Videoüberwachung im MVG-Bus

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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BG
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Beitrag von BG »

Servus,

grad bin ich mit Wagen-Nr. 5210 gefahren, was seh ich da: Zwei Kameras (Gelenkbus) mit den dazugehörigen Schildern "Dieser Bus wird videoüberwacht" und einen Monitor beim Fahrer.

Das wars dann wohl MVG, damit habt ihr einen Stammkunden verloren. Ich lasss mir doch nicht auf irgendwelchen Aufzeichnungen Tage später von fremden Leuten die ich noch nie gesehen hab zuschauen was ich beim Busfahren gemacht hab.

Da der Bus leider die einzige Möglichkeit ist in vertretbarer Zeit zur U-Bahn zu kommen wars das halt komplett mit dem ÖPNV.

Ghuzdan1
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Kann man so oder so bewerten. Mir persönlich wärs wurscht..wenn jemand daran interessiert ist, was ich tue und lasse, braucht er nur meine Bewegungen (Handy - Funkzellennutzung) und so weiter zusammenführen..ob ich dann einen bestimmten Weg per Bus oder Auto zurückgelegt habe, ist letztendlich egal..solange ich nicht im Bus die Sitze verschönert habe oder so..

Gruß Flo

MVG-Pressemitteilung von 2002 dazu: Pressemitteilung

Edit: Link eingefügt
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ghuzdan1 @ 21 Apr 2004, 14:58 hat geschrieben: grad bin ich mit Wagen-Nr. 5210 gefahren, was seh ich da: Zwei Kameras (Gelenkbus) mit den dazugehörigen Schildern "Dieser Bus wird videoüberwacht" und einen Monitor beim Fahrer.
Das ist nix neues
Das wars dann wohl MVG, damit habt ihr einen Stammkunden verloren. Ich lasss mir doch nicht auf irgendwelchen Aufzeichnungen Tage später von fremden Leuten die ich noch nie gesehen hab zuschauen was ich beim Busfahren gemacht hab.
1) Tage spaeter ist im Normalfall nicht moeglich, da die Baender nach einem Tag ueberspielt werden
2) Die Baender werden nur bei einem Vorfall gesichtet, es ist also sehr unwahrscheinlich. SOllte dagegen verstossen werden kannst Du sicher sein dass dann ein Datenschutzbeauftragter den Betreffenden einiges an Aerger bereiten wird.
3) Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten dass die Baender gesichtet werden: Was haettest Du davon fuer einen Nachteil?
4) Wenn Du nirgends mehr hingehst wo Dir jemand Fremdes per Kamera zuschauen kann bleibt Dir nur uebrig zu Hause zu bleiben. Kameraueberwachung gibts in (U-)Bahnhoefen, Kaufhaeusern, an Haeusern, an Verkehrspunkten und vielem mehr. Da frage ich mich schon warum sich manche Leute ueber die Ueberwachung im Bus aufregen, wo im Normalfall niemand zusieht, wohingegen bei den anderen genannten Orten das Bild in Zentralen aufgeschaltet wird.
5) Sollte DIch das trotzdem stoeren, kannst ja vorne einsteigen, der Bereich ist wohl nicht ueberwacht
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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BG
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Beitrag von BG »

Ja gut, es gibt auch woanders Überwachung. Aber trotzdem. Es muss nicht immer noch mehr Überwachung geben. Mann kann damit einfach zu viel anstelle.

Bin halt jetzt das erste mal mit dem Bus gefahren, und ich empfinde Überwachungskameras generell als störend. Die sind da drin ja auch so dermaßen auffallend plaziert dass man da einfach kein gutes Gefühl dabei hat.
MünchnerFreiheit
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Zitat bzw. Bild entfernt.

Dagegen ist die Aufnahme von Bildern mit einer starren Kamera im Bus absolut harmlos - und wird, wie gesagt, nicht "live" beobachtet.

Gruß Flo
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Smirne

Beitrag von Smirne »

ghuzdan1 @ 21 Apr 2004, 15:18 hat geschrieben: Es muss nicht immer noch mehr Überwachung geben. Mann kann damit einfach zu viel anstelle.
Was denn bitte schön? Die Kameras sind allesamt miteinander nicht vernetzt und selbst wenn. Glaubst Du da hocken dann Tausende von Leuten an Bildschirmen und verfolgen die Leute per Kamera? Was sie tun, was sie machen? So Paranoid kann man doch nicht sein. Und wer nichts anstellt, braucht auch keine Angst vor Überwachung haben.
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Beitrag von BG »

OK, das Posting vorher war nur eine erste Reaktion. Inzwischen hab ich mich auch wieder bisschen beruhight ;) und wenn das wirklich nach 1 Tag gelöscht wird und nur angesehen wird wenn was passiert ists nicht so schlimm wie ich dachte.

Hab mir inzwischen auch nochmal überlegt wos sonst noch überall Kameras gibt und bin zu dem Ergebnis gekommen dass es jede Menge Orte mit Videoüberwachung (die auch angeschaut wird) gibt wo ich mich täglich aufhalte. Also ist das mit dem Bus dann auch schon egal.
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo,

George Orwells "1984" ist bereits Realität. Ich kann ghuzdans erste Reaktion sehr gut nachvollziehen. Allerdings gibt es mittlerweile in der Tat so viele Überwachungskameras, daß es wenig Sinn hat, sich darüber zu echauffieren.

Was mich beruhigt, ist der Umstand, daß man wohl so viel Videomaterial nicht sichten kann, wenn man nix Konkretes sucht.

Gruß

Rathgeber Bild
Tucky

Beitrag von Tucky »

Ich weiss nicht, was ihr habt, aber es wird bestimmt niemand die Bänder ansehen, wenn nichts passiert ist, und bestimmt keinen MVG-Mitarbeiter interessieren welche Zeitung du bei welcher Busfahrt gelesen hast.
Ich finde es sehr gut, auch in den Bussen Videoüberwachung einzuführen. Wenn man in den neuen(!) Bussen sitzt siehts in den letzten Reihen teilweise aus, als wären die Fahrzeuge seit ewigen Jahren im Einsatz und noch nie gereinigt worde. Da hat man bei einer Fahrt mehr an Schmierereien zu lesen als wenn man sich eine Zeitung mitnimmt. :angry:
Wenn durch die Kameras solche Beschädigungen abnehmen und dadurch auch das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste erhöht werden kann bin ich sehr für die Anbringung dieser Kameras, auch in U- und S-Bahnen.
Was mich beruhigt, ist der Umstand, daß man wohl so viel Videomaterial nicht sichten kann, wenn man nix Konkretes sucht.
Wenn nichts passiert ist, warum sollte man das Material dann sichten? Dann kann man die Bänder ja überspielen. Wenn aber etwas passiert ist kann man gut und schnell herausfinden wer verantwortlich ist, oder?
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Beitrag von MünchnerFreiheit »

Naja, Rathgeber, an dem Sichtungsproblem wird gearbeitet - mit automatischer Gesichtserkennung. Das ganze läuft daruf hinaus, daß man sowohl die Aufnahmen einer solchen Videoüberwachung mit Bildern aus Datenbanken (geeignet wären z.B. Paßbilder) vergleichen können wird als auch über den Abgleich verschiedener Videoüberwachnugen Bewegungen nachvollziehen können wird... - also besser als bei 1984, wo man halt nicht wußte, ob man gerade tatsächlich beobachtet wird <_<

Die Frage ist halt immer, was man will - ich bin unter anderem deshalb nach München gezogen, weil ich mich (subjektiv) einfach sicherer fühle als in meiner Heimatstadt - und nehme dafür in Kauf, daß es halt viel Polizei im öffentlichen Raum gibt. Ebenso wird man sich zu den diversen Überwachungstechnkinen fragen müssen - was ist mir lieber?

Außerdem ist, wie schon angedeutet, Videotechnik nicht die einzige Methode, Spuren zu hinterlassen - jeder, der sich darüber aufregt, sollte mal an seinen Umgang mit z.B. dem Handy, der EC- und den Kreditkarten, dem Internet, dem Kauf beim Versender usw. denken - alles Kleinigkeiten, aber wenn man diese Daten zusammennehmen würde, würde sich ein Bild nicht nur der Bewegung, sondern auch des Kaufverhaltens, der Freizeitaktivitäten usw. ergeben. Wenn ich z.B meine Kontoauszüge anschaue, dann fällt einfach auf, daß ich sehr häufig im Plus einkaufe, wenig zum Arzt gehe, um Ostern rum mit dem Auto nach Mönchengladbach gefahren bin usw. - wenn es wen interessieren sollte ;)

Zusammengefasst finde ich, wenn die Videoüberwachung im ÖPNV zu einer Reduzierung des Vandalismus beiträgt, dann ist sie für mich akzeptabel, auch wenn sie ein weiterer Baustein der Orwellisierung unseres Lebens sein mag.

Gruß Florian
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Also generell ist natuerlich das Missbrauchsrisiko recht gross, nur sind eben die Kameras in Bussen da nicht das Problem, da nicht vernetzt. Noch ein weiterer Aspekt bei moeglichen Ueberwachungen sind die FUnketiketten, ueber die in der aktuellen c't ein Bericht ist. Sollten diese flaechendeckend eingefuehrt werden, so dass die an allen Produkten dran haengen, haette z.B: jeder Kleidungsstueck eine weltweit eindeutige Seriennummer, die zwar theoretisch beim Verkauf geloescht werden wuerden, praktisch laesst sich das aber nicht wirklich kontrollieren. Mal angenommen, das wuerde wirklich eingefuehrt werden (momentan schon allein aus technischen Gruenden nicht moeglich), koennte man ein Netz an Detektoren aufbauen, und dort ueber die Seriennummern der mitgefuehrten Gegenstaende auf die Person und vieles mehr schliessen.

SOlche Sachen sind schon eher eine Gefahr, da ist die AUfzeichnung laecherlich dagegen.
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Zukunft würde alle 50 meter Abstand eine "fast unsichtbare" Videokamera stehen. Alle verlassen sich auf Technik hin...

Später kommt es heraus, dass Technik auch eine Lücke hat, die einige Unschuldiger ins Knast gesteckt hat... Na toll... "Minireport" ist auf dem Welt bald willkommen...
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