Auswahl zwischen Güter und Personenverkehr
Da wirst Du Dich dahin entscheiden müssen, wo Deine Neigungen und Prioritäten liegen ... im Güterverkehr wirst Du sicher recht selten (...) Triebwagen fahren, dafür sind die Dienstzeiten unter Umständen teilweise etwas ungemütlicher. Manch einer findet seine Erfüllung im S-Bahn-Betrieb, andere brauchen es LZB-unterstüzt 300 km/h zu fahren.
Du solltest Dir also überlegen, was Dir am nächsten liegt.
Du solltest Dir also überlegen, was Dir am nächsten liegt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Güterverkehr: wenn man Spaß an starken Maschinen hat und es geil findet, mit einem Hebel tausende von Tonnen zu bewegen, Nachteil: die meisten Güterzüge fahren nachts, niedrige Geschwindigkeit (ca. 80-120 km/h, wenige Züge bis 160 km/h), man muss oft sehr lange in Bahnhöfen warten, weil schnellere Züge vorbei müssen, Einsatz auch fern der Heimat
S-Bahn: hohe Beschleunigung macht Spaß, man kann da wohnen bleiben wo man ist, weil die S-Bahn nicht weit fährt, zumindest in München sehr gutes Arbeitsklima (was nicht heißt, dass es das nicht auch woanders gibt), Nachteil: stressig, da viele Fahrgäste in kurzer Zeit und auch hier wieder (wens stört) realtiv niedrige Geschwindigkeiten (meistens höchstens 120 - 140 km/h)
Regionalverkehr: ähnlich wie S-Bahn nur weniger Fahrgastwechsel und teilweise weniger Stress, Nachteile wie S-Bahn und man kommt etwas weiter rum als bei der S-Bahn, Höchstgeschwindigkeit 120 - 160 km/h, der München-Nürnberg-Express mit 200 wird von Fernverkehrs-Tf gefahren, oder?
Fernverkehr: hohe Geschwindigkeiten (max. 230 bis 320 km/h, aber auch langsame Strecken sind dabei), moderne Technik, man sieht in kurzer Zeit viel von Deutschland und evtl. auch Nachbarländern, Nachteile: Schnellfahrstrecken können sehr eintönig sein, wenn man an der hohen Geschwindigkeit nichts findet, Einsatz in ganz Deutschland und drüber hinaus, man muss sich im ICE-3/T/TD von den Fahrgästen bei der Arbeit zuschauen lassen
So, das war jetzt mal die Meinung eines Typen, der die Tf-Arbeit nur aus dem Internet und einem Praktikum kennt.
S-Bahn: hohe Beschleunigung macht Spaß, man kann da wohnen bleiben wo man ist, weil die S-Bahn nicht weit fährt, zumindest in München sehr gutes Arbeitsklima (was nicht heißt, dass es das nicht auch woanders gibt), Nachteil: stressig, da viele Fahrgäste in kurzer Zeit und auch hier wieder (wens stört) realtiv niedrige Geschwindigkeiten (meistens höchstens 120 - 140 km/h)
Regionalverkehr: ähnlich wie S-Bahn nur weniger Fahrgastwechsel und teilweise weniger Stress, Nachteile wie S-Bahn und man kommt etwas weiter rum als bei der S-Bahn, Höchstgeschwindigkeit 120 - 160 km/h, der München-Nürnberg-Express mit 200 wird von Fernverkehrs-Tf gefahren, oder?
Fernverkehr: hohe Geschwindigkeiten (max. 230 bis 320 km/h, aber auch langsame Strecken sind dabei), moderne Technik, man sieht in kurzer Zeit viel von Deutschland und evtl. auch Nachbarländern, Nachteile: Schnellfahrstrecken können sehr eintönig sein, wenn man an der hohen Geschwindigkeit nichts findet, Einsatz in ganz Deutschland und drüber hinaus, man muss sich im ICE-3/T/TD von den Fahrgästen bei der Arbeit zuschauen lassen
So, das war jetzt mal die Meinung eines Typen, der die Tf-Arbeit nur aus dem Internet und einem Praktikum kennt.

- mellertime
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Wo machst du denn die Ausbildung?Bahnjoggi @ 13 Jan 2009, 19:42 hat geschrieben: Hallo Leute
Ich bräuchte mal eure Hilfe ! Ich beginne 2009 eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer und man hat mich vor die Wahl gestellt in welche Richtung ich gehen möchte . Entweder in den Personenverkehr oder in den Güterverkehr .
Tf der Münchner S-Bahn.
[img]http://img234.exs.cx/img234/175/bahnhofsbilderbannerfest8zx.gif[/img]
[img]http://images.spritmonitor.de/336973.png[/img]
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Güterverkehr ist nach meiner persönlichen Meinung das interessanteste Feld(war selber mal Cargo-Kutscher).Die meiste Abwechslung,man kommt i.d.R. weiter rum als beim Nahverkehr. Relativ viel Nachtdienst,ja,aber(da kann ich auch wieder nur für mich persönlich sprechen)lieber richtige Nachtschicht,als vielleicht eine ganze Woche lang zwischen 1und 4 Uhr aufstehen wie beim Nahverkehr.
Großer Nachteil hierbei ist die sehr hohe Abhängigkeit von der Wirtschaftslage.Letztes Jahr haben einige Dienststellen noch händeringend Mitarbeiter gesucht,momentan haben einige schon wieder Personalüberhang.
Beim Nahverkehr muß man sich darüber im Klaren sein,daß heutigen Tages viele Züge im Einmannbetrieb gefahren werden,d.h. man ist der einzige Ansprechpartner für den Kunden und das ist nicht immer angenehm.Da braucht man entweder Talent oder ein dickes Fell :ph34r:
Fernverkehr kann ich nix weiter dazu sagen,hab ich selber zu wenig gefahren,aber ich fürchte,das ist der Bereich,in dem die Bahn am heftigsten zusammenstreichen wird,wenn denn der Börsengang mal kommt.Und Geschwindigkeit ist nicht alles,was unseren Job ausmacht
Großer Nachteil hierbei ist die sehr hohe Abhängigkeit von der Wirtschaftslage.Letztes Jahr haben einige Dienststellen noch händeringend Mitarbeiter gesucht,momentan haben einige schon wieder Personalüberhang.
Beim Nahverkehr muß man sich darüber im Klaren sein,daß heutigen Tages viele Züge im Einmannbetrieb gefahren werden,d.h. man ist der einzige Ansprechpartner für den Kunden und das ist nicht immer angenehm.Da braucht man entweder Talent oder ein dickes Fell :ph34r:
Fernverkehr kann ich nix weiter dazu sagen,hab ich selber zu wenig gefahren,aber ich fürchte,das ist der Bereich,in dem die Bahn am heftigsten zusammenstreichen wird,wenn denn der Börsengang mal kommt.Und Geschwindigkeit ist nicht alles,was unseren Job ausmacht

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Ja. Im Grunde hat DB Regio den ganzen Zug nur eingekauft, das einzige was da wirklich DB Regio ist, sind die Zugbegleiter und die Farbe der Wagen.der München-Nürnberg-Express mit 200 wird von Fernverkehrs-Tf gefahren, oder?
Braucht man das nicht eh, wenn man heute als "kleiner Mann" zur Bahn geht? Die ganzen Leute hat man ja als Zivilist auch täglich am Hals, vor allem in der Großstadt... Im Güterverkehr könnte ich mir vorstellen, ist man warscheinlich vor allem auf Langstrecken relativ einsam unterwegs, das muss man mögen. Für mich wäre das nichts gewesen, sonst hätte ich zwischen Schicht und Schlafen ja gar keine Leute mehr gesehen...Beim Nahverkehr muß man sich darüber im Klaren sein,daß heutigen Tages viele Züge im Einmannbetrieb gefahren werden,d.h. man ist der einzige Ansprechpartner für den Kunden und das ist nicht immer angenehm.Da braucht man entweder Talent oder ein dickes Fell
Aber ich finde es schlimm, dass man sich das heutzutage aussuchen muss...
- Froschkönig
- Haudegen
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Geh auf jeden Fall nach deinem Bauchgefühl!
Wenn Lokführer schon seit Kindertagen dein Berufswunsch ist, dann überlege was für dich als Kind Eisenbahn bedeutet hat.
Da liegt nämlich deine Prägung und da resultieren dann auch die Glücksgefühle beim Ausüben des Berufes her.
Die anderen haben schon einiges zu den Unterschieden gesagt, es ist eben grundsätzlich die Auswahl zwischen schweren langsamen Zügen mit viel (alter) Technik im Güterverkehr und den technisch eher leichteren Zügen bei Regio, wo aber das Gespür für den Umgang mit Kunden gefragt ist.
Also kurz gesagt, arbeitest du lieber mit Menschen oder mit Maschinen, da findest du deine Antwort.
In Stein gemeißelt ist da aber auch nichts, nach der Ausbildung kann man immer noch wechseln, der Ausbildungsberuf qualifiziert für alles.
Nebenbei bemerkt fällt der Fernverkehr aus, weil die keine EiB-Ausbildung anbieten.
Wenn Lokführer schon seit Kindertagen dein Berufswunsch ist, dann überlege was für dich als Kind Eisenbahn bedeutet hat.
Da liegt nämlich deine Prägung und da resultieren dann auch die Glücksgefühle beim Ausüben des Berufes her.
Die anderen haben schon einiges zu den Unterschieden gesagt, es ist eben grundsätzlich die Auswahl zwischen schweren langsamen Zügen mit viel (alter) Technik im Güterverkehr und den technisch eher leichteren Zügen bei Regio, wo aber das Gespür für den Umgang mit Kunden gefragt ist.
Also kurz gesagt, arbeitest du lieber mit Menschen oder mit Maschinen, da findest du deine Antwort.
In Stein gemeißelt ist da aber auch nichts, nach der Ausbildung kann man immer noch wechseln, der Ausbildungsberuf qualifiziert für alles.
Nebenbei bemerkt fällt der Fernverkehr aus, weil die keine EiB-Ausbildung anbieten.
- drehgestell
- König
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Fallst Du EiB machen willst:
Pz: viel Menschelei, vorallem im ersten LJ als Zub unterwegs, aber falls Du am Ende Ü21 bist ist auch direkt die Chance auf Strecken-Tf drin. Sonst Bereitsteller falls es solche "reinen" Dienstpläne in der Ausbildungs-Est gibt, ansonsten sieht's da als Unter-21-jähriger eher schlecht aus mit Fahren generell. Die S-Bahn hat vor einigen Jahren noch "Auswärtige" EiBs als U21-Tf eingestellt, soll dies aber angeblich nur noch mit selber ausgebildetem EiB-Personal tun... da weiss aber sicherlich u.a. der User "Froschkönig" mehr dazu!
Gz: da hast Du mehr deine Ruhe im Gegensatz zu Regio was die "Fracht" betzrifft (viele Güterwagen um dich, die sollen ja recht schweigsam sein
), Schwerpunkt liegt beim Rangieren was für später nie verkehrt sein kann (z.B. 1.LJ Rb), allerdings nach Ende vlt. mit Glück (!) Übernahme höchstens als Lrf - noch mehr Glück brauchst Du, wenn Du danach als Strecken-Lrf unterwegs sein willst (auch i.d.R. nur als Ü21).
Generelles: Innerhalb verschiedener Orte kann die Ausbildung/der Umfang natürlich trotz gleichem Geschäftsbereich stark variieren ("Nord-Süd-Gefälle") und der Güterverkehr hat ja momentan eh' Probleme... wobei bei Regio ja auch wiederum die SPNV-Ausschreibungen zu beachten sind!
Es wäre wohl am ratsamsten, du schaust erstmal wo Du für Dich am besten deine Ausbildung machen kannst und was Dir aktuell am liebsten wäre. Im Laufe der Zeit wirst Du schon feststellen was Dir liegt und was nicht und jetzt Prognosen wg. einer zukünftigen Arbeitsstelle anzustellen ist verlorene Zeit... da bräuchte man 'ne echt gute Glaskugel!
Wichtiger ist eine gute Ausbildung und "später" noch wechseln ist ja dann auch nicht für immer-und-ewig gestorben.
Pz: viel Menschelei, vorallem im ersten LJ als Zub unterwegs, aber falls Du am Ende Ü21 bist ist auch direkt die Chance auf Strecken-Tf drin. Sonst Bereitsteller falls es solche "reinen" Dienstpläne in der Ausbildungs-Est gibt, ansonsten sieht's da als Unter-21-jähriger eher schlecht aus mit Fahren generell. Die S-Bahn hat vor einigen Jahren noch "Auswärtige" EiBs als U21-Tf eingestellt, soll dies aber angeblich nur noch mit selber ausgebildetem EiB-Personal tun... da weiss aber sicherlich u.a. der User "Froschkönig" mehr dazu!
Gz: da hast Du mehr deine Ruhe im Gegensatz zu Regio was die "Fracht" betzrifft (viele Güterwagen um dich, die sollen ja recht schweigsam sein

Generelles: Innerhalb verschiedener Orte kann die Ausbildung/der Umfang natürlich trotz gleichem Geschäftsbereich stark variieren ("Nord-Süd-Gefälle") und der Güterverkehr hat ja momentan eh' Probleme... wobei bei Regio ja auch wiederum die SPNV-Ausschreibungen zu beachten sind!
Es wäre wohl am ratsamsten, du schaust erstmal wo Du für Dich am besten deine Ausbildung machen kannst und was Dir aktuell am liebsten wäre. Im Laufe der Zeit wirst Du schon feststellen was Dir liegt und was nicht und jetzt Prognosen wg. einer zukünftigen Arbeitsstelle anzustellen ist verlorene Zeit... da bräuchte man 'ne echt gute Glaskugel!

MfG, drehgestell
Du genießt die sanfte Beschleunigung, die unerreichte Laufruhe, den grandiosen Ausblick... und Du weisst, nichts bewegt Dich wie eine Pendelbahn![img]http://www.eisenbahnforum.de/html/emoticons/smile.gif[/img]
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- drehgestell
- König
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- Registriert: 14 Sep 2005, 17:55
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Hatte mich jetzt erstmal nur auf die Entscheidung Cargo/Regio bezogen, alles andere was auch konkreter werden würde (AG, Region/Est) käme ja erst danach. Kann es sein, dass es bei Privat-EVU da eher den Trend zu "Güter-EiBs" gibt, sprich dass im Personenverkehr da kaum jemand ausbildet? Habe da so den Eindruck gewonnen anhand dessen was man im Internet sieht. :unsure:JeDi @ 15 Jan 2009, 18:30 hat geschrieben:Es gibt übrigens auch Privatbahnen, die EiBs ausbilden - ist teilweise auch ne richtig gute alternative.
btw. wo Du's schon erwähnst: BOB, HGK, Veolia (?), SBB Cargo... gibt's weitere?

edit: ein Wort gratis hinzugefügt!
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Bei der DB würde ich von Cargo abraten. Die EiB verdonnert man hinterher meist als Lrf zu arbeiten, während die ganzen Quereinsteiger Streckenlokführer machen dürfen. Da fehlts doch. Gerade die sollten doch erst mal die Grundlagen erarbeiten und darauf kann man aufbauen. Als Cargo-EiB musst du schon fast zu einer Privatbahn wechseln, wenn du Streckenlokführer sein willst. So haben mir das viele Cargo-EiB auch bestätigt.
Die meisten Privatbahnen bilden immer noch nicht aus und Veolia z. B. nur im Güterverkehr (außer BOB glaub ich). Ich frage mich, wieso man nicht auch im Personenverkehr ausbildet, da gibts kaum NEs die das machen. Wollen die alle nur die staatlichen Zuschüsse abgreifen, mit tw. fragwürdigem Personal?
Die meisten Privatbahnen bilden immer noch nicht aus und Veolia z. B. nur im Güterverkehr (außer BOB glaub ich). Ich frage mich, wieso man nicht auch im Personenverkehr ausbildet, da gibts kaum NEs die das machen. Wollen die alle nur die staatlichen Zuschüsse abgreifen, mit tw. fragwürdigem Personal?