Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Vorschlag:

00/30er-Knoten, Belegung der je 4 Bahnsteiggleise, also 30-min-Takte
Ankünfte 25'/55' und 27'/57', Abfahrten 03'/33' und 05'/35'

von/nach Nordwesten:
- RE Mühlacker (über NBS, IC-Ersatz, bis Karlsruhe über Pforzheim oder Mannheim über Bruchsal)
- RE Würzburg / RB Pforzheim (über Bietigheim-Bissingen)
- RE Remsbahn (bis Aalen/Crailsheim/Nürnberg oder gar Donauwörth/Augsburg/München, IC-Ersatz)
- RB Murrbahn (bis Schw.Hall/Crailsheim/Nürnberg)

von/nach Südosten:
- RE Filstal (bis Ulm/Lindau, IC-Ersatz)
- RB Filstal (bis Göppingen/Geislingen/Ulm)
- RE Tübingen (über Flughafen)
- RB Gäubahn / RE Gäubahn (über Flughafen bis Freudenstadt/Horb/Rottweil/Singen/Konstanz/Zürich, IC-Ersatz)



15/45er-Knoten, Belegung der je 4 Bahnsteiggleise, also 30-min-Takte
Ankünfte 09'/39' RBs, 11'/41' und 13'/43' ICEs, Abfahrten 17'/47' und 19'/49' ICEs, 21' und 51' RBs

von/nach Nordwesten:
- ICE Mannheim-Köln-Nordwest / ICE Mannheim-Frankfurt-Nordost
- ICE Karlsruhe-... / ICE Heidelberg-...
- RB Neckartal (bis Heilbronn/Mosbach)
- RB Remstal (bis Aalen)

von/nach Südwesten:
- ICE München oder Abstellung (aber mindestens ein ICE alle 30 min nach München)
- ICE München oder Abstellung (aber mindestens ein ICE alle 30 min nach München)
- RE Alb-NBS (bis Ulm/Lindau) oder Abstellung
- RB Tübingen (über Plochingen)



Das würde folgende Zugzahlen pro Stunde und Richtung auf den Zufahrten bedeuten:
- Feuerbach/Zuffenhausen: 10, je 2 zu einem 00/30er- und 3 zu einem 15/45er-Knoten
- Cannstatt: 6, je 2 zu einem 00/30er- und 1 zu einem 15/45er-Knoten
- Ober-/Untertürkheim: 6-10, je 2 zu einem 00/30er- und 1-3 zu einem 15/45er-Knoten
- Flughafen/Fildern: 6-10, je 2 zu einem 00/30er- und 1-3 zu einem 15/45er-Knoten



Somit wären die Zufahrten Ober-/Untertürkheim bzw. Flughafen manchmal genauso wie die Feuerbach/Zuffenhausen mit bis zu 10 Zügen/h belastet, jedoch wahrscheinlicher aber beide mit je 8 Zügen/h. Alles in allem würden so 16 Züge/h und Richtung im Tiefbahnhof von Stuttgart-21, je zu viert zu einem ITF-Teilknoten alle 15 min. Welche Durchbindungen es nun gibt, kann man entsprechend aus den Möglichkeiten auswählen.

Gruß, Naseweiß
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Beitrag von Xenon »

Sehe ich es richtig, dass alle Regional- und Fernzüge auf einen 30-Minuten-Takt verdichten würdest?

Falls ja, wie soll das finanziert werden? Gerade Baden-Württemberg hat sich in dieser Hinsicht nicht mit Ruhm bekleckert.
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Beitrag von Naseweis »

Xenon @ 21 Aug 2010, 16:16 hat geschrieben:Sehe ich es richtig, dass alle Regional- und Fernzüge auf einen 30-Minuten-Takt verdichten würdest?
Wo sind es dir denn zu viele Züge? Gut, an manchen Stellen habe ich im Zweifelsfall eher mehr als weniger Züge angenommen, z.B. beim 30-min-Takt auf der Gäubahn (RE/RB im Wechsel) oder dem doppelten 30-min-Takt aus RE und RB auf der Filsbahn. Der Doppelte 30-min-Takt nach Tübingen, einmal schnell über Flughafen (RE) und einmal langsam über Plochingen (RB) ist so geplant, genauso wie der stündliche RE nach Heilbronn. Bei mir wären es 32 Abfahten pro Stunde (Alles außer S-Bahn), dabei auch einige, die nur in den Abstellbahnhof gehen, eben je nach dem wieviel an ICE und REs über die Alb-NS läuft. Gestern zwischen 16 und 17 Uhr gab es in Stuttgart Hbf übrigens 26 Abfahrten (Alles außer S-Bahn), also nicht so viel weniger.

Es geht mir nur darum, dass Stuttgart-21 nicht so ein schlimmer Engpass ist, wie befürchtet. Das hat dann aber nichts mit den Problemen mit S-Bahn/Gäubahn auf den Fildern, der eingleisigen Wendlinger Kurve mit höhengleichen Abzweigen zu tun. Hier ging es mir um die vier zweigleisigen Zulaufstrecken und die 8 Bahnsteiggleisen.



Edit: Außerhalb der HVZ kann man immer noch ausdünnen:
- RE Mühlacker nur Stundentakt statt 30-min-takt (mit RB-Stundentakt weiterhin genug Angebot)
- RB Heilbronn nur Stundentakt statt 30-min-takt (mit RE-Stundentakt weiterhin genug Angebot)
- RE/RB Remsbahn nur 2x Stundentakt statt doppelter 30-min-Takt
- RB Murrbahn nur Stundentakt statt 30-min-takt
- RE/RB Filstal nur 2x Stundentakt statt doppelter 30-min-Takt
- RE/RB Tübringen nur 2x Stundentakt statt doppelter 30-min-Takt
- RE/RB Gäubahn nur 2x 2h-Takt statt doppelter Stundentakt
- RE Alb-NBS nur noch 2h-Takt
- nur noch alle 30 min ein ICE nach München
- die 4 ICE pro Stunde nach Nordwesten verbleiben

Das wären dann nur noch 18,5 Abfahrten/h statt den maximalen 32.
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Beitrag von Xenon »

Das Problem ist, dass dein Konzept mit den 00/30 und 15/45-Knoten nur dann funktioniert, wenn tatsächlich die Strecken alle 30 Minuten (pro Zuggattung) bedient werden. Wird irgendwo der Takt (z.B. am Wochenende) ausgedünnt, kriegt man sehr schnell Umsteigezeiten von 50 Minuten rein und das ist nicht attraktiv.
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Beitrag von Naseweis »

Die bis zu 50 min Umstieg hast du teilweise sogar in der HVZ, da ja einige Linien weiterhin nur einen Stundentakt haben. Ein reiner ITF, wo alle auch nur erdenklichen, zweistündlichen Linien sich einmal alle zwei Stunden gleichzeitig treffen, ist bei der Anzahl Bahnsteiggleisen absolut nicht möglich. Dazu müsste aber auch an den Zulaufstrecke wegen der nötigen Kantenfahrzeiten viel gemacht werden. 30-min Kantenzeit der ICE ab Mannheim oder Karlsruhe ist z.b. nun mal nicht drin. Ich setzte halt darauf, dass die wichtigsten Relationen einen 30-min-Takt haben.



Außerhalb der HVZ könnte man die RE-Linien (meist sind diese IC-Ersatz) auf den 00er-Knoten konzentrieren, während der 30er-Knoten wegfällt.

Der 00er-Knoten würde als zentrale RE-Knoten bleiben:
- RE Mühlacker
- RE Würzburg
- RE Remsbahn
- RB Murrbahn
- RE Filstal
- RB Filstal
- RE Tübingen
- RE/RB Gäubahn

Die RB nach Pforzheim müsste zur Umsteigeverbindung vom/zum Würzburger RE in Bietigheim-Bissingen umgewandelt werden, sodass auch diese indirekt am 00er-Knoten hängt und zum 30er-Knoten nichts mehr fährt. Auf Bietigheim-Bissingen - Pforzheim gibt es sowieso zur HVZ einen 30-min-Takt der RBs. Es blieben also die in Kurzpendel erhalten, während die nach Stuttgart durchgebundenen Fahrten wegfielen.

Die RBs während der 15/45er-Fernverkehrs-Knoten blieben bestehen, aber eben nur im Stundentakt. Man könnte alle Abfahrten und Ankünfte auf den 00er-Knoten ausrichten, also zum 15er-Knoten alle 4 Abfahrten, zum 45er-Knoten alle 4 Ankünfte. Dadurch wären natürlich die Durchbindungen gebrochen und zusätzliche Fahrten zur Abstellanlage notwendig.



Edit: Als Alternative kann man auch versuchen, außerhalb der HVZ den 30er-Knoten als RB-Sammelpunkt zu etablieren, dafür zu dem 15/45er-Knoten außer dem RE über die Alb-NBS nichts mehr an Regionalverkehr und zum 00er-Knoten weniger. Das gäbe dann auf meisten Strecke den kombinierten 30-min-Takt aus einer stündlichen RB und einem stündlichen RE, was wieder andere Vorteile hätte.
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Beitrag von c-a-b »

Und Grube zeigt sich weiterhin uneinsichtig...
Bahn-Chef Rüdiger Grube hat den Forderungen nach einem Stopp von Stuttgart 21 eine klare Absage erteilt. "Ich bin davon überzeugt, dass es richtig ist, Stuttgart 21 zu verwirklichen", sagte Grube der "Frankfurter Allemeinen Sonntagszeitung". " Die Bahn brauche das Projekt, und deshalb müsse es durchgesetzt werden. Grube räumte ein, dass ihn die Proteste nicht kalt ließen. "Es macht keinen Spaß, die Baufahrzeuge unter Polizeischutz auf die Baustelle zu bringen". Es gebe aber seiner Ansicht nach keine sinnvolle Alternative zu Stuttgart 21.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ja was soll Grube denn sagen?! "Ja klar, wir schmeißen die 1,4 Milliarden, die wir schon investiert haben zum Fenster raus und investieren nochmal fast den gleichen Betrag in vorbereitende Maßnahmen für ein Konzept das wir erst in 20 Jahren realisiert haben können und wohl ähnlich viel kostet?"

Sieh's ein: K21 ist genausogroßer Mist, kostet fast das gleiche und JETZT ist es ungefähr 15 Jahre zu spät.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von c-a-b »

DumbShitAward @ 22 Aug 2010, 00:11 hat geschrieben: Ja was soll Grube denn sagen?! "Ja klar, wir schmeißen die 1,4 Milliarden, die wir schon investiert haben zum Fenster raus und investieren nochmal fast den gleichen Betrag in vorbereitende Maßnahmen für ein Konzept das wir erst in 20 Jahren realisiert haben können und wohl ähnlich viel kostet?"

Sieh's ein: K21 ist genausogroßer Mist, kostet fast das gleiche und JETZT ist es ungefähr 15 Jahre zu spät.
Was ich für ziemliche Propaganda halte, bei K21 müssen nämlich kaum Tunnel gebohrt werden.

S21 ist für mich nunmal der größere Mist, eben wegen all dem Blödsinn der schon ans Licht kam, obs dir passt oder nicht.
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Beitrag von 146225 »

firefly @ 20 Aug 2010, 19:09 hat geschrieben: Stell dich doch nicht so dumm. Du weisst doch ganz genau, dass es auch eine zweite Zufahrt auf der Nordseite gibt.
Vielleicht bin ich ja dumm. Aber bislang wäre mir von [acronym title="TSZ: Stuttgart-Zuffenhausen <Bf>"]TSZ[/acronym] her - also für die Zufahrt aus Richtung der SFS von Mannheim, sowie Regionalverkehre aus Richtung Heilbronn / Vaihingen (Enz) genau eine zweigleisige (= 1 Gleis pro Richtung) Tunneleinfahrt bekannt. Die S-Bahn-Gleise zählen nicht mehr, weil diese ja auf den neuen S-Hp. Mittnachtstraße umgelegt werden.

Wo soll also die "zweite Zufahrt" - sprich, ein 3. + 4. Gleis von Norden her in den Kellerbahnhof sein ? Entweder hab ich alle vorliegenden Informationen falsch verstanden, oder Du träumst von Dingen wie via Güterumgehung und Untertürkheim in den Kellerbahnhof, was aus Fahrzeitgründen absoluter Schwachsinn wäre.
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Beitrag von Naseweis »

146225 @ 22 Aug 2010, 08:51 hat geschrieben:Wo soll also die "zweite Zufahrt" - sprich, ein 3. + 4. Gleis von Norden her in den Kellerbahnhof sein ?
Von Cannstatt!

Es wird einfach neu definiert:
Pfinztalbahn/Westbahn, Neckartalbahn/Frankenbahn, Remstalbahn und Murrtalbahn, Kraichgau-NBS = Norden
Gäubahn, Neckar-Alb-Bahn, Filstalbahn, Alb-NBS = Süden

Nachdem alle Züge in Stuttgart-21 möglichst durchgebunden sein sollten, wäre es natürlich optimal, wenn diese beiden Seiten, Norden und Süden, jeweils die gleiche Nachfrage haben und so auf beiden Seiten die gleiche Anzahl an Zügen fahren sollten erfordern. Laut der neulich veröffentlichten, veralteten SMA-Studie gab es sogar den Fall, dass die Filstal-RB Stuttgart-21 mit einer Fahrt über Untertürkheim als Wendeschleife nutzt, also zusätzlich zu den Nord-Süd-Durchbindungen fährt. Anmerkung: Da fahren aber auch Linien, die über den Flughafen nur bis Nürtigen fahren und das Angebot dort sehr stark machen. Das hieße also, der Süden sei sogar stärker als der Norden, was sich mir nicht so recht erschließt. Grundsätzlich könnten aber auch Züge aus Rems- und Murrtal eine Wendeschleife befahren und so von Norden her aus den Nord-Süd-Durchbindungen durchfallen, damit das Verhältnis ausgeglichen ist.
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Beitrag von DumbShitAward »

c-a-b @ 22 Aug 2010, 06:57 hat geschrieben: Was ich für ziemliche Propaganda halte, bei K21 müssen nämlich kaum Tunnel gebohrt werden.

S21 ist für mich nunmal der größere Mist, eben wegen all dem Blödsinn der schon ans Licht kam, obs dir passt oder nicht.
Ach und den 9km langen Aufstiegstunnel (insgesamt sind es sogar 24km Tunnel) zur NBS gabs im Ü-Ei? Der komplette Neubau einiger Überwerfungsbauwerke auf dem Weg nach Bad Cannstadt unter rollendem Rad ist auch für Umme und Vorleistungen wie Genehmigungsverfahren, Einsprüche, Architekturbüros, Geologen und Statiker müssen ebenfalls nicht bezahlt werden? Die prognostizierten Gesamtkosten von 1,2 Milliarden sind doch ein schlechter Witz: alleine die Stichstrecke zum Flughafen geistert in Bereichen eines Viertels dieser Prognose und ich sehe auch ehrlich gesagt keinen Grund, weshalb der Aufstiegstunnel zur NBS, der eine ähnliche Länge hat wie der Fildertunnel (welcher mit etwa 1 Milliarde veranschlagt ist) - und das bei unklarer geologischer Lage - exorbitant billiger sein sollte. Erklär mir mal, wie man mit 850 Millionen einen Bahnhof sanieren, die Strecke nach Bad Cannstadt auf sechs Gleise ausbauen, zigtausend "Kleinkramsachen" und den Aufstiegstunnel bauen soll?!

Ich möchte hier wirklich nicht unsachlich werden, aber machst du dir es nicht ein wenig einfach, jegliches Argument (klar sind die mit Vorsicht zu genießen, aber das gilt auch für die Gegenargumente) einfach als "Propaganda" abzutun und das obwohl das K21 Konzept zumindest budgettechnisch noch in Abrahams Wurstkessel steckt (und das wäre das erste Mal, dass ein Projekt dieser Größenordnung im Vergleich zum ursprünglich angedachten Preis günstiger würde...)?

Mir scheint in dieser Diskussion auch ein wenig unterzugehen, dass wir bei der K21 Lösung nicht nur von einem, sondern bei einer Trassierung über den Flughafen von zwei Kopfbahnhöfen sowie von einer erheblichen längeren Wegstrecke durch die Stichstrecke zum Flughafen und der langsamen Einfahrt in die Kopfbahnhöfe sprechen.
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Beitrag von BajK »

Auch wieder der Hammer, die Aussage vom Grube... blabla ich weiß, dass da viel scheiße gelaufen is, blabla, aber mir doch egal, blabla, wird trotzdem gebaut werden.
Der denkt sich wahrscheinlich, wenn doch alle Stricke reißen, tritt er einfach zurück, kassiert diverse Bonuszahlungen und hat seine RUhe.
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Beitrag von 612 hocker »

Ich hab einen sehr langen schon älteren Vortrag eines KCW-Gutachters gefunden, der beschreibt an Hand von Stuttgart 21 wie so ein verkehrlicher Blödsinn überhaupt durchsetzbar ist und die bundesweiten Folgen dieses Projektes.
http://www.youtube.com/watch?v=i3m7d2xBP6E...ex=0&playnext=1

Noch ein Vortrag zu den Kosten, Risiken und Alternativen.
http://www.youtube.com/watch?v=lM-oMS1162o...ex=0&playnext=1

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Beitrag von c-a-b »

DumbShitAward @ 22 Aug 2010, 10:51 hat geschrieben:
Ach und den 9km langen Aufstiegstunnel (insgesamt sind es sogar 24km Tunnel) zur NBS gabs im Ü-Ei?  Der komplette Neubau einiger Überwerfungsbauwerke auf dem Weg nach Bad Cannstadt unter rollendem Rad ist auch für Umme und Vorleistungen wie Genehmigungsverfahren, Einsprüche, Architekturbüros, Geologen und Statiker müssen ebenfalls nicht bezahlt werden?  Die prognostizierten Gesamtkosten von 1,2 Milliarden sind doch ein schlechter Witz:  alleine die Stichstrecke zum Flughafen geistert in Bereichen eines Viertels dieser Prognose und ich sehe auch ehrlich gesagt keinen Grund, weshalb der Aufstiegstunnel zur NBS, der eine ähnliche Länge hat wie der Fildertunnel (welcher mit etwa 1 Milliarde veranschlagt ist) - und das bei unklarer geologischer Lage - exorbitant billiger sein sollte.  Erklär mir mal, wie man mit 850 Millionen einen Bahnhof sanieren, die Strecke nach Bad Cannstadt auf sechs Gleise ausbauen, zigtausend "Kleinkramsachen" und den Aufstiegstunnel bauen soll?!

Ich möchte hier wirklich nicht unsachlich werden, aber machst du dir es nicht ein wenig einfach, jegliches Argument (klar sind die mit Vorsicht zu genießen, aber das gilt auch für die Gegenargumente) einfach als "Propaganda" abzutun und das obwohl das K21 Konzept zumindest budgettechnisch noch in Abrahams Wurstkessel steckt (und das wäre das erste Mal, dass ein Projekt dieser Größenordnung im Vergleich zum ursprünglich angedachten Preis günstiger würde...)?

Mir scheint in dieser Diskussion auch ein wenig unterzugehen, dass wir bei der K21 Lösung nicht nur von einem, sondern bei einer Trassierung über den Flughafen von zwei Kopfbahnhöfen sowie von einer erheblichen längeren Wegstrecke durch die Stichstrecke zum Flughafen und der langsamen Einfahrt in die Kopfbahnhöfe sprechen.
Zum einen ist es nicht weiter verwunderlich, dass man keine Pläne in der Tasche hat, wenn man K21 nie richtig geplant hat. Zum anderen denke ich nicht, dass mit K21 der sinnlose Flughafenanschluss verwirklicht wird und die Tunnel der SFS haben mit S21 erst mal nichts zu tun. Was man in Stuttgart dann noch an Tunnel bohren würde um K21 zu verbessern ist ebenso unsicher wie die fehlenden Pläne zu K21 weil nie richtig vorhanden gewesen. Es gibt ja mehrere Vorschläge bisher. Aber anzukreiden dass sich die Gegner nicht von allein an einen Tisch setzen und ein fertiges K21 Konzept aus dem Hut zaubern als Alternative ist schon reichlich dreist!

Mal was neues: Die SPD Baden-Württemberg bleibt bei ihrer fatalen Nibelungentreue zu S21 und will von kritischen Stimmen wie gewohnt nichts wissen. Alles weiter in den Untergang, immer vorwärts, rückwärts nimmer!

Ich freue mich schon auf die Landtagswahl wenn ich dem Haufen einen ordentlichen Denkzettel geben kann! Zwar ist mir auch nicht ganz wohl dabei nur die Grünen zu wählen, vor allem weil die ja auch gegen die Neubaustrecke sind in ihrer Verliebtheit in Schwarznasennebenhöhlenlaubfroschbrutgebiete und seltene Rotzlachen im Feuchtbiotop Schwäbische Feuchtgebiete untere Albhanglandschaft, aber ich fürchte es wird nicht anders gehen...
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich freue mich vor allem auf den - so mir bekannt - ersten Grünen Bürgermeister in ner deutschen Großstadt.
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Beitrag von c-a-b »

Hot Doc @ 22 Aug 2010, 17:11 hat geschrieben: Ich freue mich vor allem auf den - so mir bekannt - ersten Grünen Bürgermeister in ner deutschen Großstadt.
Schade nur dass sein Vater das nicht mehr erleben kann. Der hatte es auch schon ein paar Mal versucht in verschiedensten Kommunen, aber erst jetzt scheint die Zeit dafür gekommen zu sein.
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Beitrag von firefly »

Hot Doc @ 22 Aug 2010, 17:11 hat geschrieben: Ich freue mich vor allem auf den - so mir bekannt - ersten Grünen Bürgermeister in ner deutschen Großstadt.
Bis dahin sitzt vielleicht schon Frau Künast im Roten Rathaus. In Baden-Württemberg wird doch so schnell nicht wieder kommunal gewählt, oder.
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Beitrag von Hot Doc »

Wenn ich richtig liege in nem knappen Jahr Ladeswahlen und ein Jahr danach der Bürgermeister.
Grad nochmal nachgeschaut: Ja, 2012 ist OB-Wahl.
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Beitrag von 146225 »

firefly @ 22 Aug 2010, 21:59 hat geschrieben: Bis dahin sitzt vielleicht schon Frau Künast im Roten Rathaus. In Baden-Württemberg wird doch so schnell nicht wieder kommunal gewählt, oder.
OB-Wahlen sind in Baden-Württemberg nicht unbedingt zeitgleich mit Gemeinderatswahlen, da ein OB bei uns auf 8 Jahre gewählt wird, ein Gemeinderat aber alle 5 Jahre. In Stuttgart sind die nächsten OB-Wahlen dann 2012.

Der erste grüne OB einer Großstadt (= > 100.000 Einwohner), diesen Titel hat sich schon Dieter Salomon in Freiburg geholt.
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Beitrag von 612 hocker »

Hat Tübingen nicht auch einen grünen OB?
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Beitrag von 146225 »

612 hocker @ 22 Aug 2010, 22:23 hat geschrieben: Hat Tübingen nicht auch einen grünen OB?
Ja - eben besagter Boris Palmer könnte ja eventuell 2012 in Stuttgart antreten dürfen wollen müssen - je nachdem wie er und seine Partei das sehen. Tübingen ist allerdings mit rund 85.000 Einwohnern streng genommen noch keine Großstadt.
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Beitrag von echter-HGV »

Ich weiß nicht, ob das hier schon mal zur Sprache gekommen ist aber ich habe hier noch einen Beitrag gefunden, der sich einmal kritisch mit dem K21 Konzept auseinandersetzt anstatt es über den grünen Klee zu loben.
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Beitrag von Hot Doc »

612 hocker @ 22 Aug 2010, 16:38 hat geschrieben: Ich hab einen sehr langen schon älteren Vortrag eines KCW-Gutachters gefunden, der beschreibt an Hand von Stuttgart 21 wie so ein verkehrlicher Blödsinn überhaupt durchsetzbar ist und die bundesweiten Folgen dieses Projektes.
http://www.youtube.com/watch?v=i3m7d2xBP6E...ex=0&playnext=1

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Vielen Dank! Sehr interessant und meiner Meinung nach auch ziemlich fundiert.
Noch ein Vortrag zu den Kosten, Risiken und Alternativen.
http://www.youtube.com/watch?v=lM-oMS1162o...ex=0&playnext=1
Den muß ich mir noch anschauen...
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Beitrag von Hot Doc »

echter-HGV @ 22 Aug 2010, 22:58 hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob das hier schon mal zur Sprache gekommen ist aber ich habe hier noch einen Beitrag gefunden, der sich einmal kritisch mit dem K21 Konzept auseinandersetzt anstatt es über den grünen Klee zu loben.
Kritisch ja, fundiert so gut wie garnicht. Es werden viele Behauptungen aufgestellt, die überhauptnicht begründet werden. Außerdem werden Nachteile genannt die auch mit dem S21 auftreten würden aber nur als K21 Probleme dargestellt werden. Für mich ein ziemlich schnell zu durchschauendes Propagangablättchen.
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Beitrag von c-a-b »

Bis auf die ewig grüne "Kein HGV-Doktrin" ein recht gelungener Artikel zu S21, der ziemlich ausführlich die Gegenargumente beschreibt. Ab zum Handelsblatt
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

c-a-b @ 23 Aug 2010, 15:31 hat geschrieben:Bis auf die ewig grüne "Kein HGV-Doktrin" ein recht gelungener Artikel zu S21, der ziemlich ausführlich die Gegenargumente beschreibt. Ab zum Handelsblatt
Danke für den Link zu einer für mich glaubwürdigen Stelle. Jetzt bin ich auch gegen S21, obwohl ich die ganzen Diskussionen über die betrieblichen Abläufe nicht nachvollziehen kann und auch immer noch Vieles ideologisch besetzt sehe.

In der Frühzeit der Eisenbahn war sie das schnellste Verkehrsmittel und hielt vor den Toren der Stadt. Was spräche dagegen, wenn man die SFS nicht über den Hauptbahnhof, sondern lediglich über den Flughafenbahnhof füren würde?
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von 146225 »

Autobahn @ 23 Aug 2010, 21:52 hat geschrieben: In der Frühzeit der Eisenbahn war sie das schnellste Verkehrsmittel und hielt vor den Toren der Stadt. Was spräche dagegen, wenn man die SFS nicht über den Hauptbahnhof, sondern lediglich über den Flughafenbahnhof füren würde?
Mal abgesehen davon, daß ein SFS-Tunnel Zuffenhausen - Flughafen auch eine interessante Bauleistung wäre, vor allem die Tatsache, daß in Stuttgart wesentlich größere Fahrgastanteile die Stadt selbst ansteuern dürften als den Flughafen.
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Beitrag von c-a-b »

Das Darmstädter Echo hat auch einen recht guten Artikel zu S21 online gestellt, der sich auch mit der Problematik des Protestes und dem mangelnden Verständnis und der Großprojektverliebtheit der Politik auseinandersetzt.

Sehr schön ist dabei auch der letzte Absatz:
Bevor ,,Deutschland" Großprojekte beschwört (und seine Politiker sich an ihrer Symbolkraft berauschen), sollte vielleicht erst mal die vorhandene Infrastruktur ertüchtigt werden. Angesichts einer Bahn AG, die nicht mal Klimaanlagen beherrscht, die seit Jahren nicht in der Lage ist, den S-Bahnverkehr Berlins zu steuern, ahnt man schon die Durchsage im künftigen Bratislava-Express: ,,Wegen einer betrieblichen Störung endet dieser Zug heute bereits in Stuttgart-Feuerbach."
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Autobahn @ 23 Aug 2010, 21:52 hat geschrieben: Danke für den Link zu einer für mich glaubwürdigen Stelle. Jetzt bin ich auch gegen S21, obwohl ich die ganzen Diskussionen über die betrieblichen Abläufe nicht nachvollziehen kann und auch immer noch Vieles ideologisch besetzt sehe.

In der Frühzeit der Eisenbahn war sie das schnellste Verkehrsmittel und hielt vor den Toren der Stadt. Was spräche dagegen, wenn man die SFS nicht über den Hauptbahnhof, sondern lediglich über den Flughafenbahnhof füren würde?
Wenn du mich frägst, spräche nicht viel dagegen. Da haben schon ganz andere Städte Bahnhöfe auf grüner Wiese für den HGV bekommen und die in den Städten funktionieren trotzdem noch.

Übrigens gibt es hier auch mal wieder eine Petition an MP Mappus gegen S21, die man unterzeichnen kann:
http://www.campact.de/bahn/sn2/signer
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 23 Aug 2010, 21:52 hat geschrieben: Was spräche dagegen, wenn man die SFS nicht über den Hauptbahnhof, sondern lediglich über den Flughafenbahnhof füren würde?
Was spräche dagegen, die Stadt für Autos dichtzumachen, und dafür am Stadtrand Leihfahrräder für den Weg in die Innenstadt zu verleihen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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