921, 5924, 5927, 5963, 5964, 5980, 6085
VI. Fernverkehrswagen im Regionalverkehr
Nach der Einstellung des IC/RE "Alpenland" zum letztjährigen Fahrplanwechsel begibt sich nun der IC/RE "Königssee" in die letzte Etappe nach Berchtesgaden. Mit Betriebsaufnahme der Länderbahn/Salzburg AG zum Dezember 2009 wird dieser Zug wegen der nicht mehr gegebenen Möglichkeit zur Zu/Abführung vom Endbahnhof Berchtesgaden nach Freilassing in die Abstellung als Regionalzug zu verkehren, entweder nach Salzburg fahren - oder ganz gestrichen. Längerfristig besser sieht es da mit dem zweiten IC/RE aus, wenn auch weiterhin nur in eine Richtung: RE "Allgäu" von Ulm nach Oberstdorf fährt auch 2009 und darüber hinaus. Im Reich der Südostbayernbahn verkehrt weiterhin der "Rottaler Land" nach Hamburg, dessen Wagen im Vor- und Nachlauf in mehreren RB und RE-Zügen genutzt werden. Beim Einsteigen in folgende, in der Regel nur samstags verkehrende Züge senkt der gemeine Eisenbahnfreund das Durchschnittsalter in den hohen zweistelligen Bereich: 4279/4292/27004/27005/27027/27076
Ebenfalls im SOBB-Land verkehrt der neue D/RE Linz - München mit ÖBB-Wagen: 963/966
VII. Auslandswagen in Deutschland
Neben dem schon weiter oben aufgeführten Schienenflieger kommen im Rahmen des Kilometerausgleichs auch in anderen Zügen ÖBB-Wagen über die Grenze bei Salzburg. Nachdem der EC "Wörthersee" lange Zeit mit dem hochwertigen ÖBB-Material bis Dortmund fuhr, ist es nun - nachdem man sich zum letztjährigen Fahrplanwechsel von den EC Budapest - Dortmund verabschieden musste, endgültig mit den ÖBB-Wagen im Rheintal vorbei - EC 114/115 wird jetzt von der DB gefahren. Die vom EC 24/25 aber bekannte Komopsition aus einem Stierensandwich - belegt mit lecker Abteilwagen - kommt jetzt wieder nach Deutschland. Mit dem Zugpaar 112/113 wird Frankfurt mit Klagenfurt und Belgrad verbunden, in Tagesrandlage wird die Garnitur als IC 2296/2297 Frankfurt-Stuttgart verwendet. Der neue D-Zug/RE 963/966 Linz - München u.z. wird ebenfalls mit ÖBB-Wagen gefahren.
Weitere ausländische Wagen findet der Wageninteressierte zwischen Hamburg und Prag (weiter nach Wien und Budapest), hier kommen neben wenigen ÖBB und MAV-Wagen vorallem moderne Wagen der CD zum Einsatz. Der andere östliche Nachbar stellt in Form der PKP einige Wagen im IC 240/241 "Wawel" zwischen Hamburg und Krakau, dazu kommen einige Wagen im Berlin-Warschau-Express.
Die SBB fährt unverändert 2 EC-Zugpaare von Basel über Köln nach Dortmund bzw. Hamburg sowie sämtliche Zugpaare Zürich - München.
VIII. Sonstiger Nachtverkehr
Gewohnt bunt zeigt sich der scherzhaft "Balkanexpress" genannte Nachtzug von München Richtung Budapest und Zagreb. Mit neuer Zugnummer (EN 468/469 "Kalman Imre" und D 498/499) und einem weiteren Kurswagen kommen hier jetzt folgende Wagen nach München: rumänischer Schlaf- und Liegewagen, ungarische Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, serbische Sitzwagen, kroatische Liege- und Schlafwagen und ein slowenischer Sitzwagen. Im Sommer führt der Budapester Zugteil weiterhin einen ungarischen Vollgepäckwagen zum Transport und anderen sperrigen Gepäckstücken.
Ansonsten bleibt bei der Zugbildung alles beim Alten, der andauernde Schlafwagenmangel bei DB Autozug aka CNL führt weiterhin zu Einsätzen der tschechischen Schlafwagen auf anderen Routen als denen von/nach Prag.
IX. Schlußbemerkungen
Nach diesem Ausflug in die weite (oder nahe, je nachdem) Welt der etwas anderen Zugbildungen bleibt mir nur noch zu hoffen, dass dieser Roman, der jetzt in den letzten eineinhalb Stunden zwischen Gessertshausen und Plochingen entstand, jemandem nützt - ansonsten - bled glaufn.
Denen, die mitfahren wünsch eine angenehme Fahrt - den Fotografen gute Bilder. Mitfahren können die ja dann anderswo

Zugbildungspläne und dergleichen folgen dann in den nächsten Wochen...
Nachbearbeitungen: Absätze VII und VIII sind neu hinzugekommen, Absatz VI wurde ergänzt