Das Auto abschaffen

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QuietschieFahrer

Beitrag von QuietschieFahrer »

Wir brauchn ein Volksbegehrn gegen Autoverkehr - Sebastian Frankenberger wo bist du???
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143 094-1
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Beitrag von 143 094-1 »

QuietschieFahrer @ 5 Aug 2010, 00:30 hat geschrieben: Wir brauchn ein Volksbegehrn gegen Autoverkehr - Sebastian Frankenberger wo bist du???
LOL - DAS wäre doch mal wirklich eine Herausforderung für den selbsternannten Heilsbringer ALLER Menschen!
Ich seh ihn schon vor mir mit seinen klugen, durchdachten und wohlabgewägten Argumenten: "Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Produkt, das die natürlichen Ressourcen unseres Planeten verbraucht, die Umwelt durch giftige Gase belastet und bei dem eine Berührung während das Produkt sich bewegt tödlich sein kann!"
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
andreas
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Beitrag von andreas »

143 094-1 @ 5 Aug 2010, 00:37 hat geschrieben: LOL - DAS wäre doch mal wirklich eine Herausforderung für den selbsternannten Heilsbringer ALLER Menschen!
Ich seh ihn schon vor mir mit seinen klugen, durchdachten und wohlabgewägten Argumenten: "Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Produkt, das die natürlichen Ressourcen unseres Planeten verbraucht, die Umwelt durch giftige Gase belastet und bei dem eine Berührung während das Produkt sich bewegt tödlich sein kann!"
betrachtet man es aus Sicht der Umwelt, dann ist es so - momentan fahren ja nur ein geringer Teil der Menschen auf der Erde - laß Asien (China, Indien, Pakistan) und Afrika da aufholen, dann schauts ganz schnell ziemlich duster aus....
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 4 Aug 2010, 23:27 hat geschrieben:Der Lieferverkehr ist nur ein kleiner Anteil des Autoverkehrs in der Stadt. Dass es für den keine Alternative gibt ist schon klar, das steht auch nicht zur Debatte.
Nach meinen Beobachtungen macht der gewerbliche Verkehr den weitaus größten Teil aus.
Boris Merath @ 4 Aug 2010, 23:27 hat geschrieben:Für einen großen Teil der Autofahrer gibt es aber nunmal eine Alternative.
In der Theorie auf jeden Fall. Ob sie aber auch in der Praxis als solche angenommen wird, ist eine andere Sache. Wenn ich aber nun (auch hier im EF) lese, dass der ÖPNV in München sehr gut ausgelastet ist und die Stammstrecke an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, frage ich, ob die Leute da noch reinpassen, die jetzt mit dem Auto fahren?
Boris Merath @ 4 Aug 2010, 23:27 hat geschrieben:Sei doch bitte so nett und beziehe nicht immer grundsätzlich alles auf Dich. Es geht hier nicht um Dein Verhalten beim Autofahren, sondern um das Verhalten der Gesamtmasse aller Autofahrer. Was Du tust oder lässt ist also völlig irrelevant und verschleppt die Diskussion nur.
Die große Masse der Autofahrer verhält sich mehr oder weniger so wie ich. Nur wirst Du die jeweiligen Gründe nicht akzeptieren.
Boris Merath @ 4 Aug 2010, 23:27 hat geschrieben:Das werfe ich Dir auch nicht vor. Aber ich erwarte dann auch, dass es respektiert wird, wenn man als Stadtbewohner von den Blechlawinen genervt ist und eine möglichst starke Einschränkung des Autoverkehrs wünscht. Und dazu gehört halt auch, dass die Stadtrand- und Umlandbewohner eben nicht das Recht für sich beanspruchen können immer und jederzeit und vorallem staufrei in die Innenstadt mim Auto fahren zu können.
Verstehen kann ich das durchaus, darum ja auch mein Hinweis auf die Freizügigkeit der Wohnungswahl. Es gilt das Henne - Ei Prinzip, was war zuerst da - die Straße oder der Mietvertrag?

Ohne mich in München auszukennen, es gibt zumindest im Großraum Rhein-Ruhr nur wenige Meter neben den am stärksten belasteten Hauptverkehrsstraßen ruhige Nebenstraßen, auf denen (fast) nur Anlieger unterwegs sind.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 11:10 hat geschrieben:Nach meinen Beobachtungen macht der gewerbliche Verkehr den weitaus größten Teil aus.
Wenn ich so in der Stadt unterwegs bin sehe ich ein paar Lieferwagen von DPD, UPS, gls usw. herumfahren, und ganz viele Autos. Klar, darin sitzen villeicht auch Vertreter usw. aber auch deren Fahrten ließen sich, zumindest teilweiße, auf den Umweltverband verlagern.
Und ja, ich weiß das viele vertreter das auto als ein Statussymbol verstehen und fürchten, dass wenn sie mit was anderen ankommen sie schon mal als irgendwas dargestellt werden, aber ich finde es ist nicht die Aufgabe des Staates die Infrastruktur für unternehmerische Schwxxxvergleiche zu finanzieren.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 11:10 hat geschrieben: In der Theorie auf jeden Fall. Ob sie aber auch in der Praxis als solche angenommen wird, ist eine andere Sache.
Wenn die Infrastruktur stimmt, dann ja. Praxisbeispiele belegen das.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 11:10 hat geschrieben:Wenn ich aber nun (auch hier im EF) lese, dass der ÖPNV in München sehr gut ausgelastet ist und die Stammstrecke an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, frage ich, ob die Leute da noch reinpassen, die jetzt mit dem Auto fahren?
Der innere Ring wäre beispielweise noch immer breit genug um 2 weitere Straßenbahngleise aufzunehmen. Viele zulaufstraßen auch. Dann kann man im dichten Takt mit 75m Bahnen spazierenfahren. Die restlichen fahrspuren könnten in Radspuren umgewandelt werden.
Im endeffekt hätte man deutlich höhere Kapazitäten.
Nur mal so zur Demonstation (auch wenn ich das glaub ich hier schon mal gezeigt hatte)
http://www.fairkehr.net/main/index.php?opt...html=1&Itemid=2
http://www.tiefburg.de/vergleich_strassenbahn-auto.htm
Autobahn @ 5 Aug 2010, 11:10 hat geschrieben:Ohne mich in München auszukennen, es gibt zumindest im Großraum Rhein-Ruhr nur wenige Meter neben den am stärksten belasteten Hauptverkehrsstraßen ruhige Nebenstraßen, auf denen (fast) nur Anlieger unterwegs sind. 
Und die abgase bleiben auch in diesen Straßen stecken?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

glemsexpress @ 5 Aug 2010, 12:11 hat geschrieben:Klar, darin sitzen villeicht auch Vertreter usw. aber auch deren Fahrten ließen sich, zumindest teilweiße, auf den Umweltverband verlagern.
Und ja, ich weiß das viele vertreter das auto als ein Statussymbol verstehen und fürchten, dass wenn sie mit was anderen ankommen sie schon mal als irgendwas dargestellt werden, aber ich finde es ist nicht die Aufgabe des Staates die Infrastruktur für unternehmerische Schwxxxvergleiche zu finanzieren.


Wenn die Infrastruktur stimmt, dann ja. Praxisbeispiele belegen das.
Du hast ja wirklich tolle Vorstellungen von einem Vertreterjob. Weißt Du, was der alles mit sich herumschleppen muss? Kennst Du seinen Terminplan, den er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dem Umweltverband nicht einhalten kann?

Da ist das Auto kein Statussymbol, sondern bittere Notwendigkeit.

Ich gebe Dir ja Recht, wenn es darum geht, für eine Tasse Kaffee im Restaurant oder den Einkauf auf der Königsallee auf das Auto zu verzichten. Die Königsallee wäre aber verdammt leer, wenn die Zicken nicht mit ihren Porsche und Mercedes dort hin gelangen könnten. Und ich meine nicht leer von Autos, sondern leer von Kundinnen und Kunden und somit auch leer von Luxusgeschäften.

Und so muss eine Kommune nun entscheiden, ob sie die Steuereinnahmen aus den Luxusgeschäften haben will oder nicht.

Das trifft natürlich auch auf alle anderen Unternehmen in den Städten zu. Wenn man eine der Zufahrtsmöglichkeiten kappt, verliert man als Wirtschaftsstandort seine Bedeutung. Und das Fahrrad ist auf Grund seiner geringeren Reichweite und Transportkapazität das mit der geringsten wirtschaftlichen Bedeutung (beachte bitte, dass Deine Kondition nicht der Maßstab ist).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 11:10 hat geschrieben: Wenn ich aber nun (auch hier im EF) lese, dass der ÖPNV in München sehr gut ausgelastet ist und die Stammstrecke an ihre Kapazitätsgrenzen stößt, frage ich, ob die Leute da noch reinpassen, die jetzt mit dem Auto fahren?
Das ist kein Problem - weil man mit einer massiven Absenkung des MIV auf einmal sehr viel Platz für den ÖPNV hat. In der ersten Baustufe fährt einfach da wo jetzt die ganzen Autofahrer im Stau stehen der Bus. Mittelfristig kann man dann die Trambahn ausbauen und an einigen Stellen durch U-Bahn ergänzen.
Die große Masse der Autofahrer verhält sich mehr oder weniger so wie ich. Nur wirst Du die jeweiligen Gründe nicht akzeptieren.
Es bleibt dabei: Du versuchst die Verkehrsmittelwahl schon wieder nur auf den Anspruch auf Bequemlichkeit für alle Autofahrer zu reduzieren - so funktioniert das aber nicht.
Verstehen kann ich das durchaus, darum ja auch mein Hinweis auf die Freizügigkeit der Wohnungswahl. Es gilt das Henne - Ei Prinzip, was war zuerst da - die Straße oder der Mietvertrag?
Dann erzähl mal nem Arbeitslosen, dass er sich halt ein Haus am Stadtrand inklusive Auto kaufen soll, wenn ihn die drei Fahrspuren pro Richtung vor seiner Wohnung nerven. So freizügig wie Du behauptest ist die Wohnungswahl definitiv nicht.
Ohne mich in München auszukennen, es gibt zumindest im Großraum Rhein-Ruhr nur wenige Meter neben den am stärksten belasteten Hauptverkehrsstraßen ruhige Nebenstraßen, auf denen (fast) nur Anlieger unterwegs sind.
Was aber nichts daran ändert dass in den Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen genauso Leute wohnen. Wie stellst Du Dir das denn vor - einfach alle Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen nicht mehr vermieten oder wie?
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Die Königsallee wäre aber verdammt leer, wenn die Zicken nicht mit ihren Porsche und Mercedes dort hin gelangen könnten. Und ich meine nicht leer von Autos, sondern leer von Kundinnen und Kunden und somit auch leer von Luxusgeschäften.
Bei der Kaufingerstraße in München hat man das auch behauptet, als die Planungen bekannt wurden hier eine Fußgängerzone einzurichten. Aus Sorge, dass die Straße zu leer wirken könnte ohne die Autos hat man zusätzliche Schauvitrinen etc. aufgebaut. Bei der Sanierung jetzt wurden die ganzen Vitrinen beseitigt, weil sie in der Masse der Fußgänger zu sehr gestört haben. Generell kann man an vielen Orten, an denen Fußgängerzonen eingerichtet werden, eine starke Belebung der Straße beobachten.

Wenn ich mir so die Münchner Maximilianstraße anschau (ist hier so die oberste Luxus-Einkaufsstraße) - einen Parkplatz dürfte man da in der Regel eh nicht finden. Die Einrichtung einer Fußgängerzone dürfte die Attraktivität für Luxuskunden eher steigern, wer flaniert schon gerne an Schaufenstern vorbei eingeengt zwischen den normalen Passanten auf dem schmalen Gehsteig, und drumrum alles voller Autos?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von firefly »

Boris Merath @ 5 Aug 2010, 14:17 hat geschrieben: Das ist kein Problem - weil man mit einer massiven Absenkung des MIV auf einmal sehr viel Platz für den ÖPNV hat. In der ersten Baustufe fährt einfach da wo jetzt die ganzen Autofahrer im Stau stehen der Bus. Mittelfristig kann man dann die Trambahn ausbauen und an einigen Stellen durch U-Bahn ergänzen.
Damit würdest du der Nachfrage kaum Herr werden. Wenn du ernsthaft den ganzen MIV in München ersetzen willst, wirst du die Länge der Streckennetze von S-, U- und Strassenbahn mal eben verdoppeln müssen. Mit Bussen machst du dich nur lächerlich und reisst grosse Löcher in die Stadtkasse.
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Beitrag von Boris Merath »

firefly @ 5 Aug 2010, 17:14 hat geschrieben: Mit Bussen machst du dich nur lächerlich und reisst grosse Löcher in die Stadtkasse.
Nein, Busse können sogar rentabel fahren wenn die entsprechende Nachfrage da ist. Die größten Verluste pro Fahrgast macht die U-Bahn. Bei einer solchen Umstellung des Verkehrssystems könnte man viel mehr Direktverbindungen anbieten, und würde damit auch bestehende Fahrgäste von den Schnellbahnen abziehen und auf die Oberflächenverkehrsmittel verlagern, und umgekehrt für andere Platz in den SChnellbahnen schaffen. Parallel dazu müsste man den Oberflächenschienenverkehr massiv ausbauen, da sollte es möglich sein, innerhalb von 5-10 Jahren ein grundlegendes Netz aufzubauen, wenn man es denn wirklich will. Dadurch, dass die Straßen dann ziemlich leer wären, könnte man auch relativ unproblematisch an vielen Stellen gleichzeitig bauen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Taschenschieber »

Mal ganz abgesehen davon ist eine sofortige Umstellung IV <-> ÖP*V ein reines Gedankenspiel, das realistischere Szenario wäre eine allmähliche Verschiebung. Und wenn weniger Leute Auto fahren, werden auch für den ÖPNV neue Verkehrsflächen frei - mal in groben Zügen gesagt.
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Beitrag von firefly »

Boris Merath @ 5 Aug 2010, 17:26 hat geschrieben: Nein, Busse können sogar rentabel fahren wenn die entsprechende Nachfrage da ist. Die größten Verluste pro Fahrgast macht die U-Bahn.
Das gilt aber nur für kleine Verkehrsmengen. Für den Schwall an zusätzlichen ÖPNV-Fahrten bei einer Abschaffung des MIV wirst du mit Bussen sehr teuer fahren.
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Beitrag von Boris Merath »

firefly @ 5 Aug 2010, 17:39 hat geschrieben: Das gilt aber nur für kleine Verkehrsmengen. Für den Schwall an zusätzlichen ÖPNV-Fahrten bei einer Abschaffung des MIV wirst du mit Bussen sehr teuer fahren.
Ganz im Gegenteil, bei einem großen Schwall an ÖPNV-Fahrten geht die durchschnittliche Auslastung der Busse nach oben - warum sollten die dadurch auf einmal riesige Verluste einfahren? Und so groß wird der Schwall gar nicht, der Autoverkehr wirkt nur nach so viel, weils einfach ne gigantische Blechlawine ist. Wenn Du die Leute alle in Busse setzt ist das auf einmal richtig wenig.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

@ Boris
Du versuchst die Verkehrsmittelwahl schon wieder nur auf den Anspruch auf Bequemlichkeit für alle Autofahrer zu reduzieren - so funktioniert das aber nicht.
In der Praxis funktioniert das aber so. Und wenn Dir der ÖPNV zu unbequem ist, hindert Dich niemand daran, Dir ein Auto zu kaufen. Und wenn Du es aus privaten Gründen nicht kannst oder grundsätzlich nicht willst, musst Du nicht von anderen Menschen verlangen, eben jene von Dir angeführte Unbequemlichkeit zu erdulden.
Dann erzähl mal nem Arbeitslosen, dass er sich halt ein Haus am Stadtrand inklusive Auto kaufen soll, wenn ihn die drei Fahrspuren pro Richtung vor seiner Wohnung nerven. So freizügig wie Du behauptest ist die Wohnungswahl definitiv nicht.
Was glaubst Du, wie viele Arbeitslose am Stadtrand zur Miete wohnen und kein Auto haben. Stadrand heißt nämlich nicht Villenviertel.
Was aber nichts daran ändert dass in den Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen genauso Leute wohnen. Wie stellst Du Dir das denn vor - einfach alle Wohnungen an den Hauptverkehrsstraßen nicht mehr vermieten oder wie?
Du negierst grundsätzlich die Notwendigkeit von Hauptstraßen in Städten bzw., dass sie vom MIV benutzt werden. Dass diese aber – wie auch ein guter ÖPNV – für die wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt notwendig sind, ignorierst Du einfach. Glaubst Du ernsthaft, internationale Konzerne würden sich in einer Stadt ansiedeln, wenn sie nicht mit dem Auto erreichbar wären?
Bei der Kaufingerstraße in München hat man das auch behauptet, als die Planungen bekannt wurden hier eine Fußgängerzone einzurichten. Aus Sorge, dass die Straße zu leer wirken könnte ohne die Autos hat man zusätzliche Schauvitrinen etc. aufgebaut. Bei der Sanierung jetzt wurden die ganzen Vitrinen beseitigt, weil sie in der Masse der Fußgänger zu sehr gestört haben. Generell kann man an vielen Orten, an denen Fußgängerzonen eingerichtet werden, eine starke Belebung der Straße beobachten.
Die Kaufingerstraße ist eine typische Fußgängerzone mit Allerweltsgeschäften (soweit in Google-Maps erkennbar), wie es sie in jeder Großstadt gibt. Dass sie aber jemals die Funktion einer Haupverkehrsstraße hatte, glaube ich weniger, dafür steht das Alte Rathaus im Weg.
Wenn ich mir so die Münchner Maximilianstraße anschau (ist hier so die oberste Luxus-Einkaufsstraße) - einen Parkplatz dürfte man da in der Regel eh nicht finden. Die Einrichtung einer Fußgängerzone dürfte die Attraktivität für Luxuskunden eher steigern, wer flaniert schon gerne an Schaufenstern vorbei eingeengt zwischen den normalen Passanten auf dem schmalen Gehsteig, und drumrum alles voller Autos?
Nicht böse sein, aber die Maximilianstraße ist zumindest aus Google-Maps Ansicht mit der Königsalle in keinster Weise zu vergleichen.
Google-Karte

Nahansicht:
Google-Karte

Mir kam es aber weniger auf die Straße selbst, als auf die Zufahrtsmöglichkeiten dort hin an. Scheich Abdull Abulla wird mit seinen Frauen wohl kaum mit der U-Bahn fahren, um auf der Kö ein paar Hunderttausend Euro zu lassen.

Aber gut, auf die Steuereinnahmen aus diesem Umsatz kann der Staat ja gerne verzichten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 19:09 hat geschrieben: In der Praxis funktioniert das aber so. Und wenn Dir der ÖPNV zu unbequem ist, hindert Dich niemand daran, Dir ein Auto zu kaufen. Und wenn Du es aus privaten Gründen nicht kannst oder grundsätzlich nicht willst, musst Du nicht von anderen Menschen verlangen, eben jene von Dir angeführte Unbequemlichkeit zu erdulden.
Warum dürfen aber andere Leute von mir verlangen, dass ich die vielen Nachteile durch ihre Autos erdulde? Was gibt den Autofahrern das Recht, ihre Bequemlichkeit über die Bequemlichkeit der nichtautofahrenden Anwohner zu stellen?

Auf diesen Punkt bist Du bisher noch kein einziges Mal eingegangen - Du betonst es nur andauernd wie völlig unzumutbar es ist wenn der Autoverkehr eingeschränkt wird, und ignorierst sämtliche Einschränkungen, die durch den Autoverkehr entstehen, völlig. So kann man keine Diskussion führen.

In einer Stadt muss man die Interessen von sehr vielen unterschiedlichen Interessengruppen unter einen Hut bekommen, und die Autofahrer sind nur eine Gruppe von vielen. Worum es hier geht ist, dass momentan die Autofahrer viel zu stark bevorzugt werden bei der Aufteilung der zu knappen Ressourcen in einer Stadt.
Was glaubst Du, wie viele Arbeitslose am Stadtrand zur Miete wohnen und kein Auto haben. Stadrand heißt nämlich nicht Villenviertel.
Zum mindestens dritten Mal: Was willst Du denn mit den ganzen Häusern machen, die bisher an den Hauptverkehrsstraßen stehen? Und warum denkst Du wohnen da Leute drin - weil sie die Geräuschkulisse und die Luftqualität so mögen? Ganz bestimmt nicht, eher weil sie keine Alternative haben. Die Aussage "sollen sie halt wegziehen" ist jedenfalls nicht zielführend.
Du negierst grundsätzlich die Notwendigkeit von Hauptstraßen in Städten bzw., dass sie vom MIV benutzt werden
Nein, aber ich negiere die Notwendigkeit von einer großen Menge der Autofahrten in der Stadt. Es geht nicht um eine Abschaffung des MIV, sondern um eine möglichst weitgehende Reduzierung.
Die Kaufingerstraße ist eine typische Fußgängerzone mit Allerweltsgeschäften (soweit in Google-Maps erkennbar), wie es sie in jeder Großstadt gibt. Dass sie aber jemals die Funktion einer Haupverkehrsstraße hatte, glaube ich weniger, dafür steht das Alte Rathaus im Weg.
Dann glaubs halt nicht.
Mir kam es aber weniger auf die Straße selbst, als auf die Zufahrtsmöglichkeiten dort hin an. Scheich Abdull Abulla wird mit seinen Frauen wohl kaum mit der U-Bahn fahren, um auf der Kö ein paar Hunderttausend Euro zu lassen.
Da wäre ich mir mal nicht so sicher - das Umfeld muss halt passen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rohrbacher »

Die Kaufingerstraße ist eine typische Fußgängerzone mit Allerweltsgeschäften (soweit in Google-Maps erkennbar), wie es sie in jeder Großstadt gibt. Dass sie aber jemals die Funktion einer Haupverkehrsstraße hatte, glaube ich weniger, dafür steht das Alte Rathaus im Weg.
Wozu sind wohl die Torbögen im alten Rathaus, warum das Karlstor und am anderen Ende das Isartor? Wenn es im frühen München sowas wie eine Dorfstraße gab, dann die Kaufingerstraße. Es ist halt schon ein paar Jahre her, dass es eine Hauptverkehrsstraße war. Obwohl... Verkehr besteht ja nicht nur aus Autos. Nimmt man die ganzen Fußgänger, ist die Kaufingerstraße sicherlich heute eine der am meisten frequentierten Straßen Münchens. Und unter der Straße fährt immerhin alle 2-3 Minuten eine S-Bahn durch... Keine Hauptverkehrsstraße? Bis zum Bau des Stammstreckentunnels und der Fußgängerzone war da sicher auch einiges an Autoverkehr. Zu viel vermutlich, deswegen hat man den S-Bahntunnel ja gebaut.

http://www.rmrl.de/radios/50/56_57/p56_57/stachus.jpg
Im Vordergrund sehen wir den Stachus, hinten das Karlstor und unten durch, das ist die Kaufingerstraße vor dem Bau der Stammstrecke. Um 1950 war der Münchner Stachus der verkehrsreichste Platz in Europa und damit war die Kaufingerstraße sicher keine verkehrsberuhigte Zone. :D

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/109/...tachus_1902.jpg
Der Stachus und die Kaufingerstraße 1902.

Und das alte Rathaus:
http://www.muenchen.info/pia/img/fotogaler...alerie02/05.jpg

Der Marienplatz wäre heute sicher nicht so schön, würde da eine 4-spurige Straße durchführen. Das hat mich übrigens irritiert als ich ml in Düsseldorf aus'm Karstadt (?) rausgekommen bin. Da wär' ich fast auf die Fahrbahn gelaufen, weil ich das von München so gewohnt bin... ups... :D

Andere Seite:
http://staedte-info-deutschland.de/wp-cont...amedia.com_.jpg
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Eisbaer
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Beitrag von Eisbaer »

auto einschränken wie zu Ostzeiten oder aber ElektroAutos realisieren,...in Dänemark läuft ein Projektmodell.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Eisbaer @ 5 Aug 2010, 21:07 hat geschrieben: auto einschränken wie zu Ostzeiten
Au ja. Am besten auch noch nur noch solche Qualitätsfahrzeuge wie den Trabbi verkaufen.

Der durchschnittliche Pendler wird dich lieben. Mindestens ein Bundesverdienstkreuz sollte dir verliehen werden.

Kann mal wer sperren?
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Beitrag von firefly »

Boris Merath @ 5 Aug 2010, 18:13 hat geschrieben: Ganz im Gegenteil, bei einem großen Schwall an ÖPNV-Fahrten geht die durchschnittliche Auslastung der Busse nach oben - warum sollten die dadurch auf einmal riesige Verluste einfahren? Und so groß wird der Schwall gar nicht, der Autoverkehr wirkt nur nach so viel, weils einfach ne gigantische Blechlawine ist. Wenn Du die Leute alle in Busse setzt ist das auf einmal richtig wenig.
Anhand des Modalsplits (42% MIV, 32% ÖV) in München und der MVG-Angabe, 19,1% der Nutzplatz-km heute mit Bussen bereit zu stellen, lässt sich grob überschlagen, dass du deine Busflotte mindestens mal ver-6-fachen müsstest, um die notwendigen Kapazitäten bereit zu stellen. Dafür brauchst du dann aber auch 6-mal so viele Busfahrer. Und die wollen bezahlt werden. Und das fortlaufend. Das kostet auf Dauer mehr als 100 weiter U-Bahn-km zu bauen und weiter U-Bahn-Linien zu betreiben.
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Beitrag von Boris Merath »

firefly @ 5 Aug 2010, 21:22 hat geschrieben: Dafür brauchst du dann aber auch 6-mal so viele Busfahrer. Und die wollen bezahlt werden.
Ich bekomme aber auch 6 mal so viele Fahrgeldeinnahmen. Und nein, daran, dass ein Platzkilometer bei der U-Bahn teurer ist als beim Bus ändert sich auch nichts, wenn sich die Fahrgastzahlen verdoppeln.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von firefly »

Taschenschieber @ 5 Aug 2010, 21:11 hat geschrieben: Au ja. Am besten auch noch nur noch solche Qualitätsfahrzeuge wie den Trabbi verkaufen.
Mach dich nur lustig über den Trabant. Aber wenn Erdöl sich wirklich mal verknappt und verteuert, wirst du Fahrzeuge auf Deutschlands Strassen sehen, die dem Trabant in vielen Punkten ähnlich sein werden.
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Beitrag von firefly »

Boris Merath @ 5 Aug 2010, 21:24 hat geschrieben: Und nein, daran, dass ein Platzkilometer bei der U-Bahn teurer ist als beim Bus ändert sich auch nichts, wenn sich die Fahrgastzahlen verdoppeln.
Das kannst du ja sicher mal mit Zahlen unterlegen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

firefly @ 5 Aug 2010, 21:26 hat geschrieben: Mach dich nur lustig über den Trabant. Aber wenn Erdöl sich wirklich mal verknappt und verteuert, wirst du Fahrzeuge auf Deutschlands Strassen sehen, die dem Trabant in vielen Punkten ähnlich sein werden.
Richtig, das sehe ich genauso. Eventuell werden diese Fahrzeuge trotzdem in verantwortbarer Zeit lieferbar sein.
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Beitrag von Autobahn »

Eisbaer @ 5 Aug 2010, 21:07 hat geschrieben: auto einschränken wie zu Ostzeiten oder aber ElektroAutos realisieren,...in Dänemark läuft ein Projektmodell.
Wo waren zu Ostzeiten die Autos eingeschränkt, liebe Sonne? Die Löhne waren im Vergleich zu den Mieten und Lebensmittelpreisen verdammt hoch, die Trabant verdammt langlebig und ein "gebrauchter" so teuer, wie ein Neuwagen. Der Motorisierungsgrad war zwar geringer als in der "Be Er De", aber im RGW dennoch Spitze. Es mag ja sein, dass der typische "Ossie" seinen geliebten Trabant geschont hat, und mit dem für ihn fast kostenlosen, aber defizitären ÖPNV gefahren ist. Angesichts der Straßenverhätlnisse, die ich Anfang 1990 dort vorgefunden habe, kann ich das sogar verstehen.

Der Trabant war übrigens ein geiles Gefährt. Einige hundert Kilometer habe ich so ein Teil auch gefahren. Nur mit der Tauglichkeit für (heutige) Autobahnen sieht es nicht gut aus.
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firefly @ 5 Aug 2010, 21:28 hat geschrieben: Das kannst du ja sicher mal mit Zahlen unterlegen.
Ich habe die Zahlen jetzt leider nicht zur Hand, aber was Boris da schreibt stimmt so. Am rentabelsten im Bezug auf den Sitzplatz-km ist die Tram, danach kommt erst der Bus, hierauf die S-Bahn und dann die U-Bahn. Es ist dabei vollkommen wurscht, ob du 3 Trambahnen oder 6 Busse hintereinander fahren läßt um die Fahrgäste einer U-Bahn zu transportieren. Beides ist billiger als die U-Bahn (und du könntest das Angebot sogar noch flexibler anpassen und hättest einen kürzeren Takt). Die U-Bahn ist auf längeren Strecken aber einfach attraktiver, weil schneller und eben auch vom Platzverbrauch in einer Stadt sparsamer.
Eine Tram kann (zumindest auf Teilstrecken) rentabel fahren. Ein Bus schafft das u.U auch. Eine U-Bahn ist IMMER ein Zuschussgeschäft, und wenn sie so voll ist wie zur Wiesn oder zum Fußballstadion raus.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Du hast ja wirklich tolle Vorstellungen von einem Vertreterjob. Weißt Du, was der alles mit sich herumschleppen muss?
Die vertreter die ich beislang in meiner Firma empfangen habe hatten meist nur einen größeren Aktenkoffer dabei. Und die gibt es definitiv auch als Fahrradtasche.
Dafür wurde dann aber mindestens ein Kombi von BMW, VW, Audi oder Mercedes benötigt.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Kennst Du seinen Terminplan, den er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dem Umweltverband nicht einhalten kann? 
Das kann sein, muss aber nicht, kommt auf das Einsatzgebiet des Vertreters an. Da wir z.Z. nicht von Hinterkuhkaff reden sondern von Großstädten wird die warscheinlichkeit das der Vertreter pünktlich sein Ziel erreicht immer höher.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Da ist das Auto kein Statussymbol, sondern bittere Notwendigkeit. 
So? Und warum wird jetzt also die Aktentasche mit den Kombi oder gar SUV herumgefahren?
Reicht kein Polo?
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Das trifft natürlich auch auf alle anderen Unternehmen in den Städten zu. Wenn man eine der Zufahrtsmöglichkeiten kappt, verliert man als Wirtschaftsstandort seine Bedeutung. 
Wenn die Lebensqualität gewinnt muss das nicht mal sein.
Wenn ich die Wahl hätte in einer hässlichen vom MIV zerstörten Stadt oder einer Stadt mit hoher Lebenqualität zu leben dann würde ich in die Stadt mit der höheren Lebensqualität ziehen. Facharbeiter stehen immer wieder vor soclhen entscheidungen. Und wenn die guten Facharbeiter eben in die Städte mit der höheren Lebensqualität ziehen sind die Unternehmen in diesen Städten bevorteidigt.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:34 hat geschrieben:Und das Fahrrad ist auf Grund seiner geringeren Reichweite und Transportkapazität das mit der geringsten wirtschaftlichen Bedeutung
Dir ist schon bewusst dass die meisten Einkaufsfahrten weniger als 5km lang sind, also noch in bester Fahrrad-Schlagdistanz.
Siehe dazu auch diese Studie.
Eisbaer @ 5 Aug 2010, 21:07 hat geschrieben:oder aber ElektroAutos realisieren,...in Dänemark läuft ein Projektmodell. 
Wenn du noch schnell so nett wärst zu erklären wo denn der zusätzliche Strom herkommen soll? Windparks und Wüstenstrom werden schon durch den deutschen Atomausstieg mehr als ausgelastet.
Zudem tauchte in der letzten zeit auch der ein oder andere Artikel darüber auf das die Lithium-Vorräte auch nicht so verfügbar sind wie man das gerne hätte. Zudem liegen diese mal wieder richtig praktisch in politisch instabielen Regionen.
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Eisbaer
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Beitrag von Eisbaer »

Umweltschutz sollte bald auf Rücksicht der nachfolgenden Generationen priorität haben, gerade die Golf Mexico Katastrophe und die Gewissheit, dass Öl zeitlich begrenzt ist, gibt uns dahingehend zu denken, dass wir umgehend auf das E-Auto umsteigen müssen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Zahlen zu den Kosten pro Platzkilometer habe ich leider nicht da, die Aussage dass die Tram das günstigste und die U-Bahn das mit Abstand teuerste ist stammt so unter anderem von den SWM und wird auf vielen Veranstaltungen so genannt. Die Begründung, warum die SWM so gerne Trambahnen ausbauen wollen ist ja gerade, weil diese teilweise sogar Gewinne einfahren, und auf die Art die U-Bahn quasi querfinanzieren können.

Ich glaube ich bin wirklich nicht als Oberflächenverkehrsmittelfetischist hier verschrien, aber die finanzielle Situation spricht nunmal gegen einen massiven weiteren U-Bahn-Ausbau - Ergänzungen sind möglich, der Rest muss aber an der Oberfläche stattfinden.

Gehen wir mal vom THEORETISCHEN Fall aus, dass wir den Modalsplit von 40% MIV auf 10% MIV verschieben können, ist an der Oberfläche auch mehr als genug Platz um ein beschleunigtes Stadtbahnsystem mit komplett eigenem Bahnkörper aufzubauen, auf den schwächer belasteten Relationen ergänzt durch Busse. U.U. ließe sich das sogar mit einem privaten Investor finanzieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Eisbaer @ 6 Aug 2010, 00:22 hat geschrieben: Umweltschutz sollte bald auf Rücksicht der nachfolgenden Generationen priorität haben, gerade die Golf Mexico Katastrophe und die Gewissheit, dass Öl zeitlich begrenzt ist, gibt uns dahingehend zu denken, dass wir umgehend auf das E-Auto umsteigen müssen.
Solange Öl in Kraftwerken verfeuert wird, macht das wenig Sinn.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von glemsexpress »

Eisbaer @ 6 Aug 2010, 00:22 hat geschrieben:Umweltschutz sollte bald auf Rücksicht der nachfolgenden Generationen priorität haben, gerade die Golf Mexico Katastrophe und die Gewissheit, dass Öl zeitlich begrenzt ist,
Soweit sind wir ja einer Meinung. Vor allem wenn stimmt was le monde so Berichtet:
http://petrole.blog.lemonde.fr/2010/03/25/...ion-as-of-2011/
Vor allem diese Graphik ist interessant:
http://petrole.blog.lemonde.fr/files/2010/....1269555738.JPG
Eisbaer @ 6 Aug 2010, 00:22 hat geschrieben:dass wir umgehend auf das E-Auto umsteigen müssen. 
Wie vor 10 Jahren auf die Brennstoffzelle und vor 5 Jahren auf Biosprit?
Man sollte einfach mal erkennen dass die Autoindustrie offenbar keine lösung für die Problematik hat.
Und wenn man sieht wie teuer E-Autos sind und wie oft dann auch noch der teure Akku gewechselt werden muss dann mal viel Spaß.
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Beitrag von Bayernlover »

glemsexpress @ 6 Aug 2010, 00:03 hat geschrieben: So? Und warum wird jetzt also die Aktentasche mit den Kombi oder gar SUV herumgefahren?
Reicht kein Polo?
Also meistens fährt man ja mit einem Kombi herum, nicht mit einem SUV. Und was ist so schlimm daran? Schau mal, was so ein moderner Motor eines 520d schluckt - da wird jeder Golf-Fahrer neidisch.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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