Xenon @ 12 Oct 2010, 00:07 hat geschrieben:Bei vielen Zweigstrecken reicht oft schon eine Sanierung und Modernisierung. Das dürfte bei weitem nicht so viel kosten, wie eine Neubaustrecke.
Mir ging es allerdings weniger um die Frage, ob das Geld jetzt in Nebenbahnen oder ICE-Strecken investiert werden soll. Eher geht es mir darum, dass das Geld dort investiert werden soll, wo derzeit nur sehr langsam gefahren werden kann. Ob das jetzt eine ICE-Strecke oder eine Nebenbahn sein soll, ist egal.
Beispiele? Sollten so die langsamsten bzw. herausragendsten Stellen entlang der Hauptrouten sein:
- Bibliser Kurve mit 90 km/h mitten in der 200-km/h-Strecke Mannheim-Frankfurt.
Hier soll es eine parallele NBS geben - weniger zur Zeiteinsparung, eher für mehr Kapazität für alle (Fern, Güter, Regio).
- Über die Alb, also Abschnitt Geislingen-Ulm, mit Geislinger Steige 70 km/h. Das Filstal, also Geislingen-Stuttgart, ist dagegen gar nicht so lahm.
Hier soll es eine parallele NBS geben, Ausbau der Altstrecke mit Tunnel für die Steige ist angeblich nicht optimal.
- Aschaffenburg-Nantenbach mit Schwarzkopftunnel 70 km/h.
Kleine Maßnahmen, so zuerst der neuer Schwartzkopftunnel bzw. neue Spessartrampe.
- Schlenker Minden 100 km/h zwischen 200 km/h Richtung Hannover und 160 km/h Richtung Bielefeld.
Keine Ahnung.
Quelle und zum Weitersuchen:
http://www.fernbahn.de/ (-> Streckentabellen)
Oftmals wird gerade in den Knoten viel Zeit verbummelt (in Frankfurt sollen es angeblich sogar 30 Minuten sein).
Das ist ein anderes Problem, nämlich die Zufahrststrecke zu den Knoten. In der Tat wird auch hier viel Zeit verbummelt, aber 30 min an einem Stück ist übertrieben. Oder definierst du Frankfurt so, dass es bis Nantenbach und Fulda geht? Z.B. von Aschaffenburg bis F-Flughafen fährt man durch den Hanauer Hbf mit teilweise nur 60 km/h sehr langsam. Auch Frankfurt Süd - Frankfurt Hbf - F-Stadion ist sehr langsam mit immer um die 70 km/h.
Hier bräuchte man eine Art
Frankfurt-21, zweigleisig mit viergleisigem Bahnhof, für den Fernverkehr und einige RE. Der andere wichtige Teil wäre eine
Umfahrung Hanau entlang der Autobahnen 66 und 45, von Frankfurt aus ab Maintal bis Kahl Richtung Würzburg, bzw. dazwischen Rodenbach Richtung Fulda. Die Alttrecke von Aschaffenburg und die Nordmainische sollten dann für 200 km/h ausgebaut werden, wie es nach Gelnhausen schon geschehen ist. Die 200 km/h bieten sich auch für den Bypass und die Abzweige an. Die ICE würden dann eben über die Nordmainische fahren, die dank S-Bahn-Ausbau Kapazität hat, und nicht mehr über die Südmainische durch Offenbach. Ab Frankfurt Ost ginge es im Tunnel unter der Innenstadt durch mit immer noch 200 km/h direkt zum Hbf. Im Westen von Frankfurt sollte Strecke Richtung Köln/Mannheim nicht mehr über die Bahnhöfe F-Niederrad und F-Stadion führen, sondern weiter westlich bei der A5 den Main überqueren (großer Kurvenradius!), natürlich Richtung Mannheim min. 200 km/h.
Heutige Fahrzeiten:
- Aschaffenburg -(27 min)- Frankfurt Hbf (5 min) -(10 min)- F-Flug-Fern >>> Summe 42 min
- Gelnhausen -(24 min)- Frankfurt Hbf (5 min) -(9 min)- Zeppelinheim >>> Summe 38 min
Mit diesem
Frankfurt/Hanau-21 vielleicht:
- Aschaffenburg -(18 min)- Frankfurt Hbf (4 min) -(6 min)- F-Flug-Fern >>> Einsparung 14 min
- Gelnhausen -(16 min)- Frankfurt Hbf (4 min) -(5 min)- Zeppelinheim >>> Einsparung 13 min
Neben der Fahrzeitreduktion ist vor allem auch wieder die Kapazität durch die beiden zusätzlichen Zulaufstrecke zum Frankfurter Hbf wichtig.
Stuttgart-21 ist so gesehen Richtung Ulm fast vorbildlich, lediglich der leichte Umweg über den Flughafen ist dämlich. Richtung Mannheim macht man aber nur halbe Sache, da man zwischen Feuerbach und Zuffenhausen wieder über die Altstrecke im engen Neckartal mit ca. 120 km/h bummelt, anstatt für schnelle Strecke direkt in die SFS nach Mannheim übergehend zu sorgen. Auch kapazitiv wären dort zwei zusätzliche Gleise nötig.
Puh, später, langer Beitrag.
Gruß, Naseweiß