Rudolstadt
Zwei Tote bei Kollision zwischen Zug und Linienbus
In Rudolstadt ist ein Linienbus mit einer Regionalbahn zusammengestoßen. Dabei kamen nach Angaben der Polizei die zwei einzigen Fahrgäste im Bus ums Leben. Bei den Getöteten handelt es sich um einen 22-jährigen Mann und eine 77-jährige Frau. Der Busfahrer und der Lokführer wurden schwer verletzt, sechs weitere Reisende aus dem Zug kamen mit leichten Verletzungen davon.
Schranken waren geöffnet
Der Zusammenstoß ereignete sich an einem beschrankten Bahnübergang im Stadtteil Volkstedt auf der Regionalstrecke Großheringen-Saalfeld. Ersten Ermittlungen zufolge waren die Schranken trotz des nahenden Zuges geöffnet. Normalerweise werden sie von einem Bahn-Mitarbeiter in einem Stellwerk geschlossen. Ob sie wegen eines technischen Versagens offen stand, oder ob der Stellwerk-Mitarbeiter versäumt hatte, die Schranken zu schließen, ist noch offen.
Der Bus, der in Richtung Volkstedt unterwegs war, wurde etwa 50 Meter von der Regionalbahn mitgeschleift, die selbst erst mehrere hundert Meter weiter zum Stehen kam. Der Aufprall war so heftig, dass Teile des Busmotors verstreut wurden. Der Lokführer wurde eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden.
Bahnstrecke längere Zeit gesperrt
Wegen des Unfalls musste die zweigleisige Bahnstrecke zwischen Rudolstadt und Saalfeld komplett gesperrt werden. Im Nahverkehr setzt die Bahn für die Reisenden Busse ein. ICE-Züge werden über Eisenach und Erfurt umgeleitet. Die Aufräumungs- und Bergungsarbeiten werden voraussichtlich bis Mittwochmorgen andauern.
Es ist schon das dritte schwere Zugunglück in Thüringen innerhalb eines halben Jahres. Erst Ende Februar waren zwischen Weimar und Bad Berka zwei Regionalzüge zusammengestoßen. Fast an gleicher Stelle hatte sich Ende September schon ein Zusammenstoß mit zwei Zügen ereignet, bei dem zwei Menschen starben. Auch der jetzt betroffene Bahnübergang war schon einmal Schauplatz eines Unfalls: Ende vergangenen Jahres stießen dort ein Auto und eine Bahn zusammen. Der Autofahrer kam allerdings mit leichten Verletzungen davon.
Quelle: http://www.mdr.de/thueringen/1296035.html
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