Modelleisenbahn im Maßstab 1:1?

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Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Da manche nicht mal eine ungewöhnliche Berufsbezeichnung in der Presse ertragen können ;) , reden wir doch mal über die Sensibilitäten der Kunden.

Gestern war ich wieder mal unterwegs - in der RB Trier-Koblenz wollte ich von einer Schaffnerin wissen, wie oft die Wendezüge (mit z.B. 4 Buntlingen und über 300 Sitzplätzen wie "meiner") von den einzelnen ET425 (etwa 170 Sitzplätze 2.Klasse) ersetzt werden, insbesondere am WE. Da sie wiederum neugierig wurde, wieso mich sowas interessiert, habe ich das gewisse Ticket erwähnt (welches ich selber gerade benutzt habe), das vor 2 Jahren teurer wurde nachdem die DB-Spitze u.a. die Engpässe in den Regionalzügen Köln-Koblenz als Begründung erwähnt hat und bis heute nicht gelernt hat, 28 durch 1 bis 5 zu dividieren.

Normalerweise erwähne ich es nicht, da die Erfahrung zeigt, daß es eh nix als Verärgerung bringt - da kommen ja nur immer dieselben Sprüche wie beim Angebot kann die DB machen was ihr beliebt und daß es sogar für 1-2 Personen soooo günstig sein sollte - auch wenn es andere Stimmen gibt, z.B. -> DIESE
Gestern war es auch nicht anders - und als ich erwähnt habe, daß man für ca. 30 EUR bereits einen Tagestrip nach Paris bekommen könnte (wobei die Firma die Kapazitäten dazu ganz bezahlen muß und nicht nur die bereits finanzierten "Rest-Kapazitäten" verhökern!), fiel (wie auch bereits zuvor):

"Dann fahren Sie doch nach Paris"

Ich habe manchmal Besprechungen mit den Kunden - wenn einer z.B. sagt, eine DATEV-Schnittstelle von XY kann etwas, was die unsrige nicht kann, kann ich doch nicht sagen: "Dann nutzen Sie die Schnittstelle von XY!" Für so einen Spruch hätte mich der Chef umgebracht - noch bevor er mich hinauswerfen würde!

In vielen Webforen und auch woanders heisst es, nur die DB-Spitze wäre welt-/kundenfremd, aber die da unten würden sich soooooo bemühen - meine persönliche Erfahrung ist stets, daß das Beamtengehabe - dieses Unsere-Anstalt-kann-tun-was-sie-lustig-findet-und-wenn-Euch-nicht-gefällt-schert-Euch-zum-Teufel-wir-werden-sowieso-bezahlt - auf sämtlichen Ebenen geistert. Und - auch in sämtlichen Generationen (die Frau war unter 30).

So in etwa, als ob die Herrschaften denken würden, die würden bloß so eine Riesen-Modelleisenbahn im Massstab 1:1 spielen, bei der man alles mögliche über Weichen, Loks usw. wissen muß aber die Kohle dafür schon irgendwie von Mami & Papi (= "dem Staat") kommt. Allenfalls schreien ein paar Transnet-Funktionäre gegen die Privatisierungen herum wie z.B. -> dort und -> dort - und schon verschwinden die Gespenster der Privatwirtschaft, diese Gefahr, daß man wie in jeder Firma agieren und handeln muß - was ja für die feinen Damen und Herren Eisenbahner anscheinend unwürdig sein sollte... ;) :D :P
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Unabhängig vom Inhalt des Beitrags, dem ich im Bezug auf seine Grundaussage - Kundenorientierung ist gefordert - zustimme, würde mich mal interessieren, wieso Du in jedem Deiner Beiträge mehr oder weniger süffisante "Witzchen" (das ist dann dort, wo die Smileys stehen) über Eisenbahner oder "Eisenbahnfreunde" machst: Die durchaus berechtigte Kritik in Deinen Beiträgen bekommt dadurch meinem Eindruck nach einen penetrant besserwisserischen Anschein, als ob Du und nur Du den vollen Durchblick hättest, wie man eine Bahngesellschaft zu führen habe. Und das dürfte ja, nehme ich an, eigentlich nicht die Absicht Deiner Beiträge sein?
Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

würde mich mal interessieren, wieso Du in jedem Deiner Beiträge mehr oder weniger süffisante "Witzchen" (das ist dann dort, wo die Smileys stehen) über Eisenbahner oder "Eisenbahnfreunde" machst: Die durchaus berechtigte Kritik in Deinen Beiträgen bekommt dadurch meinem Eindruck nach einen penetrant besserwisserischen Anschein, als ob Du und nur Du den vollen Durchblick hättest, wie man eine Bahngesellschaft zu führen habe. Und das dürfte ja, nehme ich an, eigentlich nicht die Absicht Deiner Beiträge sein?
Soll ich alle Witze zitieren, die unter den IT-Usern über Microsoft und Bill Gates kreisen? ("Meine" kleine Softwarefirma ist zuwenig bekannt dazu).
Schön, daß Sie die Aussagen voll bestätigen: Während in der Privatwirtschaft Leitsprüche wie "Der Kunde ist König" oder "Der Kunde hat immer Recht" gelten, als Kunde des ÖV (vor allem der DB AG) wird man stets als "Besserwisser" beschimpft. Es scheint übrigens typisch zu sein - im letzten Jahr hat die DB auch in meiner Ruhrgebietsstadt ein Kundenforum veranstaltet und dort gab's dasselbe - nicht nur mir gegenüber, sondern gegenüber allen, die zu kritisieren gewagt haben...
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Yopohari @ 26 Apr 2004, 07:44 hat geschrieben: Schön, daß Sie die Aussagen voll bestätigen: Während in der Privatwirtschaft Leitsprüche wie "Der Kunde ist König" oder "Der Kunde hat immer Recht" gelten, als Kunde des ÖV (vor allem der DB AG) wird man stets als "Besserwisser" beschimpft.
Bitte lies genau. Ich habe Dich (oder jetzt "Sie"?) keineswegs als Besserwisser beschimpft und schon garnicht aufgrund Deiner grundsätzlich berechtigten Kritik. Ich schrieb, dass bestimmte Teile Deiner Beiträge - und zwar wieder nicht die Kritik an sich - besagten besserwisserischen Anschein fördern.
Deswegen auch das Interesse am "warum" dieser Bemerkungen. Um den Vergleich mit "IT-Usern" aufzugreifen: Wenn ich dort etwas kritisiere, muss ich auch nicht pro Beitrag mindestens einmal mehr oder weniger unverholen darauf hinweisen, dass ich doch mehr Ahnung als mein gegenüber habe.

Meiner Einschätzung nach sind besagte Anmerkungen im Bezug auf die Absicht Deiner Kritik schlicht und einfach kontraproduktiv.
Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Ich habe Dich (oder jetzt "Sie"?) keineswegs als Besserwisser beschimpft und schon garnicht aufgrund Deiner grundsätzlich berechtigten Kritik.
Auf jeden Fall war es so ungefähr der Sinn der Aussagen diverser DB-Mitarbeiter auf jenem Kundenforum, das ich mal besucht habe. (Bis hin zum Pressesprecher der DB AG meiner Region, der uns vorwiegend (sinngemäß) weißmachen wollte, wie gütig die DB-Regio ist wenn sie uns überhaupt befördert - selbst wenn sie ja dafür vom VRR&Co Bestellergelder kriegt - und wie undankbar wir denn sind... Auf welche Weise die kritisierenden Kunden von welchem Mitarbeiter genau bezeichnet wurden, kann ich mich nach ca. 8 Monaten nicht immer 100%-ig genau erinnern - es war allerdings eher abschätzig).
Auch der oberste Chef der DB hat ja einen Lieblingsspruch von Millionen Fußballtrainer - welcher im Prinzip bedeutet, daß man getrost ignorieren könnte, was die Kundschaft so sagt.
Wenn ich dort etwas kritisiere, muss ich auch nicht pro Beitrag mindestens einmal mehr oder weniger unverholen darauf hinweisen, dass ich doch mehr Ahnung als mein gegenüber habe.
Um es zu trennen: Was die Herren Bahnfreunde angeht, die eignen sich meist ein eher nutzloses Wissen an - z.B. welche Lok wo gewartet wird und fotografiert werden kann... (authentisch!)

Was die ÖV-Beschäftigten angeht (die ja nicht gleich Bahnfreaks sind - meist legt man sich eher ein anderes Hobby zu als die alltägliche Arbeit) - ich habe ja geschrieben, daß sie allzuoft den üblichen Regeln der Wirtschaft von "Der Kunde ist König" in "Der Anbieter ist König" umkehren.
Sollte sich jemand von unseren Kunden wirklich besserwisserisch zeigen, was tut man? Man schluckt es und reagiert die Aufregung im Kollegenkreis ab.

Ach so: Die "grundsätzlich berechtigte Kritik" - auf dem Kundenforum wurden, wie üblich (ein Freund von mir hat zwei andere besucht), die gelegentlichen Fahrten der ÖPNV-Stammkunden hinter die VRR-Grenzen angesprochen (z.B. nach Kölle oder Soest). Mir erscheint alogisch, daß sogar ein Stammkunde (im VRR-Bereich), der den ÖPNV nährt, nach Kölle 2mal ca. 3 EUR und nach Bonn 2mal 8.20 braucht - während ein paar Randallierer sich nur zusammenzurotten brauchen und für 5.60/Nase sogar viel weiter können.
Ich kann mir zwar diese 8.20 leisten, aber ein Auto könnte ich mir ebenso leisten - und wenn ich diese ständige Mißachtung zzgl. anderer Nachteile des ÖPNV-Pendelns satt habe, lege ich mir ein Auto zu, dafür aber kündige mein VRR-Abo. Sowas kommt recht oft vor.
Wenigstens hat die Schlichtungsstelle Nahverkehr NRW mal erkämpft, daß man zwischen VRR, VRS und AVV die Tickets der Nachbarverbünde zur Weiterfahrt bereits vor dem Fahrtantritt lösen darf - und nicht beim hastigen Hinaus/Hineinspringen - und trotzdem hat es einer der DB-Leute als ein... "Unterlaufen des DPT-Tarifs" (!!!) bezeichnet! - so ungefähr als ob wir sowas wie Betrüger wären?

Auf jeden Fall habe ich das wie oben aufgeschrieben auf dem Forum gesagt - -> inzwischen verstehen recht viele Betriebswirte des ÖPNV die Bedeutung der Sorge um die eigenen ÖPNV-Stammkunden. Sollte es logisch und plausibel sein - hat es irgendwie gewirkt, setzt sich etwa die DB-Regio dafür ein, daß im NRW-Tarif die eigenen Stammkunden des ÖPNV auch mal wenigstens nicht schlechter behandelt werden als zufällige Reisekollektive? Das wage ich zu bezweifeln...

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Ein Nachtrag: Damit es nicht schon wieder fast nur über die Tarife wird...
Etwas anderes: Die Verspätungen hat der DB-Sprecher mit den Selbstmorden begründet - ganz so als ob es die einzige Ursache wäre... Irgendwo habe ich mal in der Lokalpresse gelesen, im VRR-Bereich wären bis zu 20% der Regionalzüge verspätet - sollten an allen Fällen die Selbstmörder Schuld sein, wundert mich, daß im Ruhrgebiet überhaupt noch irgend jemand überlebt hat... ;) :D (Wieder ein Witzchen, jawohl... B) :P )
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Dave
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Beitrag von Dave »

Grundsätzlich teile auch ich die Meinung, dass man Kundenfreundlich sein sollte, aber dass die untersten Bahnangestellten unfreundlich seien, und sich um nichts kümmern, ist doch auch nicht wahr! Ich bin ganz bestimmt nicht der, der die in Schutz nehmen möchte, aber es ist meist doch anders herum: Beispiele: Mein nähester am meisten besetzter Bahnhof ist Öhringen, das Personal klärt sehr freundlich auf, erklärt auch wirklich jedem, der die deutsche Spráche nur Bruchstück beherscht und so ohne diese Hilfe aufgeschmissen wäre, wo der SEV abfährt (Bussteig 2), dass es 2 Bahnhöfe in Schwäbisch Hall gibt, dass man erst in SHA-Hessental nach Stuttgart umsteigen muss und so weiter. Und das besste: Die sagen das auch denen, die eigentlich alles lesen könnten, die Lautsprecherdurchsagen verstehen könnten aber einfach stur nicht zuhören sondern bedient werden möchten. Anderes Beispiel: Ich wollte mal am WE von Freudenstadt nach Öhringen. Wenn ich jetzt ins Internet gehe, spukt das mir ne Verbindung über Stuttgart oder Karlsruhe aus, meist über Stuttgart. Der Preis ist so unendlich teuer (erreicht trotzdem nicht die 28€ WE-Ticket), aber man möchte fahren. Also lass ich mich von Bekannten an den Bahnhof fahren, geh an den Automaten und will nen Ticket kaufen. ich kann aber auf dem bescheuerten Badischen Automaten nicht das württembergische Öhringen finden, und wer hilft, ungefragt, einfach so? Der Schaffner eines Zuges, der in die andere Richtung fährt und sagt mir auch, dass ich mit irgendeiner KVV-Anschlusskarte bis Heilbronn fahren kann und dann für den SEV ne Karte kaufen soll, unterm Strich billiger! Ich könnt jetzt noch viel erzählen, da gibts ne Menge! Die Bahnangestellten sinf heutzutage keine Behördenmenschen mehr, sondern hilfsbereite Angestellte. Und was ich schon erlebt hab, wie so alte Frauen ne halbe Stunde nen Schaffner angeschnauzt haben, warum die Böschung brannte und kein Zug fahren konnte, und sie ne Stunde später zum Abendessen kommt. Das war einfach Horror, dem vorzuwerfen, warum man den Zug umgeleitet hat (der Brand war irgendwo zwischen Böblingen und Stuttgart, der Zug wurde über die eingleisige S-Bahn und Güterstrecke nach Leonberg umgeleitet und sollte dann über Renningen und Sindelfingen wieder zurück auf die Strecke kommen, wurde aber auf halben Weg zurückgefahren), und dass so was seltener passiert als unfälle und Stau auf den Straßen, geht denen auch nicht in den Kopf.
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Dave
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Beitrag von Dave »

oh, hab noch was vergessen, was heißt eigentlich DPT-Tarif ausgeschrieben?
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Also lass ich mich von Bekannten an den Bahnhof fahren, geh an den Automaten und will nen Ticket kaufen. ich kann aber auf dem bescheuerten Badischen Automaten nicht das württembergische Öhringen finden, und wer hilft, ungefragt, einfach so? Der Schaffner eines Zuges, der in die andere Richtung fährt und sagt mir auch, dass ich mit irgendeiner KVV-Anschlusskarte bis Heilbronn fahren kann und dann für den SEV ne Karte kaufen soll, unterm Strich billiger!
Na gut, hier kommen wir aber wieder mal zu zwei grundsätzlichen Mängel:

-> Obwohl die DB den Vertrieb so gerne vom Personal auf Automaten umstellen möchte, sind diese auf zahlreichen Stationen nur als Einzelexemplare vorhanden (die oft kaputt sind - die DB schuldet mir übrigens immer noch 2 EUR, die ein kaputter Automat in Kölle im letzten Jahr geschluckt hat... ;) ) und viele nehmen auch kein Bargeld an.

-> Manche Schaffner mögen auch mal die Tipps mit den Verbund-Anschlusstickets geben, manche interpretieren (just in solchen Fällen) die Regelungen nach der eigenen Willkür um - deswegen mußte man ja die Schlichtungsstelle Nahverkehr NRW schaffen. Vor ca. einem Jahr hat die DB-Regio sogar eigenwillig... die VRR-Verbundgrenzen (mit den DPT-Tickets kombinierte) verschoben - bis man es nach viel Aufregung rückgängig machen mußte.

http://www.schlichtungsstelle-nahverkehr.de/

Einige Beispiele:

"(...) Birgit Kohlhaas aus Köln musste lange warten. Das Kontrollpersonal wusste nicht, dass das Ticket 2000 nach 19.00 Uhr verbundweit gilt und erhob ein EBE von ihr. (...)"

(http://www.schlichtungsstelle-nahverkehr.d...e/journal02.pdf, Seite 3)

http://www.schlichtungsstelle-nahverkehr.d...ng_DBBriefe.pdf

Und hier z.B. symptomatisch (Seite 3):

"(...) Von allen Beschwerden, die die Schlichtungsstelle Nahverkehr der Verbraucher-Zentrale
Nordrhein-Westfalen erhält, betreffen etwa 80 % die Deutsche Bahn AG. In beinahe einem
Viertel dieser Beschwerden kritisieren die Verbraucher neben dem eigentlichen Ärgernis auch
die Art und Weise des Umganges der Bahn mit ihrer Beschwerde. (...)"
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Beitrag von Rathgeber »

Hallo Yopohari,

daß er Kundenservice bei der Bahn (nicht nur da) verbesserungswürdig ist, steht außer Zweifel. Ich habe das Gefühl, daß das vor allem an mangelhafter Schulung der Mitarbeiter liegt.
Um es zu trennen: Was die Herren Bahnfreunde angeht, die eignen sich meist ein eher nutzloses Wissen an - z.B. welche Lok wo gewartet wird und fotografiert werden kann... (authentisch!)
...und das geschieht zumeist in der Freizeit. Das sei ihnen belassen. Alles andere ist Sache der Schulung / Fortbildung.
In vielen Webforen und auch woanders heisst es, nur die DB-Spitze wäre welt-/kundenfremd, aber die da unten würden sich soooooo bemühen - meine persönliche Erfahrung ist stets, daß das Beamtengehabe - dieses Unsere-Anstalt-kann-tun-was-sie-lustig-findet-und-wenn-Euch-nicht-gefällt-schert-Euch-zum-Teufel-wir-werden-sowieso-bezahlt - auf sämtlichen Ebenen geistert. Und - auch in sämtlichen Generationen (die Frau war unter 30).
Es ist kein neues Phänomen, daß die Art der Mitarbeiterführung / -pflege auf die untere Ebene abfärbt. Herrscht oben Desinteresse, darf man sich nicht wundern, daß man unten dies bisweilen nachahmt. Der Mensch ist ein Herdentier...
Während in der Privatwirtschaft Leitsprüche wie "Der Kunde ist König" oder "Der Kunde hat immer Recht" gelten, als Kunde des ÖV (vor allem der DB AG) wird man stets als "Besserwisser" beschimpft.
Die Außenwirkung der DB AG ist unter Mehdorn eher schlechter geworden als besser. Aber wo beobachtest in der freien Wirtschaft diesen Leitsatz? Das mag für kleine Unternehmen, die um ihre Kunden kämpfen, noch zutreffen, aber ansonsten verspüre ich davon sehr wenig.

Gruß

Razhgeber Bild
Yopohari
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Beitrag von Yopohari »

Aber wo beobachtest in der freien Wirtschaft diesen Leitsatz? Das mag für kleine Unternehmen, die um ihre Kunden kämpfen, noch zutreffen, aber ansonsten verspüre ich davon sehr wenig.
In so einer kleinen Firma arbeite ich selber. Heute habe ich schon wieder mal beobachtet: Ein Kundenwunsch ist mit dem von den anderen Kunden gewünschten Funktionieren des Programms widersprüchlich und es wird doch nicht einfach ignoriert - oft versuchen wir, es optional zu machen...

Was die DB AG betrifft - oft lese ich (auch bereits mal hier im Forum), daß diese für mehr Kundenorientierung zu groß sei. Dann, ehm, hätte ich Ideen, wie man es bessern könnte... Auch wenn durch ein konsequentes Ausschreiben der SPNV-Strecken, was den Markt besser verteilen und die DB-Regio kleiner machen würde...
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Dave
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Beitrag von Dave »

Yopohari @ 26 Apr 2004, 18:50 hat geschrieben: -> Obwohl die DB den Vertrieb so gerne vom Personal auf Automaten umstellen möchte, sind diese auf zahlreichen Stationen nur als Einzelexemplare vorhanden (die oft kaputt sind - die DB schuldet mir übrigens immer noch 2 EUR, die ein kaputter Automat in Kölle im letzten Jahr geschluckt hat... ;) ) und viele nehmen auch kein Bargeld an.
Ist mir gestern auch passiert, ich versuchte mit ein paar Freunden in Ravensburg verzweifelt ein SWT zu kaufen, und da wir uns 2€ sparen wollten, sind wir nicht an den Schalter gegangen (im Bahnhof, vom Bahnsteig 2min gehen, 25s sprinten entfernt) sondern an den Automaten am Bahnsteig. Und was passiert, der Automat nimmt die meisten Scheine nicht sondern spukt sie aus, die Zeit verstreicht. Bis endlich ein glatter 5er genommen wird und kurz darauf ein 10er, bis plötzlich das Ding den 10er igrndwo festklemmt und den Vorgang ohne Geld zurück abbricht (15€ weg). Dann kam schon der Zug. Ich war dann schon säuerlich, wir sind dann rein, sofort zum Schaffner und der war aber sehr freundlich und hat gesagt, er nimmt uns gegen Zahlung des Restbetrags bis Ulm mit, und der Kollege der den Zug (IRE) dann bis Stuttgart betreut, dem kann er das auch noch sagen. Problem: Ich wollte mit dem Ticket dann aber weiter nach Öhringen über Heilbronn. Doch auch da konnte er helfen, wir sollten noch ein SWT kaufen, er stellt uns eine Bescheinigung aus, mit der wir die 15€ wieder zurückbekommen. => wer ist unverzichtbar, wer sorgt für Schaden und blockiert den Automaten bis auf weiteres? DB-Personal ist meist freundlich, und kompetenter als Automaten (z.B. gibt der Automat keine Busverbindung, das Personal schon).
gruß, Dave
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