[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Iarn @ 31 Jul 2009, 11:06 hat geschrieben: Im Sommerloch um den Tunnel die sensationielle Nachricht

DGB kämpft für zweiten S-Bahn-Tunnel

DGB steht übrigends für Deutscher Gewerkschaftsbund, die Süddeutsche geht wohl davon aus, dass man das wissen müsse.
Hilfe, bei diesem Thema fühlen sich wohl alle berufen, ihre Meinung äußern zu müssen :blink: Ich warte auf die Stellungnahme der Krankenkassen, der Ärztekammer und des Tierschutzbunds :lol:

Der Bekanntheitsgrad des Kürzels DGB dürfte ungefähr gleich sein mit dem der Kürzel FDP, SPD, CSU usw. - und die schreibt man meist auch nicht aus. Aber OK, als FDP-Anhänger kennt man sich mit Gewerkschaften nicht so aus ;)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Nur mit dem Unterschied, daß das eine Parteien sind und das andere eine Gewerkschaft ist.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ET 423 @ 31 Jul 2009, 23:40 hat geschrieben: Nur mit dem Unterschied, daß das eine Parteien sind und das andere eine Gewerkschaft ist.
Ist schon klar, ich meinte jetzt nur den Bekanntheitsgrad der Kürzel. Um es weniger missverständlich zu gestalten, kann ich gerne noch weitere Kürzel mit ähnlichem Bekanntheitsgrad nachliefern, z.B. AOK, BND, GEZ usw. :lol:
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Hilfe, bei diesem Thema fühlen sich wohl alle berufen, ihre Meinung äußern zu müssen
Warum nicht? Dann steht morgen drin, was das EF davon hält und übermorgen DSO. :D
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 31 Jul 2009, 23:58 hat geschrieben: Warum nicht? Dann steht morgen drin, was das EF davon hält und übermorgen DSO. :D
Eher umgekehrt. :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Neulich hat sich auch die Landsmannschaft der Siebenbürgener Sachsen positiv zum S-Bahn nach Geretsried geäußert. Soweit zum Sommerloch.

Letzteres schlägt auch heute wieder zu Zweite Stammstrecke: Einsturzgefahr für die Frauenkirche?

Die Idee die Fahrgäste mit Anzeigetafeln zu den weniger vollen Wagen/Türen zu lotzen halte ich zwar für nicht verkehrt, 40 Züge die Stunde aber bei weitem zu sportlich.
Vieregg hält den Südring für Ende 2015 baubar, jetzt auch nicht die Überraschung.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Iarn @ 11 Aug 2009, 13:45 hat geschrieben: Die Idee die Fahrgäste mit Anzeigetafeln zu den weniger vollen Wagen/Türen zu lotzen halte ich zwar für nicht verkehrt, 40 Züge die Stunde aber bei weitem zu sportlich.
Vieregg hält den Südring für Ende 2015 baubar, jetzt auch nicht die Überraschung.
Ja, man könnte die "Fahrgastdichte" in den Wagen bestimmen, indem man die eh schon vorhandenen Überwachungskameras mit einer Bilderkennungssoftware verbindet, die Fahrgäste zählen kann. Dann muss diese Fahrgastdichte nur noch irgendwie am Bahnsteig dargestellt werden - z.B. durch eine Reihe LEDs im Boden an der Bahnsteigkante, die je nach Besetzungsgrad des nächsten Zuges grün, gelb oder rot leuchten. Das könnte man dann auch für Voll- und Kurzzüge verwenden - wo kein Zugteil hält, blinken die LEDs dann rot.

Wäre zwar eine nette Spielerei und bestimmt nicht unpraktisch, aber ob's wirklich hilft, die Haltezeiten zu verkürzen, wage ich zu bezweifeln.
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Hallo,

dafür müsste man nicht die Kameras auswerten Die 423 haben sowieso eine Besetzgradanzeige, die sich die Infos aus den Luftfedern holt.
Nur die rechtzeitige übermittlung zu den Bahnsteigen wird schwierig, wasist denn, wenn am Ostbahnhof hinten ganz leer ist, dann der Zug das voraus sendet und am Rosenheimerplatz dadurch alle hinter stürmen. Dann stimmt die Vorhersage für das Isartor nicht mehr. ;)


Grüße

Chris
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Beitrag von ET 423 »

Och Gottchen, jetzt wirds aber wieder abenteuerlich. :rolleyes: Reisendenlenkung zu Wagenbereichen, die nicht so voll sind, 40 Züge pro Stunde und Richtung in der Stammstrecke. Was kommt als Nächstes? :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 11 Aug 2009, 18:10 hat geschrieben: Och Gottchen, jetzt wirds aber wieder abenteuerlich. :rolleyes: Reisendenlenkung zu Wagenbereichen, die nicht so voll sind,
Aber wirklich! Wenn die Leute es noch nicht mal verstehen, wo der Zug hält, verstehen sie das mit der Besetztanzeige noch weniger! :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wie zu erwarten springen die Grünen voll auf den 40 Züge die Stunde Blödsinn auf, allen Voran mein Liebling Martin Runge. Merkur"zitat" der Tunnelgegner
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

40 Züge/h :blink:
Könnte vielleicht mit automatischem Betrieb, Bahnsteigtüren, Fahrgastlenkung und ohne Fahrgäste funktionieren ... :rolleyes:
Oder wurde das schonmal im Störungsfall ausprobiert, was maximal durch den Tunnel geschickt werden kann, also 30+ ... :unsure:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von ET 423 »

DAS KANN IN DER PRAXIS NICHT FUNKTIONIEREN!!! Nochmal in aller Deutlichkeit. Es gibt einfach zu viele Faktoren. Ob nach einem Störfall auch mehr als 30+ durchgeht, ist irrelevant - das Ganze sollte ja auch in einem Fahrplan funktionieren und in der ausschlaggebenden Praxis wäre es auch ganz recht, wenns klappen könnte. Und in der Praxis merkt man schon, daß man mit 30 Zügen am Limit arbeitet.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn im Nordtunnel mit Mischverkehr 37 Züge reinpassen, dann in die Stammstrecke mit artreinem Verkehr locker 40, wahrscheinlich mach V&R demnächst ein Gutachten, es gehen auch 50 :ph34r:
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 14 Aug 2009, 17:52 hat geschrieben: Wie zu erwarten springen die Grünen voll auf den 40 Züge die Stunde Blödsinn auf, allen Voran mein Liebling Martin Runge. Merkur"zitat" der Tunnelgegner
@Iarn: Bitte n bisserl vorsichtiger lesen. Die Grünen halten laut diesem Artikel grundsätzlich eine Überprüfung und evtl. auch eine Durchführung von kapazitätserweiternden Maßnahmen sinnvoll. Gleichzeitig halten sie eine weitere Stammstrecke (in diesem Fall den Südring) für notwendig.
Die 40 Züge werden dabei NICHT von den Grünen genannt (weil man genau weiß, dass das nicht ganz realistisch ist). Das 40 Züge Zitat stammt weiterhin von Herrn Rauch, dem Urheber dieses etwas überambitionierten Plans.

Trotzdem halte ich die Vorschläge prinzipiell für untersuchenswert, weniger um mehr Züge durch den Tunnel zu pressen, als eher um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zu verbessern.

edit: und laßt doch diese unnötige Polemik! Über theoretische und praktische Kapazität haben wir doch schon lange genug dabattiert.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Auch der Landtagsabgeordnete Martin Runge (Grüne) unterstützt das Vorhaben. „Kapazitäten zu erhöhen, ist wichtig und richtig.“


Ich halte mich da ganz an Et423, der wahrscheinlich ein bisschen mehr Ahnung hat als Runge
ET 423 @ 14 Aug 2009, 18:16 hat geschrieben:DAS KANN IN DER PRAXIS NICHT FUNKTIONIEREN!!!
Und zum Thema Theorie und Praxis: Ich halte es für eine Themaverfehlung, auf reale Probleme mit nicht praxisgerechten Theorien zu agieren.

Zum Thema Polemik: Die Lebensleistung von Herrn Runge werde ich nie einholen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wollen die den Stamm sabotieren? Bei 40 Zügen/h geht morgens nach 1 Stunde Stoss bald nix mehr auf den Zulaufstrecken
weil die S-Bahnen alle Gleise zustellen...
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Auch der Landtagsabgeordnete Martin Runge (Grüne) unterstützt das Vorhaben. „Kapazitäten zu erhöhen, ist wichtig und richtig.“
Klar ist jede den Betiebsablauf beschleunigende Maßnahme technisch gesehen eine Kapazitätserhöhung. Die Frage ist, was man damit macht. Und genau hier sagen die Grünen, sie wollen den Südring zur Entlastung und eben nicht 40 Züge durch den Tunnel.
Ich halte mich da ganz an Et423, der wahrscheinlich ein bisschen mehr Ahnung hat als Runge
Der mag in der Praxis tatsächlich mehr Ahnung haben. Aber wo das Problem liegt: er sieht das ganze NUR aus dem Blickwinkel, dort noch mehr Züge durchzuquetschen. Das möchte zwar Herr Rauch, nicht aber Herr Runge oder die Grünen. Diese wollen eine Kapazitätserweiterung um hier den, im Moment an der Stabilitätgrenze operierenden, S-Bahnverkehr ein gutes Stück stabiler zu machen, in dem man weitere Zeitreserven schafft. Hier geht es nicht darum im Störfall etwas mehr als 30 Züge durch den Tunnel zu quetschen, sondern die nahezu täglichen Verpätungen am besten gar nicht entstehen zu lassen.
Und zum Thema Theorie und Praxis: Ich halte es für eine Themaverfehlung, auf reale Probleme mit nicht praxisgerechten Theorien zu agieren.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Reale Probleme wurden mit realen Vorschlägen konfrontiert. Das Problem ist, dass einige Komplettnullen, nicht beriffen haben, dass es im Planungsbereich üblich ist, Kapazitäten mit den im Optimalfall möglichen Zugbewegungen anzugeben (ähnlich wie die Verbrauchswerte beim Autokauf). Die realistischen Zugzahlen, die durch den Tunnel fahren sollten, wurden im selben Dokument mit angegeben.
Zum Thema Polemik: Die Lebensleistung von Herrn Runge werde ich nie einholen.
Du holst aber gewaltig auf. Allein in deinem letzten Beitrag schon um 3 Punkte.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

@spock - lass doch bitte die Zeilenumbrüche - das schaut dann bei mir so aus...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Tschuldige. Am Widescreen schauen die Zeilen immer so lang aus. :ph34r:
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Froschkönig
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Beitrag von Froschkönig »

Man könnte die LZB noch etwas verdichten und beschleunigen, somit lässt sich noch etwas herausholen.
Mit einer AFB könnten die Züge schneller einfahren und präziser bremsen.
Der Fahrgastwechsel ist mit seinen vorgesehenen 30 Sekunden schon am Limit, hier ist durch verschärfte Sicherheitsauflagen eher mit Verlängerungen zu rechnen.

Das alles ergibt aber sicherlich keine 40 Züge pro Stunde.
Wenn das alles umgesetzt wird, wäre unter Umständen an einen ganztägigen 2-Minutentakt zu denken.
Momentan schaukeln sich die Verspätungen in der HVZ dermaßen hoch, dass die Phase ohne 2-Minutentakt gebraucht wird, um das System zu stabiliseren bis zur nächsten HVZ.

Erstaunlich dass sich die entsprechenden Aktivisten so konsequent jeglichem Sachverstand verweigern.
Dabei genügt es eigentlich schon, sich in der HVZ mal ein Stündchen am Hauptbahnhof an den Bahnsteig zu stellen und zuzuschauen, wie das System sich verhält.
Aber bitte erst nach den Sommerferien, denn mit den wenigen Ferienfahrgästen wären durchaus mehr als 30 Züge drin! ;)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Man könnte natürlich noch am Stamm die Gleise ausbauen und durch Förderbänder ersetzen. ;) :lol:
JeDi
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 14 Aug 2009, 19:50 hat geschrieben: Tschuldige. Am Widescreen schauen die Zeilen immer so lang aus. :ph34r:
Widescreen wäre vorhanden - aber vermutlich am Laptop *etwas* kleiner... Wie gesagt - einfach drauf los schreiben - die Umbrüche kommen für jeden passend von alleine.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Iarn @ 14 Aug 2009, 18:48 hat geschrieben: Ich halte mich da ganz an Et423, der wahrscheinlich ein bisschen mehr Ahnung hat als Runge
Oh danke für die Blumen - ich hoffe, ich verdiene sie mir. ;)
Hot Doc @ 14 Aug 2009, 19:37 hat geschrieben: Aber wo das Problem liegt: er sieht das ganze NUR aus dem Blickwinkel, dort noch mehr Züge durchzuquetschen. Das möchte zwar Herr Rauch, nicht aber Herr Runge oder die Grünen. Diese wollen eine Kapazitätserweiterung um hier den, im Moment an der Stabilitätgrenze operierenden, S-Bahnverkehr ein gutes Stück stabiler zu machen, in dem man weitere Zeitreserven schafft. Hier geht es nicht darum im Störfall etwas mehr als 30 Züge durch den Tunnel zu quetschen, sondern die nahezu täglichen Verpätungen am besten gar nicht entstehen zu lassen.
Ja, aus welchem Blickwinkel soll ich das sonst sehen? Der Herr Rauch hats doch eindeutig gesagt, ich zitiere
Derzeit sind dort 30 S-Bahnen pro Stunde und Richtung unterwegs. „40 Züge kann man schaffen“, sagte Rauch.
Ok, die Grünen wollen den Südring und nicht im alten Stamm unrealistische 40 Züge pro Stunde und Richtung - das ist lobenswert und spricht dafür, daß die Grünen noch nicht vollständig den Bezug zur Realität verloren haben. Aber hier kommt natürlich ein Aber: Ich habe den Artikel durchgelesen und keinen ernstzunehmenden Vorschlag entdecken können, wie man das jetzige System stabiler machen könnte. Die erwähnten Bahnsteigtüren sind Dünnpfiff und behindern den Fahrgastfluß noch mehr. Um den Fahrgästen zu zeigen, wo die Türen etwa sein werden, reichen auch Bodenmarkierungen. Und bei aller Liebe: Ein Fahrgastleitsystem zu Zugbereichen, in denen noch Platz ist, kann und wird nicht funktionieren. Erstens schonmal wird überhaupt nicht abgeklärt, woher diese Infos kommen sollen und an wen sie geleitet werden, wie es kommuniziert wird und, das ist das Nächste: Die Leute müssen es verstehen und dann auch anwenden. Aber genau hier hakt es ganz gewaltig. Nach fast 40 Jahren gibt es nach wie vor die berühmte Gruppenbildung an den Türen und Zugzielanzeiger werden oft nicht verstanden oder mißverstanden. Da steht richtig "Vollzug", seit paar Jahren sogar mit Bereichskennung und dann stehen die Leute teilweise wieder ganz woanders.
Das sind eben Beobachtungen, die man als Praktiker macht und auf diese Weise praktische Erfahrungen sammelt. Natürlich, klar, am Schreibtisch eines Herrn Rauch sieht das natürlich ganz anders aus. "Hey, wir zeigen den Leuten, wo die Türen am Bahnsteig sein werden und wo noch Platz im Zug ist und dann werden die sich da kollektiv ganz brav aufstellen wie in einem Ameisenstaat." So funktionierts in der Theorie, im Planbüro. Die Praxis führt das alles dann gnadenlos ad absurdum.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

So Leuchtmarkierungen im Fussboden am Bahnsteig, die in den Bereichen grün aufleuchten, wo ein Zug zum Halten kommt?
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Das KANN nicht funktionieren, da gerade auf der Stammstrecke (selbes Problem auch bei der U-Bahn an vielfrequentierten Bahnhöfen) so viele Leute ständig nachkommen, dass die sich bis zur nächsten Bahn gar nicht in dem Bereich gescheit verteilen können, wo weniger los ist. Wenn ich am Hbf vom östlichen Bahnsteigende her an den Rolltreppen runterfahre und gerade noch eine Bahn ausfahren sehe, komm ich höchstens eine Zuglänge weiter bis die nächste Bahn da ist, auch wenn ich lieber noch weiter hinter gehen würde.

Fahrgastlenkung dieser Art kann mit so dichten Zugfolgen gar nicht gehen. Ebenso würden Bahnsteigtüren die Sache nur noch komplizierter machen, die müssen nach EBA-Vorschrift vermutlich auf ganzer Höhe mit Lichtschranken versehen sein sowie Hundeleinen erkennen ...
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Beitrag von spock5407 »

Dann is halt Wastlverbot im Stoss :lol: ;)

Mir schon klar, dass man im Massenverkehr die Leut net wirklich lenken kann.
Aber mir gefiel einfach das Blinken dieser Lichter in Washington bei der Metro, wenn ein Zug reinfährt. B)
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

FloSch @ 14 Aug 2009, 20:05 hat geschrieben: Das KANN nicht funktionieren, da gerade auf der Stammstrecke (selbes Problem auch bei der U-Bahn an vielfrequentierten Bahnhöfen) so viele Leute ständig nachkommen, dass die sich bis zur nächsten Bahn gar nicht in dem Bereich gescheit verteilen können, wo weniger los ist.
Ich bin für einen Testbetrieb bei der U-Bahn. Am Bahnhof Marienplatz kann man nämlich ein dauerhaft leuchtendes Fahrgastlenkungsschild am S-Bahn-Abgang installieren: »Bitte gehen Sie 3-4 Wagenlängen nach vorne.« Sogar nen zweiten Tunnel gäbs, damit die Leute nicht mit denen am Bahnsteig zusammenstoßen. Ich sage trotzdem voraus, dass das System nicht funktionieren wird und dass sich am letzten Wagen dennoch ein Pulk von Leuten bildet...
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich glaube auch nicht, dass so ein System das Non-plus-ultra wird. Aber ich denke man kann dadurch schon kleine Verbesserungen herbeiführen. Ich halte ja auch nicht all zu viel von der puren Theorie. Aber solche Systeme sind in anderen Städten rund um den Globus sicher schon im Einsatz und man kann in etwa beziffern ob und was sie bringen.
Warum also nicht einmal ausprobieren. Einfach mal in die Blindenrillen am HBF n paar rote LEDs einkleben die einen roten Pfeil der sich Richtung Zugmitte bewegt anzeigen. Dass sich trotzdem ne Traube dort bilden wird ist klar. Aber vielleicht stehen nicht von Anfang an so viele Menschen dort.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Daniel Schuhmann @ 14 Aug 2009, 21:31 hat geschrieben: Ich bin für einen Testbetrieb bei der U-Bahn. Am Bahnhof Marienplatz kann man nämlich ein dauerhaft leuchtendes Fahrgastlenkungsschild am S-Bahn-Abgang installieren: »Bitte gehen Sie 3-4 Wagenlängen nach vorne.« Sogar nen zweiten Tunnel gäbs, damit die Leute nicht mit denen am Bahnsteig zusammenstoßen. Ich sage trotzdem voraus, dass das System nicht funktionieren wird und dass sich am letzten Wagen dennoch ein Pulk von Leuten bildet...
vorallem, wer geht schon freiwillig nach vorn, wenn er nachher hinten wieder raus muss?
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