[B]Abgeordnete laden S-Bahn-Geschäftsführung vor

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Abgeordnete laden S-Bahn-Geschäftsführung vor

Es ist Winter, aber was man in dem Bericht liest, ist die Berliner S-Bahn GmbH doch nicht so ganz unschuldig an der offenbar katastrophalen Situation der letzten Wochen (habe Meschpoke dort, die haben mir auch schon ihren Frust berichtet). Mal schauen, ob die palamentarische Aufklärung was bringt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Mitglieder der Berliner Bürgerschaft machen vor, was heißt, sich nicht von der Bahn vorführen zu lassen. Ich hoffe sehr, daß sie sich nicht nur das übliche Geseiere anhören und alles ist gut, sondern daß sie mit der ganzen Kraft des Primates der Politik dafür sorgen, daß sich an den Zuständen der Berliner S-Bahn dauerhaft etwas ändern wird. Das betrifft, wie ich von zahlreichen Leuten gehört habe, auch generelle Probleme, wie z.B. Schlechtleistungen, die sich durchaus auf Rhein-Ruhr-Niveau bewegen.

Die der S-Bahn nicht unähnliche U-Bahn hat den Winter übrigens sehr viel besser überstanden.
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Larry Laffer @ 20 Jan 2009, 20:36 hat geschrieben: Die der S-Bahn nicht unähnliche U-Bahn hat den Winter übrigens sehr viel besser überstanden.
Die fährt erstens unter der Erde, zweitens werden ihre Weichenheizungen nicht von DB Netz betrieben, und drittens hat sie keine mechanische Fahrsperren aus den 1920er Jahren, die dank eingesparter Wartung (wir kriegen ja 2020 ETCS) bei Frost einfrieren..
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Larry Laffer @ 20 Jan 2009, 20:36 hat geschrieben: Die der S-Bahn nicht unähnliche U-Bahn hat den Winter übrigens sehr viel besser überstanden.
Welchen Winter, und "überstanden", is der schon rum?
Was machen die eigentlich wenns mal wieder so richtig Winter wird, so 4 Monate kalt und nen Meter Schnee? Oder setzt man da auf die Klimaerwärmung? ;)

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Noch was vergessen.... Viertens: Wie kommen immer alle hier im Forum darauf, die Berliner S-Bahn hätte was mit ner U-Bahn zu tun? :blink: <_<
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Cmbln @ 20 Jan 2009, 22:32 hat geschrieben: Noch was vergessen.... Viertens: Wie kommen immer alle hier im Forum darauf, die Berliner S-Bahn hätte was mit ner U-Bahn zu tun? :blink: <_<
Die Gleichstromschiene :D
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Naja, die hat doch auch 'ne Stromschine... :rolleyes: ;)
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Und die sogenannten U-Bahnen im Ruhrgebiet fahren mit Oberleitung... genauso wie die S-Bahn dort! :P

Im Gegensatz zur Hamburger S-Bahn, wo die Stromschiene seitlich bestrichen ist, ist unsere von unten bestrichen! Somit haben wir, zumindest was das angeht, keine Probleme mit Vereisungen oder mit Schnee...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cmbln @ 20 Jan 2009, 21:38 hat geschrieben:Die fährt erstens unter der Erde, zweitens werden ihre Weichenheizungen nicht von DB Netz betrieben, und drittens hat sie keine mechanische Fahrsperren aus den 1920er Jahren, die dank eingesparter Wartung (wir kriegen ja 2020 ETCS) bei Frost einfrieren..
Ich war ja noch nicht so häufig in Berlin, aber gibt es nicht einige Strecken der U-Bahn, die als Hochbahn ausgelegt und somit der Witterung ausgesezt sind? Ich kann mich jedenfalls daran erinnern, so etwas mal in Kreuzberg gesehen zu haben.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...ugtyp_A3L92.JPG

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...hn_Oberbaum.jpg

Mit der S-Bahn Berlin bin ich 1972 mal gefahren.
Im Gegensatz zur Hamburger S-Bahn, wo die Stromschiene seitlich bestrichen ist, ist unsere von unten bestrichen! Somit haben wir, zumindest was das angeht, keine Probleme mit Vereisungen oder mit Schnee...
Aber von was werden denn die Stromschienen bestrichen? Ich lasse meine Stromschiene lieber .. (lassen wir besser, ist OT. Aber Phantasie kann ja so schön sein ;) )

Edit: Tippex
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Cmbln
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Beitrag von Cmbln »

Ja, die U-Bahnen fahren hier teilweise oberirdisch. Das war auch eher sarkastisch gemeint... natürlich hatte die U-Bahn weniger Probleme. Die gehört halt nicht zur DB, will also auch nicht an die Börse und muß deswegen nicht SPAREN SPAREN SPAREN !!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cmbln @ 20 Jan 2009, 23:23 hat geschrieben:Die gehört halt nicht zur DB, will also auch nicht an die Börse und muß deswegen nicht SPAREN SPAREN SPAREN !!
Ich erinnere mich an meinen Aufenthalt 1972. West-Berliner mieden die S-Bahn. Das Kuriose war die Rechtslage aus der Besatzungszeit. Die Bahnanlagen einschließlich der Bahnsteige gehörten zu Ost-Berlin, aber bereits die erste Treppenstufe war West-Berliner Gebiet. Die Polizei (West) hatte auf den Bahnsteigen keine Befugnisse, allenfalls die Militärpolizei der Alliirten durfte (dienstlich) die Bahnsteige betreten. Polizeirecht hatte aber in erster Linie die Transportpolizei Ost (eine Mitarbeiterin der Reichsbahn drohte mir am Westkreuz damit, als ich eine ihr unbequem Frage stellte).

Theoretisch galt das auch für den Bahnhof Zoo, wurde aber nie angewandt. Die Ost-Berliner Transportpolizei ließ sich dort m. W. nie blicken. Man überließ es den Briten, in deren Zone der Bahnhof lag.

Die Reichsbahn stellte immer mehr Strecken ein, für einen Übergangszeitraum übernahm die BVG den Betrieb der (Rest) S-Bahn. Dazu waren viele Hürden des Besatzungsrechts zu überwinden und die Zustimmung aller Siegermäche erforderlich. Sebstverständlich waren auch finanzielle Dinge zu klären.

Nach der Wiedervereinigung war die BVG sicher froh, das ungeliebte Adoptivkind S-Bahn an die DB wieder loszuwerden. Und nun habt ihr den Salat.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bitte beim Thema bleiben, hier gehts um die aktuellen Probleme der S-Bahn, und nicht um die Zustände vor 35 Jahren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Cmbln »

Boris Merath @ 21 Jan 2009, 00:05 hat geschrieben: Bitte beim Thema bleiben, hier gehts um die aktuellen Probleme der S-Bahn, und nicht um die Zustände vor 35 Jahren.
Gewissermassen gehört das vielleicht zusammen... Z.B. daß wir nie die PZB oder eine andere zeitgemäße Zugsicherung bekommen haben, liegt auf jeden Fall an der Teilung. In den Jahren der BVG wollte diese der S-Bahn ein LZB-ähnliches System (EZS 800) verpassen, woraus wegen der Wende nichts mehr wurde. Im Osten sollte früher oder später die PZB kommen, woraus ebenfalls wegen der Wende nichts mehr wurde... nun kümmerte man sich eher um Lückenschlüsse als um Sicherungstechnik. In den letzten Jahren wurde dann mit der ETCS Level 1 experimentiert, woraus dank es EBA jetzt scheinbar auch nix mehr wird! :(

Ergebnis: Wir fahren immer noch mit unser museealen Fahrsperre von 1920 herum und dank eingesparter Wartung dieser friert sie bei Minusgraden ein. Dadurch reduziert sich die zulässige Geschwindigkeit von 80* auf 40 km/h, womit natürlich kein Fahrplan mehr eingehalten werden kann... Zahlreiche Weichenstörungen dank ausgefallener Weichenstörungen tun ihr übriges.

*wurde bereits vom EBA wegen Mängeln ebenfalls an der Fahrsperre + zusätzlich Bremsproblemen (Südkreuz-Crash!) von 100 auf 80 km/h reduziert.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 21 Jan 2009, 00:05 hat geschrieben:Bitte beim Thema bleiben, hier gehts um die aktuellen Probleme der S-Bahn, und nicht um die Zustände vor 35 Jahren.
Ich kann mein Lebensalter aber nicht verbergen ;) . Die politische Situation der Nachkriegszeit war allerdings prägend für die Berliner S-Bahn. Und damit auch die technische Entwicklung. Und damit ist da ja doch ein Zusammenhang hergestellt. Gut, die TRAPO (Transportpolizei) hat wenig mit der Technik zu tun. Wenn aber die Fahrsperre von 1920 stammt, und weder Ost noch West daran etwas geändert haben, und erst recht nicht nach der Wiedervereinigung durch die DB AG, dann ist der Hinweis auf die Geschichte durchaus angebracht.

Zudem erweitern solche Beiträge das geschichtliche Wissen, auch im Bezug auf die Eisenbahn.
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Beitrag von Cmbln »

Autobahn @ 21 Jan 2009, 01:35 hat geschrieben: Zudem erweitern solche Beiträge das geschichtliche Wissen, auch im Bezug auf die Eisenbahn.
Hier im Forum darf man aber nur vom Thema abweichen, wenn es dann um die Münchner U-Bahn oder Karlsruher Straßenbahn geht... :huh: ;)
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Beitrag von ET 423 »

Cmbln @ 21 Jan 2009, 01:40 hat geschrieben: Hier im Forum darf man aber nur vom Thema abweichen, wenn es dann um die Münchner U-Bahn oder Karlsruher Straßenbahn geht... :huh: ;)
Die Busse nicht zu vergessen... :lol:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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