Warum keine Investitionen in Dieselfuhrpark?

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mtg
Haudegen
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Beitrag von mtg »

Wenn man die Neubeschaffungen der DB AG der letzten Jahrzehnte betrachtet, dann fällt auf, dass keine Investitionen in den Dieselfuhrpark (Loks) getätigt werden. Auf den Strecken prägen seit 40 Jahren die V160 in allen Variationen und DR-Geschenke das Bild, beim Rangieren sind 294 und Konsorten unterwegs.

Ganz anders im E-Lok-Bereich. Hier gibt es immer wieder mal neue Entwicklungen und großzügige Beschaffungsmaßnahmen.

Wenn man mal bei Bahn-Insidern nachfragt, dann heißt es die Loks seien abgeschrieben, damit billiger kaum zu fahren und Neuinvestitionen würden sich nicht rechnen. Könnte man im E-Bereich nicht genauso argumentieren?

Warum ist das so?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Im E-Bereich hat sich bis vor kurzem ja auch incht viel getan, es wurde fast alles mit 143ern, 111ern und 110ern gefahren im Regionalverkehr. Die 146er sind ja auch noch vergleichsweise neu, und haben auch nur einen kleinen Teil des Verkehrs übernommen.

Nur im Fern- und Güterverkehr gabs neuere Loks, das dürfte aber vorallem zum einen an der höheren Höchstgeschwindigkeit, zum anderen aber auch an den höheren Belastungen gelegen haben.

Und im Dieselbereich darf man nicht übersehen, dass sich im Dieselsektor die Triebwagen deutlich stärker breitgemacht haben als im Elektrobereich, und auch die Ausschreibungen wurden größtenteils auf Dieselstrecken von privaten gewonnen.

Dazu kommt, dass viele Dieselloks remotorisiert wurden, also auch incht mehr die originalen Loks von damals sind.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
146225
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Beitrag von 146225 »

Was Railions schwere Rangierloks angeht (also die 29x - Liga) werden ja mit der Voith Gravita neue Loks kommen. Streckenbrennkraftloks - mhm, schwieriges Thema. Seit Regio öfter mal Strecken an andere EVU verliert bzw. auf Triebwagen steht, ist der Bedarf überschaubar geworden und mit vorhandenen Mitteln abzudecken. Neuelektrifizierungen kommen dazu, mit Hamburg-Lübeck ist für die Dieselfraktion wieder eine Hauptbahn weggebrochen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Es gab ja durchaus Anläufe. Man denke nur an den Probebetrieb mit den 240ern z.B.
Wobei die 218er ja kein schlechtes Maschinerl ist.

Man darf aber nicht vergessen, dass mit den Ludmillas jede Menge Großdiesel zugeführt wurden
und in den 90ern alle wichtigen IC-Strecken Fahrdraht bekamen und der IC-Verkehr auf den
Randstrecken immer weiter zurückgestutz wurde.
Die aufkommenden Triebwagen für den Regionalverkehr haben dann ihr übriges getan.
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drehgestell
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Beitrag von drehgestell »

Angeblich soll ja Voith die Maxima 40CC auch als 4-Achser-Version planen, um damit bei der DB landen zu können... vlt. weiss jemand dazu mehr?

A propos 29x: Die paar Gravitas werden kaum reichen, um alle Rangierloks abzulösen. Man hat ja auch noch die grosse Remotorisierungsaktion am laufen (wobei da ja fast nix mehr zum "neu machen" da sein dürfte). Ich denke, dass die Gravitas eher an die Standorte kommen, wo man starke Streckenloks für Bedienfahrten braucht (Vmax. 100 km/h), siehe z.B. Köln-Kalk, da hat man probeweise die MaK 1206 Seco-Rail angemietet (aber nicht mehr lange) und auch einige Personale darauf ausgebildet.
MfG, drehgestell

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Beitrag von 146225 »

Ja sicher werden die Gravitas (noch) nicht alle 29x ablösen können. Individuelle Einzellösungen wie z.B. den Einsatz von Vossloh G1000 im Bereich Mainz-Bimbam wird es vermutlich auch danach geben. Aber es ist immerhin mal eine Neubeschaffung von Brennkraftlokomotiven in größerer Stückzahl.
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