Volle Zustimmung. Die Bahn wird anscheinend nie kapieren, wie man (neue) Kunden in die Züge locken kann. Mit immer neuen Drohungen jedenfalls nicht.spock5407 @ 25 Jul 2009, 23:03 hat geschrieben: Die Bahn lernts einfach net. Daduch werden mehr ehrliche Leut abgeschreckt als das man echte Schwarzfahrer erwischt.
Und das Image runtergerissen...
Am meisten ärgert mich dabei, dass zwar immer neue Schikanen für (angebliche) Schwarzfahrer eingeführt werden, aber gleichzeitig die Möglichkeiten zum regulären Fahrscheinerwerb immer weiter eingeschränkt werden.
Inzwischen versuche ich schon, den Zustieg in kleinen Bahnhöfen zu vermeiden, wenn ich dort erst einen Fahrschein kaufen müsste. Zu groß ist das Risiko, dass der dort herumstehende, einzige, altersschwache Fahrscheinautomat defekt ist, oder entweder nur Scheine annimmt, oder nur Münzen annimmt, oder sonstige Macken hat. Und schon hat man nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera (sprich: zwischen Mitfahren ohne Fahrschein inklusive Strafanzeige, oder dem Zurückbleiben auf einem einsamen Bahnhof...)
Meiner Ansicht nach wäre ein drastischeres Vorgehen gegen Schwarzfahrer nur dann statthaft, wenn die Bahn im Gegenzug die Möglichkeiten des Fahrscheinerwerbs deutlich ausbauen würde - mit deutlicher Aufstockung und Aufrüstung der Ticketautomaten und mit Wiedereröffnung vieler Schalter. Aber auch hier beschreitet die Bahn ja nach wie vor den gegenteiligen Weg. (Symptomatisch hierfür: am kleinen Bahnhof von Leutkirch im Allgäu hängt an der Tür des Fahrdienstleiters ein Zettel, auf dem lapidar steht, dass bei defektem Fahrscheinautomat eben keinerlei Fahrscheinerwerb möglich sei. Was der Fahrgast dann also in diesem Falle tun soll steht da leider nicht. Man könnte ja vielleicht noch ein paar Hotelempfehlungen daneben hängen - für die gestrandeten Fahrgäste).
Ein andere Möglichkeit, wie man ahnungslose Fahrgäste in die Schwarzfahrerei treiben kann: das klammheimliche Ändern von Tarifregelungen. Jüngstes Beispiel: bis vor einigen Monaten war es in vielen Regionalzügen gestattet, sein Fahrrad kostenfrei mitzunehmen. Ab April 2009 wurde diese Regelung aufgehoben. Allerdings ersparte man es sich, diese Änderung den Passagieren deutlich bekanntzugeben. Zum Teil wurde einfach nur auf den jeweiligen Abfahrtsplänen der betroffenen Bahnhöfe der Zusatz "Fahrradmitnahme kostenlos" mit einem Kugelschreiber durchgestrichen. Die Folge: fast in jedem Regionalzug saßen Leute mit Rädern drin, die von dieser Änderung nichts mitbekommen hatten. Und schon waren 40 Euro fällig. Tja, und in Zukunft auch noch eine Strafanzeige. Meiner Ansicht nach ist das eine 1A-Antiwerbung gegen Bahnbenutzung. Denn die jeweils fälligen Streitereien schrecken sicher nicht nur den Betroffenen, sondern auch etliche unfreiwillige Zuhörer im Abteil ab.