Stuttgart 21

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.focus.de/politik/deutschland/st...aid_549822.html

"Das Gutachten, das die Grünen in Auftrag gegeben hatten, rechnet damit, dass die neue ICE-Trasse mindestens 5,3 Milliarden Euro kosten wird. Die Bahn geht derzeit noch von 2,9 Milliarden aus."

Jaja, ein Gutachten von den Gegnern! Ab in die Rundablage damit! :o

Rundablage? Schau da -> http://www.ostarrichi.org/begriff-12421-at...Rundablage.html
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von DumbShitAward »

Hot Doc @ 8 Sep 2010, 16:24 hat geschrieben: S21 ist klar, aber warum kein K21? Das Gleisvorfeld kann man durchaus verbessern und optimieren. Die anderen Teile des Projektes kann man später noch nachrüsten. Das ist ja gerade das spannende bei K21, man kann immer wenn es benötigt wird einen weiteren Teil des großen Gesamtprojektes realisieren, die einzelnen Teilaspekte anpassen oder auch Teile einfach weglassen, so sie nicht gebraucht werden. Jeder Teil entfaltet für sich schon einen Nutzen.
Das wäre ja nur ne Bahnhofssanierung (und da ist wohl kaum einer dagegen, Stuttgart Hbf IST ein Drecksloch). Ob z.B. die Entrümpelung des Vorfelds so viel bringt, ist eine andere Frage... Was auch bei K21 mehr kostet, als den Zuständigen lieb ist, ist ja das ganze Drumherum, z.B. der Aufstiegstunnel zur NBS (je nach Lesart irgendwo zwischen 800 Millionen und 1,1 Milliarden, also ähnliche wie der z.B. der Fildertunnel).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von c-a-b »

Laut einer neuen Meinungsumfrage von SWR und StZ sind 54% der Baden-Württemberger grundsätzlich gegen S21. Weiter geben 80 Prozent der Befragten an, dass S21 eine maßgebliche Rolle bei der Landtagswahl für sie spielen wird!

Ausserdem bewerten 44% der Befragten die Arbeit von MP Mappus als kritisch oder schlecht.
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Beitrag von Hot Doc »

DumbShitAward @ 8 Sep 2010, 17:29 hat geschrieben: Das wäre ja nur ne Bahnhofssanierung (und da ist wohl kaum einer dagegen, Stuttgart Hbf IST ein Drecksloch). Ob z.B. die Entrümpelung des Vorfelds so viel bringt, ist eine andere Frage... Was auch bei K21 mehr kostet, als den Zuständigen lieb ist, ist ja das ganze Drumherum, z.B. der Aufstiegstunnel zur NBS (je nach Lesart irgendwo zwischen 800 Millionen und 1,1 Milliarden, also ähnliche wie der z.B. der Fildertunnel).
Aber genau das wäre das richtige. Eine in Schritten gestaltete Bahnhofssanierung mit zusätzlichen Projekten wie z.B. dem von dir genannten Anschluss an die NBS, wenn diese notwendig werden. Als über Jahrzehnte geplantes und durchgeführtes Projekt hätte es insgesamt einen positiven NKF und könnte trotzdem Stückchen für Stückchen umgesetzt werden, so wie es im jeweiligen Moment sinnvoll ist. Diese Leuchtturmprojekt-Mentalität ist doch das Hauptproblem an vielen dieser Großprojekte. Hier wird an einer Stelle viel (zu viel) Geld ausgegeben und dabei das große Ganze aus den Augen verloren.
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Beitrag von c-a-b »

Gerade eben in der Landesschau, bei der Präsentation der neuen Umfrageergebnisse, meinte die Moderatorin dass morgen, den 09.09.2010 im SWR Fernsehen ein Thementag zu S21 zu sehen sei. Zwar ist auf den SWR Webseiten nichts dazu zu merken, aber um 20:15 kommt ein Zur Sache, Baden-Württemberg Spezial mit dem Schwerpunktthema S21 und einer Diskussionsrunde zwischen Befürwortern und Gegnern, die so offiziell nicht zustande kommen will. ;)
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Beitrag von c-a-b »

Derweil fabuliert Peter Hauk, CDU Fraktionschef in BaWü, wie wenig aussagekräftig die Umfrage wäre und wie sehr die Grünen das Thema "missbraucht" hätten. Klar, nur die CDU bestimmt, welche Themen erlaubt sind und wer Missbrauch damit betreibt...
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Beitrag von c-a-b »

Einfach mal hier drangehängt, das neueste aus dem StZ Ticker.

Schlagzeilen: 25.000 Parkschützer registriert - FDP-Justizminister Goll lehnt Bürgerbegehren prinzipiell ab - Baubranche rechnet mit Milliardenaufträgen - MP Mappus kündigt Propagandaoffensive an - Niedersachsen befürchtet ausbluten eigener Projekte - Kretschmann findet Schwarz-Grün unmöglich und verweist auf momentane Lage - Grube will weiterhin reden, aber keinen Stopp der Bauarbeiten.
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Beitrag von c-a-b »

Noch was neues:
OB Schuster redet sich raus und das gestrige Gespräch bei "Zur Sache, Baden-Württemberg", war ein Schritt zur Versachlichung. Die Video-Aufzeichnung gibt es hier.
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yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Einziger S21-Befürworter* demonstriert(e) für S21. Er meint, daß der neue Tiefbahnhof mehr vorteile biete, als der Kopfbahnhof.
Esslinger Zeitung



* Wobei ich es gar nicht bin (bin schließlich ein überzeugter S21-Gegner, weil ich unter anderem begründete Sorgen habe, wegen der Streckenführung durch den Gipsmergel und den Kopfbahnhof viel leistungsfähiger halte, als den Tiefbahnhof).
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Der einzige S21-Befürworter, soso - etwas weniger überspitzte Darstellung würde der Debatte auch hier gut tun...
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Tja... das ist der einzige Artikel, das ich per Google gefunden habe, aber BILD* (diesen Online-Artikel konnte ich trotz Google-Suche nicht finden) - schreibt von mehreren Pro-S21-Demonstranten und zollten einem Herrn (wie der hieß, keine Ahnung) wegen seines Mutes zur Gegendemo für S21 Respekt.


*Bevor ich so einen Artikel ausgrabe und veröffentliche, suche ich lieber nach einem seriöseren und sachlicheren Artikel, um BILD-Artikel nicht zeigen zu müssen.

--> "überspitzte Darstellung" <-- Eine "überspitzte Darstellung" kam nicht von mir, sondern vom Überschrift ("Einsamer Befürworter in der Menge") eines Artikel der Esslinger Zeitung und daraus lese ich, nachdem ich den ganzen Artikel gelesen habe, kam ich aufgrund des gesamten Artikelinhalts auf "Einziger S21-Befürworter".
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

N24.de hat geschrieben:Bereits 54.000 Unterschriften für Baustopp

54.000 Menschen haben bereits den "Stuttgarter Appell" unterschrieben. Sie fordern einen sofortigen Baustopp und eine Bürgerbefragung für das umstrittene Bauvorhaben Stuttgart 21. Weiter >>
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Beitrag von 146225 »

Naseweis @ 7 Sep 2010, 21:58 hat geschrieben: Hm, ist das Unwissenheit über Stuttgart-21 von deiner Seite? :blink:
Ich bitte zu entschuldigen, wenn sich noch nicht jedes Detail der Monstrosität bis in meinen Kopf hinein verbreitet hat. Aber ich lerne dazu. ;)
Filstalzüge (+ Neckar-Alb über Plochingen) fahren über die Unter/Obertürkheimer Einfahrt (= Wangener Einfahrt?) von Südosten her hinein. Über Cannstatt fahren nur Rems- und Murrtal. Irgendwie muss man es ja hinbekommen, dass es im Nordwesten und Südosten etwa gleich viele Züge sind.
Das mag für einen IRE via Fils- (oder Neckartal) alles recht und gut sein, beim Grundangebot RB/RE bewerte ich das als ggf. schwierig bis zumindest wenig fahrgastfreundlich - diese Züge halten ja nicht ohne Grund heute alle in [acronym title="TSC: Stuttgart-Bad Cannstatt <Bf>"]TSC[/acronym].
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echter-HGV

Beitrag von echter-HGV »

Was sollte denn daran Fahrgastunfreundlich sein?
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Beitrag von 146225 »

echter-HGV @ 10 Sep 2010, 23:38 hat geschrieben: Was sollte denn daran Fahrgastunfreundlich sein?
Wenn ich mir den Fahrgastwechsel in [acronym title="TSC: Stuttgart-Bad Cannstatt <Bf>"]TSC [/acronym]- gerade zur HVZ - so anschaue, dann besteht dort ein durchaus nicht kleines Interesse an einem Halt. Gut, das kann die NVBW oder die Landespolitik besser mit Zahlen belegen als ich, aber immerhin ist es ein Verknüpfungspunkt aus dem RE zu S-Bahn, Stadtbahn, Bus sowie zum "Über-Eck-Umstieg" aus/in Richtung Waiblingen. Schneller werden die Leute dadurch nicht, wenn sie Untertürkheim - Keller - Bad Cannstatt fahren.
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echter-HGV

Beitrag von echter-HGV »

Dafür erreichen die Leute, die länger nach Bad Cannstatt brauchen, schneller den Hbf. Ich gehe mal davon aus, dass sich darüber mehr Leute freuen.
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Beitrag von 146225 »

echter-HGV @ 11 Sep 2010, 11:42 hat geschrieben: Dafür erreichen die Leute, die länger nach Bad Cannstatt brauchen, schneller den Hbf. Ich gehe mal davon aus, dass sich darüber mehr Leute freuen.
Klar wird ein Fahrplan nie für 100% der Fahrgäste gut sein, aber man sollte doch weitgehend die Wege der größeren Anteile berücksichtigen. Ich mein, um das für Münchner Verhältnisse zu vergleichen: RB/RE in Richtung Rosenheim bräuchten ja auch nicht am Ostbahnhof zu halten, aber es ist im Interesse nicht weniger Fahrgäste, daß sie es tun. So ähnlich die Geschichte mit [acronym title="TSC: Stuttgart-Bad Cannstatt <Bf>"]TSC[/acronym].
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

In der StZ gibt es einen neuen Artikel, der die Problematik bei den geänderten und noch ausstehenden Planfeststellungsverfahren, die unzuverlässigen Zahlen der Bahn und einiges weitere beleuchtet.

Schön finde ich auch dieses Zitat:
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 führt weitere Punkte an, die eine Neubewertung des Projekts erforderlich machten: Angebliche Falschaussagen über die Bauzeit (zehn statt sieben Jahre), die Nichtberücksichtigung des Filderbereichs und der nördlichen Zulaufstrecken bei der Ermittlung der Kapazitäten im Bahnhof, die reduzierte Leistungsfähigkeit im Tiefbahnhof beim Ausfall bestimmter Weichen und die seiner Ansicht nach zu geringen Querschnitte in den Tunnels von 4,05 Meter, für die eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden muss.
Also moment mal, heisst das, für die neuen Tunnels muss wegen sparsamen Querschnitt auch eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden? Und DAS soll allen Ernstes die Zukunft für die nächsten 100 Jahre sein???
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Beitrag von josuav »

c-a-b @ 12 Sep 2010, 11:46 hat geschrieben: Also moment mal, heisst das, für die neuen Tunnels muss wegen sparsamen Querschnitt auch eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden? Und DAS soll allen Ernstes die Zukunft für die nächsten 100 Jahre sein???
Im 160 km/h-Abschnitt des Fildertunnels reicht das wohl, und das wird von den Vorschriften nicht berücksichtigt. Wahrscheinlich beziehen sich die Vorschriften auf HGV-Tunnel.
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Beitrag von c-a-b »

josuav @ 12 Sep 2010, 12:14 hat geschrieben: Im 160 km/h-Abschnitt des Fildertunnels reicht das wohl, und das wird von den Vorschriften nicht berücksichtigt. Wahrscheinlich beziehen sich die Vorschriften auf HGV-Tunnel.
Sehr vertrauenswürdig hört sich das für mich allerdings immer noch nicht an, bei der Masse an Tunneln an den jeweiligen Wänden zu sparen...

Die neuesten Ereignisse zu S21 gibt es hier.

Zu gut um nur kurz wiedergegeben zu werden:
Nach "Spiegel"-Informationen gab es vor der Amtszeit von Grube bereits Widerstand bei der Bahn gegen das Projekt. So habe der Bahn- Vorstand "Stuttgart 21" schon 1994 als unwirtschaftlich abgelehnt, berichtete das Blatt unter Berufung auf ein internes Vorstandspapier. Selbst bei der Addition günstigster Annahmen würde sich der Bau nicht rechnen. Empfohlen wurde daher laut "Spiegel": "Die Anfahrt Stuttgart Hbf wie heute." Bahn-Ingenieure hätten kritisiert, dass sich keine nennenswerte Reiseverbindung durch den Durchgangsbahnhof verbessern werde. Ein Bahnsprecher sagte zu dem Bericht, 16 Jahre alte Dokumente wolle das Unternehmen nicht kommentieren. "Fakt ist: Das Projekt ist wirtschaftlich und bleibt wirtschaftlich."
Ausserdem gibts im verlinkten Artikel gesammelten Krimskrams rund um S21 vom Tage.
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Beitrag von c-a-b »

Vielleicht mal ganz interessant für alle Auswärtigen, ein Artikel über die Gesichter des Protests..

Im Ticker wurde noch ergänzt, dass die Polizei langsam an ihre Grenzen käme und Unterstützung von der Bundespolizei oder anderen Landespolizeistellen bräuchte. Oder besser, wenn der Bauträger selbst für Sicherheit sorgen müsste, es sei schließlich nicht Aufgabe der Polizei, einen Bauzaun zu bewachen.
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Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

c-a-b @ 13 Sep 2010, 12:02 hat geschrieben: es sei schließlich nicht Aufgabe der Polizei, einen Bauzaun zu bewachen.
Nein, die Polizei ist nur zum Strafzettel verteilen da. Oder wie jetzt? Natürlich ist das Aufgabe der Polizei!
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Beitrag von Eisenbahnniki »

Jetzt schlaägt sogar schon die Polizei alarm:
http://nachrichten.t-online.de/-stuttgart-..._42824360/index
Es dauert noch etwas aber dann wird das größte Eisenbahn Portal online sein.
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Beitrag von DumbShitAward »

Wenns nach der Polizei* ginge, dann wäre so ziemlich alles außer Machtausübung, am besten gegen Schwächere, nicht ihr Job. Aufgabe der Polizei ist die Sicherstellung der öffentlichen Ordnung und wenn das nun an einem Bauzaun passiert (ich frage mich, wann die S21 Gegner sich als die "legitimen" Nachfolger von Wackersdorf fühlen...), dann ist das eben so.

Klar, ich verstehe, dass denen das erstmal stinkt und das sie auch nur eine beschränkte Zahl an Beamten haben, aber immer mal wieder pauschal dahinzustellen weder Fußball, noch Bewachung von Personen bei denen manche Leute glauben, dass sie gefährlich sind noch Bauzäune seien ihr Job wird schön aber langsam albern.

Dennoch fürchte ich, dass irgendwer mal wieder auf die glorreiche Idee kommt die Herren des USK aus Bayern und die feinen Herren aus Berlin (das ist schon zweimal in den letzten vierzig Jahren ganz ganz übel schief gegangen...) herzubestellen und dann wirds wirklich unschön. Da genügen auf zigtausende Demonstranten vielleicht 10 Vollidioten, nichtmal gewaltbereit notwendigerweise, und die Prügeln alles und jeden kurz und klein. Natürlich wirds keine Konsequenzen haben, waren erstens ja eh nur "linke/dumme/rechte/ausländische (passendes Adjektiv bitte einsetzen) Chaoten" und ohen Namen läuft eh nichts.

Hoffentlich artet das nicht aus...

* mir ist bewusst, dass wahrscheinlich die überwältigende Mehrheit der Polizei ihren Job so gut wie es geht macht und nicht absichtlich versucht Bürger zu schädigen. Solange die Polizei, insbesondere auch die Gewerkschaften, sowie die Innenministerien der Länder aber nicht Willens sind, die Wenigen, die soetwas doch tun mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu verfolgen und ihre Vergehen zu bestrafen, macht sich der Rest moralisch durch Unterlassung schuldig.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Hot Doc »

Taschenschieber @ 13 Sep 2010, 13:03 hat geschrieben: Nein, die Polizei ist nur zum Strafzettel verteilen da. Oder wie jetzt? Natürlich ist das Aufgabe der Polizei!
Blödsinn!!!
Aufgabe der Polizei ist vielleicht die Überwachung, Lenkung und Kontrolle von Demonstrationen, nicht aber die Bewachung von Privatgelände (egal ob öffentlich zugänglich oder nicht).
Sie muß natürlich auch bei Hausfriedensbruch (oder wie man das hier bezeichnen will) eingreifen und die Demonstranten ggf. entfernen, aber sie muß nicht durchgehend mit was weiß ich wie viel Mann vor Ort sein.

Ich zitiere hierzu Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft aus dem verlinken Artikel:
"Vor diesem Hintergrund riet Wendt der Landesregierung in Stuttgart, "gemeinsam mit der Deutschen Bahn und ohne gleichzeitigen Abrisslärm das Gespräch mit den Kritikern zu suchen und Überzeugungsarbeit zu leisten". Zudem regte der Polizeigewerkschafter an, dass der Bauträger seinen Bauzaun auf eigene Kosten selbst sichert. "Dazu gibt es private Objektschutzkräfte, Aufgabe der Polizei ist es ohnehin nicht, Baustellen und Bauzäune zu bewachen", betonte Wendt."
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Beitrag von Taschenschieber »

Da sind wir dann wieder beim beliebten Thema der Kennzeichnungspflicht für Polizisten, idealerweise mit einer Dienstnummer. Das wird aber noch dauern, bis das mal umgesetzt wird...
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Beitrag von DumbShitAward »

Hot Doc @ 13 Sep 2010, 15:56 hat geschrieben: Blödsinn!!!
Aufgabe der Polizei ist vielleicht die Überwachung, Lenkung und Kontrolle von Demonstrationen, nicht aber die Bewachung von Privatgelände (egal ob öffentlich zugänglich oder nicht).
Sie muß natürlich auch bei Hausfriedensbruch (oder wie man das hier bezeichnen will) eingreifen und die Demonstranten ggf. entfernen, aber sie muß nicht durchgehend mit was weiß ich wie viel Mann vor Ort sein.

Ich zitiere hierzu Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft aus dem verlinken Artikel:
"Vor diesem Hintergrund riet Wendt der Landesregierung in Stuttgart, "gemeinsam mit der Deutschen Bahn und ohne gleichzeitigen Abrisslärm das Gespräch mit den Kritikern zu suchen und Überzeugungsarbeit zu leisten". Zudem regte der Polizeigewerkschafter an, dass der Bauträger seinen Bauzaun auf eigene Kosten selbst sichert. "Dazu gibt es private Objektschutzkräfte, Aufgabe der Polizei ist es ohnehin nicht, Baustellen und Bauzäune zu bewachen", betonte Wendt."
Das ganze ist richtig, aber nur insofern, dass der Bauherr zuständig ist die BAUSTELLE zu sichern. Was davor auf der STRASSE abgeht, geschieht in der Öffentlichkeit und das ist sehrwohl Aufgabe der Polizei - und wenns nur eine ungenehmigte Veranstaltung ist.

@ Taschenschieber

Die werden wir wohl erst bekommen, wenns gerichtlich verordnet wird...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Taschenschieber »

DumbShitAward @ 13 Sep 2010, 16:00 hat geschrieben: Die werden wir wohl erst bekommen, wenns gerichtlich verordnet wird...
Gibt es da irgendeine Handhabe, über die man eine Kennzeichnung von Polizisten gerichtlich forcieren könnte?
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Beitrag von Hot Doc »

DumbShitAward @ 13 Sep 2010, 16:00 hat geschrieben: Das ganze ist richtig, aber nur insofern, dass der Bauherr zuständig ist die BAUSTELLE zu sichern. Was davor auf der STRASSE abgeht, geschieht in der Öffentlichkeit und das ist sehrwohl Aufgabe der Polizei - und wenns nur eine ungenehmigte Veranstaltung ist.
Auf der Straße scheints ja - bis auf ein wenig Verkehrsstörung - im Allgemeinen recht gesittet zuzugehen. Das Hauptproblem sind ja, soweit ich das verstehe, die "Übergriffe" auf die Baustelle.

Naja, mir solls recht sein. Die Demonstration bewirkt bis jetzt genau das, was sie bewirken soll und ich wäre auch dabei, wenns nicht so weit wäre.
Es geht darum in einen vernünftigen Diskurs zu kommen, der seit Jahren verwehrt und boykottiert wird.
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Beitrag von DumbShitAward »

Schwierig. Man müsste da wohl den Weg über das Bundesverfassungsgericht gehen (bzw. jedes einzelne Landespolizeirecht am jeweiligen Landesverfassungsgericht kippen) und muss von daher auch eine Verfassungswidrigkeit oder einen grundsätzlichen Bruch eines Rechtes, dass sich über die Verfassung legitimiert zu Grunde legen. Man könnte beispielsweise argumentieren, dass hier das Recht auf körperliche Unversehrtheit mittelbar betroffen ist, da eine Kennzeichnungspflicht hierfür eine Hemmschwelle sein könnte, das ist aber sehr hypothetisch (hier fehlt der tatsächliche Geschädigte und vor allem der Beweis, dass eine Kennzeichnungspflicht hier hilfreich gewesen sein könnte). Abstrakter, möglicherweise jedoch nicht ganz erfolglos wäre es, dem betreffenden Land einen Bruch einschlägiger Bundesgesetze (hier konkret das StGB) zu unterstellen, bzw. diesen Bruch billigend in Kauf zu nehmen und somit das ganze Landespolizeigesetz für verfassungswidrig zu erklären (Gedanke ist folgender: Land unterstützt durch die fehlende Kennzeichnungspflicht seiner Exekutive Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und mimt dann den "Unschuldigen". Folglich wäre das formal ein Bruch des Bundesrechts - führt allerdings nicht dazu, dass somit automatisch eine Kennzeichnungspflicht käme)

Durchsetzbar ist das wohl nur via Legeslative des jeweiligen Landes und dafür bedarf es massiven öffentlichen Drucks und der kommt wahrscheinlich nicht. In den Augen viel zu vieler trifft jede Form polizeilicher Gewalt "schon den Richtigen" (was in Einzelfällen ja durchaus sein mag, jedoch rechtfertigt ein Vergehen kein weiteres Vergehen).
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