Der läge zur Zeit zur Abstimmung nicht nur in Magdeburg vor, sondern auch in Erfurt. "Wenn wir die Thüringer noch mit ins Boot bekommen", so das Hallenser IHK-Statement, "dann kommen wir einen gewaltigen Schritt vorwärts. Dann nehmen wir den gesamten Regionalverkehr in der Region auch noch unter unsere Fittiche, und dann wird man sehen, wie schnell all die Mittelstädte, die die Bahn aus ihren Fahrplänen geschmissen hat, wieder einen ordentlichen Bahnhof haben, auf dem man keine Angst mehr haben muss, abends aus dem Zug zu steigen."
Bloße Fiktion oder zukünftige Realität?
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
Wenn es wirklich Realität wird, finde ich sowas äußerst positiv. Es zeigt dass mehr als nur Gewinne im Schienennetz stecken. Ein gutes Netz ist halt ein Wettbewerbsvorteil, und das vergessen viele.
Für den ÖPNV AusbauGegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV! Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Da wäre erst mal ein guter Anfang, wenn sich die Herren einig werden würden, ob sie jetzt ein EVU oder EIU gründen wollen. Die Rede ist ja irgendwie von beidem, oder doch nur eins, oder vielleicht so bisschen, ... <_<
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen. Otto von Bismarck
Geht es den zwei/drei Ländern nun um Personenverkehr oder um Güterverkehr? Klar, ist beides nicht unwichtig, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass da mit den zweifellos existenten Unzulänglichkeiten im Personenverkehr versucht wird ein Argument für den Ausbau des Güterverkehrs zu liefern. Inhaltlich sicherlich nicht falsch (und ein gewisser Bezug besteht ja auch), diskussionstechnisch aber fragwürdig.
Mal ganz davon abgesehen, ohne hier bösartig klingen zu wollen, sondern nur um die Prioritäten im Schienenverkehr irgendwie nachvollziehen zu können (das gelingt mir bei Leibe nicht immer). Sachsen und Sachsen-Anhalt haben als Bundesländer zusammen weniger Einwohner als die ebenfalls mit einer denkbar schlechten Bahnstrecke verbundenen Metropolregionen Stuttgart und München.
Und der Einwand ein Eisenbahnunternehmen in Landesregie solle nicht in Konkurrenz zu einem Betrieb des Bundes (wie das nun auch immer geartet ist) stehen, ist so falsch nicht, da wir hier von Steuergeldern sprechen, die nicht gegeneinander zu verwenden sind, sondern auf eine effektive Art und Weise (das die Realität anders ist, weiß ich auch, aber hier kann man Feuer nicht mit Benzin bekämpfen). Nur mal theoretisch: die drei Länder machen das und es fliegt ihnen um die Ohren (ich sehe keinen offensichtlichen Grund warum das sein sollte, ich hypthetisiere nur). Das Fiasko bezahlen dann die entsprechenden Länder - nur kann man einem nackten Mann nicht in die Tasche greifen...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
DumbShitAward @ 28 Dec 2009, 08:19 hat geschrieben: Und der Einwand ein Eisenbahnunternehmen in Landesregie solle nicht in Konkurrenz zu einem Betrieb des Bundes (wie das nun auch immer geartet ist) stehen, ist so falsch nicht, da wir hier von Steuergeldern sprechen, die nicht gegeneinander zu verwenden sind, sondern auf eine effektive Art und Weise (das die Realität anders ist, weiß ich auch, aber hier kann man Feuer nicht mit Benzin bekämpfen).
In den meisten Bundesländern im Westen ist das aber seit etwa 50 Jahren ganz normal. Siehe z.B. HLB/FKE in Hessen oder HzL und SWEG in Baden-Württemberg. Und die sind nicht gerade unerfolgreich...
So abwegig ist der Gedanke nun wirklich nicht, von der DB aufgelassene Strecken zu übernehmen, zu reaktivieren und Bahnverkehr durchzuführen. Auch in NRW gibt es positive Beispiele, wo Kommunen und Landkreise, aber auch private Unternehmen erfolgreich als EIU auftreten und Schienenverkehr durchgeführt wird. Bundesweit gibt es 314 EIU´s
Wenn man sowas mach dann wäre ein EIU das das Gesammtnetz der Bundesländer abdeckt doch das effektivste. Dann könnten die Länder selbst entscheiden welche Strecke welchen Ausbaustatus bekommt und was die Trassennutzungsgebühren kosten. Das NE-EIU in der Regel günstiger bauen als die DB ist ja auch Landauf Landab bekannt.
Also anfangen, DB enteignen und man hat eine Trennung von Netz und Betrieb in den jeweiligen Bundesländern.
glemsexpress @ 29 Dec 2009, 12:39 hat geschrieben:
Also anfangen, DB enteignen und man hat eine Trennung von Netz und Betrieb in den jeweiligen Bundesländern.
glemsexpress @ 29 Dec 2009, 12:39 hat geschrieben:Also anfangen, DB enteignen und man hat eine Trennung von Netz und Betrieb in den jeweiligen Bundesländern.
Eine Trennung von Netz und Betrieb ist eine meiner ältesten Wünsche. Schon vor langer Zeit habe ich in einem anderen Thema meine Gedanken dazu erläutert.
Fernstrecken in Verantwortung des Bundes, Regionalstrecken in Verantwortung der Länder. Darunter kann es auch kommunale und private Strecken geben. Der regionale Personenverkehr wird aber wie bisher ausgeschrieben, wobei eine besserer Kommunikation und Abstimmung zwischen den Verbünden auch über Ländergrenzen hinweg erforderlich ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
glemsexpress @ 29 Dec 2009, 12:39 hat geschrieben:
Also anfangen, DB enteignen und man hat eine Trennung von Netz und Betrieb in den jeweiligen Bundesländern.
Also zurück zu den Länderbahnen?
In BaWü fährt mit seinen 3 Staatsbahnen eigendlich ganz gut. Was vor allem die AVG auf ihren Pachtstrecken gemacht hat war, als die Verantwortung noch bei der DB lag, schlicht unmöglich.
Zudem sind in BaWü viele Stichstrecken in den Händen kommunaler Zweckverbände. Im Falle der Schönbuchbahn ist m.W. in den Vertrag über die Verkehrsleistungen auch ein Unterhaltsvertrag über die Schienenwege intigriert was vor allem auf Strecken die nur von einen Unternehmen befahren werden nicht verkehrt sein muss.
Mit der DB hat man eher die erfahrung gemacht das, nachdem die Kommunen die Strecken/Bahnhöfe mit ihren Geld ausbauten, die DB die Trassennutzungsgebühren erhöhten was dann den Staat noch mehr Geld kostete.
Die Leistungen im Regionalverkehr zahlen doch eh die Länder, oder? Und die DB möchte sich doch ausdrücklich nicht als Staatseigener, von steuermitteln finanzierter Betrieb sehen, oder?
In wieweit steht dann das Land in Konkurrenz zum Bund?
Ich sehe hier eher, das ein Unternehmen des Landes in einer Marktwirtschaftlichen Situation in Konkurrenz zu einem unternehmen des Bundes steht.
Und was soll dagegen sprechen?
Die DB wird für alle beteiligten immer teurer, vor allem in gebieten wo sie keine konkurrenz hat.
Die Zuverlässigkeit ist nicht mehr die, die es zu "bundesbahnzeiten" war.
Warum sollte man sie als marktwirtschaftliches Unternehmen vor Konkurrenz schützen? Egal ob die vom Land oder aus der Schweiz oder sonstwoher kommt.
Und die AVG ist immer ein schönes Beispiel dafür, was möglich ist, ohne das DB drauf steht.
Obwohl diese sache mit dem Innenstadttunnel... da hat die Öffentlichkeitsarbeit versagt (mit was für argumenten die gegner da immer wieder "gewonnen" haben, aua...). Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das jetzt AVG oder VBK oder wer auch immer ist. *g*