Frage zum "Schneechaos"

Rund um die Technik der Bahn
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c-a-b
Kaiser
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Beitrag von c-a-b »

Überall liest man vom kommenden und eintretenden Schneechaos heute und morgen und man wird nicht müde, eine regelrechte Katastrophe zu beschwören. Auch immer wieder beliebt sind Meldungen, wonach die Bahnstrecken ziemlich sicher im Schnee versinken werden, Züge stecken bleiben, und so weiter und so fort.

Tante Tagesschau schreibt dieses:
Auf den Gleisen könnten Schneeverwehungen vor allem in flacheren Regionen zum Problem werden: "Wenn Weichen zugeweht sind, kann kein Zug mehr fahren", sagte ein Bahn-Sprecher. Dann müssten erst Mitarbeiter ausrücken, um die Abschnitte zu räumen. Und das kann dauern.
Nun habe ich schon von so einigem gehört, vereiste Weichen, vereiste Fahrleitungen, Züge die mit den Temperaturen nicht klar kommen. Aber nun mal eine (naive) Frage zu den Schneeverwehungen und zum Winterwetter allgemein:

Reicht dafür nicht der kleine Schneepflug vorn an jeder Lok oder Triebwagen?

Abgesehen vom bekannten Spruch "Alle reden vom Wetter, wir nicht", der anscheinend keine Gültigkeit mehr zu besitzen scheint, warum ist das bisschen Winter derzeit so ein Problem? Kann so eine Lok aufgrund ihrer Masse und ihres Gewichtes mit diesem besagten Minischnellpflügle sich einfach vorsichtig den Weg durch die 10 cm Schnee bahnen?

Und mal so generell in die Runde gefragt würde mich von den Experten hier mal interessieren: Gab es all diese Probleme früher einfach nicht?

Und bevor das jetzt wieder so ausartet wie in der Diskussion über verbarrikadierte Zugbegleiter im Triebwagen lasst euch gesagt sein dass das eine ernst gemeinte Frage ist und mich das durchaus interessiert. ;)
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tobster
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Beitrag von tobster »

Dann möchte ich mal aus meinem (Halb-)Wissen ein wenig beitragen:

1. Sowie ich das aus den Medien verstanden hab, haben die nicht vor den reinen Schneemengen Angst, sondern vor Schneefall + Wind = Schneeverwehungen.

2. Z.B. Die Integrale der BOB sind durchaus schon in Schneeverwehungen steckengeblieben in der Vergangenheit. Wenn ichs richtig im Kopf, wurde dann aber immer von nem halben Meter (oder mehr) Schnee auf den Schienen geschrieben in der Presse.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Im RTL Nachtjournal wurde vorgestern die heiße These aufgestellt, der Winter erschiene uns kälter, als er wirklich sei, da wir wegen des Klimawandels nicht mehr auf die Kälte eingestellt seien. Das Ganze ist natürlich eine gewagte Interpretation mit "So a Schmarren"-Garantie. Wie auch immer, der Winter, wie er derzeit ist, war noch vor kurzer Zeit ganz normal.

Ich frag mich, warum man ein paar Zentimeter Schnee so aufbauscht. Wenn es wirklich ein Schneechaos gegeben hat, dann war das im März 2006,

http://www.strassenbahnfreunde.de/Schneechaos1.html

und auch da hatte die Klimakatastrophe mit Erderwärmung schon an Fahrt gewonnen, leider nicht die Münchner Trambahn. Denn diese war irre lange außer Betrieb, ich meine, dass das zwei Wochen (!) gedauert hat, bis da wieder alles lief, finde auf die Schnelle aber gerade keine Quellen.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Na gut ein halber Meter dürfte was anderes sein, aber kommt so etwas wirklich derzeit ausserhalb des Alpenraumes vor? Und wie behilft man sich z.B. in Österreich und der Schweiz bei solchen Ereignissen? Dort dürfte das wesentlich häufiger vorkommen und ich habe jedenfalls noch nicht viel mitbekommen, dass bei Schnee die ganze Schweiz lahm liegt?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Im RTL Nachtjournal wurde vorgestern die heiße These aufgestellt, der Winter erschiene uns kälter, als er wirklich sei, da wir wegen des Klimawandels nicht mehr auf die Kälte eingestellt seien.
Der Winter scheint nicht nur kälter, er ist es. Ich meine, ich hab's auch gesehen und es hat etwa geheißen "wegen der zuletzt eher milden Winter in den letzten 20 Jahren"! Es wurde nämlich auch deutlich gemacht, dass Wetter und Klima nicht das selbe sind und dass die Winter in Deutschland vermutlich zukünftig wieder deutlicher ausgeprägt sein werden wie in den 60er und 70er Jahren! Mit dem Klimawandel hat das nichts zu tun, ein durchschnittlicher, globaler Temperaturanstieg heißt nicht, dass es deswegen bei uns keinen Winter mehr gibt!! Da muss man die, die auf schneefreie Winter gehofft haben, leider enttäuschen. Auch haben die Winter in den letzten Jahren damit nichts zu tun. -> Wetter ungleich Klima! :rolleyes:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Rohrbacher @ 8 Jan 2010, 15:13 hat geschrieben: Der Winter scheint nicht nur kälter, er ist es. Ich meine, ich hab's auch gesehen und es hat etwa geheißen "wegen der zuletzt eher milden Winter in den letzten 20 Jahren"! Es wurde nämlich auch deutlich gemacht, dass Wetter und Klima nicht das selbe sind und dass die Winter in Deutschland vermutlich zukünftig wieder deutlicher ausgeprägt sein werden wie in den 60er und 70er Jahren! Mit dem Klimawandel hat das nichts zu tun, ein durchschnittlicher, globaler Temperaturanstieg heißt nicht, dass es deswegen bei uns keinen Winter mehr gibt!! Da muss man die, die auf schneefreie Winter gehofft haben, leider enttäuschen. Auch haben die Winter in den letzten Jahren damit nichts zu tun. -> Wetter ungleich Klima! :rolleyes:
Ebend.

Außerdem: Nehmen wir mal an, die Niederschläge würden zunehmen, dann könnte es sogar trotz kontinuierlichem Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen sogar mehr schneien als früher - als trotz Erderwärmung gäbe es mehr "gefühlten" Winter.

Das Nachtjournal mag mit der These in gewisser Weise durchaus Recht haben. Aufgeregt habe ich mich nur, weil ein Großteil der Bevölkerung als Deppen dargestellt wurden, die wegen des Klimawandels von sehr schneearmen und milden Wintern ausgehen würden und nicht in der Lage wären, hier ein paar einfache Zusammenhänge zu begreifen - schon einmal dass der Klimawandel nicht bedeutet, dass es in allen Regionen der Welt zwangsläufig wärmer wird und dass ein paar milde Winter kein Kontinuum sein müssen und dass der Klimawandel eher etwas ist, das in den nächsten Jahrzehnten so richtig zum Trage kommen könnte, aber nicht von heute auf morgen und zudem größeren Schwankungen unterworfen ist.
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Beitrag von O 530 L »

Um wieder On-Topic zu kommen:

Grundsätzlich stellen Schneehöhen bis 30cm keine nennenswerte Probleme dar. Sicherlich dürften die leichteren Triebwagen eher Traktionsschwierigkeiten bekommen, als Lokomotiven.

Sollte es mal mehr Schnee, bzw. höhere Schneeverwehungen geben, schickt man Schneepflüge, sofern überhaupt noch welche vorhanden sind :rolleyes: , auf die Strecke. Die maximal Schneehöhe für Pflüge waren mal 1,5 m. Ob das immernoch der Fall ist, weiß ich jetzt nicht.

Reicht das immer noch nicht oder es ist nicht möglich, Pflüge zur Räumung einzusetzten, hat man als letzte Möglichkeit noch Schneeschleudern.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Also in Österreich werden leichte Plastiktriebwagen wie der 411 gerne mal von 1x44 übern Arlberg gezogen...
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Na gut ein halber Meter dürfte was anderes sein, aber kommt so etwas wirklich derzeit ausserhalb des Alpenraumes vor? Und wie behilft man sich z.B. in Österreich und der Schweiz bei solchen Ereignissen? Dort dürfte das wesentlich häufiger vorkommen und ich habe jedenfalls noch nicht viel mitbekommen, dass bei Schnee die ganze Schweiz lahm liegt?
Problem beim Autoverkehr: Zu viele im Winter nicht geübte Fahrer kombiniert mit einem Schuss nicht optimal winter- und vor allem schneetauglicher Technik.

Letztens ist man mit'm frontgetriebenen Audi A4 auf so 5 bis 10 cm frischem Schnee nur mühsam mit ziemlich viel wilder Lenkerei und einem einigermaßen geübten Fahrer über die Serpentinen gekommen, die ganzen heckgetriebenen BMW und Mercedes (alles Touris aus'm Ruhrgebiet *duck) und einige ungeübte sind gleich am ersten Hang hängengeblieben, vermutlich auch, weil sie die Grundregeln auf Schnee nicht kannten, z.B. am Berg niemals vom Gas gehen, nicht zu untertourig fahren, nicht schalten, bergauf ESP aus (sonst geht die Elektronik vom Gas, wenn keine Traktion da ist!) und bloß nicht zu schnell werden - man müsste sonst in der nächsten Kurve vom Gas. Auch sollte man nicht zu dicht auffahren - sonst müsste man ggf. auch vom Gas gehen. Der vorausfahrende, einheimische Fiat Panda 4x4 ist da ganz ruhig, gleichmäßig und suverän den Berg hochgefahren ohne schwanzelndes Heck. Der Schwarzwälder beispielsweise fährt eben oft Audi Quattro, irgeneinen Subaru, Panda 4x4 & Co. und kann vor allem mit dem Wetter umgehen. 10 cm Schnee gelten noch nicht als "Winter"...

So, das ist auf'm Land im Gebirge. Aber grad im dichten Stadtverkehr reichen auch in der Ebene ein paar Ungeübte, um alles ins Chaos zu stürzen. Ungeübte Fahrer gibt's in flachen, recht schneearmen Gegenden dummerweise durch die recht schneearmen Winter in den letzten 20 Jahren wie Sand am Meer. Tatsache ist auch, dass winterlicher Verkehr auf der Straße weniger Kapazität hat, dadurch dass langsamer (an)gefahren wird und die Abstände höher sind. Außerdem wurde ganz klar beim Winterdienst gespart, nicht nur bei der Münchner Trambahn! Es gibt wohl immer weniger Schneepflüge, weniger Salz und Split und immer mehr Straßen werden gar nicht mehr geräumt/gestreut. Gestern im MDR wurde von einer "Massenkarambolage" in einer Tempo30-Zone berichtet, dabei sind mehrere Autos mit Schrittgeschwindigkeit zusammengerummst.^^

Im Bahnverkehr ist es eigentlich ganz einfach: Hat man genug Schneepflüge, die Strecken ordentlich freigeschnitten (Äste fallen unter Schneelast gerne mal runter) und z.B. Weichenheizungen, die nicht bei knapp unter 0 Grad einfrieren, hat man die vermeidbaren Fehlerquellen im Netz schon ausgeschlossen. Gegen vereiste Oberleitungen kann man - außer mit Dieselmaschinen zu fahren - wenig machen. Wenn man dann noch Fahrzeuge kauft, die sich bei Wintertests in Norwegen, Schweden, Österreich, Schweiz oder zumindest irgendwie speziell im Schnee bewährt (!) haben, dann müsste der Verkehr maximal etwas langsamer laufen, aber er läuft. Es wäre eigentlich einfach, weil's von weniger individuellen Fehlerquellen abhängt als auf der Straße.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Ich war Ende der 60er Jahre Fdl. bei der DB auf einem kleinen Bf. im Großraum München, heute S-Bahnstrecke. Natürlich ist auch damals der Winter nicht spurlos vorüber gegangen.
1. Die Fahrgäste stellten sich darauf ein, dass es Verspätungen gibt und waren froh, dass Züge gefahren sind. Sie waren nicht so anspruchsvoll. und verwöhnt.
2. Auf jedem Bf. war Personal je nach Größe des Bfs. Der oder die Bahnhofsschaffner ließen dann ihre sonstige Arbeit stehen und räumten Schee und kümmerten sich um die Weichen. Auf kleinen Bfen. räumte der Fdl. selbst neben seiner Arbeit. Im Notfall konnte ein Bereitschaftsdienst angefordert werden, der in kurzer Zeit aus dem Ort oder Nachbarort kam.
3. Die Bahnmeistereien: Sie räumten zuerst die großen Bahnhöfe, dann arbeiteten sich die einzelnen Räumtrupps langsam die Strecken entlang,wobei sie mit der Bahn fuhren.
Heute gibt es keine Bahnmeistereien mehr. Nur die großen Bahnhöfe noch mit Personal besetzt. Und die haben meist gar keine Zeit, sich um den Schnee zu kümmern. Und die Fdl. sitzen irgendwo im Warmen weitab vom Geschehen. Und die Räumtrupps müssen mit dem Auto erst einmal zur Einsatzstelle gelangen, was bei starkem Schneefall schwierig sein dürfte.
Sicher war das alles personalaufwendig. Aber damals konnte die DB ruhig behaupten: Alle reden vom Wetter, wir nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

c-a-b @ 8 Jan 2010, 14:47 hat geschrieben: Nun habe ich schon von so einigem gehört, vereiste Weichen, vereiste Fahrleitungen, Züge die mit den Temperaturen nicht klar kommen. Aber nun mal eine (naive) Frage zu den Schneeverwehungen und zum Winterwetter allgemein:

Reicht dafür nicht der kleine Schneepflug vorn an jeder Lok oder Triebwagen?
Man muss zwei verschiedene Probleme im Winter unterscheiden. Einerseits sind natürlich große Schneehaufen ein Problem, wenn die Lok nicht durchkommt. Für kleinere Schneemengen reicht hier natürlich der Bahnräumer vorne an der Lok aus. Bei größeren muss halt mal der Scheepflug raus.

Bei den anderen Probleme kommts gar nicht so sehr auf die absolute Menge des Schnees an, sondern darauf, wie er liegt. Bei den vereisten Oberleitungen ist das Problem, dass der Stromabnehmer immer wieder kurz den Kontakt verliert, und dadurch die Stromaufnahme stark schwankt - bei neueren Triebfahrzeugen kommt damit teilweise die Elektronik nicht klar, erkennt irgendwelche Fehler, und schmeißt dann den Hauptschalter raus. Und beim Pulverschneeproblem kommts mehr auf die Art des Schnees an. Aber das war ja nicht Deine Frage.

In den flacheren Gebieten, die ja angesprochen worden sind, ist das Problem bei größeren Schneemengen ebenfalls weniger, dass die Lok nicht mehr vorwärts kommt, sondern das Umstellen der Weichen. Wenn Schnee zwischen die Zunge und die Backenschiene gerät, oder sich im Bereich des Weichenverschlusses ansammelt, führt dass dazu, dass die Weiche nicht mehr in die Endlage gerät. Wenn die Weiche dann wegen dem Schnee auch nicht wieder zurückstellbar ist, kann die Weiche nicht mehr befahren werden. In dem Fall muss dann die Winterdienstbereitschaft zur Weiche laufen und den Schnee entfernen. Genau das dürfte auch der Unterschied zu früher sein: Früher hatte die Bahn deutlich mehr Personal, das man dann im Bedarfsfall zur Weiche schicken konnte. Auf kleineren Bahnhöfen musste halt u.U. der Weichenwärter selber raus, auf größeren gabs halt ne ausreichende Menge an Winterdienst, die teilweise sogar mit Flammenwerfern zu den Weichen raus sind. Heute hat man ne Winterdienstbereitschaft von ein bis zwei Mann die gleich für größere Bereiche zuständig sind, um die Weichen eisfrei zu halten.

Heute bevorzugt man Weichenheizungen. Problem dabei: Zum einen sind häufig nicht alle Weichen eines Bahnhofs mit Weichenheizungen ausgestattet, bei denen die keine haben gibts dann Probleme, wenn man sie doch mal umstellen muss (und wenn die profane Fahrt ausm Abstellgleis ins Hauptgleis raus dazu führt dass die Weiche nicht wieder zurückgeht und dann den ganzen Zugverkehr blockiert). Zum zweiten gibt es auch Bahnhöfe ganz ohne Weichenheizungen - bei denen kann man dann im Winter u.U. nicht kreuzen oder ähnliches.

Außerdem sind die Weichenheizungen halt auch auf die erwartete Schneemenge ausgelegt - im Flachland findet man weniger Weichenheizungen und auch schwächer dimensionierte Heizungen als im Alpenvorland, und in der Schweiz und Österreich findet man natürlich besonders leistungsfähige Heizungen. Gerade in der Schweiz wird ein extrem großer Aufwand getrieben, um den Betrieb im Winter aufrechtzuerhalten.

Wenn man im Winter Probleme hat, ist das halt häufig auch in diesen Bereichen zu suchen - und da bringt ein Schneepflug am Triebfahrzeug natürlich gar nichts, eher im Gegenteil, der Schneepflug trägt u.U. sogar den Schnee in die Weiche rein, der später die Weiche blockiert.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 8 Jan 2010, 16:52 hat geschrieben: Bei den vereisten Oberleitungen ist das Problem, dass der Stromabnehmer immer wieder kurz den Kontakt verliert, und dadurch die Stromaufnahme stark schwankt - bei neueren Triebfahrzeugen kommt damit teilweise die Elektronik nicht klar, erkennt irgendwelche Fehler, und schmeißt dann den Hauptschalter raus.
Ich möchte nur anmerken, daß dieses "Problem" gewollt ist und nicht nur moderne Triebfahrzeuge betrifft, sondern alle E-Fahrzeuge. Was du meinst, ist der Fahrzeugschutz, der anspricht, weil das Unterspannungsrelais (gut, bei Computer gestützten/gesteuerten Tfz ist es das ZSG, ist aber vom Prinzip her egal) schlichtweg meldet, daß die Fahrdrahtspannung zu niedrig ist. Somit findet eine Hauptschalterauslösung statt, um Trafo und Fahrmotoren zu schützen. Dabei ist es egal, ob die "zu wenige Spannung" daher rührt, daß tatsächlich zu wenig Saft im Draht ist oder weil der Stromabnehmer für x Millisekunden wegen des Eises den Kontakt zur Oberleitung verloren hat. :)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Nein, ich meine mehr die 100Hz-Überwachung, die manche neuen Drehstromfahrzeuge haben, und bei denen isses definitiv nicht so vorgesehen :-) Klar, bei stark vereister Oberleitung gibts natürliceh auch mit der Spannungsüberwachung Ärger.

Rohrbacher: Könntest Du bitte bedenken, dass das hier ein Eisenbahforum und kein Autoforum ist? Wenn mal gelegentlich in einem Thema das Auto thematisiert wird wenns passt spricht ja nichts dagegen, aber man muss es auch nicht dauernd in jedes Thema reinschleppen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich würde mal behaupten, heute scheitert's auch häufiger an den kleinen Dingen als an Schneeverwehungen. Neben den schwach dimensionierten Weichenheizungen (Stichwort W-Vohwinkel, Abzweig S9), steckt der Teufel im Elektronikdetail. Letzten Winter ging bei -10 Grad bei vielen FLIRTs (z.B. der Eurobahn, wenn ich mich recht erinnere) die Türsteuerung defekt. Türen konnten nicht geschlossen werden, Zug f.a. Die Problem hat ein n-Wagen weniger, denke ich mir.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

irgendwie versteh ich die ganze Aufregung net ganz

dieser Winter ist bisher net besonders anders als bisher auch

noch in den 70er und 80er Jahren waren solche Schneemengen vollkommen normal
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von eightyeight »

Welche Frage sich mir viel mehr aufdrängt: Wo ist denn das Choas? :P
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

eightyeight @ 8 Jan 2010, 17:41 hat geschrieben:Welche Frage sich mir viel mehr aufdrängt: Wo ist denn das Choas?  :P
Es liegen Schneemengen in Süddeutschland, allerdings sind diese derzeit so gering, dass man Schneekanonen einsetzen muss, damit's wirklich mal riesige Mengen werden:

http://www.muenchen-tv.de/wirtschaft/Schne...anone-4289.html
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Immer mit der Ruhe und dann morgen das Radio einschalten.
Klar gab es schon immer mal nen Winter wos so richtig geschneit hat, so wirds halt auch dieses Wochenende in einigen Teilen Deutschlands werden. Ich hab auch schon mal ne halbe Nacht in nem ICE verbracht, obwohl nur ein paar Stunden geplant waren. Mein Freund auf der Autobahn hat 17 Stunden für knapp 500km gebraucht. Da kann man dann schonmal von Chaos sprechen.
Mal gucken wie es diesmal wird.
Vielleicht kann ich euch was aus erster Hand erzählen ein anderer Freund will evtl. die Fahrt München - Dresden heute noch wagen.
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Beitrag von ET 423 »

Boris Merath @ 8 Jan 2010, 17:30 hat geschrieben: Nein, ich meine mehr die 100Hz-Überwachung, die manche neuen Drehstromfahrzeuge haben, und bei denen isses definitiv nicht so vorgesehen :-)
Ach die meinst du - ok, da haste Recht. ;) Es sei nur anzumerken, daß diese sich auch ohne Eis auf der Oberleitung manchmal zu Wort meldet, gerade bei Streckentrennern, weil da u.U. der Bügel...springt. Nichts anderes gibts auch bei vereisten Oberleitungen. :rolleyes:
Beim 423 ist dieses Problem im Übrigen recht einfach minimiert worden: Höherer Anpreßdruck des Stromabnehmers und die beiden Schleifleisten liegen schon recht weit auseinander. Somit ist gewährleistet, daß auch beim Bügelspringen oder Streckentrennern zumindest eine Schleifleiste noch Kontakt mit der Oberleitung hat. :)

nebenbei: Ich glaube nicht an das Schneechaos. Die machen wegen ein paar tanzenden Flocken einen Aufriß, daß es schon peinlich ist...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

nebenbei: Ich glaube nicht an das Schneechaos. Die machen wegen ein paar tanzenden Flocken einen Aufriß, daß es schon peinlich ist...
Klingt nach einem Witz aus der Folge "Letztes Worte". *gg* Sowas täte ich erst im Juni wieder schreiben und nie als Prognose die Zukunft betreffend. Drei Flocken reichen heute ja in der Tat, um ein Verkehrschaos zu verursachen, bei dem S-Bahn München fast immer mitspielt und dann haben wir wieder 'nen anderen Aufriss. ;)
dieser Winter ist bisher net besonders anders als bisher auch
Doch schon, es ist der kälteste seit über 20 Jahren (-25 Grad hatte ich schon lange nimmer) und er soll angeblich noch lange bleiben. Es ist nicht ausgeschlossen ist, dass das richtig große Theater erst im Februar oder sogar März kommt, während es um den Dezember rum oft vergleichsweise mild ist. Wir wissen ja, dass vor und nach Weihnachten Schnee da ist, an Weihnachten wird's aber "immer warm"... Auch die Bauernregeln im Kalender meiner Oma deuten auf einen langen fiesen Winter hin.^^

Und laut Prognose auf RTL könnten die Winter in diesem Jahrzehnt wieder härter werden. Theoretisch könnte es sogar eine Folge der Klimaerwärmung sein. Wie gesagt theoretisch. Wenn sich irgendwo durch die längerfristige Erwärmung Luft- und Wasserströme verschieben, sodass wir mehr im Einfluss anderer Ströme liegen, dann bewirkt die Klimaerwärmung, dass es lokal kälter wird.
Rohrbacher: Könntest Du bitte bedenken, dass das hier ein Eisenbahforum und kein Autoforum ist? Wenn mal gelegentlich in einem Thema das Auto thematisiert wird wenns passt spricht ja nichts dagegen, aber man muss es auch nicht dauernd in jedes Thema reinschleppen.
1. Natürlich, bedenke ich. Ich trage es nicht dauernd rein. Im Gegenteil, ich räume eher immer den Quatsch weg, der in so vielen Themen drüber geschrieben wird und laufend die Folgediskussionen generiert, die dann bekennenden Autohassern auffallen.
2. Es ging um das "Schneechaos", das ist finde ich ein (zur Abwechslung) mal gutes Beispiel, um das Auto reinzutragen, weil da eben die Eisenbahn endlich mal bei der im Forum (ganz ohne mich) ständig diskutierten Auto vs. Bahn vs. Flugzeug-Frage die Nase vorn hat, trotz Problemen.
3. Über Flugzeuge und (Binnen-) Schiffe im Winter wollte ich übrigens auch noch schreiben, musste dann aber weg. Vielleicht kommt deswegen nicht so rüber, dass der Beitrag als Lobeshymne auf die Bahn gedacht war, da es anderswo viel größere, kaum oder nicht behebbare systemische Probleme gibt.
4. Der niemals im Leben unwichtige Blick über den Tellerrand ist übrigens auch in einem Eisenbahnforum nicht nur der Blick in die Schweizer Bahn.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Vielen Dank, es waren ein paar sehr aufschluss- und erkenntnisreiche Antworten für mich dabei! :D

Kann man also zusammenfassend behaupten: Es gibt nicht mehr genug Personal und die neuen Fahrzeuge sind nicht ausreichend über winterliche Probleme erhaben?
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 8 Jan 2010, 18:26 hat geschrieben:Sowas täte ich erst im Juni wieder schreiben und nie als Prognose die Zukunft betreffend.
War keine Prognose von mir, sondern nur ein Kommentar auf die Panikmache für dieses WE. ;)
Rohrbacher @ 8 Jan 2010, 18:26 hat geschrieben:Doch schon, es ist der kälteste seit über 20 Jahren (-25 Grad hatte ich schon lange nimmer) und er soll angeblich noch lange bleiben.
Dann überleg nochmal genau. Februar/März 2005 gab es hier Nächte mit bis zu -30 Grad. Okay, Germering ist nicht Rohrbach, aber ich glaube nicht, daß es bei euch damals merklich "wärmer" war. ;)
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Beitrag von 146225 »

c-a-b @ 8 Jan 2010, 18:28 hat geschrieben: Kann man also zusammenfassend behaupten: Es gibt nicht mehr genug Personal und die neuen Fahrzeuge sind nicht ausreichend über winterliche Probleme erhaben?
Das in solchen Zeiten eingespartes Personal besonders auffällt: Ohne Zweifel. Die Geschichte mit den Fahrzeugen würde ich so allerdings nicht unterschreiben, das klingt mir dann doch zu pauschal.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

146225 @ 8 Jan 2010, 18:54 hat geschrieben: Das in solchen Zeiten eingespartes Personal besonders auffällt: Ohne Zweifel. Die Geschichte mit den Fahrzeugen würde ich so allerdings nicht unterschreiben, das klingt mir dann doch zu pauschal.
Deswegen schrieb ich ja auch nicht ausreichend, statt z.B. überhaupt nicht :ph34r: :unsure: :D
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

c-a-b @ 8 Jan 2010, 14:47 hat geschrieben:Reicht dafür nicht der kleine Schneepflug vorn an jeder Lok oder Triebwagen?

Kann so eine Lok aufgrund ihrer Masse und ihres Gewichtes mit diesem besagten Minischnellpflügle sich einfach vorsichtig den Weg durch die 10 cm Schnee bahnen?

Gab es all diese Probleme früher einfach nicht?
Auch früher sind hierzulande schon Züge tagelang im Schnee stecken geblieben: Die große Schneekatastophe von 1978/79 in Schleswig-Holstein
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Rohrbacher »

Dann überleg nochmal genau. Februar/März 2005 gab es hier Nächte mit bis zu -30 Grad. Okay, Germering ist nicht Rohrbach, aber ich glaube nicht, daß es bei euch damals merklich "wärmer" war.
Ich schrieb' ja "schon lange nicht mehr" und die Tendenz zu sehr kalten Wintern scheint es ja jetzt seit ca. 3 Jahren zu geben. Vorher war's bis auf Ausnahmen viele Jahre recht warm. Ansonsten würde jetzt auch keiner so ein Thema drum machen.

Zum anderen rede ich natürlich von metereologisch korrekten Messungen. Echte -30 Grad hat's in Deutschland selten, dafür muss es schon sehr lange, sehr kalt sein, dass es überhaupt so weit abkühlen kann. Natürlich in irgendeiner schattigen Ecke an einer kalten Hauswand mit einem nicht geeichten Gerät oder so hab' ich dann schnell irgendwas zusammen. Im Sommer "messe" ich auf der Terasse auch oft deutlich über 40 Grad, meistens sind es in Wirklichkeit aber nur knapp über 30 Grad. Nah am Boden, im Wind oder so kann man viel messen. Deutschlandrekord ist 40,3 Grad und wurde am 08.08.2003 in Nennig im Saarland gemessen. Den bundesweiten Kälterekord in einer Ortschaft hält mit echten -37,8 Grad am 12.02.1929 dennoch Hüll (Hopfenforschungszentrum), heute ein Ortsteil von Wolnzach im Landkreis Pfaffenhofen, lässt man mal den Funtensee mit um die -48 Grad weg. Die Messstation quasi jenseits der Zivilisation in einer schattigen Senke im Hochgebirge ist ja nicht wirklich repräsentativ. Link, Link von vor einem Jahr.

Kurz vor und nach Weihnachten hatten im Schwarzwald (noch kälter als in Rohrbach) bis zu -25 Grad und das über fast zwei Wochen (!) und genau das meine ich, ist ungewöhnlich, ein paar richtig kalte Tage hat's natürlich in fast jedem Jahr. Auch meine Oma hat schon lange keine so anhaltend tiefen Temperaturen gesehen und Probleme mit dem Winterdiesel gab's auch schon lange nicht mehr! Offiziell waren es aber nicht -25, sondern "nur" -19 Grad.

Die jetzt aktuelle "Schneekatastrophe" trifft wohl eher Mitteldeutschland, wenn ich die aktuellen Wetterkarten ansehe. In München dürfte man zumindest vorübergehend wenig davon mitbekommen.
Die Geschichte mit den Fahrzeugen würde ich so allerdings nicht unterschreiben, das klingt mir dann doch zu pauschal.
Schnee gab's früher schon. Auch Pulverschnee. Aber Elektronik, die der Pulverschnee hätte kaputtmachen können, hatte man früher nicht. Dafür die Möglichkeit, wenn gewisse Teile eingefroren waren, einfach 'nen getränkten Lappen anzünden. Sollte man bei einem modernen Fahrzeug besser nicht probieren. Gut, das funktioniert eigentlich nur bei Dampfloks. Nicht das 'ne Dampflok im Winter angenehm zu fahren wäre, aber es hat funktioniert. In manchen Ländern beheizt man mit solchen Feuerchen heute noch die Weichen. B)
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S 185
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Beitrag von S 185 »

Wie schon öfters erweähnt ist der Schnee an sich weniger das Proiblem sondern die Schneeverwehungen. Auf der SFS NUE-MUE beispielsweise hat jede Weiche acht Kontakte die überprüfen ob die Weiche in der korrekten Stellung ist. Durch die Verwehungen haben sich grobe Schneekörner teilweise auch mit grobem Schmutz an diese Messpunkte gesetzt und dadurch gab es Fehlermeldungen und die Weiche konnte nicht befahren werden. Die Weichenheitzungen haben die Masse an Schneeverwehungen nicht gepackt. Gleiswechselbetrieb war unumgänglich.

Daher Automatisierung mag vll. Personal sparen aber im Winter ist sie relativ störanfällig.
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Bei der SNCF werden die Weichen auf der LGV vor (Einfahrt) und nach (Ausfahrt) jedem Bahnhof auf Gleiswechselbetrieb umgestellt, daß alle Züge, die Bahnhöfe durchfahren, die Bahnsteiggleise durchfahren müssen, damit andere TGV-Züge, die dort halten müssen, auch halten können, so umgeht die SNCF die Weichenprobleme durch den Schnee auf diese Weise.
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Beitrag von DasBa »

yeg009a @ 9 Jan 2010, 13:14 hat geschrieben: Bei der SNCF werden die Weichen auf der LGV vor (Einfahrt) und nach (Ausfahrt) jedem Bahnhof auf Gleiswechselbetrieb umgestellt, daß alle Züge, die Bahnhöfe durchfahren, die Bahnsteiggleise durchfahren müssen, damit andere TGV-Züge, die dort halten müssen, auch halten können, so umgeht die SNCF die Weichenprobleme durch den Schnee auf diese Weise.
Macht man bei der DB wenn der Spurplan des jeweiligen Bahnhofs es zulässt genauso.
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Beitrag von JeDi »

DasBa @ 9 Jan 2010, 13:24 hat geschrieben: Macht man bei der DB wenn der Spurplan des jeweiligen Bahnhofs es zulässt genauso.
...was dann aber Gemecker und Seitenlange Debatten in Eisenbahnforen gibt...
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