also entweder, zur Abwechslung bin ich heute mal zu doof, die Suchfunktion zu bedienen, oder wir haben wirklich hier noch kein Thema zu den derzeitigen LIDL-Tickets. Gefunden hab ich jedenfalls nur eine Spezialfrage sowie das 4 Jahre alte Thema, aber nix aktuelles Allgemeines. Nun gut, mach'mer halt ein neues Thema auf.
Hier nun der Bericht von meinem heutigen LIDL-Ticket-Tagesausflug. Geplant waren: Ein bisserl 420er-fahren in Frankfurt, die 422er im Ruhrgebiet anschauen, mit den Metropolitan-Wagen fahren (was auch im heutigen zweiten Anlauf in die Hose ging, Bericht vom ersten Anlauf letztes Jahr siehe hier) und dann mit’m TGV wieder heim.
Los ging’s München Hbf ab 5:51 Uhr bis Aschaffenburg – ein ICE3 mit nur halber Länge. Also hieß es erstmal, einen nicht reservierten Platz zu suchen (Wagen 24 hat sich wie meist in solchen Fällen als hilfreich erwiesen) und dort Wurzeln schlagen. In Aschaffenburg wurde dann für die Fahrt bis Hanau ein 111er-Sandwich mit Modus-Wagen serviert.
In Hanau war dann eine knappe halbe Stunde Zeit, in der sich das Fotoknipskasterl an der strahlenden Morgensonne erfreut hat, bevor es mit diesem 420er-Vollzug in die Frankfurter Innenstadt ging.

Dort gab es dann Kulturprogramm im 30-Minuten-Schnelldurchlauf: Paulskirche und Römer, immerhin jeweils von außen.


Weiter ging’s dann, wieder mit 420er, bis Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof. Wer einmal bis in alle Ewigkeit wie im Hamsterrad auf dem Bahnsteig im Kreis rennen will, der möge der dortigen Ausschilderung von Gleis 3 zum Fernbahnhof folgen. Da ich für heute aber ein anderes Unterhaltungsprogramm gebucht hatte, war ich so frei, irgendwann die nächst beste Treppe zu nehmen, an der dann freilich gar nix beschildert war, und hab dann erstmal den Gebäudeplan am Parkhauseingang studiert. Im Fernbahnhof dann noch schnell Getränke bunkern, und ab ging’s auf die Westerwaldachterbahn. Ehrlich gesagt, bei den Kurven und Tempo 300 will ich auch keine ICE-Achse sein…
In Köln-Messe/Deutz wurde heute der regionale Tag der Gleisänderung begangen – zumindest fuhr kein Zug auf dem Gleis, wo er angekündigt war, und um die Zeit, die im Fahrplan stand, sowieso nicht. Aber gut, nachdem 3x die Anzeige am Zugzielanzeiger unmotiviert geändert wurde, kam immerhin 5 Minuten nach Planabfahrt eine Durchsage aus der Blechkonserve, wann und von welchem Gleis man heute gedenkt, den RE fahren zu lassen, den ich bis Solingen nehmen wollte.
Macht aber nix, im neuen… äh… gebrauchten Hauptbahnhof von Solingen hatte ich genug Umsteigezeit eingeplant, so dass sich dennoch ein paar Minuten Wartezeit ergeben haben, die mit diesem Foto überbrückt wurden…

… bevor dann der blitzsaubere 422 032 vor die Kameralinse fuhr.

Drinnen hab ich dann dank Eurer Warnungen erstmal ganz vorsichtig die Sitze betastet, bevor ich mich dann gaaaanz langsam darauf niedergelassen habe. Nach dem, was ich bisher so gelesen habe, hätte ich es zwar schlimmer erwartet, im Grundsatz kann ich aber bestätigen, ist wirklich unbequem.

In Düsseldorf Flughafen Terminal angekommen (also der Zug und ich zumindest, das FIS war mit seinen Durchsagen noch sonst irgendwo) habe ich mich dann entschlossen, nicht die als Zeitpuffer eingeplante knappe halbe Stunde auf dem Bahnsteig herumzulungern, sondern bin gleich gegenüber in den Gegenzug eingestiegen und zum Düsseldorfer Hauptbahnhof gefahren. Der Gegenzug war ein NRW-typisch völlig versiffter 423er, das heißt ich hatte den direkten Vergleich zwischen 422-nagelneu und 423-eigentlich-noch-gar-nicht-allzu-alt. Nachdem ich schon durch den halben Zug gelaufen war, hab ich dann bei einem Sitz, dessen Grundfarbe noch zu erahnen war, allen Mut zusammen genommen und – mich hingesetzt.
Durch die am Flughafen eingesparte Zeit war dann in Düsseldorf Zeit, einmal zur Kö(nigsallee) zu laufen. Vielleicht mag es dort im Sommer oder nachts ja ganz nett sein, aber an einem Januartag bei einsetzendem Regen war das ein alter Hut, da hätte ich mir mehr drunter vorgestellt.

Wieder zurück am Düsseldorfer Hauptbahnhof stieg die Spannung, was bietet der IC 1119 heute? Wieder die Knotenpunktsreserve wie letztes Jahr? Oder doch mal die Metropolitan-Wagen? Nein, heute wurde es die Jahreshauptversammlung der neosozialmarktwirtschaftlichen Heckeneil-Gewerkschaft Bimz. Und wie es aussieht, ist das derzeit donnerstags regelmäßig so, dass diese Ersatzgarnitur fährt. Zumindest steht im ausliegenden Reiseplan ein ausdrücklicher Hinweis, dass der Zug donnerstags ohne Bistro fährt *Magenknurr*. Aber immerhin, bei dem Fahrplan des Zuges, der in Käffern wie Andernach hält, sind die Wagerl ja garned mal so unpassend…
Also schön, abgesehen davon, dass dieser Programmpunkt abermals ein Satz mit X war, fahre ich mit dem Bimz-Zeug eigentlich ganz gerne. Weniger lustig finde ich lediglich weiterhin, dass auch die Neubaustrecke Bruchsal-Stuttgart mit dem nicht druckertüchtigten Material befahren wird. Aber immerhin haben mir diesmal beim Gegenzug im Tunnel nur die Ohren kurzzeitig weh getan und nicht wieder stundenlang die ganze Birne.
In Stuttgart, nach einer schnell reingestopften viertelten Pizza, dann an Gleis 15 die große Überraschung: Die französische Designerkraxn ist tatsächlich mal pünktlich.

Dass der TGV heute in umgekehrter Wagenreihung fuhr, hat man dann, nachdem alle Leute mit viel Hin- und Hergerenne eingestiegen waren, auch irgendwann mal noch am Bahnsteig draußen kundgetan, dürfte bloß kaum noch wer mitgekriegt haben. So, und was ist nun meine Meinung nach meiner ersten TGV-Fahrt? Für einen Farbenblinden wäre es ein schickes Design, die Sitze sind auch nicht bequemer als Bimz oder Ösi-Bmpz, und die deutschsprachigen Durchsagen im Zug kamen in einem so perfektem Deutsch, dass ich trotz zunehmend brachliegender rudimentärer Französischkenntnisse die französischen Durchsagen besser verstanden habe als die deutschen, beziehungsweise das, was die gute Frau Zugführerin für deutsch gehalten hat. :blink: Was mich aber beeindruckt hat, war die Laufruhe, teilweise habe ich wirklich zum Fenster rausgeschaut, ob der Zug jetzt fährt oder steht.
So, und jetzt geht’s in die Federn. Achja, Ankunft in München war pünktlich, man lese und staune…