Ist die DB zu blauäugig beim Kauf von Arriva?

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Der Spiegel berichtet von ziemlich laxen Vorstellungen, die hauptsächlich auf das Schönfärben der Arriva Manager basieren. Die DB kauft wohl weit über Wert weil sie sich ungeprüft vom Management blenden lassen.
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425-583-2
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Beitrag von 425-583-2 »

Ich schätze aber, dass es ein guter Kauf war! Um wieder sein Monopol ein bisschen aufzubauen!
Nein, ich hab nichts gegen Privatbahnen, ich find die DB nur besser als alle andere!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

425-583-2 @ 16 May 2010, 11:10 hat geschrieben: Ich schätze aber, dass es ein guter Kauf war! Um wieder sein Monopol ein bisschen aufzubauen!
Dein (zukünftiger) Arbeitgeber ist die DB, nehme ich an? Trotz allem kann man doch verlangen, dass man einen Funken über das nachdenkt, was man hier postet.
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Bogestra
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Beitrag von Bogestra »

Das Deutschland-Geschäft von Arriva wird allerdings verkauft. Zugegeben wahrscheinlich erst nachdem man die dortigen Bücher angesehen hat.

Der Deal ist so kalkuliert, daß der operative Gewinn des Unternehmens zwischen 2010 und 2014 um 59% steigt. Zwischen 2005 und 2009 ist der operative Gewinn um rund 30% gestiegen. Weil das britische Handelsrecht das nicht vorsieht, hat man als potentieller Käufer keinen Einblick in die Bilanzen nehmen können sondern mußte sich auf mündliche Zusagen des Vorstandes verlassen. Brisant ist aber, daß die selbst Anteile besitzen und an dem Deal verdienen werden. Konzernchef David Martin wird etwa 4,7 Millionen Pfund Sterling (das sind rund 5,9 Millionen Euro) erhalten.

Keolis, an der die SNCF beteiligt ist und die in Deutschland unter dem Namen Eurobahn aktiv ist, hat im letzten Winter eine Fusion mit Arriva sondiert. Mit dem Deal hat Rüdiger Grube daher vor allem verhindert, daß die SNCF das Unternehmen kriegt.
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425-583-2
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Beitrag von 425-583-2 »

Ehrlich gesagt, habe ich bisher in einer Zeitschrift was von gelesen, dass sie die Deutsche-Firmen von Arriva verkaufen sollten, bei einer anderen Zeitschrift, kritisierte einer die DB, dass sie dadurch die Monopol Stellung wiederherstellen wollen. Er hat nichts von dem erzählt, dass sie da was verkaufen müssen. Man muss schauen,was passiert! Wer weiß, vllt kommt alles so, dass die DB die Firmen hier in DL behalten dürfen!
Nein, ich hab nichts gegen Privatbahnen, ich find die DB nur besser als alle andere!
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Beitrag von Bayernlover »

425-583-2 @ 16 May 2010, 12:37 hat geschrieben: Ehrlich gesagt, habe ich bisher in einer Zeitschrift was von gelesen, dass sie die Deutsche-Firmen von Arriva verkaufen sollten, bei einer anderen Zeitschrift, kritisierte einer die DB, dass sie dadurch die Monopol Stellung wiederherstellen wollen. Er hat nichts von dem erzählt, dass sie da was verkaufen müssen.
Das eine schließt das andere doch nicht aus?
Man muss schauen,was passiert! Wer weiß, vllt kommt alles so, dass die DB die Firmen hier in DL behalten dürfen!

Wenn man hier regelmäßig mitliest, bekommt man mit, dass das nicht der Fall sein wird.
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425-583-2
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Beitrag von 425-583-2 »

Ich schätze auch, dass sie die Firmen verkaufen müssen, aber es würde kein 100 % Statement vom Kartellamt veröffentlicht, nur Vermutung. Aber die Tendenz geht ganz klar zum Verkauf der Firmen !
Nein, ich hab nichts gegen Privatbahnen, ich find die DB nur besser als alle andere!
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

425-583-2 @ 16 May 2010, 12:51 hat geschrieben:Ich schätze auch, dass sie die Firmen verkaufen müssen, aber es würde kein 100 % Statement vom Kartellamt veröffentlicht, nur Vermutung. Aber die Tendenz geht ganz klar zum Verkauf der Firmen !
Warum soll sich das Kartellamt um ungelegte Eier kümmern? Noch sind die Verträge nicht unterschrieben. Erst dann wird und darf sich das Amt damit beschäftigen. Und die Entscheidung wird dann nach den Bestimmungen des GWG (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) fällen. Hier dürfte der § 19 GWG wohl interessant sein:
§ 19 Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung
(1) Die missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung durch ein oder mehrere Unternehmen ist verboten.
(2) Ein Unternehmen ist marktbeherrschend, soweit es als Anbieter oder Nachfrager einer bestimmten Art von Waren oder gewerblichen Leistungen auf dem sachlich und räumlich relevanten Markt

1.
    ohne Wettbewerber ist oder keinem wesentlichen Wettbewerb ausgesetzt ist oder
2.
    eine im Verhältnis zu seinen Wettbewerbern überragende Marktstellung hat; hierbei sind insbesondere sein Marktanteil, seine Finanzkraft, sein Zugang zu den Beschaffungs- oder Absatzmärkten, Verflechtungen mit anderen Unternehmen, rechtliche oder tatsächliche Schranken für den Marktzutritt anderer Unternehmen, der tatsächliche oder potentielle Wettbewerb durch innerhalb oder außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes ansässige Unternehmen, die Fähigkeit, sein Angebot oder seine Nachfrage auf andere Waren oder gewerbliche Leistungen umzustellen, sowie die Möglichkeit der Marktgegenseite, auf andere Unternehmen auszuweichen, zu berücksichtigen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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425-583-2
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Beitrag von 425-583-2 »

Ehrlich gesagt, war meine Informationen, dass der Kauf schon abgeschlossen ist!
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612 hocker
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Beitrag von 612 hocker »

Dein (zukünftiger) Arbeitgeber ist die DB, nehme ich an? Trotz allem kann man doch verlangen, dass man einen Funken über das nachdenkt, was man hier postet.
Warte, mal ab das dauert nur ein paar Monate, dann findet er das nicht mehr alles so toll. Aber wie ich in einem anderem Forum gelesen habe, ist es nur ein Praktikum.
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Bogestra
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Beitrag von Bogestra »

Hallo Autobahn und natürlich hallo an alle anderen,

dieser Punkt ist mir aufgefallen

eine im Verhältnis zu seinen Wettbewerbern überragende Marktstellung hat; hierbei sind insbesondere sein Marktanteil, seine Finanzkraft...

M.E. muß man den DB-VRR-Vertrag noch einmal unter diesen Gesichtspunkten betrachten. Inwiefern hier nicht nur ein Verstoß gegen Beihilfe- und Vergaberecht vorliegt, sondern auch gegen das Kartellrecht. Denn dieser Vertrag sorgt ja eben gerade dafür, daß DB Regio NRW (trotz Konzernumlagen) eine so starke finanzielle Ausstattung hat, daß sie in der Lage ist, bei Ausschreibungen Preise zu bieten, die kein anderes am Markt stehende Unternehmen mitbieten kann. Da dieser Vertrag aber schon mit anderen Begründungen aufgehoben worden ist, dürften solche Überlegungen vollständig theoretisch bleiben.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Wo zieht man da die Grenzen? Jedes Unternehmen, das größer ist als ein anderes, kann bessere "Rabatte" anbieten.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Bogestra

Das Kartellrecht dürfte hier kaum anwendbar sein, da der zur Debatte stehenden Vertrag gar nicht ausgeschrieben wurde und zudem zu teuer ist.

@ Bayernlover

Die Grenzen werden von der Rechstsprechung gezogen.

Ich habe bewusst auf eine eigene Deutung des § 19 GWG im Bezug auf den Arrivakauf durch die DB AG verzichtet.
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