EU-Richtlinie für Bahnsteige an TEN-Strecken

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hallo,

in einem anderen Forum bin ich grade auf folgende Links gestoßen:
http://www.ln-online.de/artikel/2755798
http://www3.ndr.de/sendungen/extra_3/media.../extra1840.html

Prinzipiell ist eine Vorgabe von verbindlichen Standards hier in meinen Augen sehr sinnvoll, und die Ansätze sind wohl nicht schlecht - gleichzeitig stellt sich hier aber scho die Frage, was für einen Sinn es macht, die Anwendung einer solchen Richtlinie von der Lage an einer Transeuropäischen Strecke abhängig zu machen. Sinnvoller wäre hier wohl eine Richtlinie, die sich auf alle Bahnhöfe erstreckt, aber zwischen Bahnhofskategorien unterscheidet.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
firefly
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Beitrag von firefly »

Das ist mal wieder der Irrsinn, mehr zu regeln, als sinnvoll ist. Es ist sicherlich notwendig wenn man hinsichtlich des Lichtraumprofiles Vorgaben macht. Aber die Auswahl der Fahrkartenautomaten eines Vorortbahnhofes muss den örtlichen Verkehrverbünden überlassen bleiben.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Das ist so was an sich gesehen, eine gute Sache - gerade für die Fahrgäste, die ins Ausland reisen und zurückfahren wollen.

Beispiel Stuttgart: Ich hätte, da der TGV regelmäßig von Paris nach Stuttgart fährt, einen SNCF-Fernverkehrsautomaten im Stuttgarter Hbf (Karlsruhe und andere TGV-Halte von Stuttgart nach München gehören auch dazu) (im Gegenzug könnte Strasbourg (wegen der OSB und weiteren Nahverkehr in D) die DB-Fahrkartenautomaten haben), aus einem guten Grund: Erleichterte Umtauschmöglichkeit von Fahrkarten, bei einer Entscheidung, mit dem früheren, oder späteren TGV (Reservierungspflicht) fahren zu wollen. Die Internationalen Fahrkarten auf dem DB-Papier (von der Seite der DB nach CIV-Tarif oder ähnliches lassen sich nicht mal im SNCF-Fahrkartenschalter gegen einen für einen anderen Zug gültigen Fahrkarte bzw. Reservierung umtauschen (selbst erlebt)).

@firefly: Nicht ohne Grund wird die EU Vorgaben zum Fahrscheinautomaten im Internationalen Verkehr gemacht haben, schließlich müssen die internationale Reisende die Automaten verstehen und bedienen können (egal, welche Sprache gesprochen bzw. geschrieben wird) - nehmen wir mal an Berlin - Warszawa. Das bringt auf dieser Strecke rein, gar nichts, wenn auf der deutsche Seite nur deutsch und englisch, in Polen dagegen nur polnisch und englisch/russisch steht und noch dazu verschiedene Automatenmodelle innerhalb der EU. Das bedeutet wiederum auch, daß auf den Internationalen Strecken die Automaten immer die Sprachen zweier Reiseländer enthalten und einheitlich sein (gleiches Modell, gleicher Typ in beiden Reiseländer) sollten (englisch inklusive).

Der örtliche Verkehrsverbund wird sicher seine eigenen Automaten im Bahnhof auf der internationalen Strecke beibehalten dürfen, solange es sich nur um einen Verbundverkehr handelt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

firefly @ 17 Mar 2010, 17:49 hat geschrieben:Das ist mal wieder der Irrsinn, mehr zu regeln, als sinnvoll ist. Es ist sicherlich notwendig wenn man hinsichtlich des Lichtraumprofiles Vorgaben macht. Aber die Auswahl der Fahrkartenautomaten eines Vorortbahnhofes muss den örtlichen Verkehrverbünden überlassen bleiben.
Der Irrsinn liegt darin, dass es den geforderten Fahrkartenautomaten noch gar nicht gibt und die Zertifizierung der Bahnhofsschilder des Hoflieferanten der DB eben so wenig. Gäbe es keinen Bestandsschutz, dürfte auf TEN-Strecken gar kein Zug mehr halten :lol:

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Beitrag von firefly »

yeg009a @ 17 Mar 2010, 18:15 hat geschrieben: @firefly: Nicht ohne Grund wird die EU Vorgaben zum Fahrscheinautomaten im Internationalen Verkehr gemacht haben, schließlich müssen die internationale Reisende die Automaten verstehen und bedienen können (egal, welche Sprache gesprochen bzw. geschrieben wird) - nehmen wir mal an Berlin - Warszawa. Das bringt auf dieser Strecke rein, gar nichts, wenn auf der deutsche Seite nur deutsch und englisch, in Polen dagegen nur polnisch und englisch/russisch steht und noch dazu verschiedene Automatenmodelle innerhalb der EU. Das bedeutet wiederum auch, daß auf den Internationalen Strecken die Automaten immer die Sprachen zweier Reiseländer enthalten und einheitlich sein (gleiches Modell, gleicher Typ in beiden Reiseländer) sollten (englisch inklusive).
Dann muss diese Vorschrift aber für alle Bahnhöfe gelten, die in Grenznähe sich befinden und nicht nur entlang der TEN-Strecken. Denn in Karlshorst halten genauso keine grenzüberschreitenden Züge wie in Gartenholz.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

yeg009a @ 17 Mar 2010, 18:15 hat geschrieben: @firefly: Nicht ohne Grund wird die EU Vorgaben zum Fahrscheinautomaten im Internationalen Verkehr gemacht haben, schließlich müssen die internationale Reisende die Automaten verstehen und bedienen können
Welche internationalen Reisenden? In Ahrensburg- Gartenholz kann man den internationalen Zügen nur beim Vorbeifahren zuschauen.

Der Haltepunkt ist doch nichts besonderes, nur weil internationale Züg mit 160 durchrauschen - wenn man in einen internationalen Zug einsteigen will, muss man genauso zum nächsten größeren Bahnhof fahren wie wenn man an ner Nebenbahn bei Hintertupfing wohnt.

Wie gesagt: Generell finde ich eine Richtlinie für den Bahnsteigbau schon sinnvoll, nur sollte die dann schon für alle Bahnhöfe gelten, und außerdem abhängig vom Typ des Bahnhofs sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von yeg009a »

JeDi @ 19 Mar 2010, 16:48 hat geschrieben:Selten so einen Schwachsinn gelesen.



Noch geiler! Natürlich kann man bei den Schneckenfressern eine neue Reservierung kaufen - scheissegal ob das Binnentarif, SCIC oder sonst irgendein Tarif ist - nur gültig sollts halt sein. Wenn du mit bedrucktem Klopapier am Schalter auftauchst, wird man dir das wohl nicht umtauschen.

Da zeigt sich dann übrigens wieder die Schwäche der ach so flexiblen Reservierungspflicht: Der Zug wird wohl schlicht und ergreifend ausgebucht gewesen sein.
Wie gesagt:
(selbst erlebt)
2. Klasse war wahrscheinlich voll - 1. Klasse ging noch - aber warum sollte ich trotz vorhandener Fahrkarte, das ich bei der DB gekauft habe, für etwa 70 € (nach den Worten eines frz. Fahrscheinverkäufers) in Strasbourg für die Rückfahrt zahlen? Dann lieber 2h länger in Strasbourg bleiben, als nochmals zahlen.
Diesen "Schwachsinn" hat aber seinen Sinn, weil es die Umtauschmöglichkeiten im internationalen Verkehr einfacher macht.

Übrigens: Zeig mir mal bitte die hiesige, wichtige Regelung, wenn möglich, Auszugsweise, über die Umtauschbedingungen im Internationalen Verkehr.

Eines haben wir es schon und zwar vom http://www.tgv-europe.de:
"FLEXI ADULTE : Ticket mit kostenlosem Umtausch vor Abfahrt und mit einer Gebühr von 100 % nach der Abfahrt.Erstattung: 100 % vor Abfahrt und 90 % nach Abfahrt. " <-- Aus dem Fahrplanauskunft der obigen Webadresse.


Das stellt sich aber die Frage, ob ein französischer Reisender die Fahrkarte nach den o.g. Tarifbedingungen bei uns in Deutschland umtauschen kann!?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

yeg009a @ 19 Mar 2010, 17:20 hat geschrieben: 2. Klasse war wahrscheinlich voll - 1. Klasse ging noch - aber warum sollte ich trotz vorhandener Fahrkarte, das ich bei der DB gekauft habe, für etwa 70 € (nach den Worten eines frz. Fahrscheinverkäufers) in Strasbourg für die Rückfahrt zahlen? Dann lieber 2h länger in Strasbourg bleiben, als nochmals zahlen.
Dann hatte der Herr keine Ahnung - oder zu viel Rotwein getrunken.
Diesen "Schwachsinn" hat aber seinen Sinn, weil es die Umtauschmöglichkeiten im internationalen Verkehr einfacher macht.
Nein. Was machst du wenn du mit dem Ding aus irgendeinem Grund über Mannheim fahren willst? Dann darfst du mit ner SNCF-Karte zum DB-Schalter. Besser?
Übrigens: Zeig mir mal bitte die hiesige, wichtige Regelung, wenn möglich, Auszugsweise, über die Umtauschbedingungen im Internationalen Verkehr.
Gerne:

2) Außerhalb Deutschlands (Frankreich und andere Länder) gekaufte Fahrkarten

* Bei folgenden Angeboten behält der Reisende seine Fahrkarte. Zusätzlich wird eine Fahrkarte „Umtausch SNCF-Ticket“ plus kostenfreie Reservierung ausgestellt

* Baby Pass (Kind besonderer Platz)

* Abo Fréquence mit Ticket „Coupon Fréquence“

* Militaire

* Handicapé (Blinde oder Rollstuhlfahrer)

* Accompagnateur (Begleiter von Blinden bzw. Rollstuhlfahrern)

* Carte Abonnement Forfait (= Netzkarte für gesamtes Streckennetz der SNCF)

* Flexi Adulte (Normalpreis), Flexi Enfant (Normalpreis Kind)

* Flexi Adulte, Flexi Enfant mit den französischen Ermäßigungskarten Carte Enfant+, Carte 12-25, Carte Escapades und Carte Senior

* Pässe 1, 2, 3


* Bei folgenden Angeboten ist kein Umtausch möglich

* Gruppenfahrkarten

* Mini

* Weekend



Gilt übrigens sinngemäß auch für Umtausch in Deutschland gekaufter Fahrkarten in Franzackien.
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