[M] S6 Giesing bis Perlach

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tomato
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Beitrag von tomato »

hallo!

vorbemerung: ich bin neu hier - vielleicht gabs das thema ja schon, ich hab jedenfalls nichts dazu gefunden.

ich fahre täglich mit der münchner s6 in die stadt und wieder raus. während ich seit einiger zeit das gefühl habe, dass auf einigen abschnitten in letzter zeit richtig dampf gemacht wird (z.b. zwischen neubiberg und ottobrunn - durchgehende wohnbebauung), wird schon weit vor der kurve zwischen giesing und perlach auf grob 30 runtergebremst, diese ebenso langsam genommen, und ewig lang nicht beschleunigt.

früher dachte ich immer, da wär die kurve vielleicht zu eng, keine neigung, oder einfach die wohnbebauung rundherum... aber erst kürzlich abends, richtung tutzing, war ich zum ersten mal zeuge, wie der wagen die kurve mit vollem rauch genommen hat. unwohl hab ich mich da nicht gefühlt.

jetzt muss ich schon einmal fragen, warum so langsam an der stelle? an den kreuzungszeiten in neubiberg kanns wohl nicht liegen, auch bei völliger verspätung wird hier gebremst!

schon mal vielen dank!

tomato
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ohne die Antwort genau zu wissen: Die Strecke ist eingleisig, wenn dort tagsüber viel los ist, kanns passieren (und das wohl auch recht regelmäßig) dass das Signal auf gelb steht (weil das davor noch auf rot ist) und dann muss der Lokführer auf unter 45 km/h abbremsen. Nachts ist das evtl. nicht so weil nicht so viele Züge unterwegs sind (kein Gegenzug?).

Kann aber auch falsch sein.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

tomato hat sich speziell auf die Kurve hinter Giesing in Fahrtrichtung Perlach bezogen. Kurz hinter der Kurve kommt ein Bahnübergang. Das Problem dabei ist, daß der Gleiskontakt, der das Schließen des Bahnübergangs auslöst, in verkürztem Abstand zum Bahnübergang liegen muß und man daher diese Kurve in Fahrtrichtung Perlach mit höchstens 40 km/h befahren darf. Normalerweise fährt die S6 neben dem Überwerfungsbauwerk vorbei. Nun kann es aber vorkommen (aus welchen Gründen auch immer), daß sie in Fahrtrichtung Perlach auch mal unten durch fährt und erst hinter der Verzweigung zwischen S5 und S6 wieder auf "ihren" Weg zurückkehrt. Also muß der Gleisauslöser hinter eben dieser Verzweigung liegen. Würde die S6 nun mit 80 km/h stadtauswärts fahren, so würde Schließvorgang des Bahnübergangs zwar eingeleitet, aber nicht rechtzeitig beendet, bevor die S-Bahn eintrifft. Daher mußte die Geschwindigkeit an dieser Stelle auf 40 Km/h reduziert werden, obwohl die Kurve mit 80 km/h befahrbar ist.

Ich hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich ausgedrückt.
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josuav
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Beitrag von josuav »

AH ok, dann war ich komplett falsch. ;)
tomato
Jungspund
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Beitrag von tomato »

wow. danke für diese geniale antwort!

wenn man mich gefragt hätte, ob es nicht irgendwie probleme mit einem bahnübergang auf den münchner s-bahn-linien gäbe, hätte ich schon gesagt: oh ja, schon mal was gehört davon. aber dass das an dieser stelle ist und vor allem warum da ein problem ist, darauf wäre ich nicht gekommen.

nochmal danke! das erklärt auch, warum der wagen stadteinwärts nicht bremsen musste. aber kurze nachfrage:
gibts da lösungsmöglichkeiten oder wird da etwas geplant?

ich meine, die s6 einwärts fährt unter dem überwerfungsbauwerk (wieder ein lexem aufgenommen!), auswärts, ich bestätige, dran vorbei.
ist also das problem nur bei diesen seltenen fällen gegeben, wenn die s6 auswärts ebenfalls unten durch fährt? das hieße ja, dass man in 95 % der fälle nicht bremsen müsste - man könnte ja an der äußeren strecke, wo die holzkirchener nicht fährt, den auslöser früh genug anbringen!

tomato
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Lösungen gibts durchaus - z.b. durch Umbau in eine Hp/Fü-Anlage (eine Fahrtrichtung Deckung durch ein neues Blocksignal, in die Gegenrichtung Fernüberwachung). Dann könnte man die Einschaltkontakte entsprechend verlegen.
ropix
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Beitrag von ropix »

Die Lösung liegt eigentlich längst in der Schubblade - weg mit dem BÜ. Aber bis diese 2002 versäumte Chance wahrgenommen wird fließt wohl Wasser die Isar wieder hoch :(
-
mgka
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Beitrag von mgka »

Tja, um die Pünktlichkeit der S6 Ost zu erhöhen, müsste man in der Tat etwas tun (wahrscheinlich insbesondere Geld in die Hand nehmen). Aber dafür ist dieser Linienast wohl zu unwichtig.

Was für eine "Chance" hätte es denn bis 2002 für diesen BÜ gegeben?

-mg
"Große Geister sprechen über Ideen, durchschnittliche Geister sprechen über Ereignisse, Kleingeister über Personen." (Eleanor Roosevelt)
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