Hot Doc @ 10 Jan 2010, 17:55 hat geschrieben:Und ob. Der römische Staat hat Unsummen in den Ausbau seines Straßennetzes gepumpt. Das war vielleicht damals sogar wirklich wichtig. Aber der durchschnittliche Römer hat davon überhaupt nichts gehabt, weil er eben nicht gereist ist.
Mit dem Geld hätte man in ganz Rom z.B. öffentliche Sänften mit Sklaven aufstellen können oder jedem Römer ein eigenes Pferd kaufen.
Nun ja, was geschah denn auf den alten Römerstraßen?
http://rutube.ru/tracks/716849.html Nur dass dort eben die Truppen und der Nachschub marschierten
Hot Doc @ 10 Jan 2010, 17:55 hat geschrieben:Da liegen wir doch mal auf einer Linie.
Mein Problem ist halt, dass man Geld meistens nur einmal ausgeben kann und es dann in der heutigen Zeit eher für den Straßenverkehr ausgegeben wird und wenn dann doch mal ne Tram gebaut wird, heißt es gleich wieder "WAAASSS, so viel Geld für so ne sinnlose Tram?!". Das sollte sich von staatlicher Seite ändern und dann wird sich die persönliche Seite auch mit der Zeit ändern.
Sicher kann man das Geld nur einmal ausgeben. Und die Politik hat es da verdammt schwer, alle Bedürfnisse unter einen Hut zu kriegen. Ich habe Dir ja schon einmal einige Beispiele aus Düsseldorf genannt, die Deinen Vorstellungen entsprechen. Zur Zeit wird in Düsseldorf ein weiterer U-Bahn Tunnel gebaut, die Wehrhahnlinie. Sie wird einmal drei weitere Linien aufnehmen und dadurch einen großen innerstädtischen Bereich von Tramstrecken entlasten. Vor allem sind es Strecken, die eingleisig (allerdings ohne Gegenverkehr) durch schmale Einbahnstraßen verlaufen. Derzeit jammern zwar (verständlicherweise) die Händler an den Baustellen für die Bahnhöfe, auch Autofahrer und Fußgänger sind genervt. Aber alle wissen, dass es nach der Fertigstellung besser wird.
Hot Doc @ 10 Jan 2010, 17:55 hat geschrieben:Damit habe ich dann weniger ein Problem. Im Gegenteil, ich wäre für viel mehr Fußgängerzonen und meinetwegen auch eine CityMaut, wenn dadurch die Luft in den Städten besser und das Leben lebenswerter wird (und das wird es, wenn man sich die Städte anschaut, die sowas mal probiert haben).
Fußgängerzone ist nicht gleich Fußgängerzone. Meist sind es Bereiche in Innenstädten, in denen sich die Geschäfte und Warenhäuser knubbeln. Einwohner sind dort kaum zu finden, und auch die Gastronomie hat(te) sich den Öffnugnszeiten der Geschäfte angepasst (Erfahrung aus meiner Heimatstadt). Düsseldorf ist mit Teilen der Schadowstraße nicht besser dran. Aber auch nicht in den Geschäftsvierteln, wo man noch mit dem Auto fahren kann. Das Einkaufsverhalten hat sich ohnehin gewandelt. Die Menschen gehen lieber in große Zentren, wo sie unter einem Dach viele Geschäfte finden. Allein an der Königsallee gibt es davon mehrere sogar exklusive Mall´s und die Schadowarkaden grenzen an die Kö. Aber auch dort ist nach Geschäftsschluss nichts mehr los. Für eine Ausweitung von Fußgängerzonen besteht also kein Bedarf.
Ganz anders in einer kleinen Stadt am linken Niederrhein, in der ich später viele Jahre gelebt habe. Innerhalb eines Außenrings lag eine Fußgängerzone, aber diese ist mit wenigen Schritten von den am Ring liegenden Parkplätzen (und ÖPNV-Haltestellen) erreichbar. Und rund um den Marktplatz - dem Zentrum der Fußgängerzone - liegen, lass mich zählen, vier Kneipen, ein Eiscaffee und ein Restaurant. Weitere Gastronomie in den abführenden Straßen. Und vor allem: Wohnungen! Da ist selbst am späten Abend noch Leben auf der Straße. Geschäfte gibt es auch, sogar die Sparkasse ist direkt am Markt, aber an der Rückseite ist der Autoschalter
In London mag die Citymaut sinnvoll sein. Im betroffenen Gebiet gibt es überwiegend Bürobauten, und dann sollen die Sesselpupser ruhig zahlen. Ob und in wie weit man das auf deutsche Städte übertragen kann, halte ich jedoch für unrealistisch. Hier ist die Struktur viel kleinteiliger.
Boris @ , hat geschrieben:Auf meine Äußerungen bist Du damit aber überhaupt nicht eingegangen. Gegeben ist das heutige Verkehrsaufkommen, und das existiert unabhängig davon was in der Stvo steht. Auch wenn das meiste vielleicht keine unnötigen Fahrten gemäß StVO sind, sind es trotzdem störende Fahrten.
Du mit Deiner gemütlichen Stadtrandwohnung hast es ja gut, dass Dich der Autoverkehr nicht stört wurdert mich nicht - aber es soll ja gerüchteweise noch was anderes als Stadtrandwohnungen einem gemütlichen Wald gegenüber geben.
Eigentlich schon, zumindest aus juristischer Sicht. Sicher kann ich verstehen, dass Du Dich durch Lärm und Abgase belästigt fühlst. Ich kenne das von einem Hotel in Hamburg, wo ich einmal übernachtet habe. Ich habe kein Auge zu gemacht und beim nächsten mal habe ich ein Zimmer auf der Rückseite verlangt.
Ja, ich habe eine Stadtrandwohnung. Und die habe ich mir auch so ausgesucht. Ich hätte auch eine in der Innenstadt haben können ....
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.